An die Phase gefasst, nichts passiert, warum?

Diskutiere An die Phase gefasst, nichts passiert, warum? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich bin Laie und wollte mal Experten zu etwas befragen, dass mich quält...ich hoffe, das ist hier im Forum ok. Mich hat kürzlich ein...
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Holtor

Guest
Hallo, ich bin Laie und wollte mal Experten zu etwas befragen, dass mich quält...ich hoffe, das ist hier im Forum ok.

Mich hat kürzlich ein Nachbar angesprochen, er hat im Keller eine Deckenleuchte installiert, sie brannte nicht und er bat mich, ob ich mir das mal angucken könne. Ich nehme also die lackierte Metallverkleidung der Leuchte ab (ohne vorher die Sicherung herauszunehmen :oops:) und siehe da, mein guter Nachbar hat die Phase mit dem PE-Anschluss der Leuchte verbunden, d.h. mit der Metallverkleidung, die ich in der Hand hielt :shock:.

Ich habe keinerlei Schlag bemerkt, der Fehlerstromschutzschalter hat nicht reagiert (Neubau, alles prima verkabelt, soweit ich das feststellen kann). Ich stand mit Straßenschuhen auf einem Metallleiterchen, dass auf dem Estrich ein paar Meter vom Potentialausgleich des Hauses entfernt stand.

Mir wird ganz blümerant, wenn ich daran denke, was da alles hätte passieren können. Aber warum ist nichts passiert? Meine Vermutung ist, dass ich so gut isoliert war, dass der Strom durch meinen Körper unter 30 mA blieb. Kann das sein?

Ich habe dann die Sicherung herausgenommen, richtig angeschlossen, Leuchte funktionierte.
 
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
1. Du warst gut isoliert
2. Der Lichtschalter war aus.
3. Der Außenleiter lag gar nicht auf deiner "Phase", sondern vielleicht auf dem bl. Draht.

Warum sollte der Fi auslösen?
1. Du hast keinen Stronfluss verspürt.
2. Der Außenleiter hatte keine Verbindung zum PE
 
werner_1 schrieb:
2. Der Lichtschalter war aus.
War an, wie sich herausstellte.
werner_1 schrieb:
3. Der Außenleiter lag gar nicht auf deiner "Phase", sondern vielleicht auf dem bl. Draht.
Ich habe es nur mit dem harmlosen Handwerker-Phasenprüfer verifiziert, aber der zeigte die Phase da, wo sie sein sollte.

Bleibt eigentlich nur Möglichkeit 1. Aber wodurch? Der Lack der Fassung? Meine Schuhe?
 
Holtor schrieb:
Ich habe es nur mit dem harmlosen Handwerker-Phasenprüfer verifiziert, aber der zeigte die Phase da, wo sie sein sollte.
Ein "Handwerker"-Prüfer ist das sicher nicht. Wenn du es nur mit dem Lügenstift geprüft hast, brauchen wir gar nicht weiter rätseln. Dann war ganz sicher nichts drauf.
 
Holtor schrieb:
Ich habe es nur mit dem harmlosen Handwerker-Phasenprüfer verifiziert, aber der zeigte die Phase da, wo sie sein sollte.

der Lügenstift glimmt bei abgeschaltenen Schalterlampendrähten auch ganz gerne. Das sind aber dann harmlose kapazitive Streuspannungen, die aufgrund der paralellel Leitungen eingestreut werden.

Darum nent man das Teil auch Lügenstift, weil man sich nicht unbedingt auf das Ergebniss verlassen kann.
 
:? Wundere mich nur immer wieder, dass sich Laien an der Elektrik zu schaffen machen ...

Aber wenn der eine Laie installiert und dann einen anderen Laien um Hilfe bittet,
das würde wirklich bei einem Unfall einen interessanten Prozeß geben ...

Patois
 
fuchsi schrieb:
Haushaltleiter mit gummirten Füssen?
Ja.
fuchsi schrieb:
der Lügenstift glimmt bei abgeschaltenen Schalterlampendrähten auch ganz gerne. Das sind aber dann harmlose kapazitive Streuspannungen, die aufgrund der paralellel Leitungen eingestreut werden.
Das kann es natürlich gewesen sein. Aber wir haben uns eigentlich die Schalterstellung gemerkt, und ich denke, bei derselben Stellung funktionierte die Leuchte später. Aber klar, evtl. waren braune und blaue Leitung vertauscht.
patois schrieb:
:? Wundere mich nur immer wieder, dass sich Laien an der Elektrik zu schaffen machen ...

Aber wenn der eine Laie installiert und dann einen anderen Laien um Hilfe bittet,
das würde wirklich bei einem Unfall einen interessanten Prozeß geben ...
Naja. Mir ist schon klar, dass das nicht gerade ideal ist. Eine Deckenleuchte ist aber normalerweise auch kein Hexenwerk. Das Problem ist, dass zumindest da, wo ich wohne (Süden von Düsseldorf), die Elektriker für einfache Arbeiten schlicht nicht kommen. Höchstens schwarz, worauf ich keine Lust habe. Ich habe einmal 5 Wochen lang im ganzen Umkreis nach einer Firma gesucht, die mir Licht & Steckdosen in der Garage installiert, ohne jemals soweit zu kommen, dass man auch nur über Preise hätte sprechen können. Die Auftragslage ist gut, so ein Job ist denen einfach zu lästig. Und aus den umliegenden Städten sind anscheinend die 15min Anfahrt schon zuviel. Klar ist es lebensgefährlich, sowas ohne Ausbildung zu machen (und am Ende gar eine Hamburger Sparschaltung o.ä. Katastrophen zu produzieren), aber immer nur mit der Taschenlampe im Keller herumzutapern ist auch lebensgefährlich. Da muss man dann abwägen. Was soll man denn machen?

Nehmt mir das bitte nicht krumm, wenn ich das so sage; vielleicht ist dieser Aspekt der Installateur-Kunden-Beziehung für Euch mal ganz interessant.
 
Holtor schrieb:
vielleicht ist dieser Aspekt der Installateur-Kunden-Beziehung für Euch mal ganz interessant.

Der Fachkräftemangel ist bekannt, die Preise im Keller, die Arbeit des Facharbeiter für das Gehalt uninteressant, weil zu schwer, daher auch nicht genügend Auszubildende, Zinsen im Keller, folglich viele größere Aufträge ... Betrifft das ganze Land - schon seit längerem ...
 
Zitat "T.Paul"

Der Fachkräftemangel ist bekannt, die Preise im Keller, die Arbeit des Facharbeiter für das Gehalt uninteressant, weil zu schwer, daher auch nicht genügend Auszubildende, Zinsen im Keller, folglich viele größere Aufträge ... Betrifft das ganze Land - schon seit längerem ...

Zitat Ende
Aber demnächst können ja fähige Rumänen auf unserem Arbeitsmarkt den Fachkräftemangel ersetzen und Ihre VDE-Kenntnisse in die Praxis umsetzen. :lol: :lol:

Viele Grüße

wechselstromer
 
Was daran lustig sein soll, kann ich nicht nachvollziehen - Es gibt qualifizierte Arbeitskräfte aus Rumänien in Deutschland, die nach Einarbeitung zu Teilen bessere Ergebnisse im Rahmen eines Facharbeiters leisten als hiesig ausgelernte es nach mehrere Jahren Berufspraxis auf die Reihe bekommen. Wir beschäftigen bei uns auch Migranten - neben fachlicher Eignung und Lernbereitschaft ist lediglich eine verständliche Kommunikation in deutscher Sprache notwendig. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es ein Migrant bei uns zur leitenden Fachkraft schafft - Was zählt ist die Leistung, nicht die Herkunft.
 
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