Altersschwacher Herdanschluss: Neue Zuleitung verlegen oder nicht?

Diskutiere Altersschwacher Herdanschluss: Neue Zuleitung verlegen oder nicht? im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo zusammen, Ich habe schon viele ähnliche Threads gelesen, aber es scheint da verschiedene Meinungen zu geben: Situation: In meiner...
Nein.
Die Sicherung ist nicht leistungsbegrenzend, sondern löst bei Überstrom nach einer Zeitfunktion aus.
Deren Aufgabe ist der Leitungsschutz.
Eine 20A Sicherung löst z.B. bei 29A erst nach einer Stunde aus.
Zusätzlich sind Stromkreise so zu dimensionieren, daß es bei der angedachten Nutzung nicht zu Überlasten kommt.

Der Anschluß eines 11kW Herdes an Wechselstrom ist zwar vom Gerätehersteller zugelassen und er liefert auch ein Anschlußbild dazu, in deutschen Netzen ist dies aber nicht zulässig.

Es gibt zumindest von NEFF einen Typ den man in der Steuerung in der Leistung begrenzen kann.

Dein Vermieter wäre eigentlich verpflichtet Dir Drehstrom zur Verfügung zu stellen, da ein Betrieb eines heute üblichen Herdes nicht ohne Einschränkungen möglich und nicht zulässig ist.
 
Auch dann wird nie die Gesamtanschlußleistung erreicht, da die Platten ja takten.

In der Aufheizphase taktet überhaupt nichts und da kann dann sehr wohl die Gesamtanschlussleistung erreicht werden.
Schalte mal alle Platten an, beobachte die momentane Leistungsanzeige Deines Zählers und Du wirst es merken.
 
Da brauch ich auch keinen Zähler beobachten, bei einem Ceranfeld kann man das takten wunderbar sehen!
 
Das finde ich toll, dass Du anhand der Beobachtung eines Ceranfeldes sehen kannst, wieviel Watt da jetzt verbraten werden! :D
Ich kann das leider nicht....
Allerdings kann ich bei mir sehr gut sehen, dass, wenn ich alle Platten "andrehe", auch alle Platten leuchten und deswegen die maximale Leistung (=Anschlussleistung) gezogen wird. Ich habe ja nicht gesagt, dass dass ne halbe Stunde so geht..... aber es würde defintiv reichen, eine (zu) schwache Absicherung "zu werfen".
 
Die Platten leuchten aber eben nicht durchgehend, sondern werden über den Energieregler für eine Gewissen Zeit eingeschaltet.
 
Es gibt bei Euch Bezirkselektriker, die jährliche Kontrollen machen?
Nein, aber wenn ich hier s manche Kommentare lese, so wie „mehr ist genehmigungspflichtig“ etc, dann müsste es einen geben. Wie kann das EVU denn feststellen, dass da „verbotener Weise“ mehr als 4,6kWh eiphasig an einem Anschluss gezogen wird? Solange du deine Rechnung bezahlst kommt keiner.
Das ist nicht erlaubt.
Wenn eine STECKDOSE einen L2 und L3 hat, muss dieser auch angeschlossen sein. Lediglich in STECKER darf man weniger Adern (eben nur die benötigten) anschliessen, als vorhanden sind.
Das kann man jetzt ja mal ganz findig interpretieren.
  1. Die Leitungen sind ja angeschlossen, sofern man die Erweiterung/Vorbereitung bis zum Zähler vorzieht. Wenn es die EVU denn stört, kann diese ja auf eigene Kosten anderen Zähler mit Zuleitung setzen.
  2. Bei manchen autarken Kochfeldern sind ja linke und rechte Hälfte komplett getrennt - auch die Steuerung, dann legt man halt zwei Zuleitungen heraus. Ich kenne auch nur noch autarke Kochfelder wo der N erst am Anschluß für die HAD zusammengeführt ist (Vermutlich für 230V Drehstromnetze)
- Wenn ich eine zweite Zuleitung lege, darf auch die nur mit max 20A abgesichert sein, wegen der 4.5kW-Grenze für Wechselstromverbraucher. Dennoch dürfte ich dort ein Kochfeld anschließen lassen das 7.5kW Spitzenlast erreichen kann. (Danke Pumukel, Www, schUk0, EBC41, ego1). Die Meinungen gehen auseinander, ob das im Alltag eine Einschränkung wird oder nicht, also.. wird schon gehn.

- Falls ich trotzdem eine neue Zuleitung lege könnte sinnvoll sein, sie direkt luxuriöser auszulegen: Direkt 5 Adern als "Vorleistung" falls der Vermieter das Haus updatet (haha), und gleich 4mm^2 um wegen der Länge auf der sicheren Seite zu sein. (danke schUk0, EBC41)
Ja, dass würde sogar an dem bestehenden Anschluß gehen, die Sicherung fliegt ja auch nicht sofort raus, wenn kurzfristig mehr gezogen wird, selbst bei 7,5kW dauert es paar Minuten und bis dahin haben Platten wieder abgeschaltet, so dass es zu 99% funktionieren dürfte. Nur bei 2,5mm² (Cu) wird die Leitung regelmäßig überlastet - könnte die eigentlich auch ab, wenn diese sich ausreichend rückkühlen kann - Stegleitung im Mauerwerk z.B., deswegen Empfehlung 4mm². Die kritischen Stellen sehe ich eher in evtl. vorhandenen Klemmdosen oder sogar in der Verteilung. Cu oxidiert mit der Zeit, Schrauben sich durch die thermische Belastung lockern, Sicherungselemente leiden und altern. Das ist die eigentliche Gefahr.
Unter diesem Eindruck komme ich natürlich auf die Idee: Einen 20A-Herdanschluss hab ich ja schon. Was wäre, wenn ich den doch fürs Kochfeld nutze und den Backofen separat per Schuko anschließe? Ich habe ein Modell mit bescheidenen 2.7kW im Auge.
Da muss du auch die mögliche Gesamtleistung deiner Anlage im Blick haben, auch solche Verteilung regelmäßig am Anschlag zu fahren, kann unangenehme Auswirkungen haben. Es schadet zumindestens nicht, diese regelmäßig durch Handauflegen nach Wärmeüberlastung zu prüfen.
 
Da muss du auch die mögliche Gesamtleistung deiner Anlage im Blick haben, auch solche Verteilung regelmäßig am Anschlag zu fahren, kann unangenehme Auswirkungen haben. Es schadet zumindestens nicht, diese regelmäßig durch Handauflegen nach Wärmeüberlastung zu prüfen.

Meinst Du mit der Anlage in dem Fall den einen Stromkreis, an dem Geschirrspüler und Backofen hängen würden (falls das denn möglich ist)? In der Tat wäre die Gesamtleistung die an diesem 16A-Schalter hängen würde zu groß, sobald beide Geräte laufen würden (aber nicht während je eines läuft, da jedes deutlich unter 3kW ist). Wäre diese Situation dann nicht fast noch harmloser als die Tatsache, dass am anderen Kreis der halbe Hausrat theoretisch gleichzeitig auflaufen könnte (Wasserkocher, Mikrowelle, Heizlüfterchen, gaming-PC und wer sonst noch alles)? Auch hier verlässt man sich ja auf den Sicherungsautomat. Nach den bisherigen warnenden Kommentaren müsste es mich ja eigentlich gruseln, was den Leitungen in einer durchschnittlichen Wohnung so alles zugemutet wird. Oder alles nicht so heiß? Es scheint hier gegensätzliche Einschätzungen zu geben (auch unter den Elektrikern vor Ort)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kann das EVU denn feststellen, dass da „verbotener Weise“ mehr als 4,6kWh eiphasig an einem Anschluss gezogen wird?
Es gibt für zugelassene Betriebe ganz klare Vorgaben wie zu arbeiten ist.
Diese sind auch technisch begründet und die meisten Betriebe halten sich da zum Glück auch dran.

Man darf halt nicht immer nur in seiner eigenen kleinen Blase bis zur Nasenspitze denken. Bzw, wenn man nicht weiter denken kann, sollte man die hören, die es können.

Ist auch komisch, dass gerade unser Ober-SV neuerdings verstärkt versucht Pfusch auch noch zu verteidigen.
 
Du, ich verteidige hier gar nicht, sondern stelle nur erstaunt fest. Und die es können sollten (Eigentlich! Jüngere haben Pfuschen ja als festen Bestandteil ihrer Ausbildung gehabt) machen es nicht, da es Zeit kostet. Ich bin immer wieder überrascht, welche kreativen Lösungen sich auf dem Bau so finden lassen.
 
Meinst Du mit der Anlage in dem Fall den einen Stromkreis, an dem Geschirrspüler und Backofen hängen würden (falls das denn möglich ist)? In der Tat wäre die Gesamtleistung die an diesem 16A-Schalter hängen würde zu groß, sobald beide Geräte laufen würden (aber nicht während je eines läuft, da jedes deutlich unter 3kW ist).
Kritisch sind immer Dauerlasten, auch wenn diese noch unterhalb der maximal zulässigen sind. Backofen würde ich dazuzählen, Wasserkocher und GS haben das Wasser relativ schnell erwärmt, die eher nicht, aber ein Heizlüfter gehört auf jeden Fall dazu. Und dazu - wie schon angemerkt - alte jahrzehntelang nicht inspizierte Verteilungsanlagen deutscher Mietwohnungen, obwohl eine regelmäßige Inspektion (E-Check) vorgeschrieben ist. Das dort sowenig Nachdruck von Mieterseite betrieben wird, kann nur dadurch erklärt werden, dass der Vermieter sich die Kosten über die Nebenkostenabrechnung zurückholen kann
 
Kritisch sind immer Dauerlasten, auch wenn diese noch unterhalb der maximal zulässigen sind. Backofen würde ich dazuzählen
Ah, verstehe. Das heißt, selbst ein 2.7kW-Backofen ist an einem Schukostecker und an einer auf 16A-Absicherung ausgelegten Leitung nicht gut aufgehoben, zumindest nicht falls man den Zustand der Anlage nicht genau kennt. Hm. Das Thema Dauerlast und unklarer allgemeiner Zustand gilt dann natürlich ebensogut für meine existierende Herdanschlussleitung, die hat in den letzten 40 Jahren sicher auch viel mitgemacht. Wenn ich das was Du da sagst zuendedenke bekomme ich Lust die halbe Wohnung neu zu verkabeln :D
 
... und wenn du schon dabei bist: mach bitte die andere Hälfte auf mit. :D
Dann sollte dabei aber eine satte mehrmonatige Miet-erstattung dabei herausspringen, denn als festige bauliche Anlage geht dies in das Eigentum des VM als Eigentümers über. Und ohne Genehmigung des VW darf man nicht anfangen, bzw. Muss dies beim Auszug auf Verlangen in den ursprünglichen Zustand versetzen, was man wiederum aus DIN-rechtlichen Gründen nicht darf. Also, wenn man darauf Bock hat, sollte man sich nach einem charmanten Altbau umschauen, erwerben und seine Energie dort hineinstecken.
Gut - man kann Erfahrungen sammeln, so ein Altbau, bzw. Wohnung, wo jahrzehntelang nichts oder wenig passiert ist, bzw. die Vormieter da nicht fachgerechte Sanierungen vorgenommen haben, ist ein wahres Ü-Ei. Sage mal nur: „Schaumstofftapete“.
 
Ja, ganz klar - ich will hier eigentlich nicht derart groß investieren. Letztlich läuft es glaube ich auf zwei Möglichkeiten hinaus, beide doof:
- Die "gute" einphasige Lösung, d.h. eine zweite Zuleitung fürs Kochfeld legen mit ebenfalls 20A-Absicherung, dann den Backofen an den bestehenden 20A-Herdanschluss.
- Die billige einphasige Lösung, d.h. das Kochfeld an den bestehenden 20A-Anschluss und die Geschirrspülersteckdose verzweigen lassen für einen kleinen Backofen (immernoch unsicher ob das erlaubt ist)
- ..oder von jetzt an mit einem Campingkocher auf dem Balkon kochen
 
Thema: Altersschwacher Herdanschluss: Neue Zuleitung verlegen oder nicht?
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