Altenpflegeheim - Anzahl Steckdosen

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htt2006

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Guten Morgen zusammen,

habe da mal 'ne Frage zu der erforderlichen Anzahl von Steckdosen für 1-Bett-Bewohnerzimmern in Altenpflegeheimen.

Im Wohnungsbau kann man sich ja an der HEA hangeln.
Wie aber siehts in der Pflege aus.

Gibt es eine Vorschrift (Tabelle) für den Ausstattungsstandard (VDE)?

Ich danke schon mal für eure Hilfe und wünsche eine angenhme Woche.
 
Zunächstmal sollte es mindestens einen extra Stromkreis für USV/Aggreggat-Versorgung geben um bei Patienten mit wichtigen medizinischen Geräten Notstromanschlüsse zu haben.

Ich würde pro Zimmer folgendes verlegen:

- 2x 3x1,5mm² für zwei Notstromkreise bis max. je 10A
- 1x 5x1,5mm² für elektrischen Rolladen (5-adrig um sich die Möglichkeit für Zentralsteuerung offen zu halten).
- 1x 5x1,5mm² für 3/6 Steckdosen bis 10A
- 1x 5x2,5mm² für 3/6 Steckdosen bis 13A
- 1x 7x1,5mm² für Licht (max. 5 Lichtkreise)
- 1x 7x1,5mm² oder Kleinspannungs-Steuerungsleitung mindestens 8-adrig, besser z.B. 10DA 0,6mm zur Steuerung für Licht, Schwesternruf,... etc.
- 4x Cat.6/7 Leitung für Netzwerk, Telefon und z.B. zur Anbindung medizinischer- und Steuerungsgeräte ins Netzwerk
- 2x Koax-Kabel für TV und Radio
- 1x Leerrohr, evtl mit eingezogener SVGA-Leitung für einen Flachbildschirm
- 1x AV-Leitung zum TV
- 2x 2DA Brandmeldeleitung für Rauchmelder
- 1x 10DA Leitung zur Einbruchmeldeanlage
- 1x A/V-Leitung für Audiovisulelle Überwachung
- 2 Lautsprecherkabel 2-polig 1,5mm²/2,5mm² (je nach Länge) für Deckenlautsprecher/Wandlautsprecher
- 3 32er Leerrohre mit großen Biegeradien für Sauerstoff/Druckluft
- evtl. Leitung für Zentralstaubsauger

Es sollten mindestens 8 Steckdosen vorhanden sein, davon 2 Notstromsteckdosen in Bettnähe, drei Steckdosen für schwache Lasten (Nachttischlampe, TV, Radio, ... etc.), 3 Steckdosen für Starke Lasten (Wasserkocher, Staubsauger, el. Heizung (falls man es mal braucht wenn die Zentralheizung defekt ist oder für einen Heizlüfer oder Klimagerät). Natürlich kann man an jeden Stromkreis mehr als eine Steckdose anschließen.

Die UV sollte nicht mehr als 28m vom Zimmer entfernt sein (andernfalls muss man niedriger absichern oder stärkere Leitungen verwenden), die Steckdosen sollten mit maximal KS C13 abgesichert werden (2,5mm²) bzw. maximal C10 (1,5mm²). Höhere Absicherungen der in den Charakteristiken A, B, C oder D bieten keinen guten Schutz für Schukosteckdosen und C13A ermöglicht den Betrieb von Geräten bis mindestens 3379W, im Schnitt bis zu 3700W, was optimal im Schutzbereich für die Steckdose liegt. Die Lichtleitung ist mit maximal C10 abzusichern, eigentlich reichen auch C6 dafür aus, B10 wird die praktikabelste Variante sein. Die SPS oder VPS-unterstützte Lichtsteuerung hat den Vorteil, dass man steuerungstechnisch viel zur Einsparung von Energie und für mehr komfort realisieren kann. ins Bad kann man z.B. 2DA von der Steuerungs-10DA abzweigen und einen Bewegungsmelder (z.B. NaPiOn) einsetzen, der beim Betreten der Nasszelle automatisch das Licht einschaltet. Eine der lichtadern kann man benutzen, um ein fest eingebautes Orientierungs-/Nachtlicht zu schalten, was bei Dämmerung automatisch eingeschaltet wird und der Pflegebedürftige Mensch kann sein Licht vom Bett aus ein und aus schalten, sowie evtl auch die drei niederlast-Stromkreise, um so vom Bett Radio, Stehlampe und TV auszuschalten/einzuschalten, evtl auch den Rollladen zu betätigen.
Ebenso wie LS sind natürlich für die Stromkreise FI vorzusehen, derer mindestens zwei: einer für den Notstrom und einer für den Rest, evtl einen Zusätzlichen für das Licht. Jeweils mit 30mA Auslösestrom, dabei auf Einhaltung des Überlastschutzes für die FI achten! Alle Daten- und Signalleitungen (Kleinspannung) sind in Installationsrohren (Leerrohren) zu verlegen, je nach Wunsch die anderen Leitungen auch, zumindest aber die zum Rollladen, ein Leerrohr ins Bad. eine Netzwerk-Doppeldose ist beim Bett zu positionieren, eine in der Nähe des Bettes.

Evtl gibt es besondere Anforderungen an die Materialien (evtl. Halogenfreiheit).

Ein Überspannungsschutzkonzept ist evtl sogar vorgeschrieben, zumindest aber dringend anzuraten. Bedeutet: Blitzstromableiter mit mindestens 50kA bei 10/350µs pro Pol am Hauseingang, Mittelschutzblöcke mit mindestens 20kA bei 8/20µs pro Pol oder Kombiableiter mit denselben mindestableitkapazitäten für die Unterverteilungen und Feinschutz für die Heizungsanlage, die Lüftungsanlage, Steuerungen (SPS/VPS), Die Telefonanlage, die PCs/Server, die Brandmeldeanlage, die Einbruchmeldeanlage, die Notstromversorgung, die Notbeleuchtung und andere Geräte. Mittelschutz und Grobschutz für Außenleitungen zu Außenanlagen (Wegbeleuchtung, Parkplatzbeleuchtung, ... etc), Grobschutz für Telefonleitung und Antennenleitung am Gebäudeeintritt und Kombischutz in der Telefonverteilung, Feinschutz für DSL-Modems und weitere Überspannungsschutzkomponenten für die (zumindest Gebäudeexterne) Videoüberwachungsanlage, für Brandmeldeleitungen und die Alarmschleifen der EMA sowie das Netzwerk und die Generatorleitung (Grob- und Mittelschutz, Netzfilter und Isowächter (kein Überspannungsschutzgerät, aber in IT-Netzen erforderlich). Je nach Anwendungsfall abgeschirmte Leitungen verwenden, für Erdinstallationen Erdkabel vom TYP NYCY oder NYCWY.

MfG; Fenta
 
WOW

Danke für diese ausführliche Antwort.
 
Das ist ein Einzimmeraltenheim und kein Luxushotel Fenta...

Wer bezahlt das denn, bzw. welcher Architekt oder Planer lässt soviel Schnick Schnack dort installieren?

Mal ganz ruhig bleiben und nicht die Leute verunsichern!
 
Wenn es standard wäre, würde auch keine murren. Das ganze Geseiher von wegen zu teuer gibts doch nir, weil es genügend Leute gibt, die das unterstützen...
 
Fentanyl schrieb:
Die UV sollte ...

Hallo,

für die Ersatznetz-Steckdosen / -verbraucher brauche ich aber eine separate Verteilung in einem separatem Raum in entsprechender brandschutztechnischer Ausführung. Also min. 2 Verteilungen je Verteilungsbereich.

Ich wollte auch nur meinen Senf dazu geben.. :D

Gruß
 
Hallo??? Altenheim! Nich Intensivstation! :lol:
Ich glaub auch kaum das Omi multitaskingfahig ist und über 4 Cat-leitungen multi-Emule downloads starten muss um immer up to date bei den wöchentlichen bingo abenden zu sein.
Lasst doch mal die kirche im dorf. Das einzige was notversorgt werden muss ist die beleuchtung. also eine reinigungssteckdose an der tür und am bett je nach standard ( luxus oder aufbewahre ) 6 steckdosen.
Brandmelde und schwestenruf sowie tel und ant halte ich für selbstverständlich.
 
Wenn man schon keine Netzwerkleitungen legen will, sollte man zumindest Leerrohre ziehen. Es geht ja nicht im Surfen im Internet, sodnern darum, dass immer mehr Geräte, ob medizinische, Unterhaltungselektronische, Steuerungstechnische, Überwachungstechnische ... etc. über Ethernetanschluss verfügen, weshalb es durchaus zukunftssicher ist, dies vorzusehen.
Als Kompromiss: Eine Cat6-Doppeldose pro Zimmer, wo auch das Telefon drüber läuft. so hat man im Ernstfall die möglichkeit, zumindest eine Buchse für Netzwerk-Geräte zu verwenden, z.B. um bei einem medizinischen Gerät die Werte oder Alarmmeldungen an eine Schwester oder einen Arzt weiterleiten zu können.

MfG; Fenta
 
mjtom schrieb:
Hallo??? Altenheim! Nich Intensivstation! :lol:
Ich glaub auch kaum das Omi multitaskingfahig ist und über 4 Cat-leitungen multi-Emule downloads starten muss ...

Omi jetzt noch nicht, aber werden wir nicht alle mal Omi/Opi sein und würden Kontakt zur Aussenwelt freuen?

Gruß
 
Ja, irgendwo stimmt es schon Leerrohre dürften eigentlich wirklich nicht am Geld scheitern, ich selber hab auch net viel aber ich habe in meinen Haus
auch Cat Leitungen mitverlegt bzw. bin noch am nachrüsten.

Eins sollte man ja bedenken es kommt in den nächsten Jahrzehnten eine neue Generation "in den Genuss" event pflegebedürftig oder überhaupt alt zu werden.
Die Leute die Heute zwischen 10-50 sind kennen sich ja bereits meistens schon mit einem Computer aus.

Klar wir haben immer noch das Bild jetziger Pflegeheime vor uns mein Vater der vor zwei Jahren
in einem gestorben ist konnte tatsächlich mit einem Laptop nichts anfangen obwohl er auch net so alt war
er wurde nur 65, aber es hat ihn einfach nicht interessiert.
Das Heim in dem er war war eine Katastrophe neben
Möbeln aus den 70igern funktionierte bei Stromausfall
nicht mal die Beleuchtung....das kann eigentlich heute sich jeder im Privathaushalt installieren entweder über Batterie USV oder Wechselrichter.
Eine Beschwerde über die Zustände bei der Heimleitung wurde lediglich zur Kenntnis genommen.
 
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