Angehende Elektrofachkraft braucht einen Rat...

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klonk

Guest
Hallo zusammen,

ich mache gerade einen IHK Kurs zur elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten, welcher im November sein Ende findet.

Wir hatten eine Blockwoche mit Hausinstallationen, ebenfalls hatte ich vorher Privat einige Erfahrungen mit Strom.

da mir dies ein bischen zu wenig war, kam es mir gerade recht das mich ein Arbeitskollege fragte ob ich ihm helfen könne.

er möchte einen Imbiss eröffnen und braucht eine komplette Installation ab Zähler.

Ich hab mir das ganze angeschaut und es wäre eine komplett neue Unterverteilung notwendig, da kein RCD und viel zu wenig LS vorhanden. Ebenfalls ca 20 Steckdosen, 2 Wechselschaltungen.

Nun komme ich zu meiner Frage: angenommen ich nehme diesen "Job" an und führe eine komplette Installation durch wer haftet dann, für den Fall das er diese Anlage nicht Regelkonform von einem Elektromeister abnehmen lassen würde?

Ich habe meinen Bekannten darüber aufgeklärt, dass dies notwendig sein wird und er sich bitte mit einer Firma auseinandersetzen soll, ob diese die Abnahme durchführen würde.

Mein Problem besteht nur darin was mache ich wenn ich meine Arbeit fertig haben sollte und er es nicht macht was mache ich dann? bleibt die Verantwortung an mir hängen oder ist mein Kollege verantwortlich?

Ich sehe diese Arbeit als Chance für mich etwas dazu zu lernen und meine Fähigkeiten zu erweitern.

Vielleicht kennt sich jemand mit der rechtlichen Seite etwas aus und kann mir helfen.


vielen Dank

Gruß

klonk
 
Die Verkehrssicherungspflicht obliegt immer dem Betreiber. Das gilt bei Elektroinstallationen, Kraftfahrzeugen, Garagentoren und Atomkraftwerken - kurzum: das ist allgemein gültig.

Der Betreiber einer Elektroinstallation kommt nur dann aus der Haftung, wenn er geeignete Maßnahmen zur Abwehr von Schäden getroffen hat. Dazu gehört eben auch die ordnungsgemäße Errichtung und Inbetriebnahme.

Die Anlage durch Nicht-EFK errichten zu lassen ist de facto nicht zulässig. Allerdings ist der Errichter gesetzlich schwer zu packen, wenn dann doch ein Schadensfall eintritt. Nur bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz (dann sowieso) sieht's vor dem Kadi schlecht für dich aus.
Das wird den Fingerwedlern nicht gefallen und man wird dir sicher zigfach den Satz "Zur Ausführung elektrotechnischer Arbeiten wird ausdrücklich empfohlen, einen Fachmann zu beauftragen.
Nur so kann sichergestellt werden, dass die jeweils geltenden Vorschriften nach DIN VDE eingehalten werden." zitieren.
Weiter fällig bist du, wenn du den Betreiber arglistig täuscht: "Ich bin Elektromeister, gleich mehrfach, sehen sie nur all meine selbstgemalten Zertifikate...".

Kurzum und auf deine Frage zugeschnitten:
Wenn du als EFKffT eine komplette Anlage errichtest, ist das ein Bruch der Regeln. Wenn der Betreiber eine solche Anlage ohne Prüfung durch eine EFK in Betrieb nimmt, muss er dafür gerade stehen.
Auch wenn du als Errichter de facto einen Regelbruch begangen hast, ist es unwahrscheinlich, dass du daheraus rechtliche Schwierigkeiten zu erwarten hast - solange dir keine schweren Verletzungen der Sorgfaltspflicht zur Last gelegt werden können. Selbst per §319 StGB bist du da nicht zu packen.

Tipp: Gehe direkt mit dem Wunsch, die Anlage selber zu errichten auf einen Fachbetrieb zu, der dich bei der Errichtung betreut. Da ist zwar nicht wirklich viel gespart, lohnt aber allemal, da es sehr lehrreich ist und - unter der Schirmherrschaft des Fachbetriebs - auch nicht zu schwerwiegenden Fehlern kommen kann. Du musst dich dann aber von "Ich kaufe Kabel und lege direkt los" trennen und stattdessen erstmal richtige Pläne zeichnen (Alles andere würde ich dir ohnehin abraten - wenn mal was ist, wird man sonst wahnsinnig bei der Fehlersuche).

Der Ehrlichkeit halber sei erwähnt, dass solche "Absprachen" auch nicht regelkonform sind. Dennoch sind solche Praktiken nicht selten. Gerade dieser Satz wird sicher viele empören und man muss sicher nicht lange auf "das gibt's bei uns nicht!" warten. Wenn ich aber so in den Bekannten-, Freundes- und Kundenkreis blicke, entlockt mir diese Gutmenschhaltung lediglich ein schmunzeln.
Aber nochmal in aller Deutlichkeit: Auch wenn's gängig ist - richtig ist das nicht.
Denn elektrotechnische Arbeiten an Gebäudeinstallationen darf nur eine EFK durchführen.
 
zunächst erst mal darf nur ein beim Versorgungsnetzbetreiber eingetragener Betrieb an der Elektrischen Anlage arbeiten.

Als Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten darfst Du nur diese in Deiner Ausbildung behandelten Tätigkeiten ausführen. Die Erstellung einer kompletten elektrischen Anlage inklusive der zuvor erforderlichen Berechnungen, Dimensionierungen und der abschließenden Meßungen und deren Bewertung gehörte sicher nicht zum Lehrplan.

Wenn Du An der Anlage baust mußt Du natürlich auch die volle Verantwortung für Dein Handeln übernehmen.
Besonders als EFKffT solltest Du wissen, daß Du das nicht darfst und kannst dich schon gar nicht durch Nichtwissen versuchen herauszureden.
 
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe an die Spezialisten mal eine Frage gerade wegen der Ausbildung/Weiterbildung:

Ich habe einen Beruf im Agrarsektor gelernt. Den Beruf habe ich damals recht spannend gefunden. Mittlerweile (nach 10 Jahren) gefällt mir die Arbeit nicht mehr wirklich und ich schaue auf meine Schulkollegen, welche z.B. bei Audi arbeiten. (Wohne in Heilbronn)..

Ich bin gelernter Landwirt, habe das Abitur und die Weiterbildung zum Landwirtschaftsmeister.

Ich stelle mir seit über einem Jahr die Frage, wie ich es geschickt anstelle in einem Elkro- bwz. Mechatronikberuf unterzukommen. Ich bin bei Elektroinstallationen und auch technisch recht sehr fit. Ich scheue eigentlich auch kein Studium z.B. zum Mechatroniker. Mein Problem ist halt auch, dass ich es nur berufsbegleitend machen kann (Familie mit Kindern).

Ich denke mir halt, wenn ich ohne technische Ausbildung ein Mechatronikerstudium mache stellt mich doch niemand ein mit Mitte dreißig oder?

Wäre es da nicht sinnvoller solche Weiterbildung zur Elektrofachkraft zu machen?

Was meint ihr?

Danke

Steffen
 
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten? oder eine richtige Ausbildung
 
smileycool schrieb:
Ich bin gelernter Landwirt, habe das Abitur und die Weiterbildung zum Landwirtschaftsmeister."....

Ich denke mir halt, wenn ich ohne technische Ausbildung ein Mechatronikerstudium mache stellt mich doch niemand ein mit Mitte dreißig oder?

Wäre es da nicht sinnvoller solche Weiterbildung zur Elektrofachkraft zu machen?
Eigentlich ist eine Ausbildung zur EFK eine betriebliche Ausbildung. Die Betriebe suchen zwar händeringend EFK für einfachere und Azubis für niedere Arbeiten.
Wenn wie in deinem Fall der Azubi schon Mitte 30 ist und in TZ arbeiten möchte, ist es dann doch nicht so dringend, der lässt sich nicht richtig ausbeuten.

Nee mal im Ernst: Als Landwirt bist du ein relativ freier Mann. Gut eine 40zig-Stunden Woche und in der Saison kein WE. Bei Audi arbeiten oder im Handwerk da sind sind Welten dazwischen. Das eine am Band mit festen Arbeitszeiten, Tätigkeiten und Gewerkschaft und das andere eben nicht, aber dafür abwechslungsreicher, besonders wenn du hinterher bei den LAB's landest.
Dann solltest du dir lieber um einen Ausbildungsplatz bei Audi bemühen, bei dem Handwerk kommst du vom Regen in die Traufe.
Und Landwirtschaftsmeister ist doch auch was. Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Z.B. als Kontrolleur in der BG oder als Lehrer in der Landwirtschaftskammer. Die suchen doch Praktiker, da die studierten Agraökonomen Kühe auch nur aus dem Bilderbuch kennen.

mfG
 
Eine Ausbildung zur EfK gibt es nicht.
Elektrofachkraft ist derjenige der eine Ausbilung im elektrotechnischen Bereich erfolgreich absolviert hat, sowie auch Berufserfahrung in dem Bereich erworben hat.
 
danke schon einmal für die Antoworten.

@moorkate: So schlecht finde ich meinen Beruf dann auch wieder nicht. Ziel war für mich damals halt ein eigener Hof. Da sich dies in den letzten Jahren zerschlagen hat und meine Familie und ich uns im Kreis drehen muss jetzt eine Veränderung her!
Ich weiß was du meinst mit in einer Landwirtschaftskammer arbeiten... leider suchen die fast nur Menschen mit einer Ausbildung im Höheren Dienst bzw. welche wo studiert haben. Ich habe bereits 4 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet. Doch wenn man fast jeden Tag merkt, dass alle anderen was besseres sind und man weiß dass man nie weiter hoch kommen wird, dann frustriert das manchmal schon. ==> Dies war aber nicht das Problem. Ich wollte irgendwo auch nicht mehr länger andere Betriebe beraten, obwohl ich selbst keinen eigenen habe. Das hat mir auf die Dauer dann einfach zu viel ausgemacht.
 
Das meine ich gerade. Du hast als Landwirtschaftsmeister schon eine höhere Qualifikation, in dem neuen Beruf als EfGuE (Elektriker) oder Mechatroniker fängst du wieder ganz unten an, bei den Tätigkeiten und beim Geld. Einstiegsgehalt beim EfGuE ~1800 an, in ländlichen Gegenden auch darunter, als E-Meister bekommst du ~2300. Die Einstiegsgehälter sind quasi in den letzten 15 Jahren nicht gestiegen. Und du wirst Probleme haben einen Ausbildungsbetrieb zu finden, die suchen zwar händeringend Azubis, aber einer mit Mitte 30 ist den meisten Betrieben suspekt und wenn der denn noch besser qualifiziert ist als der Chef - ? Trotz AGG gilt Young is beautiful'

Da du selber schon mal als Berater andere Betriebe beraten hast, wird dich das total frusten als höher Qualifizierter. Dich hat es schon im ÖD gestört, dass du da nicht weiterkommst, ich hätte die Stelle trotzdem behalten und mich von da aus weiter qualifiziert. Heutzutage herrschen im ÖD gegenüber der freien Wirtschaft nahezu paradisische Zustände, auch wenn die sich verschlechtert haben. Ich würde es noch einmal versuchen dort unterzukommen.

Ich kenne es selber im ÖD, dort gilt die Papierlage. Nur mit Leistung ohne Qualifikation kommst du kaum weiter, dann eher mit Beziehungen oder optischer Kompetenz. Ersteres kann man sich aufbauen, letzteres hat man als Mann je nach Vorgesetzten nicht.

Ich selber bin Elektroingenieur mit jahrelanger Programmier- und Projekterfahrung, nach der Betriebsschliessung wurde ich vom 'Latenten Altersrassismus' erfasst, da Ü45. Irgendwann im ÖD als Schulhausmeister ohne größere Karieremöglichkeit gelandet und letzendlich froh dass ich den Job habe. Was meinst du, was ich auf Grundeis ging, als ich kein Job mehr in meinem Beruf bekam. Nicht nur finanziell.
Und daran muss du auch denken! Als Familienvater hast du Verpfichtungen und das passt nicht zum Azubi (wenig Geld) oder schulische Ausbildung (gar kein Geld). Jetzt mit Mitte 30 ist der ideale Zeitpunkt, dich in deinem Beruf fest in den Sattel zu setzen und Kariere zu machen, ab Mitte 40 wird es schwer, wenn man bis dahin nicht aufgestiegen ist.

mfG
 
Moorkate schrieb:
EfGuE (Elektriker) oder Mechatroniker fängst du wieder ganz unten an, bei den Tätigkeiten und beim Geld.

Jemand der ein Mechatronikstudium absolviert hat fängt ganz unten an, beim Geld?

"Wäre es da nicht sinnvoller solche Weiterbildung zur Elektrofachkraft zu machen? "

Du vergleichst eine "Weiterbildung zur Elektrofachkraft" mit einem Mechatronikstudium? Haste ne ungefähre Ahnung, was ein Studium ist, was da auf dich zukommt und wo da nachher die Einsatzgebiete liegen?

Mit "Kabel verlegen" haste dann jedenfalls nichts mehr am Hut. Darum wundert mich dein Posting ehrlich gesagt etwas.

Die Mechatronik-Ings, von denen ich so weiß, beschäftigen sich eher mit Dingen wie Materialwissenschaften (Halbleiter), Leistungselektronik, Modellbildung und Simulation usw.
 
Hä? Mechatroniker ist die Kunstwortschöpfung aus Mechaniker und Elektroniker.
Dieser Beruf wurde durch die Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechatroniker/ zur Mechatronikerin vom 4. März 1998 (BGBl. I S. 458) anerkannt. Seit dem 1. August 2011 ist die Mechatroniker-Ausbildungsverordnung (MechatronikerAusbV) vom 21. Juli 2011 (BGBl. I S. 1516, ber. S. 1888) die gesetzliche Grundlage der Berufsausbildung. Der Beruf des Mechatronikers hat starke Ähnlichkeit mit dem Berufsbild des Elektromechanikers, dessen berufsspezifische Ausbildung in Deutschland seit dem 1. August 2003 aufgegeben wurde.

mfG
 
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