Alte Herdanschlussdose

Diskutiere Alte Herdanschlussdose im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hi, liebe Mitglieder des Elektrikforums. Ich habe nicht unbedingt ein Problem mit dem Anschluss eines alten E-Herdes, aber einige Fragen...
  • Ersteller Epimenides_der_Kreter
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
E

Epimenides_der_Kreter

Beiträge
19
Hi,

liebe Mitglieder des Elektrikforums.

Ich habe nicht unbedingt ein Problem mit dem Anschluss eines alten E-Herdes, aber einige Fragen.

Ein Freund hat ein Haus gekauft, bei dem wir die gesamte Küche renoviert haben. Gesamte Elektrik inklusive neuer 5-adriger 2,5m² Herdzuleitung wurde neu erstellt.

An der Stelle, an der der alte E-Herd angeschlossen war wurde allerdings die alte Anschlussdose belassen (das neue Kochfeld samt 5 adriger Zuleitung ist jetzt auf der gegenüberliegenden Seite).

Was mir etwas suspekt ist, ist die alte Herdanschlussdose.

Hier liegen vier Adern. Schwarz, Braun, Blau und Grün/Gelb, alle in 1,5m².

Der Duspol misst:

- Schwarz gegen Braun 380V
- Schwarz gegen Blau 380V
- ebenso oben gennante untereinander 380V
- Alle oben genannten gegen Grün/ Gelb 230V.

Ich habe gelernt, dass Blau stets als Neutralleiter zu führen ist. An der Anschlussdose ist Blau aber ein Leiter.

Der Herd war auch mit allen drei Phasen angeschlossen, wobei blau an L1 ging. An dem Herd sind N und PE gebrückt.

Es soll nur noch ein Backofen an dieser Dose betrieben werden.

Mir gefällt nicht, dass Blau hier als L fungiert. Auch gefällt mir nicht, dass Grün/Gelb hier offensichtlich als Neutralleiter/Schutzleiter zusammengefasst sind.
Wohlgemerkt ist im Haus sonst alles dreiadrig schwarz/blau/grün-gelb ausgeführt (Somit keine klassische Nullung TN-C). An der Herdanschlussdose wurde offensichtlich eine Ader gespart.

Bestandsschutz greift nicht mehr.

Würdet Ihr im Sicherungskasten den Anschluss auf 1L, 1N, 1 PE oder auf zwei L, einmal N und einmal PE umklemmen?

Der Anschluss dient in Zukunft nur als Anschluss für den Backofen.

Mit freundlichen Grüßen
Epimenides
 
Normalerweise hat der Herd nur 1 Phase. Dann geht es mit L1, L2, N und PE. Oder hast du einen Herd mit 3 Phasen?
 
Epimenides_der_Kreter schrieb:
Der Duspol misst:

- Schwarz gegen Braun 380V
- Schwarz gegen Blau 380V
- ebenso oben gennante untereinander 380V
- Alle oben genannten gegen Grün/ Gelb 230V.

Du solltest genauer hinsehen, 380V gibt es nicht mehr oder Du hast keine 230 V.

Lutz
 
Das ist halt eine ältere Instalation.

Was du machen kannst ist die zuleitung zu der alten Herdanschlußdose im Schaltschrank suchen und dan neu anschließen moderne Backofen bekommen sowieso einen eigene Absicherung. Wenn du das Kabel gefunden hast legst du einfach blau auf N und ein Phase aus die neue Sicherung dan Hast du sogar noch eine Ader übrig.

Ach und ersetz doch die alte Dose lieber durch eine Unterputzsteckdose macht weniger Arbeit der Einzel stehende BAckofen hat garantiert einen Schukostecker.
 
Vielen Dank für die Antworten,

vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, dafür bitte ich um Nachsicht.

Es geht nicht um den Anschluss des Herdes, damit habe ich keine Probleme, egal nach welcher Anschlussvariante.

Selbstverständlich weiß ich ebenfalls, dass das Netz 400 Volt Spannung bereitstellt. Daher schrieb ich auch "der Duspol misst" (Anzeige gedruckt 380 V), ein analoges Gerät ist nicht so genau - das spielt auch im wesentlichen für die Beantwortung meiner Frage keine Rolle.
----------------------------------------------

Der Bestandsschutz greift nicht. Es handelt sich um eine nicht (mehr) nach Regeln und Normen ausgeführte Installation, zumindest meiner Ansicht nach.

Auf einer blauen Ader liegt eine Phase, wie bereits im Eröffnungsthema behandelt. Grün/Gelb der Dose ist anscheinend Neutralleiter und PE, obwohl das gesamte Haus ansonsten durchgängig eine auch noch nach heutigem Stand gerechte E-Installation hat.
Die Zuleitung der Herdanschlussdose ist allerdings in 1,5m² ausgeführt, was heute nicht mehr praktiziert wird.

Statt die Dose stillzulegen, visiere ich eher die im Verteiler die Dose entweder auf 1L,1N, PE oder 1L,2L,N, PE umzuklemmen, wobei dann blau als Neutralleiter auszuführen ist.
So bekäme man eine nach heutigem Stand Norm gerechte Installation, wobei ich mir bei der L1,L2,N,PE Variante aufgrund der 1,5m² Leitung nicht sicher bin.

Meine Fragen sind:

Ist das Umklemmen wie oben dargestellt geeignet, um eine Installation nach heutigem Stand zu erhalten?

Zusatzfrage. Warum ist die alte Herdanschlussdose mit L1,L2,L3 nur vieradrig ausgeführt, wenn anscheinend doch die Möglichkeit dazu bestand, diese damals schon fünfadrig auszuführen?
(Ist jemandem eine scholche Installation schon begegnet, wenn die restliche Hausinstallation nach heutigem Stand ausgeführt worden ist)

Mit freundlichen Grüßen
Epimenides
 
Das Wort Bestandsschutz vergiss mal ganz schnell wieder (den gibt es nicht), dann verrate uns die ankommende Netzform im Verteiler und das Jahr der Errichtung dieser Anlage/dieses Anlageteils, dann können wir darüber reden, ob es zulässig war oder nicht zu diesem Zeitpunkt TN-C für den Endstromkreis zu nutzen.

Mit dem umklemmen der Leitung auf TN-S mit 2 Außenleitern verletzt du genauso die heutigen Regeln der Technik, wie es ein neu installieren des TN-C-Systems täte - Du gewinnst damit entsprechend der Regeln der Technik keinen Blumentopf. Faktisch wäre sogar der Querschnitt auf korrekte Auswahl zu prüfen, es könnte auch 4mm² CU erforderlich sein, ziemlich sichr aber 2,5mm² CU, um die Regeln der Technik umzusetzen, abhängig von der Länge der Leitung und deren Verlegeart/Verlegebedingungen.
 
Irgenwann hat mal jemand den E-Herd als TNC verkabelt. Dabei war es völlig normal, dass die bl Ader als L benutzt wurde und die ge/gn als PEN.
Es gab auch mal E-Herde die an 380V betrieben wurden; also L1, L2, L3, PE.
Je nach Länge der 1,5er Leitung, Verlegebedingungen und Absicherung kannst du hieran eine Steckdose mit L1, N, PE anschließen (natürlich in der Verteilung entsprechend umklemmen und Absicherung und FI-Schalter überprüfen.).
 
Vielen Dank für die Antworten,

Das Wort Bestandsschutz vergiss mal ganz schnell wieder

Da hast du Recht, in der DIN VDE kommt der Begriff sicherlich nicht vor, er wird aber häufig umgangssprachlich verwendet.

@werner_1: Vielen Dank für deine informative Antwort. Die Leitungslänge zur Verteilung beträgt max 5-6 Meter.
Ein Umklemmen in der Verteilung auf L1,N,PE bei Beibehaltung der 1,5mm² Leitung wäre also grundsätzlich möglich, um auch nach heutigem Stand eine normgerechte E-Installation zu erhalten.
Der Anschluss bedient in Zukunft nur noch einen Backofen, das Kochfeld wurde verlegt.

Viele Grüße
Epimenides
 
Epimenides_der_Kreter schrieb:
Vielen Dank für die Antworten,

Das Wort Bestandsschutz vergiss mal ganz schnell wieder

Da hast du Recht, in der DIN VDE kommt der Begriff sicherlich nicht vor, er wird aber häufig umgangssprachlich verwendet.

... und dann auch als solches verstanden, es gibt aber in den anerkannten Regeln der Technik auch kein Äquivalent, weswegen die Wortwahl selbst nebensächlich ist.
 
Nachtrag zu meinem Beitrag:

Bei den in meinem Eingangsbeitrag erwähnten 1,5m² Leitungen (sorry, es war spät), könnt ihr euch sicher vorstellen, wie dick die Wände im dem Haus sind - kleiner Scherz.

Um nochmal auf die L1,L2,N,PE Variante zurück zu kommen.
Neue Backöfen nutzen ja nicht tatsächlich 400 Volt. Stattdessen werden die Außenleiter entsprechend den Verbrauchern aufgeteilt - also die Verbraucher stets mit 230V betrieben - richtig?

Bei der Variante mit zwei Außenleitern stünde also noch ein zusätzlich abgsicherter Stromkreis zur Verfügung.
Die Frage wäre nur, ob der in 1,5mm² ausgeführte Neutralleiter auch die Ströme beider Außenleiter verkraftet - Stichwort Phasenverschiebung.

Die Frage ist auch, ob das bei einem Backofen überhaupt Sinn machen würde.

Ansonsten ist auch die Variante mit L1,N,PE schon super. Man hätte einen Backofenanschluss, der seperat abgesichert ist.
 
Bei einem Backofen mit L1, L2, N (diesen gibt es im Großküchenbereich) würde durch die Phasenverschiebung die Ströme sich so aufteilen, das im N nie mehr Strom zurückfließt, als der Maximalstrom in einem Leiter und zwar dann wenn der Strom im Zweiten = 0 ist.
In jedem anderen Fall ist er geringer.

Außer du klemmst, so wie es immer wieder welche schaffen, den zweiten mit der gleichen Phasenlage an.

mfG
 
Vielen lieben Dank für deine Antwort Moorkate.

Du hast recht, ich habe mir gerade einige aktuelle Backöfen für den Privatgebrauch angesehen und einige haben sogar schon einen Schuko-Stecker, ansonsten steht dort Phasenanzahl = 1.
Somit macht es für einen Backofen wohl kaum Sinn, einen Anschluss mit einer zweiten Phase zur Verfügung zu haben.

Sinnvoller wäre es hingegen, wegen den Anschlusswerten von 3,5 KW etwas Reserve hinsichtlich des Leitungsquerschnitts zu haben.

Viele Grüße
Epimenides
 
Dann baue gleich eine hochwertige Schukosteckdose ein, denn 95% aller seperaten Backöfen kommt mit solchen Stecker daher. Und auch gleich der Hinweis, dass diesen Einbau nur konzessionierte Ekektriker vornehmen dürfen, also 100€ bereithalten.

1,5mm² ist bis 3600W zugelassen sofern die Leitung unter Putz und nicht in einer Isolierung oder gebündelt mit anderen gleichzeitig belasteten liegt. Bei deiner Leitungslänge ist der Spannungsabfall unproblematisch, eher sind die Klemmstellen bei hoher Dauerlast ein Problem, diese gilt es regelmäßig zu inspizieren, besonders Herde, Backöfen und DLE. Das ist im Gewerbe alle vier Jahre Pflicht, macht aber kaum einer. Wenn du die Leitung im SI-Kasten umklemmst, auch auf etwas Luft dazwischen achten, also nicht aus optischen Gründen zusammenstrapsen oder wie ich es mache die Strapse hinterher wieder raus und etwas aufschütteln.

mfG
 
Hallo Moorkate,

nochmals danke für deine geschätzten Hinweise.

Was ist denn für dich eine hochwerige Schutzkontaktsteckdose?

Ich kaufe fast immer nur Merten, selten Busch und Jäger (weil die z.T. tolle Sachen haben, die Merten nicht hat, wie z.B. den Busch-Komfortschalter = im Flur sehr hilfreich).

Viele Grüße
Epimenides
 
Epimenides_der_Kreter schrieb:
Ich kaufe fast immer nur Merten, selten Busch und Jäger (weil die z.T. tolle Sachen haben, die Merten nicht hat, wie z.B. den Busch-Komfortschalter = im Flur sehr hilfreich).
Ja, B&J, Gira, Merten etc ist ok. Trotzdem auch diese regelmäßig inspizieren. Nicht den Backofen 25 Jahre eingebaut lassen, ohne nie nachzuschauen!

Das andere verstehe ich nicht. Du kaufst also Merten, da diese nicht so tolle Sachen wie B&J haben?

mfG
 
Hallo!

Normale E-Herd-Anschlussdosen haben nach neuestem Stand der aktuellen E-Technischen Vorschriften:
L1, L2, L3, einen Neutralleiter u. einen Schutzleiter.

Wenn es ein autarker Solo-E-Herd-Backofen ist genügt normal eine Schukosteckdose mit 1 x L, N u. PE, abgesichert mit max 16A dafür.
 
Moorkate schrieb:
Das andere verstehe ich nicht. Du kaufst also Merten, da diese nicht so tolle Sachen wie B&J haben?

Andersrum. Ich kaufe selten Busch und Jäger und nur dann, wenn die Produkte etwas bieten, dass ich bei merten nicht bekomme (Vgl z.b. Busch comfortschalter).
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Alte Herdanschlussdose
Zurück
Oben