Altbau / Ertüchtigung Verteilerkasten

Diskutiere Altbau / Ertüchtigung Verteilerkasten im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag zusammen, wir sind gerade dabei in unserem alten Haus (BJ 1906) einiges vorzubereiten für umgenutzte Räume. Vorher war eine Werkstatt...
D

Dorijan

Beiträge
3
Guten Tag zusammen,

wir sind gerade dabei in unserem alten Haus (BJ 1906) einiges vorzubereiten für umgenutzte Räume. Vorher war eine Werkstatt im EG und wurde primär mit Druckluft als "Energieträger" für Werkzeuge genutzt. Die vorhandenen Steckdosen konnte ich jetzt mittels "mal sehen welche Steckdose aus geht wenn wir die Sicherung deaktivieren" zuordnen und habe festgestellt das 8 Dosen auf einer 16A Sicherung liegen.

Wir möchten in dem Raum eine Küche einziehen. Meine Idee war jetzt pro "Großabnehmer" , also Backofen / Kochfeld / Kaffeemaschine / Mikrowelle jeweils eine eigene Leitung ziehen zu lassen, diese sollen dann im Keller unterhalb in einem neuen Verteilerkasten zusammengefasst werden und über eine größere/dickere Leitung an den Hausanschlusskasten verlegt werden. Toaster/Mixer etc würde ich über die vorhandenen Dosen abwickeln, da sollte die 16A Sicherung ja durchaus reichen.


Ähnlich möchte ich mit dem Büro verfahren, die Dosen/Schlitze würde ich vorbereiten, die Anschlüsse auf Sicherung und die Verbindung zwischen Haupt und Verteilerkasten soll dann ein Elektriker übernehmen. Im aktuellen Hauptschrank sind nur noch wenige Plätze frei und eine Erweiterung/Vergrößerung des Schranks ist nicht möglich.

Macht das Sinn oder habe ich hier einen Denkfehler ?

Viele Grüße
Christian
 
Wie ist denn überhaupt der Zustand der jetzigen Anlage?
Sind die Schaltkästen für Wohnräume passend (Schutzklasse II Doppelquadrat)
Welche Netzform liegt vor? klassische Nullung???
Wie alt ist die Installation?
FI Schutz vorhanden? wie weit gehend?
Noch offene Zählertafeln oder Zählerschrank?

Suche Dir erst den Elektriker und spreche dann mit diesem ab was Du selbst machen kannst/darfst unter dessen Aufsicht.
 
Prinzipiell wird für Geräte ab 2kW ein eigener Stromkreis vorgesehen.
Also eher die Spülmaschine, als die Kaffeemaschine und die Mikrowelle.
 
Die Anlage wurde direkt nach Kauf vom Haus von einem Elektriker geprüft und dabei auch ein Zähler geändert (Vorbesitzer hatte 3 Hauptzähler, wurden von der Fachkraft auf einen Zähler zusammengelegt und dann vom Netzbetreiber abgenommen und entsprechend verplombt).

FI Schalter sind vorhanden für alle aktuellen Wohnräume, die Bäder und Toilette / Waschraum.
Das meiste der Installation ist aus 2010 und entsprechend neu. Wurde auch vom Elektriker geprüft und für nicht renovierungsfällig befunden.

Spülmaschine hatte ich vergessen, die bekommt auch ein eigenes Kabel, Mikrowelle ist ein Einbaugerät daher möchte ich der nach Möglichkeit ein eigenes Kabel spendieren die wird ab und an als Heißluftgrill verwendet. Kaffeemaschine darf laut Datenblatt bis 3kw ziehen deswegen bekommt die auch ein eigenes Kabel.

Vorbereiten möchte ich für den Elektriker nur Schlitze / Dosenlöcher / Durchbrüche in den Mauern und die Leeren Verteilerkästen. Alles an Kabeln inkl. Querschnitt soll bitte der Fachmann machen da halte ich mich raus.

Mir geht es primär darum ob die "Vereinzelung" von Räumen auf Verteilerkästen in irgend einer Form unzulässig ist, mir ist bewusst das ich dann jeweils "unter" den Raum gehen muss wenn eine Sicherung fliegt anstatt direkt an den Hauptschrank aber dafür bin ich hoffentlich flexibler wenn ich später einmal den Hauptzählerkasten erneuern möchte.
 
sinnvoller weise erstellt man pro Etage einen zuständigen Verteiler.
Auch wenn man die Leitungen in den Keller zieht kann man diese durchaus an diesen EG Verteiler wieder hoch ziehen.
Ob man nun im Keller an der Decke geht oder im EG in Bodennähe macht da nicht so viel unterschied.

Wenn die Anlage 2010 normgerecht errichtet wurde dürfte diese durchaus weitestgehend passen.
Man sollte trotzdem drauf achten, daß ab Hausanschlußkasten (nicht das Ding mit dem Zähler!) fünfadrige Zuleitungen liegen und der Potentialausgleich auch ordnungsgemäß angeschlossen ist.

Leider gibt es auch heute noch Installateure die das falsch machen.
Nachrüstung von Überspannungsschutz wäre zu empfehlen, der war 2010 noch nicht vorgeschrieben.

Fest angeschlossene Geräte müssen leider (nach Norm) auch heute noch nicht über FI laufen, ich kann aber nur jedem dringend empfehlen auch diese mit FI Schutz aus zu statten.

Wenn Du willst kannst Du jede Steckdose einzeln absichern, es macht aber keinen Sinn.
Eine Zuleitung je Raum ist allerdings durchaus zu empfehlen, selbst wenn man sich vielleicht zum Schluß doch entscheidet den ein oder anderen Raum zusammen auf einen Automaten zu legen.

Ausnahme wäre hier das Wohnzimmer dem ich auf jeden Fall einen eigenen Automaten gönnen würde und natürlich die Küche die mindestens mal 5 separate Kreis braucht:
1xSpülmaschine
1xHerd (Drehstrom)
(1xBackofen, wenn separat)
2x Arbeitssteckdosen
Licht+Rest (Jalousie, Kühlschrank,Dunstabzug,...)
In Deinem Fall natürlich auch die 3kW Kaffeemaschine (machst Du ein Cafe auf?)
 
Danke dir soweit,

die Verteiler sollen "unsichtbar" im Keller verschwinden, wollte Kästen in der Wand vermeiden. Die Idee fürs EG war nicht einen Verteiler für die Etage sondern für die Räume an sich um dann klar zu trennen, Wohnzimmer, Küche, Esszimmer, Büro (soll auch eigenen Zwischenzähler bekommen um den Strom für die liebe Arbeit abrechnen zu können) etc.

Die Kaffeemaschine ist etwas größer (Datenblatt 2x 230V , 3500W & 100W) und hat einen eigenen kleinen Kühlschrank. Café machen wir keines auf, die Maschine braucht das auch nicht dauerhaft nur als Peaklast daher möchte ich das hier entsprechend aufteilen lassen, Kaffeemaschine -> Einzelautomat , Kühlschrank mit seinen 100W geht mit auf einen der Arbeitsstromkreise.

Gerade in der Küche kann ich die neuen zusätzlichen Steckdosen einfach mit Löchern im Boden die unter den Küchenschränken verschwinden unsichtbar kaschieren. Herd steht in der Kochinsel und da ist dann auch kein Kabel zu sehen und ich habe ausser einem Loch im Boden keinen "Dreck" bzw ein Loch in der Wand für den Kasten.

Im Büro werden die Wände komplett neu gemacht da kann ich dann munter vor mich hin schlitzen das man einfache Kabelführung in der Installationszone hat und im Keller drunter kann ich alles in einem entsprechend dimensionierten Kabelkanal zum Verteilerkasten hin verschwinden lassen.

Der Hausanschlusskasten speist über ein entsprechendes Kabel ein und laut Elektriker ist auch da kein Nachholbedarf. Werde aber noch mal das Thema Potentialausgleich anfragen.

"Wohnzimmer" hat ausreichende Steckdosen (jeweils 2x 2er Pärchen auf einem Automaten) und Licht + die 2 üblichen "Staubsaugersteckdosen" auch noch mal auf einem extra Automaten. Hier ist aber auch der Strombedarf entsprechend gering, daher lassen wir hier alles so wie es ist.
 
Mal abgesehen davon, daß es keine praktischere Magnetpinnwand gibt als die Stahltür eines Verteilers gibt es für die Teile auch Bilderrahmen und Spiegel hinter denen die dann komplett verschwinden.
In den Keller würde ich die auf keinen Fall verbannen wollen.
Magst Du wenn da was auslöst erst in den Keller dappen zum Ursache finden?
Zwischenzähler gibt es für die Hutschiene auch MID konform was wichtig werden kann wenn Du da was fürs Amt anrechnen willst.
 
Thema: Altbau / Ertüchtigung Verteilerkasten
Zurück
Oben