40V im Neubau

Diskutiere 40V im Neubau im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Grüß Gott, ich war heute bei einem Kunden, der mich gerufen hat, weil bei seiner selbst erstellten Schaltung etwas komisches aufgetreten ist...
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frichris90

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Grüß Gott,

ich war heute bei einem Kunden, der mich gerufen hat, weil bei seiner selbst erstellten Schaltung etwas komisches aufgetreten ist.

Er hat ein paar Steckdosen im Rohbau (Hohlwanddosen auf einer Holzkonstruktion) angeklemmt.
Die Wandverkleidung vor der Holzkonstruktion fehlt noch, deswegen hat er die Kabel erst mal so durchgeklemmt, ohne eine Steckdose anzuschließen (d.h. die Kabel lose durchgeklemmt, um zu schauen, ob alles funktioniert).
Dabei war auch eine schaltbare Steckdose mit einkalkuliert.


Was mich an der ganzen Sache stutzig macht, ist das die Elektroinstallationsfirma ein 5x1,5mm² als Zuleitung genommen hat, bei der zwei Drähte strom führen, aber nur ein Neutralleiter vorhanden ist.

Das eigentlich Problem des Kunden war folgendes:

Nach dem ich die komplette Schaltung kontrolliert habe, und den zuviel geschalteten Aussenleiter entfernt habe, kam ich zu schaltbaren Steckdose.
Wenn ich bei der schaltbaren Steckdose im AUSGESCHALTENEN Zustand mit einem Multimeter messe, bekomme ich zwischen Phase und Neutralleiter einen Wert von ca. 40V bis 52V.

Nun frage ich mich natürlich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, mein Multimeter einen Schaden hat, oder mein Duspol im Eimer ist. Weil meine zwei Geräte zeigen es nämlich an (Fluke T140).


Ich hoffe ihr könnt mir sagen, welcher Fehler hier vorliegt.



Danke
 
eine tiefere Kenntnis der Elektrik zeigt einem schnell auf, daß auch auf ausgeschalteten Leuchtenauslässen oder Steckdosen sich eine Spannung über kapazitive Einkopplung aufträgt.
Die höhe der Spannung richtet sich danach wie lang stromführende und geschaltete Drähte parallel verlaufen. Besonders wenn die drähte in einem Kabel zusammen laufen ist die Übertragung dieser Spannung "besser".

Warum dort 2 ungeschaltete Phasen in der Leitung sind lässt sich von hier aus nicht sagen, ein Fehler in der Installation lässt sich davon noch nicht ableiten.
 
frichris90 schrieb:
Wenn ich bei der schaltbaren Steckdose im AUSGESCHALTENEN Zustand mit einem Multimeter messe, bekomme ich zwischen Phase und Neutralleiter einen Wert von ca. 40V bis 52V.

Als Fachmann sollte man wissen das man hier nicht mit einem MM misst.

Lutz
 
was meinst mit schaltbarer Steckdose?

Eine Steckdose, die direkt einen Schalter hat um sie stromlos zu machen, oder eine Steckdose, die mittels irgendwo geschaltener Ader versorgt wird.

Im ersteren fall ist auch mittels sehr hochohmigem DMM diese Spannung unrealistisch. Im zweiteren Fall eigentlich normal.
 
elo22 schrieb:
frichris90 schrieb:
Als Fachmann sollte man wissen das man hier nicht mit einem MM misst.

Lutz

Mit nem Multimeter misst man schnell irgendwas das liefert sogar mitunter eine Anzeige wenn man beide
Messpitzen mit den Fingern berührt... :lol:
Hier sollte ein ordentlicher 2pol.Spannungsprüfer zum
Einsatz kommen (Möglichkeit Lastzuschaltung).
 
Erst mal danke für die ganzen Antworten.

Aber eigentlich hatte ich oben schon geschrieben, dass ich einen 2-poligen Spannungsprüfer namens Fluke T140 benutzt habe. Der hat eine Spannung angezeigt. Der Kunde hat ja den Fehler selber festgestellt, weil er nach dem Verdrahten der Schaltung SELBST mit dem MM gemessen hat, und sich über das Ergebnis gewundert hat.

Mich persönlich interssiert die erste Antwort am allermeisten, weil die Leitung schon ziemlich lang ist (ich schätze mal ca. 35 Meter, wobei sie zich mal durchgeklemmt ist).

Wann treten solche kapazitiven Kopplungen auf, wie hoch können diese sein?
Ich denk mal durch die Erhöhung des Querschnittes (auf 2,5mm²) sollte sich dieses Problem minimieren, aber nicht ausschalten lassen.
 
Aussenleiter L und N zusammenlegen und dann die Spannung messen. Sie ist gleich NULL.
 
frichris90 schrieb:
Wann treten solche kapazitiven Kopplungen auf, wie hoch können diese sein?

die treten immer dan auf, wenn eine Ader die beiderseits nirgends angeschlossen ist, parallel zu einer spannungsführenden Ader liegt.

Klassisches beispiel ist immer eine der beiden korrespondirenden einer Wechselschaltung bei heruasgedrehter Glühbirne.

Da jedoch dabei kein 'Dampf' dahinter ist, verwirrt diese kapazitive Streuspannung mehr, als sie Schaden anrichtet. Ist absolut normal und ungefährlich.
 
So erst einmal muß man so etwas mit einem zweipoligen Meßgerät mit Lastzuschaltung gemessen werden. Der T140 hat nach der Beschreibung des Herstellers keine solche Funktion und ist somit Messtechnisch ein Multimeter ohne Strommessung.

Der Querschnitt der Leitung hat keinen Einfluß auf die höhe der Einkopplung.

Wenn man aus irgendeinem Grund aber eine völlig Spannungsfreie Steckdose haben will, darf man den abgeschalteten L der Steckdose nicht einfach frei herumhängenlassen sondern muß diesen auf den N schalten.
 
Octavian1977 schrieb:
Wenn man aus irgendeinem Grund aber eine völlig Spannungsfreie Steckdose haben will, darf man den abgeschalteten L der Steckdose nicht einfach frei herumhängenlassen sondern muß diesen auf den N schalten.

Wie funktioniert sowas in der Praxis?
Gibts da spezielle Bauteile?

Kenne sonst nur Netzfreischalter.
 
Als Elektriker sollte man das mit einem Standart Wechselschalter lösen können.

tatsächlich da steht was von zuschaltbarer Last.
komisch in der Bedienungsanleitung hab ich das wohl überlesen.
Auf jeden Fall muß man diese Last auch zuschalten.
Die Frage ist ob der Anwender dies getan hat.
 
Octavian1977 schrieb:
Als Elektriker sollte man das mit einem Standart Wechselschalter lösen können.

Dazu ist ein Wechselschalter aber nun mal nicht kontruiert. Bitte gebt hier nicht so bescheuerte Tipps.
 
fuchsi schrieb:
Dazu ist ein Wechselschalter aber nun mal nicht kontruiert.

Sehe ich genauso, siehe abbrennende Schalter, wenn einer versucht, ne Hamburger Wechselschaltung mit neuen Schaltern weiter zu betreiben.
 
Das ist keine Hamburger Schaltung.


abgesehen davon funktioniert das problemlos.
In meiner Wohnung sind alle Schalter so eingebaut,da es sonst Probleme mit den Energiesparlampen und LED Leuchten gibt.
Es steht auf keinem Schalter drauf, daß diese Schaltung damit nicht erlaubt sei und ich wüsste auch nicht warum das zu Problemen führen sollte.
 
Octavian1977 schrieb:
Das ist keine Hamburger Schaltung.

Und was genau soll da vom Grundprinzip her anders sein?

Die Ader zur Lampe bzw. in diesem Fall eben zur Steckdose wird zwischen L und N umgeschaltet - wenn ne größere Last dranhängt, kann es meiner Meinung nach sehr wohl zu einem Lichtbogen kommen, der dann den Schalter festbrennt.

Dass es keinen "zweiten" Schalter gibt, ist ja erstmal völlig irrelevant.
 
Bei einem Schalter kann es bei einer zu großen Last (oder Blindleitstungsverbraucher) zu einem Lichtbogen führen der den Schalter festbrennt, ob da nun noch ein N auf dem 2ten Kontakt hängt oder nicht.

Abgesehen davon wie willst Du einer Sparlampe sonst beibringen im ausgeschaltenten Zustand nicht zu blizten oder zu glimmen?
Insbesondere bei einer Wechselschltung wird das zum Problem.
Hier benötigt man allerdings dann einen Kreuzschalter und einen Wechselschalter.
 
wie wärs mit einem relativ hochohmigen Widerstand?

Das wär ja mal eine Lösung , die auch VDE-Konform verkauft wird. Da braucht man gar nicht mal feuergefährlich basteln.
 
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