Absicherung 3-Phasenleitung E-Herd

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Hallo,

In einem anderen Thread ist mir eine Frage eingefallen, die mir die Profi-Elektro-Leute bestimmt ganz kurz beantworten können:

Wie müsste ein 5-poliges Kabel in die Küche, um einen Standard-E-Herd fachgerecht anzuklemmen, dimensioniert sein?

Kupfer, das ist klar. Und welchen Querschnitt sollte man nehmen (Aufputzmontage in Plasik-Kabelkanal)?

Wie sollte die Leitung (normaler, handelsüblicher Standard-E-Herd) abgesichert sein?

Und die drei LSS: sollten das drei einzelne, identische LSS sein oder ein dreipoliger LSS, mit gemeinsamem Schaltknebel?

Vielen Dank ...

... und schöne Weihnachten!
:wink:
 
Drehstrom >>5*2,5mm² Kupfer 3*20A Da ein Drehstromkreis muss allpolige Abschaltmöglichkeit vorhanden sein, das kann ein 4 Poliger FI sein oder eben ein 3 Poliger 20A LS.
 
Hab Dank für die Antwort.

Fi-Schalter ist klar.

Aber nochmal zum LS (oder muss das korrekt LSS heißen?):

Das sollte also einer mit gemeinsamen Knauf sein?
Überall, wo ich mal den Sicherungskasten angeschaut habe, waren es beim Herd immer drei identische LS, jeweils pro Phase und einzeln schaltbar.

Dass bei einer Dreiphasensteckdose oder bei einem Motor bei Überlast alle drei Phasen gleichzeitig abschalten sollten/ müssten, ist mir logisch klar. Aber bei einem Herd ... ?

Deshalb sei mir meine nochmalige Frage an die Fachleute gestattet! ;)

Mir geht es ja nicht darum, selbst irgendwelche Installationen zu machen. Aber es macht Sinn, wenn man einem Vermieter z.B. auf die Füße treten kann, wenn man fundierte Informationen hat.


Nochmals: Danke und schöne Weihnachten!
 
Ich kenne auch so 3 einzelne LSS für den Herd.
3fach LSS nur beim Abzweig von Wechselstromkreisen.
 
Einen 3-Poligen LSS für einem Elektroherd kenne ich bei einem Einzelanschluss an sich nicht wenn dieses Betriebsmittel sich nur alleine an diesem Anschluss befindet.
Sollte es vorkommen das bei einer teilweisen Störung eine Sicherung auslöst, kann der Herd trotzdem noch weiter verwendet werden wenn auch nur eingeschränkt.
Übrigens fest angeschlossene Betriebsmittel wie auch Elektroherde brauchen in TN-Netzen keinen FI-Schalter so ist es jedenfalls bei uns so.
 
Pumikel schrieb: 4-poliger FI oder ein 3-poliger LSS.

Das gilt aber nur, wenn eine Drehstromleitung in 3 Wechselstromkreise aufgeteilt wird und nicht für einen E-Herd.
 
Pumukel schrieb:
Drehstrom >>5*2,5mm² Kupfer 3*20A Da ein Drehstromkreis muss allpolige Abschaltmöglichkeit vorhanden sein, das kann ein 4 Poliger FI sein oder eben ein 3 Poliger 20A LS.


Nur die Leitung muss für 20 A ausgelegt sein (bei 'haushaltsüblichen' Leitungslängen 2,5 mm² Cu), die Absicherung gibt der Hersteller des Geräts vor.

Im Normalfall sind das 3 x 16 A, idealerweise als 3-Poliger LS-Schalter. Nur sehr große Kochfelder brauchen manchmal mehr als 16 A pro Phase.

Ich halte es für keine gute Idee, ein teildefektes Gerät weiterzubetreiben, solange die Ursache nicht geklärt ist. Deswegen ein 3-Pol LS.
 
Ist Ansichtssache.

Die Leitung ist nach den örtlichen Gegebenheiten auszulegen; nicht pauschal 2,5mm².
 
Die Norm fordert aktuell 20 A Stromtragfähigkeit und das ist nur mit mindestens 2,5mm² Cu erreichbar. Je nach Leitungslänge und Verlegeart kann da auch ein höherer Querschnitt erforderlich werden.
Der Herd ist technisch gesehen ein Drehstromverbraucher auch wenn da intern auf 3 Wechselstromkreise aufgeteilt wird. Die Norm fordert eine all polige Abschaltmöglichkeit für Drehstromverbraucher. Das kann eben durch einen 3 poligen Leitungsschutzschalter oder auch durch einen 4 poligen FI erfolgen. Zu dem Thema Fi sage ich nur es gibt keinen vernünftigen Grund darauf auch bei einem Festanschluss zu verzichten! Der Trend geht eh in Richtung FI/LS für alle Stromkreise. Das ist nur noch eine Frage des Preises. Eine Sicherung oder ein FI löst nicht ohne Grund aus.
 
Nicht zu vergessen: Installation gemäß zuständigen TAB. Evtl. handelt es ja auch um ein TT-Netz.
 
Hallo zusammen,
Ich bekomme schon beim 2,5 mm² Probleme mit der Herdanschlussdose. Das geht gerade noch.
In so einer kleinen Dose wird 4 mm² nicht passen.
Hat jemand einen Link zu einer Passenden Dose?
 
Das fängt ja schon mit der kleinen Schalterdose an - da geht nun mal nichts größeres rein. Aber man kann ja eine große aP-Herdanschlussdose oben drauf setzen.
 
s-p-s schrieb:
Hallo zusammen,
Ich bekomme schon beim 2,5 mm² Probleme mit der Herdanschlussdose. Das geht gerade noch.
In so einer kleinen Dose wird 4 mm² nicht passen.

Eventuell einfach 'ne Kabelauslassdose benutzen und die Leitung dann in der Unterputzdose mit Klappwagos durchverbinden?

Wobei 4mm² in normalen Unterputzdosen auch schon grenzwertig wird..
 
Eine Zuleitung für ein E-Herd ist mit 5x2,5mm² völlig ausreichend. Bei Neuinstallationen setze ich auch immer eine tiefe Schalterdose und dann bekommt man die Adern auch ohne Probleme weggedrückt.
Oft braucht man auch eine flache Herdanschlussdose wegen der Gerätetiefe und dann passt es auch damit.
 
Es gibt auch für den Anschluss von 4mm² passende Dosen - die häufigeren Typen sind aber nur für 2,5mm² ausgelegt.

Als Beispiel sei die Merten 520227 genannt.

Für den reinen Anschluss und Betrieb eines Elektroherdes, sind, ohne einschränkende Besonderheiten, 3 einpolige LSS zulässig - Es ist eine philosophische Frage, ob ein Stromkreis/Betriebsmittel mit einem Defekt nicht besser ganz abgeschaltet werden sollte - ich verbaue nur 3-polige LSS hierfür.
 
Pumukel schrieb:
Die Norm fordert eine all polige Abschaltmöglichkeit für Drehstromverbraucher.
Das fordert keine Norm, sonst dürfte es keine Neozedsicherungen mehr geben. Die Norm fordert das nur für aufgeteilte Drehstromstromkreise. Wenn du also vom Herdanschluss eine Schujosteckdose abzweigst für den heute so beliebten separat stehenden Backofen, dann ist dann die gemeinsame Abschaltung gefordert.
 
Prima, vielen Dank für alle Antworten!

So kann man wenigstens gegenüber dem Vermieter argumentieren und hat fundierte Informationen!
 
bigdie schrieb:
Pumukel schrieb:
Die Norm fordert eine all polige Abschaltmöglichkeit für Drehstromverbraucher.
Das fordert keine Norm, sonst dürfte es keine Neozedsicherungen mehr geben. Die Norm fordert das nur für aufgeteilte Drehstromstromkreise. Wenn du also vom Herdanschluss eine Schujosteckdose abzweigst für den heute so beliebten separat stehenden Backofen, dann ist dann die gemeinsame Abschaltung gefordert.
Erzähl kein Blech auch für Neozed gibt es Sicherungslasttrennschalter!
Und wenn du für den Backofen eine Schukosteckdose abzweigst ist auch ein FI gefordert!
 
DIN VDE 0100-460 Punkt 462.3: "Wenn ein Teil eines Betriebsmittels oder Umhüllung aktive Teile enthält, die mit mehr als einer Versorgung verbunden sind, muß ein Warnhinweis so angebracht sein, daß jede Person, die Zugang zu den aktiven Teilen hat, auf die Notwendigkeit der Trennung dieser Teile von den verschiedenen Versorgungen hingewiesen wird, wenn nicht eine Verriegelungsvorrichtung besteht, die die Trennung aller betreffenden Stromkreise sicherstellt."

Also dreipoliger LSS für den Herd, die Version mit dem Warnhinweis ist immer die schlechtere Version, da so was gerne verblasst, verschwindet, oder übersehen wird.

Über dies hinaus sehe ich es auch so, daß man einen Herd an dem ein Teil defekt ist und damit die Sicherung auslöst nicht weiter betrieben werden sollte. Es kann nicht sichergestellt werden, daß der aufgetretene Schaden nicht auch Schädigungen in den anderen 2 Stromkreisen verursacht hat die nur noch nicht zum Auslösen geführt haben.
 
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