Anlagenverteilung mit 2 Einspeisungen nach Solarstrom Inbetriebnahme

Diskutiere Anlagenverteilung mit 2 Einspeisungen nach Solarstrom Inbetriebnahme im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem bzw. Frage. Ein Hausanschluss mit 3x 63 A (TNC - S Netz) vor dem Zähler sind 3 LS mit 35 A , hinter...
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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem bzw. Frage.

Ein Hausanschluss mit 3x 63 A (TNC - S Netz) vor dem Zähler sind 3 LS mit 35 A , hinter dem Zähler 3x 25 A.
Von dort auf einen Gruppen RCD 40 A / 30 mA.
Vom RCD dann in der Verteilung zu den LS der Stromkreise.

Soweit so gut. (ich weis dass eigentlich mehrere RCD verbaut sein sollten, aber darum geht's jetzt nicht).
Bis her war es so, dass beim Abschalten der 3x 25 A LS die gesamte Wohnungsverteilung stromlos war.


In 2019 wurde eine Fotovoltaik-Anlage mit Wechselrichter von einer Fachfirma installiert. In dieser Bauphase wurde ein extra RCD in die Wohnungsverteilung eingebaut.

Nun kommt es, wo ich glaube, dass hier nicht vorschriftsmäßig gearbeitet wurde.

Wenn ich die 3x 25 A LS ausschalte, dann haben der RCD und der LS der Fotovoltaikanlage noch Spannung anliegen.

Trotz vermeintlicher Freischaltung mittel 3x 25 A LS stehen in der Wohnungsverteilung weiterhin Anlagenteile unter Spannung.

Erst eine Abschaltung mittels Zählervorsicherungen, also die 3x 35A LS, macht die Wohnungsverteilung stromlos.

Ist das so VDE konform?

Ich hätte gedacht das die Verbindung des RCD (Solar) hinter den LS 3x 25 A erfolgen müsste, so dass, bei Abschalten der LS 3x 25 A die gesamte Wohnungsverteilung spannungsfrei ist.

Ich vermute mal dass der RCD (Solar) irgendwo zwischen Zähler und LS der Wohnungsverteilung verbunden ist.

Ist das so üblich? Und darf es sein das trotz Abschalten der Vorsicherungen (LS 3x 25 A) weiterhin Teile der Verteilung unter Spannung stehen.


danke schon mal für eure Mühe
 
Meines Erachtens wäre die "Fachfirma" dein Ansprechpartner,
denn nur diese weiß, was sie da (eventuell leichtsinnig) zusammengestrickt hat.
 
Ein Hausanschluss mit 3x 63 A (TNC - S Netz) vor dem Zähler sind 3 LS mit 35 A , hinter dem Zähler 3x 25 A.
Von dort auf einen Gruppen RCD 40 A / 30 mA.

Wirklich gut ist das erstmal nicht...Vermutlich sind die 63A die NH00 im HAK? Und die 3 LS 35A sind vermutlich ein SLS/SHS 3x35A? Sind die 3x25A dann als LSS oder Sicherung ausgeführt?

Bis her war es so, dass beim Abschalten der 3x 25 A LS die gesamte Wohnungsverteilung stromlos war.

Ja, o.k. Also sind die 3x 25A anscheinend LSS...

Wenn ich die 3x 25 A LS ausschalte, dann haben der RCD und der LS der Fotovoltaikanlage noch Spannung anliegen.

Das ist irgendwie normal, da ja laut deiner Beschreibung die 3x25A die Zuleitung Wohnungsverteilung absichern, nicht die PV.

Trotz vermeintlicher Freischaltung mittel 3x 25 A LS stehen in der Wohnungsverteilung weiterhin Anlagenteile unter Spannung.

ja, siehe oben...

Erst eine Abschaltung mittels Zählervorsicherungen, also die 3x 35A LS, macht die Wohnungsverteilung stromlos.

Ja.

Ist das so VDE konform?

Ja.

Ich hätte gedacht das die Verbindung des RCD (Solar) hinter den LS 3x 25 A erfolgen müsste, so dass, bei Abschalten der LS 3x 25 A die gesamte Wohnungsverteilung spannungsfrei ist.

Nein. Falsch gedacht.

Ich vermute mal dass der RCD (Solar) irgendwo zwischen Zähler und LS der Wohnungsverteilung verbunden ist.

Richtig vermutet.

Und darf es sein das trotz Abschalten der Vorsicherungen (LS 3x 25 A) weiterhin Teile der Verteilung unter Spannung stehen.

Die 3x25A sichern nur den Teil Wohnung ab. Die Einspeisung PV hat ja nach deinen Angaben eine eigene Absicherung LS und RCD. Dein "Hauptschalter" ist der 3x35A (SLS)
 
Was allerdings nicht in Ordnung ist, sind die Leitungsschutzschalter als Vorsicherungen.
Vor dem Zähler muß schon mal ein selektiver Hauptleitungschutzschalter sitzen und kein Leitungsschutzschalter.
Allerdings sind die außer Durch Ihre Baugröße vom Laien nur schwer zu unterscheiden, könnte sich hier also um eine Verwechslung handeln.

Der 25A Automat ist aber falsch der ist gegen eine 25A Schmelzsicherung zu tauschen.
Leitungsschutzschalter sind nur i Endstromkreisen ein zu setzen.

Es gibt die Forderung nach TAB (nicht nach VDE), daß die Anlage einen Hauptschalter haben muß mit der alles abgeschaltet werden kann.
Diese Forderung ist durch die Sicherung vor dem Zähler auch durch einen Leitungsschutzschalter erfüllt.
 
Hallo,

danke für euere Antworten.
Habe geschaut. Die Überstromschutzeinrichtung vor dem Zähler sind SLS/SHS 3x35A. Habe nicht genau hingesehen bei der ersten Sichtung.
Hinter dem Zähler sind dann 3x25A als LSS das ganze gibt es 3x, für je eine Verteilung (also 9 x LSS und 3 Verteilungen). Warum die Firma die die Anlage errichtet hat, statt Schmelzsicherungen LSS verbaut haben weiß ich nicht. DIe E-Anlage wurde so um 2005 modernisiert. Die Fotovoltaik wurde im März 2019 montiert.
Dass es erlaubt sein soll, dass trotz Abschaltung der vorgelagerten LSS 3x25A weiterhin einige Bauelemente unter Spannung stehen kann ich nicht so nachvollziehen.
Wenn ein neuer Elektriker nun dran arbeitet, welcher die Anlage nicht kennt, der schaltet die "Vorsicherung" LSS 3x25A aus, prüft am Gruppen-RCD ob Spannungsfreiheit vorliegt und glaubt dass die Verteilung freigeschaltet ist. Da sind doch Gefährdungen vorprogrammiert. Die einfachste Lösung wäre doch gewesen, die Zuleitung des RCD von der Fotovoltaikanlage vor dem Gruppen RCD abzugreifen so dass die Verteilung wirklich spannungsfrei ist. Warum diese Zuleitung nun vor der "Vorsicherung" LSS 3x25A abgegriffen wird....gibt es dafür eine Regel oder einen anderen guten Grund? Die Fotovoltaik hat gerade mal 4 KW p, so das es wegen der Leistung nicht sein müsste.
Vielleicht übersehe ich was. Danke schon mal für eure Mühe.
 
Nunja die Sicherungen wären zunächst mal richtig zu beschriften.
Wenn die nicht den Verteiler komplett abschaltet dann darf die Sicherung auch nicht mit "Verteiler xy" beschriftet werden.
Wenn ein Verteiler von mehreren Quellen gespeist wird ist dort ein gut sichtbarer, unverlierbarer Hinweis an zu bringen der darauf hinweist.

Für ein privates Haus gibt es eigentlich solche Verteiler mit Doppeleinspeisung nicht, macht auch keinen Sinn.

Die Leitungsschutzschalter als Vorsicherung verursachen zwar keine Schäden oder Gefahren machen aber keinen Sinn.
Aufgrund der nur 35A der Gesamtanlage wäre zu prüfen ob man diese nicht gegen Lasttrenschalter ersetzen kann.
Dazu muß natürlich alles danach auch die 35A vertragen können.
Wenn das nicht geht dann die Automaten gegen Linocur Schalter tauschen.

Es wäre interessant mal ein Schema zu diesem Aufbau von Dir zu sehen.
 
Dass es erlaubt sein soll, dass trotz Abschaltung der vorgelagerten LSS 3x25A weiterhin einige Bauelemente unter Spannung stehen kann ich nicht so nachvollziehen.

Du musst dir mal die Stromflussrichtungen verdeutlichen, sonst kommst du mit deinem Vor- und Nach- in Verwirrung...

Wenn ein neuer Elektriker nun dran arbeitet, welcher die Anlage nicht kennt, der schaltet die "Vorsicherung" LSS 3x25A aus, prüft am Gruppen-RCD ob Spannungsfreiheit vorliegt und glaubt dass die Verteilung freigeschaltet ist.

Das ist die jeweilige UV doch auch? Nach deiner Beschreibung sichert der LSS 3x25A die Zuleitung zur UV ab, dort residiert der Gruppen-RCD als Eingangsschalter, oder? Wenn dieser LSS 3x25A ausgeschalten ist und an dem Gruppen-RCD in der UV keine Spannung anliegt, dann ist diese UV doch "spannungsfrei". Das der Bereich "vor" dem LSS 3x25A unter Spannung steht, ist dabei doch normal.

Die einfachste Lösung wäre doch gewesen, die Zuleitung des RCD von der Fotovoltaikanlage vor dem Gruppen RCD abzugreifen so dass die Verteilung wirklich spannungsfrei ist.

Aua, hier auch wieder: Du musst dir mal die Stromflussrichtungen verdeutlichen, sonst kommst du mit deinem Vor- und Nach- in Verwirrung...

Warum diese Zuleitung nun vor der "Vorsicherung" LSS 3x25A abgegriffen wird....gibt es dafür eine Regel oder einen anderen guten Grund?

Ja, die Einspeisung der PV erfolgt vor den Abgängen zu einzelnen UV. Quasi direkt auf der ersten "Ebene" nach deinem Zaehler...genau dort wo die 3 Abgaenge (zur UV) und der 1 Zugang (von PV) liegen sollten.
 
Hallo zusammen. Bevor es weitere Verständnisprobleme gibt, habe ich als PDF den Stromfluss dargestellt. Ist nur ganz grob ohne die exakten Schaltzeichen, also nur zum besseren Verständnis.
 

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  • Übersicht Verteilung Stromfluss.pdf
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Das war jetzt sarkastisch oder?

Was der Schwenk über die UV überhaupt soll ist schon unbegreiflich.

entweder kommt der RCD für die PV direkt an den Anschlußpunkt und von da aus durch verdrahtet bis zum Modul ohne über eine UV, oder man schließt die Anlage nach dem RCD direkt an die Versorgung der UV an. Vorausgesetzt natürlich die Leitungsdimensionierung passt dazu.
Und der 25A LSS wird durch einen 25A Linocur ersetzt.
 
Das war jetzt sarkastisch oder?

Nein...der prinzipielle Anschluss ist ja korrekt, die PV "speist" vor der UV (oder vor den 3 UV?) ein. Was unschön wäre, ist das der RCD für die PV anscheinend in der UV Wohnung montiert ist? Oder ist das nur in der Zeichnung so seltsam dargestellt? Bilder wurden ja keine geliefert...

Was der Schwenk über die UV überhaupt soll ist schon unbegreiflich.

Auch hier kann man nicht wirklich sagen, ob das in Natur so ist oder nur falsch dargestellt wurde. Evtl. ist die "UV Wohnung" ja auch ein Verteilerfeld neben dem Zaehlerplatz...
 
Die vorhergehenden Beschreibungen passen durchaus zu der Zeichnung so wie sie ist und das ist Pfusch.
Genauso wie der 25A LSS als Vorsicherung.
 
Wie gesagt das ist eine Bestandsanlage irgendwo zwischen 2000 und 2005. Die Fotovoltaik von 2019. Über dem Zähler wohl kein Platz für einen zusätzlichen RCD.
Mir macht Sorge dass Teile der Anlage weiterhin unter Strom stehen wenn die LSS 25 A ausgeschaltet sind. Ein 25A Linocur würde diese Problematik wohl auch nicht beseitigen. Ich werde bei meinem Bekannten die LSS 25 anders beschriften so das die sich nur auf den Gruppen RCD beziehen. und ein Warnhinweis an der (Unter) Verteilung das Anlagenteile weiterhin unter Spannung stehen können.
 
Der Warnhinweis ist erst mal die schnelle Abhilfe bis zur beseitigung des Mangels.

Zuleitung der UV prüfen ob diese das Aushält und PV dort aufklemmen.
zweite Leitung entfernen.
 
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