Alte elektrische Installation

Diskutiere Alte elektrische Installation im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo liebe Freunde, Ich habe ein altes Haus in Hessen erworben. Deswegen möchte ich Informationen bekommen auch über die elektrischen...
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Santiago_am_Main

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Hallo liebe Freunde,

Ich habe ein altes Haus in Hessen erworben.

Deswegen möchte ich Informationen bekommen auch über die elektrischen Installationen im Haus, weil ich diese Installation im Betrieb nehmen möchte (seit 2008 wurde die nicht benutzt).
Ein Bild habe ich beigefügt und wäre sehr dankbar für jede Informationen, z.B.:

Wie heißt diese elektrische Installation?
Welche Sicherungen sind da in Einsatz?
Wie viele Sicherungen braucht man zum Betrieb?

Viele Grüße,

Santiago

http://s30.postimg.org/6nrtna8u5/Stromkasten.jpg
 
Hallo Santiago,
meine ehrliche Meinung dazu: Ich, als Elektriker, würde die vielleicht unter allergrößter Vorsicht probeweise einschalten. Mehr nicht.
Auch wenn ich nicht alles sofort wegschmeiße, hier sollte eine Fachkraft ran und die gesamte E-Installation prüfen und (teilweise) erneuern.
Hier fehlen FI-Schalter und wahrscheinlich überall Schutzleiter und ...

PS.: Zur Frage "Wie heißt diese elektrische Installation? " >> Museumsreif
 
Ohne Brandversicherung würde ich das nicht einmal testweise in Betrieb nehmen.
Vermutlich wird dein Versorger sich auch weigern dort einen Zähler zu setzen.
 
werner_1 schrieb:
Hallo Santiago,
meine ehrliche Meinung dazu: Ich, als Elektriker, würde die vielleicht unter allergrößter Vorsicht probeweise einschalten. Mehr nicht.
Auch wenn ich nicht alles sofort wegschmeiße, hier sollte eine Fachkraft ran und die gesamte E-Installation prüfen und (teilweise) erneuern.
Hier fehlen FI-Schalter und wahrscheinlich überall Schutzleiter und ...

PS.: Zur Frage "Wie heißt diese elektrische Installation? " >> Museumsreif

Hallo Werner!

Vielen Dank! Ja ich weiß, dass diese schon zu alt ist, dennoch wurde diese Installation noch im dieser Jahrhundert benutzt :D . Aber ernst, ich brauche Strom im Haus um die notwendigen Reparatur-Maßnahmen machen zu können.
Sonst ich bin einverstanden mit deiner Vorgehensweise, aber ich möchte jemand einladen, der schon mit solchen Anlagen Erfahrung hat, aber erst sollte ich auch diese erstmals nennen! VG, Santiago
 
Vielen Dank! Ja ich weiß, dass diese schon zu alt ist, dennoch wurde diese Installation noch im dieser Jahrhundert benutzt Very Happy . Aber ernst, ich brauche Strom im Haus um die notwendigen Reparatur-Maßnahmen machen zu können.
Du wirst eh einen Elektromeisterbetrieb brauchen, der die Zählermeldung macht.
Lass dir einen Zählerschrank mit Verteiler setzen und darunter ein paar Steckdosen für den Bau.
 
bigdie schrieb:
Vielen Dank! Ja ich weiß, dass diese schon zu alt ist, dennoch wurde diese Installation noch im dieser Jahrhundert benutzt Very Happy . Aber ernst, ich brauche Strom im Haus um die notwendigen Reparatur-Maßnahmen machen zu können.
Du wirst eh einen Elektromeisterbetrieb brauchen, der die Zählermeldung macht.
Lass dir einen Zählerschrank mit Verteiler setzen und darunter ein paar Steckdosen für den Bau.

Ja du hast Recht, danke! OVAG hat mir auch es gesagt, ... Die Idee einen Zählerschrank zu setzen ist auch gut, aber warum sollte so schrecken sein diesen Kasten in Betrieb zu nehmen? (Ich habe schon eine Brandversicherung) ... ich meine, man kann auch nicht sehen ob diese in Ordnung wäre, und so eine meiner Fragen war, wasfür eine elektrische Installation ist diese da?
 
Eine nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik entsprechende.
Damit ist für eine Änderung und Wiederinbetriebsetzung die Landesbauordnung massgebend.
Hier ist bei Änderungen der Brandschutz mit zu berücksichtigen. Einbau in notwendige Flure und Treppenhäuser, Leitungsanlagenrichtlinie.
 
Santiago_am_Main schrieb:
bigdie schrieb:
Vielen Dank! Ja ich weiß, dass diese schon zu alt ist, dennoch wurde diese Installation noch im dieser Jahrhundert benutzt Very Happy . Aber ernst, ich brauche Strom im Haus um die notwendigen Reparatur-Maßnahmen machen zu können.
Du wirst eh einen Elektromeisterbetrieb brauchen, der die Zählermeldung macht.
Lass dir einen Zählerschrank mit Verteiler setzen und darunter ein paar Steckdosen für den Bau.

Ja du hast Recht, danke! OVAG hat mir auch es gesagt, ... Die Idee einen Zählerschrank zu setzen ist auch gut, aber warum sollte so schrecken sein diesen Kasten in Betrieb zu nehmen? (Ich habe schon eine Brandversicherung) ... ich meine, man kann auch nicht sehen ob diese in Ordnung wäre, und so eine meiner Fragen war, wasfür eine elektrische Installation ist diese da?
Das ist eine Installation, die wahrscheinlich in großen Teilen 80 Jahre alt ist oder älter, also aus Zeiten von Thomas Alpha Edinson. War anfangs bestimmt noch mit 110V betrieben und irgendwann, als wahrscheinlich die alten Blechzählertafeln durchgerostet waren sind mal 2 neue hingekommen.
Irgendwann ist auch die beste Installation mal schrott, und erneuern ist am einfachsten, wenn noch keiner drin wohnt, und bevor die neue Tapete rankommt.
 
bigdie schrieb:
Santiago_am_Main schrieb:
bigdie schrieb:
Vielen Dank! Ja ich weiß, dass diese schon zu alt ist, dennoch wurde diese Installation noch im dieser Jahrhundert benutzt Very Happy . Aber ernst, ich brauche Strom im Haus um die notwendigen Reparatur-Maßnahmen machen zu können.
Du wirst eh einen Elektromeisterbetrieb brauchen, der die Zählermeldung macht.
Lass dir einen Zählerschrank mit Verteiler setzen und darunter ein paar Steckdosen für den Bau.

Ja du hast Recht, danke! OVAG hat mir auch es gesagt, ... Die Idee einen Zählerschrank zu setzen ist auch gut, aber warum sollte so schrecken sein diesen Kasten in Betrieb zu nehmen? (Ich habe schon eine Brandversicherung) ... ich meine, man kann auch nicht sehen ob diese in Ordnung wäre, und so eine meiner Fragen war, wasfür eine elektrische Installation ist diese da?
Das ist eine Installation, die wahrscheinlich in großen Teilen 80 Jahre alt ist oder älter, also aus Zeiten von Thomas Alpha Edinson. War anfangs bestimmt noch mit 110V betrieben und irgendwann, als wahrscheinlich die alten Blechzählertafeln durchgerostet waren sind mal 2 neue hingekommen.
Irgendwann ist auch die beste Installation mal schrott, und erneuern ist am einfachsten, wenn noch keiner drin wohnt, und bevor die neue Tapete rankommt.

Hmm ... ok, aber sprechen wir lieber über die Tafeln die hinzugekommen sind :) (... sind die, diejenige mit dem "Hager NZ" Schrift?). Die funktionieren schon mit 220V oder? Und wie heißt diese Installation Art? Hat es ein Name? Danke!
 
Also, ich versuche mal auf Deine Fragen einzugehen. Einige Kollegen geben ja sehr amüsante Antworten...


Also diese Installation ist sicherlich insgesamt noch keine 80 Jahre alt.

Die "grauen" Dinger nennen sich "NZ-Tafeln". In dieser Form wurden sie wahrscheinlich in den 1970erjahren eingebaut. Vorher waren sie schwarz, hatten aber in etwa dieselbe Form.

Sie dienen zur Aufnahme der (Ferraris-) Zähler. Die linke Tafel im Bild hatte wahrscheinlich eine Sonderaufgabe. Dort war wahrscheinlich ein Rundsteuergerät für eine Nachtspeicherheizung.

Die schwarzen "Sicherungskästen" rechts sind älter. (Wie gesagt, bis Ende der 1960erjahre war Elektroinstallationsmaterial für Aufputz vorzugsweise schwarz, danach grau).

Die "Sicherungen" nennen sich Diazed-Sicherung. An der Farbe der Passschraube erkennt man den Nennstromwert (z.B. blau = 20 A).

Dein Problem mit der Wiederinbetriebnahme ist neben den wahrscheinlich vorhandenen technischen Mängeln in der Anlage, dass kein Zähler da ist. Du musst eine "Offiziellen" bestellen, der den Zähler beim Versorger beantragt und den bekommt man nur, wenn die Anlage geprüft und den aktuellen TAB entspricht. Letzteres trifft auf keinen Fall zu, da die Versorger heute in der Regel keine NZ-Tafeln mehr akzeptieren, sondern Schränke fordern.

Hoffe, geholfen zu haben
0V
 
Nullvolt schrieb:
Also, ich versuche mal auf Deine Fragen einzugehen. Einige Kollegen geben ja sehr amüsante Antworten...


Also diese Installation ist sicherlich insgesamt noch keine 80 Jahre alt.

Die "grauen" Dinger nennen sich "NZ-Tafeln". In dieser Form wurden sie wahrscheinlich in den 1970erjahren eingebaut. Vorher waren sie schwarz, hatten aber in etwa dieselbe Form.

Sie dienen zur Aufnahme der (Ferraris-) Zähler. Die linke Tafel im Bild hatte wahrscheinlich eine Sonderaufgabe. Dort war wahrscheinlich ein Rundsteuergerät für eine Nachtspeicherheizung.

Die schwarzen "Sicherungskästen" rechts sind älter. (Wie gesagt, bis Ende der 1960erjahre war Elektroinstallationsmaterial für Aufputz vorzugsweise schwarz, danach grau).

Die "Sicherungen" nennen sich Diazed-Sicherung. An der Farbe der Passschraube erkennt man den Nennstromwert (z.B. blau = 20 A).

Dein Problem mit der Wiederinbetriebnahme ist neben den wahrscheinlich vorhandenen technischen Mängeln in der Anlage, dass kein Zähler da ist. Du musst eine "Offiziellen" bestellen, der den Zähler beim Versorger beantragt und den bekommt man nur, wenn die Anlage geprüft und den aktuellen TAB entspricht. Letzteres trifft auf keinen Fall zu, da die Versorger heute in der Regel keine NZ-Tafeln mehr akzeptieren, sondern Schränke fordern.

Hoffe, geholfen zu haben
0V

Vielen Dank 0V für die detallierte Antwort, jetzt weiss ich auch warum sind diese Taffeln nicht einsetzbar, wie elektroblitzer erklärte. Vielen Dank auch an bigdie und elektroblitzer!VG, Santiago
 
Also bei uns wurde in den 60ern schon Kabel oder Leitung verlegt, kein Rohrdraht mehr, wie er hier überall zu sehen ist. Also wird der großteil der Anlage Vorkriegsware sein. Irgendwann ist dann mal der Hausanschluss erneuert worden bis zu den Zählertafeln, wahrscheinlich wegen dem Nachtstrom oder z.B. wegen der Umstellung auf Erdkabelanschluss.
Das EVU schließt nicht mehr an, weil der sogenannte Bestandsschutz nicht mehr greift, wenn einmal abgemeldet und das ist auch gut so.
 
Solch alte Leitungen (Metallwellrohr mit Einzeladern Stoffummantelt) kenne ich noch aus meinem Elternhaus.Bj.Mitte der 30ér.

Alter Bakelit-Zählerkasten dazu zwei Schraubsicherungen für das ganze Haus.

Kann es sein,das die Stoffummantelten Adern aus irgendeinem Metall waren-also für Alu waren die viel zu starr.

Gruß Helge 2
 
Nach dem Krieg wurde teilweise Zink als Leiter verwendet.
 
In meinem Elternhaus war es Eisendraht stoffummantelt...
2 Mal hin und hergebogen = abgebrochen!

Ciao
Stefan
 
Wie auch immer:
Die Anlage ist außer Betrieb genommen.
Eine wieder in Betriebnahme kann nur Erfolgen, wenn die Anlage dem aktuellen Stand der Technik entspricht.

Das sieht man auf den ersten Blick das dies nicht so ist.

Vom Fachbetrieb einen neuen Zählerschrank setzen lassen, am Besten mit Sicherungsfeld und Schranksteckdosen.
Der Rest der Elektrik ist auch komplett zu erneuern.
 
sko schrieb:
In meinem Elternhaus war es Eisendraht stoffummantelt...
2 Mal hin und hergebogen = abgebrochen!

Ciao
Stefan

Hallo Eisendrähte hab ich bei Hausinst. noch nie gesehen Stoffumantelte Drähte ja bei diesen aber in inneren des Stoffumanteltes seine Gummiisolierung welche sehr spröde wurde .
Eisendrähte kann man im Gegensatz zu den Aludrähten schon öfter biegen ohne dass diese abbrechen.
Um 1950 gab es noch Freileitungen mit verkupferten Eisendrähten.
mfg Sepp
 
Das war kein Eisen, das ist Zink. Ich hab ein altes Friedrichs Tabellenbuch 1949, da steht auch die Strombelastbarkeit für diese drähte drin.
 
Kann auch Stahldraht gewesen sein, hab gerade mal den Friedrich 1947 herausgeholt.
Da gibt es eine schöne Tabelle nach Zitat:
VDE 0100= Stamm (Friedens) Vorschrift
und
VDE 0100B= Behelfsvorschrift
Dazu steht dann:
Infolge von Materialknappheit wird es nicht immer möglich sein elektrische Installationen friedensmäßig auszuführen.
 
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