Allpolige Trennung bei Notstromversorgung

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gerd33

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Hallo zusammen,

bin gerade dabei eine Notstromversorgung in meinem Einfamilienhaus zu realisieren. Habe zu diesem Zweck einen vierpoligen Umschalter von Hager (HIM 406) eingebaut. Beim Notstrombetrieb (Stellung 2) wird der gesamte Zugang zum Netz hinter dem Zähler unterbrochen (alle 3 Phasen und N) und Notstrom des Generators an 3 zusammengeschalteten Phasen plus N einphasig eingespeist. Ist kein Problem, da im Haus keine Drehstrom Verbraucher vorhanden sind.

Da der Stromanschluss des Energieversorgers 4-polig ist, wird der PE und N gemeinsam genutzt. PE liegt auf dem Hauserder, auf dem ich auch den PE der Generatoreinspeisung anschließe.


Frage: damit habe ich doch formal keine allpolige Trennung realisiert, da ja über den Hauserder ja PE und N miteinander verbunden sind. Diese sind ja im Vorzählerbereich auf der gleichen Klemme angeschlossen. Der Vorzählerbereich der alten Hauptverteilung umfasst auch nur vier Klemmen (L1-3 und N) also habe ich doch formal keine allpolige Netz Trennung bei Generatorbetrieb oder sehe ich da etwas falsch?


Danke für jeden Hinweis.


Beste Grüße,

Gerd
 
Langsam unser Netz ist zu 95 % ein TN-C-S-Netz. Das bedeutet das EVU liefert dir den L1, L2, L3, und den PEN . Der Pen wird in PE und N geteilt. Somit liegt ab dieser Teilungsstelle ein TN-C-S-Netz vor. Allpolige Trennung besagt das alle aktive Leiter getrennt werden . Das sind L1, L2,L3und der N. Nach der Netztrennung gibt es keine Verbindung des N mit dem PEN . Durch die Umschaltung des N wird auch die Auftrennung des PEN in PE und N aufgehoben.
 
Frage: damit habe ich doch formal keine allpolige Trennung realisiert, da ja über den Hauserder ja PE und N miteinander verbunden sind.

Formal hast du schon eine Trennung, da ja der Hauserder nur die Verbindung mit dem PE des Netzes herstellt und der N nach dem Zaehler umgeschalten wird. Technisch ist eine Verbindung über den PE und N des Versorgungsnetzes (TN-C) im Vorzählerbereich vorhanden.
 
Versorgungsnetz liefert PEN. PEN geht auf N-Sammelklemme im Vorzählerbereich. Von dort geht PE auf Hauserder und PE-Klemme im Hauptverteiler, N geht auf Zählereingang-N. Zählerausgang-N geht auf N-Klemme in Hauptverteiler.
Weitere N gehen von der Sammelklemme ebenfalls noch ab: als N (1,5q)für den SLS, ebenso als N (10q) und als PE (10q) für die Photovoltaik-Unterverteilung (ist mit 5x10 NYM mit der Hauptverteilung verbunden) sowie als N (1,5q) für den elektronischen Solarwatt AC-Sensor (Erfassung Einspeise- und Verbrauchswerte).
Zur vollständigen Netztrennung müsste ich den 16q dicken PEN des Versorgers dann über den netzseitigen N-Eingang des Umschalters führen, der ja bei Generatorbetrieb komplett vom Netz getrennt ist und könnte dann den PE und N des Generators gemeinsam auf die N-Sammelklemme legen. Stromrückfluss des Generators erfolgt ausschließlich über Generator-N, evtl. Fehlerstrom über 1-phas. Generator RCD, der funktionieren dürfte. Der Solar-Wechselrichter wird nicht aktiviert, da der erst bei 3-phas. Netzstromanbindung anläuft. Generator-PE liegt weiterhin am Hauserder, was bei Netzbertrieb aber niemanden stört, da Stromkreis nicht geschlossen.
Muss morgen mal zum Großhändler meines Vertrauen und ein 16q Verbindungsmuffe und 2m gelb-grünes 16q NYM besorgen.
Dann läufts hoffentlich mit der Einspeisung aus dem 1phasigen IT-Netz des Generators in das TN-C des Netzbetreibers.
 
Nein Der PEN wird in N und PE getrennt . Ab der Trennstelle geht der N auf die N -Klemme und der PE auf die PE -Klemme.
Der PEN selbst ist Schutzleiter ( PE) und Neutrallleiter ( N ) in einem Leiter vereinigt. Deine PV-Anlage wird aber nie einen PEN liefern sondern einen N und einen PE . Der PEN wird grundsätzlich nie geschaltet sondern nur der N und die L.
Nebenbei wird das Notnetz als TN-S-Netz betrieben und nicht als TN-C oder als IT-Netz
 
Der Generator (Inverter) liefert 220V, 3,1 kW, 1-phasig, ungeerdet. D.h. zwischen den beiden Außenleitern der Steckdose habe ich 220V. Um die einzuspeisen wird einer der Außenleiter geerdet, also zum N, der andere somit zum L. Der Erdungsbolzen des Generators wird an den Hauserder gelegt (was eigentlich durch den PE im Einspeisekabel auch gewährleistet ist, aber dennoch lieber doppelt. PE der Generator-Steckdose ist mit der Generator-Erdklemme fest verbunden) Und so wird dann aus dem IT-Netz des Inverters ein TN-C-S Netz ab der Hauseinspeisung.
Aber trotzdem hat der PNE des Netzbetreibers über den Hauserder noch Kontakt mit meinem PE. Also keine allpolige Netztrennung.
 
nein durch Erdung eines Pols des Generators wird aus dem IT-Netz ein TN-S-netz .
Im TN-S-Netz gibt es keinen PEN ! Auch wenn der PEN des TN-C-Netzes weiterhin über die PEN-Stützung mit dem lokalem Erder verbunden ist , ist das TN-C- Netz wegen der Trennung aller aktiven Leiter allpolig vom Netz getrennt.
Den die Verbindung von N mit PEN wird getrennt. Nebenbei wird im TN-S-Netz auch der PE mit dem N direkt am Pol des Generators verbunden und nicht nur am Gehäuse.
 
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Vielen Dank, Pumuckl.
Dann lege, ich mal los. Falls wir mal Blackout kriegen gehts wenigstens eingeschränkt weiter. Smarthome ohe Strom ist nicht lustig. Da bleiben die Rolläden unten, Türöffnen nur über Notentriegelung,
Beste Grüße

Gerd
 
Thema: Allpolige Trennung bei Notstromversorgung
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