Altbau Vierkanthof - Neue Bodenplatte erden

Diskutiere Altbau Vierkanthof - Neue Bodenplatte erden im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo Zusammen, ich habe schon einiges hier in diesem Forum gelesen aber konnte bei meinem speziellen Fall keine vergleichbare Situation finden...
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Sterff

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Hallo Zusammen, ich habe schon einiges hier in diesem Forum gelesen aber konnte bei meinem speziellen Fall keine vergleichbare Situation finden. Ich wohne auf einem 200 Jahre altem Vierkanthof, bei dem Früher ein Tiefenerder für das Wohnhaus in den Boden geschlagen wurde, dort hängt die komplette Wohnhausmasse/Potentialausgleich dran.

Dadurch dass ich aktuell eine neue Bodenplatte für die Lagerhalle plane bin ich auf das Thema Erdung gestoßen und könnte dort ein Potentialausgleichring mit den Stahlmatten realisieren. Die Hallte ist 20m lang und 10m breit.
Alle 20m könnte ich eine Fahne nach oben lassen und von innen nach außen ein Loch für einen Tiefenerder bohren, der 1m vom Streifenfundament in den Boden gerammt wird. Dort den Potentialausgleich anschließen.

Ein Ringerder um das Gebäude herum ist nicht möglich, da der einfach kosten- und Aufwandstechnisch den Rahmen sprengen würde. Grob überschlagen wären das knapp ein halber Kilometer.

Wie macht man das bei solchen Projekten? Früher gab es keinerlei Erdungsmaßnahmen in den Scheunen und Fundamenten. Sobald eine Folie oder Perimeterdämmung eingebracht wird sollte man das machen habe ich gelesen und da ich die Halle als Lagerhalle nutzen möchte ist eine Perimeterdämmung vom Statiker eingeplant.

Erdung hatte ich meinen Elektriker drauf angesprochen und er meinte mit einem Potentialausgleich-Ring in der Bodenplatte und Anschlussfahen nach draußen -> 2 Seiten könnten direkt nach außen an Tiefenerder angeschlossen werden, wäre ok.

Grundsätzlich lässt sich so ein Gebäude nicht komplett erschließen wie bei einem Neubau. Daher die Frage wie ich eine Erdung sinnvoll integrieren kann.

Die Bodenplatte der Lagerhalle könnte ich mit dem Haus-Tiefenerder über eine Potential-Schiene in der Lagerhalle verbinden. Das Haus hat selber eine Potentialschiene direkt beim HAK von dem ein Massekabel direkt in den Boden an die Anschlussfahne geht.

Wir hatten zeitweise mal im Haus Potentialprobleme weil der Tiefenerder des Hausanschlusses nicht tief genug saß. Das hat der Elektriker korrigiert. Gerne würde ich dieses Problem mit der Hallen-Erdung weiter optimieren/ausschließen, wenn das Sinn macht.

Bei der Halle sind nur 2 Seiten Außenwände. Daneben steht ein Altbestand / Scheune.

Über Vorschläge wäre ich dankbar.

Viele Grüße

Stefan
 
Die Halle wird neu gebaut?
Also ist hier sowieso ein Fundamenterder ein zu bringen.
Tiefenerder sind da völlig überflüssig.
Unter die Sauberkeitsschicht wird eine Erdungsmasche verlegt in V4A, Maschenweite ist meines Wissens nach maximal 10x10m.
diese wird dann nach oben geführt und mit der Masche für den Potentialausgleich innerhalb der Bodenplatte verbunden und diese dann weiter nach oben herausgeführt.
Herausführungen aus der Platte wieder in V4A Innerhalb der Platte ist verzinkter Stahl ausreichend.
bei einer Halle macht es Sinn mehrere Herausführungen zu errichten.

zusätzliche Tiefenerder werden erst für den Äußeren Blitzschutz benötigt.

Der beschreibung nach handelt es sich um ein TT Netz und hier ist die Gebäudeerdung lebenswichtig.

Ein Potentialausgleich soll so weit wie möglich vermascht werden, egal welche Netzform
 
Dann ist ein Problem mit dem Potentialausgleich durch einen Erder mit zu hohem Widerstand sehr unwahrscheinlich.
 
Na ja, ich würde mich auch nicht auf einen PEN verlassen wollen, der viele Hundert Meter über ein Bagger-gefährdetes Kabel kommt.
Bei uns ist nebenan ein Neubaugebiet. Das erste Kabel 4x150mm² wurde schon von einem Bagger beschädigt, bevor es überhaupt in Betrieb war.
 
Die Halle wird neu gebaut?

Nein, die Halle besteht auch seit 200 Jahren - Wurde als Lager umgenutzt und genehmigt. Nun stehe ich aber davor die innere Bodenplatte zu erneuern, die mehr Erde als Beton ist und möchte das auch mit der Elektrik direkt sinnvoll planen. Korrekt, beim HAK am Wohnhaus ist ein Tiefenerder vorhanden. Der HAK ist 60m Kabelweg zum Verteiler der Halle und die letzten Kabel am Tor sind 80m entfernt.
Der Elektriker wollte auch einen Tiefenerder unter den Verteiler der Halle setzen / quasi innerhalb des Gebäudes. Dort ist auch noch eine alte Bodenplatte und ein PV Wechselrichter.

Also ist hier sowieso ein Fundamenterder ein zu bringen.
Tiefenerder sind da völlig überflüssig.
Unter die Sauberkeitsschicht wird eine Erdungsmasche verlegt in V4A, Maschenweite ist meines Wissens nach maximal 10x10m.
diese wird dann nach oben geführt und mit der Masche für den Potentialausgleich innerhalb der Bodenplatte verbunden und diese dann weiter nach oben herausgeführt.
Herausführungen aus der Platte wieder in V4A Innerhalb der Platte ist verzinkter Stahl ausreichend.
bei einer Halle macht es Sinn mehrere Herausführungen zu errichten.

Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt nur konnte ich dazu keine weiteren Informationen finden. Sehr gut beschrieben! Danke!
Die Erdungsmasche V4A mit 10x10m unter der Sauberkeitsschicht wäre dann bei mir erdberührend. Dann ziehe ich alle 10m eine Lasche hoch und verbinde die mit dem
verzinkten Stahlband.

Muss das verzinkte Potentialausgleich-Band auch 10x10m maschig sein oder reicht ein Ring ca. 20x10m und wie viele Laschen müssten dann vom Potentialausgleich hochgezogen werden? Nur eine für die Potentialausgleichschiene wo der Verteiler dran kommt oder noch ein paar Laschen?

Viele Grüße

Stefan
 
Googel mal nach DIN 18014 da findest Du viel Zeichnungen die den Aufbau gut darstellen.
Auch die PA Masche in der Platte muß maximal 10x10m betragen.

Ich würde durchaus mehr als nur eine Hochführung errichten. am Besten auch so maximal im 10m Abstand.
Damit hast Du dann auch an entfernteren Stellen eine Möglichkeit einen Potentialausgleich zu erstellen.
Ansonsten mußt Du immer wieder PA Leiter durch die Halle ziehen wenn dann doch mal was da dran kommt.

Auch wenn später vielleicht mal ein äußerer Blitzschutz erstellt werden soll kann daran die Anbindung der Blitzschutz Tiefenerder an den Gebäude PA erfolgen.
 
Auch die PA Masche in der Platte muß maximal 10x10m betragen.
DIN 18014:2014-03 ist zwar nur für Neubauten verbindlich, kann aber auch für die neue Bodenplatte freiwillig angewendet werden.
  • Die maximalen Maschenweiten von Fundamenterdern und Funktionspotentialausgleichsleitern betragen ohne oder mit LPS gleichermaßen max. 20 m x 20 m.
  • Die max. 10 m x 10 m sind in der Reihe IEC 62305 für Ringerder bei Gebäuden mit LPS vorgeschrieben und nach aktueller DIN 18014:2014-03 derzeit auch noch bei Fundamenten und Bodenplatten mit erhöhtem Erdübergangswiderstand Pflicht.
  • Falls die Bodenplatte nicht bewehrt ist und aus Faserbeton gegossen wird und min. 5 cm Betondeckung nicht eingehalten werden kann, ist für den Fundamenterder statt feuerverzinktem Stahl NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 (V4A) zu verwenden.
So oft wie das schon mehrfach dargestellt wurde, könnte man sich das auch mal merken. ;)

EDIT: Nachtrag Grafiken

Folie16.JPG Folie17.JPG
 
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Hallo Dipol, danke euch für die guten Informationen. Ich habe das Material für den V4A Fundamenterder und Potentialausgleich bestellt und lege in den nächsten Tagen los. Bei 20m länge führe ich einen Maschen-Verbindungsstrang in der Mitte des großen Rechtecks aus. Dort schneide ich dann 6 x 1m Stücke V4A Erderleiter und führe die von dem Fundamenterder die Wand hoch, mit Verbindung zum Potentialausgleich, der in der Bodenplatte vergossen wird.
Dann lasse ich vier von den sechs V4A Fahnen oben ersteinmal rausgucken in der Nähe der Hallen-Ecken. Eventuell benötige dort dann nochmal einen Potentialausgleich für Blitzschutz etc. Viele Grüße :)
 
Ich habe das Material für den V4A Fundamenterder und Potentialausgleich bestellt und lege in den nächsten Tagen los.
Der Aufbau der Bodenplatte und insbesondere die Einbautiefe des Ringerders sind noch unklar. Seit DIN 18014:2014-03 sind 0,8 m Einbautiefe gefordert, in der Reihe IEC 62305 stehen noch die 0,5 m Mindesttiefe. Die mind. 0,8 m sind m. E. eine Anpassung an die damals noch gültige aber in der DIN 18014:2014-03 nicht erwähnte DIN 1054:2010-12.

Bei 20m länge führe ich einen Maschen-Verbindungsstrang in der Mitte des großen Rechtecks aus. Dort schneide ich dann 6 x 1m Stücke V4A Erderleiter und führe die von dem Fundamenterder die Wand hoch, mit Verbindung zum Potentialausgleich, der in der Bodenplatte vergossen wird.
Wenn nachträglich ein Blitzschutzsystem installiert werden soll, ist bei der Erdungsanlage auch die Reihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305) mit erhöhten Anforderungen an die Blitzstromtragfähigkeit der Verbinder zu beachten. Dann muss ein Ringerder auch die kleinere Maschenweite von max. 10 m x 10 m einhalten um gegen bewehrte Bodenplatten Durchschläge zu verhindern.

DIN 18014 fordert, dass Anschlussfahnen mind. 1,5 m Länge über dem Boden haben müssen. Das halte ich an HES für Materialverschwendung, für die Höhe der künftigen Trennstellen passt es aber. Ich setze voraus, dass bekannt ist, dass bei bewehrten Bodenplatten die Anschlussfahnen sowohl mit dem Ringerder als auch einem Funktionspotentialausgleichsleiter verbunden sein müssen. Stahlstützen, die mit LPS geerdet werden müssen, gibt es keine?

Dann lasse ich vier von den sechs V4A Fahnen oben ersteinmal rausgucken in der Nähe der Hallen-Ecken. Eventuell benötige dort dann nochmal einen Potentialausgleich für Blitzschutz etc.
Die Maschenweiten von Erdungsanlegen sind nicht abhängig von den Blitzschutzklassen, die Abstände der Ableitungen aber schon.
  • LPL I und II: 10 m
  • LPL III: 15 m
  • LPL IV: 20 m
Die Blitzschutzklasse muss entweder nach IEC 62305-2 aufwändig ermittelt oder durch den Gebäudeigentümer bestimmt werden.
 
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Hallo Dipol, welche Möglichkeiten gibt es wegen der Verlegetiefe noch? Das war mir nicht bekannt und ich kann nicht tiefer gehen wegen den Streifenfundamenten. Es sind an der tiefsten Stelle 40cm ausgekoffert wenn die Sektionaltor-Einfahrt-Ebene die 0-Punkt Ebene sein soll. Neben dem Gebäude an der Wand liegt die Erde ca. 50cm höher also von dort gemessen wären es tatsächlich 90cm. Die Einfahrt vorne liegt tiefer als der Hof auf der Seite. Ist aber auch auf vielen Bildern und Skizzen so nicht erkennbar. Hier haben die in der Gegend mehrere Hallen hochgezogen und da gerade mal 20-30cm Erde ausgekoffert und 50cm Grobschotter drauf. Die Hallen liegen alle höher als das Erdreich auf einer dicken Schotter-Schicht.

Vielleicht wenn ich 6 Tiefenerder alle 10m setze? Das wäre noch praktikabel.
 
Hier haben die in der Gegend mehrere Hallen hochgezogen und da gerade mal 20-30cm Erde ausgekoffert und 50cm Grobschotter drauf. Die Hallen liegen alle höher als das Erdreich auf einer dicken Schotter-Schicht.
Schotter soll aber nur sehr selten feucht sein. :)

Vielleicht wenn ich 6 Tiefenerder alle 10m setze? Das wäre noch praktikabel.
Das ist bei dem Aufbau die einzige Alternative, denn ein nicht erdfühliger Ringerder ist sinnfrei. Wenn das Dach keinen großen Überstand hat, kann man den normativ festgesetzten Erder-Mindestabstand von 1 m zum Gebäude durch mehr Erderlänge kompensieren. Wie lang die Erder in gewachsenen Boden einzutreiben sind, ergibt sich primär aus der noch nicht erfolgten Festlegung der Blitzschutzklasse sowie dem spez. Erdwiderstand. Ab ≤ 10 Ohm muss nicht weiter eingetrieben werden.

Folie38.jpg Folie39.jpg

Wenn 5 cm Betondeckung für den Funktionspotentialausgleichsleiter gewährleistet sind, müssen nur die Anschlussfahnen und Erdspieße korrosionsbeständig sein. Der FPAL bietet sich als günstige Verbindung für die Erdspieße untereinander und mit der HES an. Daran denken, dass nach DIN 18014 engere Abstände für die Verbindung zur Bewehrung als derzeit noch nach Reihe IEC 62305 gefordert sind.

Das sind für Blitzschutzfachkräfte alles Basics und kein Insiderwissen. Wer die als EFK aus Foren saugen muss, ist gut beraten mit einer qualifizierten BSFK zu kooperieren.
 
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Sobald eine Folie oder Perimeterdämmung eingebracht wird sollte man das machen habe ich gelesen und da ich die Halle als Lagerhalle nutzen möchte ist eine Perimeterdämmung vom Statiker eingeplant.

Wie genau ist denn der Aufbau der neuen BoPla geplant? Eine Perimeterdaemmung unterhalb der BoPla im Gebaeudeinneren beim Altbau ist ungewoehnlich, oder ist da mit besonderen Lasten zu rechnen?

Seit DIN 18014:2014-03 sind 0,8 m Einbautiefe gefordert, in der Reihe IEC 62305 stehen noch die 0,5 m Mindesttiefe.

Die Einbautiefe bezieht sich ja auf die Frostfreiheit des Bodens. Bei Verlegung im Gebaeudeinneren wuerde mit das keine nennenswerten Sorgen bereiten.
 
Die Einbautiefe bezieht sich ja auf die Frostfreiheit des Bodens. Bei Verlegung im Gebaeudeinneren wuerde mit das keine nennenswerten Sorgen bereiten.
Ob das im Expertenforum Bau genauso gesehen wird?

Ich habe in jüngeren Jahren einige Neubauten als freier Wohnungsunternehmer erstellt, aber alle mit Vollunterkellerung. Auch wenn ich in meinem Einspruch zum Entwurf der DIN 18014:2021-01 den fehlenden Verweis auf die DIN 1054 bemängelt habe, hatte ich mit der Norm noch nie zu tun, nach der auch mehr als nur 0,8 m Mindesteinbautiefe gefordert sein kann.

Erdungsanlagen, die trotz WU-Beton noch die Abschaltbedingungen erfüllen, wurden in mehreren Forenbeiträgen von Bauherren geschildert, die an SV aus dem b.v.s-Umfeld geraten sind und gefragt wurden, worüber sie sich beklagen oder die gar den Prozess gegen ihren Rohbauer oder GÜ verloren haben.

Bei einem der DIN 18014 und Blitzschutznormen widersprechenden Aufbau auf einen ähnlichen Effekt zu spekulieren, wäre m. E. grob fahrlässiges Wunschdenken.
 
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……Sobald eine Folie oder Perimeterdämmung eingebracht wird sollte man das machen habe ich gelesen und da ich die Halle als Lagerhalle nutzen möchte ist eine Perimeterdämmung vom Statiker eingeplant.
Ich frage mich eher, warum der Statiker bei einer Kalt- / Lagerhalle eine Untersohlendämmung einbringen lässt. Das macht keinen Sinn - wohlmöglich in Verbindung mit einer stärkeren BoPla. Außer das Geld muss weg!
 
Hallo Zusammen, ich habe mir alle Beiträge genau durchgelesen und irgendwie haben sich zwei Missverständnisse hier eingeschlichen ;-) daher schreibe ich den genauen Aufbau und Nutzen der Bodenplatte. Vorweg die zwei Missverständnisse:

- "Bei einer Kalt-/ Lagerhalle"... Es wurde keine Kalthalle erwähnt. Es ist eine beheizte Lagerhalle mit WU Beton-Ausführung, die absolut trocken und einen diffusionsdichten Boden benötigt wegen Pappkartonagen ( ohne Dämmung schimmelt die Pappe auf dem Boden weg weil die Bodenplatte im Sommer kälter bleibt als die Luft - sprich nass wird ). Die Wände wurden 2015 von innen aufgedoppelt und sind über 80cm dick mit Stahlbeton-Decken-Ausführung.
- Weiter oben mein genanntes Beispiel mit den gebauten Hallen, die ich gesehen hatte, da haben die 20-30cm Boden ausgehoben, auf den Boden den Ringerder und natürlich erst darauf den Schotter... Die Ringerder, so wie ich es verstanden habe sind immer erdfühlig- das habe ich auch in der Praxis so bislang nicht anders gesehen, sprich gehören unter die Sauberkeits und Schotterschicht (erdühlig).

Nun zu meinem genauen Bodenaufbau und Vorhaben:

1. Momentan, die Ist-Situation: Es sind 35cm aus dem bindigen Lehmigen Boden ausgekoffert.
Auf den bindigen Boden würde ich die Ringerder 20mx9m erdfühlig verlegen und in der Mitte noch eine Verbindung (10mx10m) Masche.

2. Darauf kommt ein Goetextil
3. 6-8cm Kapilarbrechende Schotter-Ausgleichschicht
4. 5cm Perimeterdämmung
5. Difussions-Dichtbahn
6. 5cm Perimenterdämmung
7. Folie
8. Abstandhalter
9. Stahlmatte
10. Potentialausgleich und Verbindung alle 10m mit Ringerder. 1,5m Fahnen alle 20m hochziehen.
11. Heizrohre.
12. Abstandhalter und weitere Stahlmattenlage
13. WU Beton.

Die Bodenplatte übernimmt hier die Funktion mit einem niedrigen Vorlauf von 24 grad die Halle durchgehend warm und trocken zu halten.
Weiterhin bleibt sie tragfähig für Maschinen und sperrt die Diffusionsfeuchte vom/zum Boden. Der Aufbau ist wie bei einer Schwedenplatte, wo auch zwischen zwei
Dämmlagen die Dampfsperrschicht erfolgt. Beim Häuserbau ist das anders, da arbeitet man auf der ungedämmten Bodenplatte mit Dampfsperrbahn, dämmung und Estrich. Dort hat man noch weitere Funktionsebenen, die man mit dieser Bodenplatte spart. Die Bodenplatte selbst ist der finale flügelgeglättete Boden.

Jetzt frage ich mich nur ob trotz erdfühligkeit noch diese Tiefenanker eingeschlagen werden müssen. Das kann man nämlich nicht genau sehen auf Baustellen ob die soetwas gemacht haben oder nicht und ob ich das im Gebäude machen darf - Ich kenne nur das Beispiel wie oben genannt mit 1m Abstand zum Haus.

Ich denke dass ich schnell bei ≤ 10 Ohm bin, da der Boden bindig und lehmig ist. Es ist kein sandiger Boden wo der Ringerder drauf liegen würde.

Ich hoffe das klärt die fehlenden Infos.

Viele Grüße

Steff
 
Zuletzt bearbeitet:
- Weiter oben mein genanntes Beispiel mit den gebauten Hallen, die ich gesehen hatte, da haben die 20-30cm Boden ausgehoben, auf den Boden den Ringerder und natürlich erst darauf den Schotter.
...
Die Ringerder, so wie ich es verstanden habe sind immer erdfühlig
Es gibt kein bisschen schwanger, ein bisschen erdfühlig aber schon. Selbst Ring- oder Oberflächenerder, die auf dem Erdreich verlegt werden, haben noch eine gewisse Erdfühligkeit.

1. Momentan, die Ist-Situation: Es sind 35cm aus dem bindigen Lehmigen Boden ausgekoffert.
Auf den bindigen Boden würde ich die Ringerder 20mx9m erdfühlig verlegen und in der Mitte noch eine Verbindung (10mx10m) Masche.
= Maschenweite eingehalten, Mindesteinbautiefe nach beiden relevanten Normen aber nicht.

Perimeterdämmung wie auch WU-Beton ergeben einen erhöhten Erdausbreitungswiderstand, bei dem nach aktueller DIN 18014:2014-03 ein Ringerder in 0,8 m Mindesttiefe gefordert wird. Mit Perimeterdämmung ist auszuschließen, dass die Bodenplatte aus WU-Beton noch etwas zum Gesamt-Erdausbreitungswiderstand beiträgt.

Ich denke dass ich schnell bei ≤ 10 Ohm bin, da der Boden bindig und lehmig ist. Es ist kein sandiger Boden wo der Ringerder drauf liegen würde.
Denken heißt nicht wissen, wer rechnet weiß mehr. :)

Nach DIN VDE 0101:2000-01 berechnet, werden 10 Ω mit einem unterhalb der Frostschürzen verlegten 10 mm Runddraht (Ersatzkreis d = 15,36 m) bis zu einem spez. Erdwiderstand von 165 Ωm erreicht, mit normkonformen Abstand von allseits 1 m zum Bauwerk (Ersatzkreis d = 18,33 m) auch noch bei 193 Ωm. Wenn in feuchten Perioden gemessen wird sind 30 % für trockene Jahreszeiten anzusetzen und die Messtoleranz liegt ebenfalls bei 30 %.

Mit dem empfohlenen Richtwert von ≤ 10 Ohm der Blitzschutznormen werden die Abschaltbedingungen locker erfüllt. Die Missachtung der Mindesteinbautiefen bleibt normwidrig aber das Schutzziel wäre erfüllt. Auch Ringerder mit nicht normkonformer Einbautiefe bewirken eine Potentialsteuerung.
 
Ob das im Expertenforum Bau genauso gesehen wird?

Ich denke schon... bei einer Auskofferung von 25-30cm im Inneren und der Hallengroesse kann man davon ausgehen, das der Boden unter der Halle keinen nennenswerten Frost abbekommen kann. Wir sind ja nicht in Jakutien...

Ich hoffe das klärt die fehlenden Infos.

Ja. Jetzt macht das ganze Vorhaben Sinn.
 
ja zumal die Platte auch beheizt ist wird dort unter keinen Umständen Frost entstehen können. Gibt es denn dazu nicht auch eine abweichende DIN, das ist ja nicht ganz so selten dass man im Bestand die Bodenplatte erneuert. Ich könnte ggf. mit genug Abstand zum Streifenfundament der Wände innen nochmal eine 20cm tiefen graben machen wo ich das Ringerdungs-Band reinlege aber ob der Aufwand gerechtfertigt ist in diesem Fall - ich weiss es nicht. Es muss ja dann auch wieder gut mit Erde abgerüttelt werden...

Ich vermute fast dass diese 50-80cm tatsächlich ausschließlich den Frostschutz anspricht. Der ist nämlich im außen oder unbeheizten Streifenfundament in dieser Tiefe gegeben. Unter der Bodenplatte im Inneren und beim Bestand trifft die DIN in der Vorgehensweise nicht 100% bei mir auf umsetzbare Möglichkeiten. Ich möchte aber auch nichts falsch machen. Im übrigen haben weder Statiker noch Baufirmen das Band überhaupt vorgesehen. Das war erst nach meiner Nachfrage Planungsbestandteil sonst hätten die die Bodenplatte einfach so ohne Erdungsband ausgeführt. Eventuell ist das beim Bestand auch nochmal was anderes.

Weniger Aufwändig wäre es 4 oder 6 Tiefenerder einzuschlagen und mit dem Ringerder zu verbinden. Aber das sehe ich nicht in der DIN - Mich stört dass ich es nicht so umsetzen kann wie in der DIN vorgeschrieben ...
 
Ich könnte ggf. mit genug Abstand zum Streifenfundament der Wände innen nochmal eine 20cm tiefen graben machen wo ich das Ringerdungs-Band reinlege aber ob der Aufwand gerechtfertigt ist in diesem Fall - ich weiss es nicht. Es muss ja dann auch wieder gut mit Erde abgerüttelt werden.
Bloß nicht!

Nach Bild 5 der Norm hätte man den Ringerder unterhalb von etwas tiefer gegrabenen Streifenfundamenten in 0,5 bis 0,8 einbauen können. Hätte = Fahrradkette.

Im übrigen haben weder Statiker noch Baufirmen das Band überhaupt vorgesehen. Das war erst nach meiner Nachfrage Planungsbestandteil sonst hätten die die Bodenplatte einfach so ohne Erdungsband ausgeführt. Eventuell ist das beim Bestand auch nochmal was anderes.
Dass die DIN 18014 nur für Neubauten Pflicht ist, wurde schon erwähnt. Trauriger Fakt ist aber auch, dass die seit DIN 18014:2007-09 erhöhten Anforderungen (wie NIRO im Erdreich und Messprotokoll durch eine EFK) noch viel zu "neu" sind, um sich zu allen Baubeteiligten herumgesprochen zu haben.

Weniger Aufwändig wäre es 4 oder 6 Tiefenerder einzuschlagen und mit dem Ringerder zu verbinden. Aber das sehe ich nicht in der DIN - Mich stört dass ich es nicht so umsetzen kann wie in der DIN vorgeschrieben ...
DIN 18014:2014-03 verweist doch auf die Blitzschutznormenreihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305) nach der - wie auch in den beiden Normen für Antennensicherheit - Erder vom Typ A ebenso wie Erder vom Typ B (Fundament- und Ringerder) zulässig sind.

Gestern wurden den Einsprechern die Bescheide zum Entwurf der neuen DIN 18014 zugestellt. In der nächsten Normausgabe werden auch Erder vom Typ A aufgeführt sein. Die Norm hat im Umfang mächtig zugenommen, wird deswegen vermutlich in noch weniger Köpfe eindringen und wie gehabt von den Nichtlesern als praxisfremd bezeichnet werden, um die eigene Normresistenz zu rechtfertigen. Ob dein Architekt und Statiker die DIN 18014 bei Neubauten normtreu anwenden, kannst du ja mal fragen.
 
Thema: Altbau Vierkanthof - Neue Bodenplatte erden
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