Aderendhülsen wiederverwenden, Akkuschrauber Drehmoment

[R2C2D2]

Hallo,

ich befinde mich gerade in der Elektrikerausbildung und habe ein paar Fragen zum Verteilerbau, auf die ich bisher keine zufriedenstellende Antwort erhalten habe:

Wenn ich Litzen mit Aderendhülsen verwende und diese noch einmal neu anschließe, kann ich dann die Aderendhülse weiterverwenden oder sollte man die besser entfernen und eine neue crimpen?

Oft sieht man, dass Automaten mit einem gewöhnlichem Akkuschrauber festgeschraubt werden. Aber die Drehmomenteinstellung an diesem ist doch nicht genormt, kann man das so überhaupt mit dem halbwegs richtigen Drehmoment festziehen?

Wie viel Toleranz gibt es beim Drehmoment? Wenn ich jetzt eine Litze mit Aderendhülse nehme, der LS mit 2,8Nm festgeschraubt werden soll, sind zum Beispiel 3,5 oder 4 Nm ein wirkliches Problem?

Gibt es einen minimalen Biegeradius für Litze? Ich habe in meinen Übungsverteilern zuerst recht großzügig verkabelt. Das schaut zwar zuerst schön aus, aber es wird schnell eng. Einfacher geht es, wenn man zum Beispiel die Litze direkt ober/über dem LS Ausgang nach unten biegt und dann unter der Hutschiene durchführt. Dann bleibt genug Platz für die darunter/darüber liegende Hutschiene und deren Automaten, auch bei 10mm2.

 

[Octavian1977]

Eine mit Aderendhülse versehene Ader kann so oft angeschlossen werden wie beliebt.
Ist die Hülse irgendwann mal beschädigt obliegt es der Fachkraft zu entscheiden ob da eine neue Hülse drauf muß.

Wird ein Drehmoment angegeben ist das erst mal ein zu halten mit einem Akkuschrauber ohne wirkliche Benennung seines Drehmomentes an der Einstellung kann man auch nicht zu einem bestimmten Moment festziehen.

Das Drehmoment und zugehörige Toleranzen gibt immer der Hersteller des Bauteiles an.

 

[R2C2D2]

Danke!

Trotzdem, wie kritisch ist das richtige Drehmoment? Ich habe bei uns bisher nur bei einem einen Drehmomentschrauber gesehen. Ist jetzt etwas zu viel Drehmoment schon schlecht oder ist da sehr viel Toleranz dabei?

Die Akkuschrauber sieht man zum Beispiel auch gern auf den youtube E-Kanälen

 

[Octavian1977]

Es gibt sicher auch Akkuschrauber an denen man das Drehmoment auch exakt auf einen Wert einstellen kann, üblicherweise haben die Teile aber nur eine Einstellung 1-X. eine Angabe was die Zahlen bedeuten gibt es dabei nicht.
Das ist so Aussagekräftig wie die Zahlen auf einem Heizkörperthermostat oder die Stufen am Herd.

Bei zu viel Drehmoment geht irgendwann die Klemme kaputt.
Als Handwerker sollte man aber das schon im Gefühl haben wann es zu viel ist, bevor man die Klemme schädigt.

 

[R2C2D2]

Als erstes gibt dann also die Klemme auf? Meine Sorge galt eher Litze, starrem Leiter und Aderendhülse. Wer so fest anzieht, dass die Klemme aufgibt, der sollte wohl besser was anderes machen. (Zumindest bei Automaten, bei anderen Geräten ist das vorgeschriebene Drehmoment oft viel niedriger, wobei man die wohl auch ohne Drehmomentdreher vernünftigerweise nicht mit 3Nm anziehen würde.)

Auf Thermostaten steht zumindest meistens eine Temperaturangabe, Stufe 3 dürfte fast immer 20°C entsprechen. Bei einem Akkuschrauber verstehe ich aber bis heute die Aussage nicht, dass man den nur "aufs richtige Drehmoment" einstellen muss. Da steht 1-25 drauf, aber das sind doch beliebige Zahlen.

 

[Zulu]

Trotzdem sind die Zahlen ein Anhaltspunkt. Das Drehmoment kannst du mit einem Drehmomentenschlüssel vergleichen und hast dann einen Anhaltspunkt. Den Anzugswert gibt der Hersteller doch nicht ohne Grund an. Zu fest ist genauso schädlich wie zu locker.

 

[Octavian1977]

Sofern man kein DDR Silber verwendet ist der Draht das letzte was aufgibt.
zuvor hast Du die Klemme kaputtgedreht und die Schrauben rund gedreht.

 

[werner_1]

Mein kleiner Hanschrauber (Bosch) hat eine Nm-Einstellung.

 

[R2C2D2]

Klar, es gibt spezielle Schrauber dafür, selbst mit VDE Zulassung, ich meine jetzt aber eher die klassischen Akkuschrauber