Hallo
@JaNo ,
ich wollte gar nicht so weit abschweifen. Leider war "Kasse dich Furz" noch nie mein Fall
.
Nochmal zum Schutzpotentialausgleich:
Für mich - und auch normativ - sind da immer der "Schutzpotentialaugleich (über die Haupterdungsschiene)" und der "zusätzliche Schutzpotentialausgleich" zu unterscheiden!
Der "Schutzpotentialausgleich" ist unabdingbar!
Leider scheiden sich oftmals die Geister wie Er funktioniert.
Ich persönlich - da ich schon häufiger vor der Frage stand wie viel Schutzpotentialausgleich man denn braucht - halte mich an die Interpretation aus "VDE 0100 und die Praxis":
https://www.vde-verlag.de/buecher/leseprobe/9783800752812_PROBE_01.pdf
Wenn man diesen Sachverhalt erläutern möchte ist für mich das TT-System die einfachere Variante:
Im Groben haben wir im Fehlerfall, bis der RCD abschaltet, bis zu 230V an allen Körpern der Anlage.
Hier kommt es jetzt im Allgemeinem zu einer Verwechselung zwischen Berührungsspannung und Fehlerspannung.
Durch den im TT-System verhältnissmäßig geringen Fehlerstrom haben wir zwischen den Körpern kaum eine relevante Berührungsspannung,
wohl aber eine Fehlerspannung, von bis zu 230V, die als Bezugspotential die "ferne Erde" hat.
Vereinfacht gesagt werden das Gebäude mit seinem Fundamenterder und alle anhängigen Körper gleichermaßen durch den Fehlerstrom angehoben.
Gefährliche Berührungsspannungen treten trotzdem auf. Und zwar zwischen den angeschlossenen Körpern (und Teilen) und an anderer Stelle geerdeten Teilen.
Beispielsweise möchte ich hier den geerdeten Kabelanschluss oder auch den Telefonanschluss nennen.
Im TN-System reduziert sich die Berührungspannung auch wenn auch nicht in gleicher Stärke.
Dieser Interpretation nach müssen also nur sehr wenige Verbindungen mit dem Schutzpotentialausgleich erstellt werden.
Sinngemäß gefordert ist ein Einbeziehen von Teile die ein "fremdes Potential, im allgemeinen das eine lokalen Erde" einführen können.
Auf den Schutzpotentialaugleich ist zu bestehen!
Die Kosten sind nicht groß.
Sollte trotzdem- obwohl man bereit ist Sie zu übernehmen - nicht zu einer Einigung kommen sollte man (überlegte) Ersatzmaßnahmen bezüglich der Nutzungseinheit treffen.
Zum "zusätzlichen Schutzpotentialausgleich" nach VDE 0100-701:
Meiner persönlichen Interpretation nach war der Grundgedanke Menschen mit feuchter Haut vor etwaigen Spannungsunterschieden zwischen leitfähigen Teilen im Badezimmer zu schützen.
Zum einen konnte man die füheren Norm-Ausgaben so verstehen, dass zwei mal Potentialausgleich fällig war.
Das ist natürlich sinnlos!
Dementsprechend ist es natürlich ausreichend einmal die entsprechenden Verbindungen vor zu nehmen,
Zum zweitem hat sich bezüglich Neubauten die Bautechnik verändert.
Beispielsweise werden heute praktisch keine Badewannen mit dem Betonboden verdübelt so das auch nicht mehr die "Kriechströme" aus der Nachbar-Wohnung
zu Unfällen führen können.
Ich plädiere trotzdem dafür im Altbau einen Potentialausgleich zwischen allen leitfähig in das Badezimmer eingefügten Metallteilen aus zu führen!
Als Praxisbeispiel sei hier der Durchlauferhitzer in der Nachbarwohnung genannt.
Dieser kann in Fehlerfall z.B. 115V im TN-Netz bis zu 5s auf den Wasseranschluss legen und somit über die Rohre verschleppen.
Für mich führt daher an diesem "zusätzlichen Schutzpotentialausgleich" kein Weg vorbei.
Zum Blitzschutz:
Da bin ich "Amateur"!
Praktisch achtet kaum einer darauf.
Es ist aber sehr viel billiger jetzt darauf zu achten.
In meinen Augen sind Überspannugsschutz (als Blitzschutzbauteile) verzichtbar wenn der Trennungsabstand eingehalten ist.
Ich könnte zwar versuchen diese Frage zu beantworten aber
@Dipol ist da halt wesentlich fitter im Thema.
Ich denke nichts ist auf die dauer billiger als genügend Abstand zum Blitzschutz zu halten.
Abschließend:
Da es deine Wohnung ist verstehe ich natürlich die abgehängte Decke und auch an die Statik.
Für mich, ganz persönlich, als gelernter Hauselektriker sind a.P. und Trennklemmen ein rotes Tuch.
Grundsätzlich schließe ich sie ja nicht aus aber für mich sind sie immer zweite Wahl.
Z.B. Trennklemmen, die nur eine Fachkraft benutzen kann sind für mich immer 1+N-poligen Automaten oder RCD unterlegen.
Da braucht man nicht sofort ausrücken wenn der Gruppen-RCD mal streikt.