Altbau: Identifikation Material Verteilerrückwand

Diskutiere Altbau: Identifikation Material Verteilerrückwand im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, im Altbau sieht man für gewöhnlich die Verteilerinstallation auf so Asbestpappe in Verteilergehäusen ohne eigentliche Rückwand...
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brater

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Hallo,

im Altbau sieht man für gewöhnlich die Verteilerinstallation auf so Asbestpappe in Verteilergehäusen ohne eigentliche Rückwand.

Vorweg die Frage: wie geht ihr damit um? Die Fasern sind scheinbar eher lose gebunden. Das Zeug zerbröselt oft schon vom Anschaun.

Hier ist etwas anderes zu sehen:
http://img843.imageshack.us/img843/2467/12070116300003.jpg
Die Platte ist dicker als die mir bekannte Asbestpappe, farblich fast marmoriert und sehr hart. Durch Kratzen mit dem Fingernagel o.ä. kann man nichts ablösen. Weiß jemand worum es sich da handelt? Ist es auch ein asbesthaltiger Werkstoff, nur besser gebunden?
 
Einem Verteiler wie diesem würde ich bei umfangreichen Umbauten nur auf eine Art begegnen: Abreissen.

Die Verwendete Charakteristik der Leitungsschutzschalter entspricht nicht modernen Anforderungen, der FI erfüllt heutzutage nichtmal mehr Brandschutztechnische Kriterien und Berührungsschutz geht heutzutage auch besser. Desweiteren ist eine eindeutige Zuordnung der Neutralleiter nicht erkenntlich und der Klemmraum für N und PE genügt offensichtlich keiner Erweiterung mehr. Außerdem sind FI-Schutzschalter als Freischaltstelle nicht mehr zulässig, hier fehlt ein Lasttrenner oder Hauptschalter.

Das Material des Hinterbaus kann ich so nicht eindeutig definieren, da aber moderne geschlossene Haubenverteiler nur noch auf brennbaren Materialien wie Holz einen zusätzlichen Schutz erfordern, würde ich auf mineralischem Grund darauf verzichten oder ggf. Ersatz durch Fibersilikat o.ä. vorschlagen.

Bedenklich wäre bei einem Austausch aber der verfügbare Platz - mit einem 2reihigen Verteiler kommt man da nicht mehr hin.
 
Ich denke, dass das wirklich eine asbesthaltige Leichtbauplatte sein könnte. Das Ding sollte weg, da die Fasern in solchen Leichtbauplatten auch ohne mechanische Belastung freigesetzt werden können.

Guvk mal hier: LINK
 
T.Paul schrieb:
Einem Verteiler wie diesem würde ich bei umfangreichen Umbauten nur auf eine Art begegnen: Abreissen.

Eben. Aber ich wüsste gerne VORHER mit was für einem Material ich es da zu tun habe.
 
Eine Möglichkeit zur Bestimmung wäre auch eine kleine Probe mit Atemschutz zu nehmen.
Diese dann an in einem fest verschloßenem Tütchen an ein Werkstofflabor in Deiner Nähe zu senden.
Zur Analyse der Bestandteile.

Kosten kann ich Dir leider nicht sagen-keine Ahnung.

Gruß helge 2
 
helge 2 schrieb:
Eine Möglichkeit zur Bestimmung wäre auch eine kleine Probe mit Atemschutz zu nehmen.
Diese dann an in einem fest verschloßenem Tütchen an ein Werkstofflabor in Deiner Nähe zu senden.
Zur Analyse der Bestandteile.

Hm, also mal angenommen es handelt sich um ein asbesthaltiges Material in schwach gebundener Form.

Damit ist der gewöhnliche Haus- und Hof-Elektriker wohl jeden zweiten Tag konfrontiert. Wie geht ihr denn damit um?
 
Overall an, Schnuffi auf, ausbauen, mit Wasser benetzen, in Folie packen => Erddeponie.

Wenn der Verteiler ohnehin keine Spannung mehr führt (Sanierung), Platte schon vor dem Ausbau benetzen
 
AgentBRD schrieb:
Overall an, Schnuffi auf, ausbauen, mit Wasser benetzen, in Folie packen => Erddeponie.

Wenn der Verteiler ohnehin keine Spannung mehr führt (Sanierung), Platte schon vor dem Ausbau benetzen

Also ich habe bisher immer so eine kleine Gartendrucksprühflasche mit lösungsmittelfreier Malergrundierung befüllt und damit die Platte besprüht. Das gelangt dann auch in die Ecken wo man mit dem Pinsel nicht hinkommt und die übliche Asbestpappe (oder vielleicht wäre die Bezeichnung Leichtbauplatte auch korrekter) saugt sich damit richtig voll.
Ich stelle mir vor dass die Fasern damit schon sehr gut gebunden werden. Aber ob meine Vorstellung hier der Realität entspricht, hätte ich eigentlich gerne mal fachkundig bestätigt.

Viele Grüße!
 
T.Paul schrieb:
Außerdem sind FI-Schutzschalter als Freischaltstelle nicht mehr zulässig, hier fehlt ein Lasttrenner oder Hauptschalter.

Das ist mir völlig neu. Seit wann ist das so?

Lutz
 
Die Platte würde mir keine Angst machen...
Eher der Staub, der bestimmt unten in der Verteilung liegt!!!
 
elo22 schrieb:
T.Paul schrieb:
Außerdem sind FI-Schutzschalter als Freischaltstelle nicht mehr zulässig, hier fehlt ein Lasttrenner oder Hauptschalter.

Das ist mir völlig neu. Seit wann ist das so?

Lutz

Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs) nach DIN EN 61008 (VDE 0664) sind nach DIN VDE 0100-530 Anhang C Nicht zum Betriebsmäßigen Schalten geeignet. Zwar gilt nach DIN VDE 0100-200:2006-06, Abs. 826-17-05, dass das Abschalten und Trennen von Stromkreisen für Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungswecke kein betriebsmäßiges Schalten ist, doch wie stellst Du sicher, dass dieser Schalter nicht auch anderweitig genutzt wird (Zum Abschalten beim in den Urlaub fahren z.B.)?

Desweiteren ... Wie erfüllst du die Anforderung einer gemeinsamen Trennstelle für die Kundenanlage, wenn nicht gerade der SLS am Zähler nebenan sitzt? mit einem einzelnen Gruppen-FI für die gesamte Wohnung, entgegen der DIN 18015?
 
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