Hallo,
jetzt komme ich neu ins Forum und grabe gleich einen Uraltthread aus. Aber der ist aktueller denn je, wie ich immer wieder feststellen muss.
Zum Thema: Frühere Herde mit den Graphitplatten oder auch Ceranfelder haben bei Weitem nicht so viel Strom gezogen wie heutige Induktionsherde. Man vergleiche einfach mal die Anschlusswerte. Auszulegen ist eine Leitung aber immer nach der maximalen Leistung, die darüber laufen soll. Argumente wie "dann schalte ich halt nicht alle Platten zusammen ein" usw. zählen nicht, denn das vergisst der Köchling meist, wenn im Rohr der Braten, am Herd die Sauce, das Knödelwasser, Nudeln, Bohnen und weiß ich noch was alles gleichzeitig und möglichst schnell heiß werden muss. Dann fliegt die Sicherung (falls richtig dimensioniert), alles ist scheisse und wenn das öfter vorkommt, ist schnell eine stärkere Sicherung als einfache Lösung eingesetzt.
Deshalb bei Neuinstallationen immer 5x2,5 mm² auf gesamter Länge, weil nie ausgeschlossen werden kann, dass ein Induktionsherd auf der Wunschliste steht. Zumal bei Vermietungen sollte man darauf achten und die paar cent investieren. Bei vorhandener Installation mit 5x1,5 mm² bringt es dann aber auch nichts, das Anschlusskabel in 5x2,5 auszuführen. Da sollte dann einfach der Herd zur installierten Leitung passen, also Ceranfeld anstatt Induktion. Auch wenn der Verkäufer was anderes behauptet, der will nur Umsatz und hat im Zweifel nicht die Fachkenntnisse.
Eine Zeit lang gab es auch Induktionsherde mit aktivierbarer Leistungsbeschränkung für den Fall einer unterdimensionierten Installation. Da konnte man dann einfach nicht mehr hochschalten oder keine weitere Platte zuschalten, wenn die eingestellte Maximalleistung schon ausgereizt war. Da war dann auch ein einphasiger Anschluss möglich, wie er leider noch immer in vielen Altbauten vorkommt. Diese Herde sind aber anscheinend mangels expliziter Nachfrage bereits wieder ausgestorben.
Gruß autosklave