Andere Länder, andere Sitten

Diskutiere Andere Länder, andere Sitten im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Hatte gestern Abend einmal Lust ein bißchen zu surfen, um mal herauszufinden, wie andere Länder ihre E-Installationen betreiben. Zwei...
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keber

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Hallo!

Hatte gestern Abend einmal Lust ein bißchen zu surfen, um mal herauszufinden, wie andere Länder ihre E-Installationen betreiben.
Zwei besondere Exoten fallen mir dabei auf:
USA und Großbritannien.
Bei letzteren ist es üblich, eine quasi standardisierte "Panel Unit" zu verwenden, meist ein paar LS mit zwei RCD, alles einpolig, und vor allem für die Steckdosen Ringleitungen zu verlegen, 2,5mm² abgesichert mit 32 bis 40A.
Jeder Stecker hat dann seine integrierte Sicherung.
Früher waren in England (früher = bis 2004 f.) wieder bedrahtbare Schmelzsicherungen üblich!!!

In den USA hat man ja die Chose mit den Trafos mit Mittelanzapfung, also eine Phase vom Hochspannungsnetz mit Erde an der Primärseite und ein sekundär in der Mitte Neutral und je zwei Außenleiter mit 110v bzw. 220V zueiander.
Also quasi ein Einphasen-Dreileitersystem. Netzform durchwegs TN-C-S.
Die Installationsweise ist abenteuerlich und ein jahrzehntelang bekannter Marktführer in USA für Sicherungskästen (wie in England standardisiert) hat riesige Probleme, weil seine Automaten abbrozzeln.
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, daß in D und AT die besten Installationen zu finden sind.
Was sich andere Ländern einen Mist zusammen bauen...

Wenn ich Bilder finde , poste ich sie.

Gruß,
keber
 
Hi, Great Britain!!



http://www.scnelectricals.co.uk/images/Old_Consumer_Unit_2.JPG
http://www.ctm.co.uk/gallery/Electric/Periodic_inspection_and_testing/Inspection%20The%20consumer%20unit.jpg
Prinzipiell sind sich die britischen Verteiler sehr ähnlich. Ein, zwei Sicherung für "Ringmain", also die Steckdosen-Ringleitung, meist 32A, ein paar 6A fürs Licht und eine für den Herd, den Durchlauferhitzer und den Rauchmelder. Alles auf einer Phase.
Seit 2004 läuft die große Umrüstwelle!
Früher war rot = L, schwarz = N, blank oder grgelb = PE.
Seit 2004 wie bei uns. Allerdings sträuben sich die Engländer, so daß es immer noch Mischinstallationen gibt.

Auch Hager ist schon in GB angekommen:
http://www.hager.co.uk/images/service/case_studies/feature_image/consumer_unit_installation.png

Genereller Aufbau (schon in den alten Units...)
http://blog.sparksdirect.co.uk/images/cu-consumer-unit-o5.jpg


Hier mal ein Verteiler im "American Style":

Rot/Schwarz sind die Außenleiter A und B, weiß ist N,
blank ist PE.
Querschnitte ab 2,5mm² (fast, da AWG!) bis 50mm²,
normale Hauptsicherungen liegen bei 100-150A.
http://www.nachi.org/forum/attachments/f19/15495d1193277333-federal-pacific-fuse-panel-img_4462.jpg
 
Hallo,

mal ein bisschen auffächern/ordnen die Links...
 
Hier mal noch was typisch Britisches:

http://i167.photobucket.com/albums/u125/mdbalson/P9070088.jpg
Die Zählerleitung sind einadrig.

Die meisten LS-Schalter, die in GB verbaut werden, habe nur ein Ausschaltvermögen von 3kA!
Die Netze dort sind wesentlich schwächer als unsere.


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/75/Four_1_pole_circuit_breakers_fitted_in_a_meter_box.jpg/220px-Four_1_pole_circuit_breakers_fitted_in_a_meter_box.jpg
Quelle: Wikipedia

Hier mal ein amerikanischer Typ, also die, die so gerne abfackeln...
http://www.breakerinsight.info/images/circuit-breaker.jpg
Allerdings können die 10kA!!
 
wenn ich das so betrachte und die nur eine phase bei sich ahben kennen die dann überhaupt drehstrom?
bzw anders gefragt gibt es den bei denen oder wird er aufwändig erzeugt?
 
@dasch

In ländlichen Regionen von Großbritannien werden 230 V / 460 V, Einphasen-Dreileiternetze verwendet, um Bauernhöfe und kleine Gruppen von entlegenen Häusern anzuschließen, wo nur zwei Außenleiter des Mittelspannungsnetzes hingeführt sind. Bei diesen Hausanschlüssen steht dann allerdings kein Dreiphasenwechselstrom („Drehstrom“) zur Verfügung - der direkte Betrieb von beispielsweise Drehstrom-Asynchronmaschinen für landwirtschaftliche Maschinen ist in Einphasen-Dreileiternetz ohne zusätzliche Frequenzumrichter generell nicht möglich.

Der wird wohl aufwendig erzeugt.


http://de.wikipedia.org/wiki/Einphasen-Dreileiternetz
 
Hallo da sind die Deutschen/ Österreicher direkt Spitze ,schließlich ist zumindest in Österreich der Drehstrom seit 1940 üblich.Die Zeit in welcher man fast unbegrenzt Strom aus den Leitungen entnehmen konnte ohne das das Netz zusammenbrach liegt aber auch bei und noch nicht allzuweit zurück. Etwa ab 1960- 70
war dies möglich . Eine andere Frage, gibt es durch diese etwa abenteuerlichen Versorgungen /Installationen mehr Brände /Elektrounfälle?
mfg sepp
 
Hier was Amerikanisches, halbwegs anständig...
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ea/EEUU%28GE%29BreakerpanelInnards.jpg/200px-EEUU%28GE%29BreakerpanelInnards.jpg

Die Engländer werden seit 2004 quasi gezwungen, umzurüsten.
Keine Steckdose ohne RCD, neue Aderfarben, nur noch LS-Schalter, etc...
Allerdings schwören sie immer noch auf ihr "Ringmain"...
Einmal ein 3x2,5 durch die Etage vom Verteiler und wieder hin zum Verteiler. daran dann alle Steckdosen.
Abgesichert mit 32A.
Jeder Stecker muß eine integrierte Sicherung haben.
Jede Steckdose schaltbar sein.
Meines Erachtens nach Quark mit Soße...
aber so sind sie halt... die Briten.
Hier mal ein etwas neuerer Verteiler aus UK:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/ca/UKDistributionBoard.JPG/478px-UKDistributionBoard.JPG

Interessant sind erst die Amis mit ihren Trafos am Mast...
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/1/1c/Polemount-singlephase-closeup.jpg/220px-Polemount-singlephase-closeup.jpg

Da steckt einfach eine andere Versorgungsphilosophie dahinter.
 
HALLO bei uns würde mann dazu Pfusch sagen.Dazu aber noch die Frage wie hoch ist dort die Hochspannung ,kaum mehr als 3000 V nehme ich anhand der Isolatoren an, seitlich wird die Hochspannung zugeführt und was ist oben für ein Anschluss? Ziemlich vermischt erscheint mir da die Hoch und Niederspannung . mfg sepp
 
Hallo!

Wie hoch die Spannung ist, kann ich nicht sagen.
Allerdings sind diese Trafos schon einzigartig.
Ich weiß aus eigener Anschauung (war mal ein Jahr in USA), daß es keinen Kurzschlußschutz für diese Büchsen gibt.
Primärseitig hängt an einer Phase und Erde, sekundär an Line A und B und dann Null, wobei auch hier geerdet ist.
Am Mast geht ein blankes Kupferkabel von ca. 6mm² in den Erdboden.
Pro Haus natürlich ein Trafo.
Absicherung im Haus als "Trafo-Nachsicherung" rund 100-150A, je nach Bedarf.
Die Mittelspannungsnetze sind meistens Strahlennetze.
An den Masten hängen neben der Straßenbeleuchtung auch noch Telefon und Kabelfernsehen.
Erdkabel ist in USA eine absolute Rarität.
Gern genommen wird BX-Kabel, hat einen Metallmantel und im Inneren dann die Adern:

http://www.seatekco.com/images/bx-02cw.jpg
 
Wird der Metallmantel auch immer brav geerdet?

Dann wäre das ja absolut genial, denn beim Durchtrennen einer Leitung hat man immer erst Erdverbindung.

Aber den Amis traue ich es auch zu es nicht zu erden ;)

MfG

Marcel
 
Die Abzweigkästen sind alle aus Metall, es gibt dann solche Verschraubungen, die als Zugentlastung und Einführung dienen.
Darüber hat man eine Erdung... wenn aufgeklemmt...
Schutzisolierung ist ein Fremdbegriff.
Es gibt auch, besonders im Hausbereich, NM-Kabel:
http://www.hometips.com/articles/sunset_books/complete_wiring/wiresandcables/wiresandcables.jpg

In aller Regel sind die Installationen sehr schnuddelig und wirr ausgeführt.
Ganz selten findet man mal eine richtig saubere Verteilung.
Basteln am Verteiler kann jeder.
Dafür gibt es zig Seiten "do it yourself" im Netz.
Danach kommt ein "Electrical Inspector" und schaut sich die Sache an, wenn man ihn ruft.....
 
keber schrieb:
Hallo!

Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, daß in D und AT die besten Installationen zu finden sind.
Was sich andere Ländern einen Mist zusammen bauen...

Wenn ich Bilder finde , poste ich sie.

Gruß,
keber

Jepp da muss ich dir soweit zustimmen auch wenn ich hier vieles selbst kritisch sehe die E-Installationen
sind wohlt in D und AT mit eine der best verarbeitesten und sichersten auch was das bei uns erhältliche Material bestrifft (man muss ja nicht unbedingt alle im baumarkt kaufen) aber selbst ASS
und Düwi beides Baumarktprodukte sind mir da immernoch sympatischer als die abgeb."Verteilungen"
die eine sieht ja aus wie aus einem Auto/Boot für 12V oder ähnlichem....
 
keber schrieb:
Basteln am Verteiler kann jeder.
Dafür gibt es zig Seiten "do it yourself" im Netz.
Danach kommt ein "Electrical Inspector" und schaut sich die Sache an, wenn man ihn ruft.....

In der Schweiz habe ich mal gelesen gibt es wohl sowas wie ein "Starkstrom Inspektoriat" (man,man hört sich an wie Polizeibehörde....) ist wohl nicht alles klar geregelt, wohl aber wer gewerblich an Anlagen arbeiten will darf das wohl nur bis etwa 3,5 KW Gesamtlast
(was ja recht wenig wäre) bei allen anderen kommt wohl eine staatliche Firma? keine Ahnung habe das mal über google gelesen.
 
keber schrieb:
Hallo!

Wie hoch die Spannung ist, kann ich nicht sagen.
Allerdings sind diese Trafos schon einzigartig.
Ich weiß aus eigener Anschauung (war mal ein Jahr in USA), daß es keinen Kurzschlußschutz für diese Büchsen gibt.
Primärseitig hängt an einer Phase und Erde, sekundär an Line A und B und dann Null, wobei auch hier geerdet ist.
Am Mast geht ein blankes Kupferkabel von ca. 6mm² in den Erdboden.
Pro Haus natürlich ein Trafo.
Absicherung im Haus als "Trafo-Nachsicherung" rund 100-150A, je nach Bedarf.
Die Mittelspannungsnetze sind meistens Strahlennetze.
An den Masten hängen neben der Straßenbeleuchtung auch noch Telefon und Kabelfernsehen.
Erdkabel ist in USA eine absolute Rarität.
Gern genommen wird BX-Kabel, hat einen Metallmantel und im Inneren dann die Adern:

http://www.seatekco.com/images/bx-02cw.jpg

6mm wäre aber echt wenig.
Aber wenn ich mir Bilder anschaue von Kabeln die meist als freiluftkabel die Häuser erreichen kommt es mir vor als wenn da weit unter 16qmm Querschnitte genommen werden in einigen Fällen wohl nur 1,5-4qmm...
Erdkabel so wie wir sie hier kennen scheint es wohl nur in den Großen Städten zu geben
 
Hier mal ein halbwegs anständig verdrahteter Kasten:
http://www.electricalpanelsfrazierpark.com/documents/breakerbox.jpg
Bei Amis gibt es Probleme mit Leitungsschutzschalter von Federal Pacific. War wohl jahrelang der Marktführer.
Etliche lösen einfach nicht aus nach ein paar Jahren Betriebszeit.
Neuerdings müssen die Amis auch RCD einbauen, für Steckdosenkreise besonders.
Eine Verteilerversion sieht so aus:
http://service.balboa-instruments.com/appnotes/gfci_empty.gif
Eine RCD-geschützte Außensteckdose von Siemens USA:
http://www.sea.siemens.com/us/internet-dms/btlv/Residential/Residential/docs_AirCondDisconnects/GFCI_NF_Large.jpg
 
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