Altbau Sanierung Nr 2

Diskutiere Altbau Sanierung Nr 2 im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin Ich besitze ein Siedlungshaus aus dem Jahr 1939 was ich vermiete. Hier sind noch die alten Drehsicherungen verbaut, da man bekanntlich...
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Aber was hilft es Dir, wenn die neu installierten Stromkreise für die Nachtspeicherheizungen so ausgeführt sind, nicht aber die Licht- und Steckdosenstromkreise, die noch Altbestand sind?
 
Bei einem TN-C Netz wie hier beschrieben, auch klassische Nullung genannt ist eine Generalsanierung sehr empfehlenswert.
Nicht nur, daß sich dort zwar FIs installieren ließen, diese aber ständig unkontrolliert auslösen, sondern auch die Gefahren die durch diese Installation für Gesundheit und Material entstehen. Die Unterbrechung des Rückleiters (PEN) hat bei dieser Installation verherende Folgen, da dann an allen geerdeten Gehäusen Netzspannung bei einschalten des Gerätes anliegt.

@ T. Paul die VDE von 2007 findet keine Anwendung auf Anlagen die davor erstellt wurden, ansonsten müssten alle Altanlagen mit klassischer Nullung sofort stillgelegt werden (was ich durchaus begrüßen würde)
 
Octavian1977, es geht in diesem Thema um die Ausführung von Arbeiten an einer bestehenden Anlage - Teil dieser Ausführung ist der Umbau/Austausch des Stromkreisverteilers und zusätzlicher Ausrüstung mit Fehlerstromschutzschaltern - Dies ist keine Instandsetzung sondern eine Änderung, die den aktuell gültigen Regeln entsprechend durchzuführen ist, wozu auch die DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06 gehört - und diese verbietet explizit den Einsatz von Fehlerstromschutzschalter in TN-C-Systemen. Dies hat keinen Einfluss auf Instandgehaltene in Betrieb befindliche Anlagen.
 
Moin

Ok, dem das Haus vorher gehört hat, war ein Bauunternehmer, warum er nicht gleich das ganze geändert hat, verstehe ich nicht, ist auch egal.
Ich werde erstmal die FI Steckdosen im Bad verbauen, damit überhaupt ein Schutz da ist.
Aber mal ehrlich, kann ein Unternehmen wes ein Angebot erstellt, nicht erkennen ob dort ein FI verbaut werden kann oder nicht?
Weil alle drei Firmen sind bei dem Haus gewesen und haben sie die Geschichte angeschaut, da sollte man doch meinen, das Fachkräfte dieses erkennen, oder liege ich dort falsch?
 
Ja und Nein ... Natürlich kann man das im Vorfeld prüfen und erkennen. Aber solche Angebote werden erfahrungsgemäß geschrieben ohne den Verteiler zu öffnen - da werden nur schnell die Betriebsmittel gezählt, der Preis überschlagen (solche Arbeiten werden nicht wirklich kalkuliert), Angebot raus und ab zum nächsten Fall - merken tut es dann derjenige, der es ausführen soll. Das soll man nicht gut heißen, ist aber tatsächlich eher Standard. Ein gut funktionierendes Unternehmen hätte Dir allerdings gleich ein Nachtragsangebot zur Erneuerung des Leitungsnetzes unterbreitet als es entdeckt wurde ... So ein Angebot erstelle ich Dir auch anhand eines gefaxten Bildes des Bestandverteilers ohne jemals dagewesen zu sein.

Code:
1 psch KfZ-Anfahrt 20km            34,-
1 Stk  Verteiler aP, inkl.
       HS, 2 FI-Schutzschalter,
       12 Leitungsschutzschalter
       liefern und montieren      173,-
8 Std. Lohn Monteur á 42€ zum
       Nachweis                   336,-
1 psch Prüfung nach DIN VDE
       0100-600, Dokumentation
       und Beschriftung BM         60,-

                 Zwischensumme    603,-  €
                zzgl. MWSt 19%    114,57 €

                         Summe    717,57 €

Mit den textbausteinen im Büro sähe das noch etwas umfangreicher aus - aber mehr als das wird in der Realität selten "kalkuliert" ...

Das ist Arbeit für 1 Mann 1 Tag - Dafür darf ich nicht mehr als 1 Stunde Zeit aufwenden vom ersten Telefonat, besichtigung, Angebot, Nachkalkulation bis zur Rechnung, sonst hat es sich gar nicht gelohnt Dir zuzuhören als AG ... Ich bin darauf angewiesen, dass die Leute vor Ort so etwas prüfen und entsprechend handeln - Dazu hat der Unternehmer oder der Projektplaner keine Zeit, sonst stehen am Ende der Woche Leute arbeitslos rum, weil nicht genug Arbeit vorbereitet ist. Und darum werden diese Angebote aus Textbausteinen eben in 5 Minuten zusammengezimmert und raus und vergessen.
 
Spiceman schrieb:
...
Das Problem an der Sache ist, das ich 1000Km entfernt wohne und eben mal hinfahren geht nicht so einfach.
...
Wo befindet sich eigentlich die Anlage?
Bisher wird regelmäßig die VDE zitiert und stillschweigend davon ausgegangen daß deutsches Regelwerk zutreffend ist.

Ist immer wieder erbauend wenn sich im Laufe des 50.ten Beitrags herausstellt daß es sich (beispielhaft, aber kein Einzelfall) um Frankreich, Botswana oder was auch immer handelt.
 
Moin

Ich lebe in Dein Avatar Bild. Das Haus steht in NDS (Wilhelmshaven).
 
Moin
@T.Paul: Das ist doch echt prima Deutsches Handwerk.
Wenn ich das machen würde, dann haut mir mein Kunde beide Ohren ab.
Da kann man doch echt nur mit den Kopf schütteln. Alle haben mich auch noch angeschrieben, sie müssen sich die Anlage anschauen, das hätten Sie sich auch sparen können.
Wenn dort nur Müll raus kommt, warum so mancher Mittelstandlicher Betrieb kaputt geht, ist dann auch kein Wunder.

:oops: :oops: :oops:
 
Man könnte es als Reparatur ansehen, ansonsten wären alle TN-C Endstromkreise sofort stillzulegen, da diese mit 1,5mm² seit 1973 verboten sind.
 
Sei froh, wenn du ein Angebot bekommst - es gibt Unternehmen, die fahren sowas gar nicht erst an ...

Das elektrohandwerk wurde zu Tode gespart, Pleiten sorgen dafür, dass es mehr Nachfrage als Angebot gibt und an Fachkräften mangelt es, infolge der niedrigen Löhne, ebenfalls. Wenn ich den Preis anhebe, gehst du damit zu nehmen anderen - Du hast doch selbst gesagt, dass du das Angebot des günstigsten angenommen hast - genau daher kommt so etwas.

Nach Wilhelmshaven müsste ich 225 € Anfahrtspauschale festsetzen .... Das lohnt sich nur bei längeren Aufenthalten ....
 
Moin

Ich denke mal das ist doch ganz normal, das man das Angebot nimmt was am günstigen ist. Damit man vielleicht noch eine Sache machen kann am Haus.
Dafür kann man aber trotzdem verlangen, das die Arbeiten richtig erledigt werden und man vernüftig beraten wird.
 
Es wird immer den einen geben, der es unterbietet - wir kennen ja nicht die Summe von der wir reden, aber generell kann ab einer gewissen Grenze nur noch an der Qualität sparen. Solange ein nicht unerheblicher Teil der potentiellen Kundschaft die Auswahl Ihrer Handwerker am Preis festmacht wird die Qualität immer weiter leiden.

Ein Selbstständiger Meister kann an den Lohnkosten sparen.

Ein großer Betrieb dank Umsatz bessere Einkaufspreise beim Handel durchsetzen und so am Material sparen.

Und manch mittelgroßer Betrieb findet zwischen beidem noch eine gute Balance.

Aber alle werden von dem unterboten, der Minderwertiges Material einkauft, Niedriglöhne zahlt und mit schlechter Ausbildung und ungeeignetem Werkzeug "seine Jungs zum schaffen prügelt".

Es gibt Installateure, die bekommen nicht mal den Tariflichen Mindestlohn - die stünden in der Summe mit Hartz IV besser dar - Wo denkst du liegt da die Motivation, wenn vom Unternehmer zudem immer nur kommt "Aber sieh zu da, ich hab knapp kalkuliert." und man auf dessen Hungerlohn z.T. noch bis zum 10. des Folgemonats warten muss?

Es muss nicht der Fall bei dem von Dir beauftragten Unternehmen sein, aber solche gibt es und diese sind es immer, die alle anderen unterbieten.

Einen ähnlichen Fall wie deinen hatten wir hier Anfang des Jahres - der Unterschied: Die Arbeiten wurden nicht fortgesetzt, bis mit dem Kunden (Eine Baugenossenschaft) die Umstände besprochen und abgewogen wurden - letztendlich wurde dort fast die gesamte Anlage in der Wohneinheit erneuert nachdem Messungen auch ein Versagen der Isolation aufzeigten. Dazu benötigt man aber auch Fachkräfte im Einsatz, die sich bei Problemen melden und nicht eingeschüchtert sind, das gefälligst wie angeboten durchzuführen.

Das klingt total eingebildet - und weiß Gott bei uns geht auch immer noch eine Menge schief - aber wir haben eine Reihe an Kunden, die zu uns kamen, weil Sie mit anderen Vertretern des E-Handwerks unzufrieden waren. Und wir sind täglich bemüht die Zuverlässigkeit und Qualität zu steigern. Nicht selten, wenn ich Anlagen von Neu-Kunden sehe, die vorher anderweitig betreut wurden, trifft mich der sprichwörtliche Schlag. Ich habe gerade einen Kunden - Modernisiert 1997 - Da kann man fast alles abreißen - begutachtet von uns und infolge des Zustandes durch einen externen Sachverständigen. Es gibt genügend Pfusch ...
 
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