Abschaltbedingung bei LS Automat

Diskutiere Abschaltbedingung bei LS Automat im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Elektrogemeinde, es geht um das Thema Abschaltbedingung. Damit ein LS Automat den erforderlichen Abschaltstrom im Fehlerfall erhält, um...
Ich denke, du kannst die beiden Auslöser nicht trennen. Das Gesamtergebnis zählt.
 
Du musst die beiden Auslöser trennen, da ja der Schnellauslöser bei z.B. 100A ansprechen kann, aber nicht muss. Löst der LSS nicht magnetisch aus, so hängt der I2t-Wert von Strom und Auslösezeit ab. Auch das kannst du in deinem Diagramm ablesen; an der richtigen Stelle.

Nehmen wir mal eine Auslösezeit von 5s bei einem Strom von 100A. Dann gehst du bei 100A nach oben bis du auf die graue Gerade triffst, die mit 5s beschriftet ist. Dann liest du links 50000A2s ab :)

Und deine Tabelle stimmt damit doch auch überein. Gib mal 100A ein und berechne die Auslösezeit. Diese liegt deutlich unter den 5s, die der LSS im ungünstigsten Fall braucht.
 
Die Tabelle mit I² t ist nur für den Kurzschlussstrom, nicht Überlast.
 
Dazu wieder das Siemens Programm.
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Das passt doch genau
 

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Sorry hier für 96 A deutlich unter 5 Sekunden wird ausgelöst
 

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Sehr schön :) Dann schützt der Siemens-LSS die Leitung also zuverlässig. Die LSS anderer Hersteller sicherlich auch :)
Ich hatte anfangs ja schon mal gemutmaßt, dass „reale“ Automaten deutlich schneller auslösen, als in der Norm dargestellt.
Die obere Kurve der „Normkennlinie“ zeigt aber eine Auslösezeit von 5s@96A. Und das verstehe ich nicht!
 
Mich würde eher mal interessieren, ob generell FI oder LSS von einer unabhängigen Stelle auf die Einhaltung der Werte überprüft werden.
Und ob auch Proben aus dem Bestand zur späteren Nachprüfung gezogen werden, um daraus eine Langzeitabdriftung der Kennlinien zu ermitteln. So könnten denn gefährliche Produkte rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen werden.
 
Hallo,
bei Doepke werden RCD einzeln geprüft. Jeder bekommt eine Seriennummer.
Auf Nachfrage können die Daten mit Messwert 10 Jahre angefragt werden.
 
Hallo,
bei Doepke werden RCD einzeln geprüft. Jeder bekommt eine Seriennummer.
Auf Nachfrage können die Daten 10 Jahre angefragt werden.
Mit unabhängige Stelle meine ic solche Behörde wie z.B. den TÜV. Und was sind 10 Jahre bei einem solchen Produkt?
 
Mit den Daten hast du die Werte bei Auslieferung.
Diese können vom Fachmann mit den durchgeführten Messungen verglichen werden.
Leider geht das nicht automatisch aus eine Datenbank für den Kunden.
Da ist Einzel nachzufragen.
 
Die Tabelle mit I² t ist nur für den Kurzschlussstrom, nicht Überlast.
Nein I²t ist das Produkt aus Strom und der Zeit und gilt somit für den gesamten Zeitbereich und nicht nur für den Kurzschlussstrom. Der Kurzschluss ist auch nur eine Überlast. Grundsätzlich gilt ist der Überlastschutz gewährleistet ist auch der Kurzschlussschutz gewährleistet. Die Abschaltzeit im Kurzschlussfall hat nichts mit der Abschaltzeit im Fall des Personenschutzes zu tun.(Einwirkzeit auf die Person) Die Sicherung soll in erster Linie die Leitung schützen.
 
@ Drehfeld 96A*96A*5s = 46080 A²s und sofern dieser Wert unter dem Zulässigen Wert der Leitung zb 60000A²s liegt ist die Leitung sicher geschützt.
Beispiel für den Kurzschlussfall mit 500A Kurzschlussstrom 500A*500A*0,1s= 25000 A²s und selbst wenn der LS da erst nach 2 s auslöst ist die Leitung noch sicher geschützt.
 
Die Belastbarkeit der Leitung hängt erstens vom Widerstand und zweitens von den Verlegungsbedingungen ab.
Deshalb gibt es ja auch Tabellen für die Strombelastbarkeit einer Leitung.
 
Aber woher kommen die 60000A²s? In dem Fachartikel, den @s-p-s verlinkt hat, steht doch auch 29756A²s (Tafel 6; für NYY, aber der Wert für NYM ist identisch).
 
Danke für den Link.
ABER: in der Tabelle auf S. 18 steht doch auch unter "Cu-Leiter PVC-isol." bei 1,5mm²: "max. zul. I²t-Wert" =29700A²s, nicht 60000A²s.
 
Hast du auch den Rest gelesen ? Die Tabellen für die Dimensionierung der Sicherungen beruhen auf den Berechnungen und beinhalten auch die nötigen Reserven.
 
Hast du auch den Rest gelesen ? Die Tabellen für die Dimensionierung der Sicherungen beruhen auf den Berechnungen und beinhalten auch die nötigen Reserven.
Zugegeben: nicht Buchstabe für Buchstabe, aber ich bin die Abschnitte durchgegangen und habe sie mit dem abgeglichen, was ich schon wusste und inwiefern sie auf die Fragestellung passen.

Ich glaube, ich habe den Knackpunkt gefunden:
Die Grenzbelastungskennlinie auf S. 18 unterscheidet zwischen den Bereichen (3) und (4), obwohl in beiden Fällen die Wärmeabfuhr an die Umgebung vernachlässigt wird. Meine Frage spielt sich im Bereich (3) ab. In diesem Bereich ist der I²t der Leitung so groß, dass diese bis zur Abschaltung die 160°C Grenztemperatur nicht (bzw. gerade so) erreicht. Dies ist im Bereich (4) zwar auch so, ABER:
- Bei der Berechnung I²t = S²k² wird von einer betriebswarmen Leitung (70°C) zu Beginn des Kurzschlusses ausgegangen. Um auch in diesem Fall die Leitung sicher zu schützen, muss daher S²k² > (Durchlass-I²t des LSS bei magnetischer Schnellauslösung) gelten!
- Die Kennlinien des thermischen Auslösers beziehen sich aber auf den kalten Zustand und sollten daher auch mit einer kalten Leitung verglichen werden.

Beispiel:
1,5mm² NYM, 96A, keine Wärmeabfuhr an die Umgebung:
- Die Leitung von 70°C auf 160°C zu erwärmen dauert 3,22s (dies ist der Wert aus der VDE-Formel)
- Die Leitung von 30°C auf 160°C zu erwärmen dauert 4,95s. Das passt genau zur maximalen Auslösezeit des LSS gemäß der Norm.

:)
 
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