Anschluss einer Unterverteilung über einen SLS Schalter

Diskutiere Anschluss einer Unterverteilung über einen SLS Schalter im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich arbeite gerade an einem AC gekoppelten Akku-Projekt, das meinen tagsüber erzeugten Solarstrom nachts wieder abgeben soll...
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Kalle01

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Hallo zusammen,

ich arbeite gerade an einem AC gekoppelten Akku-Projekt, das meinen tagsüber erzeugten Solarstrom nachts wieder abgeben soll.
Leistungsdaten 100 kWh und 50 kW
Die Anlage wird in einem Seecontainer in der Nähe der ZAS aufgebaut und soll über eine Unterverteilung abgesichert werden. Zuleitung 5 x 25 mm² in ZAS Verteilung mit 100 A abgesichert.
Um möglichst einfach zu installieren wollte ich in die Unterverteilung (Spelsberg GTi) 5 Sammelschienen einbauen auf der dann diverse Abgänge "eingehakt" werden (Blitzschutz, NH Trenner,...).
Um das Sammelschienensystem stromlos schalten zu können, wollte ich einen SLS Schalter benutzen und diesen quasi falschrum betreiben (Normalerweise sitzen die Schalter auf der Schiene und geben Leistung Richtung Zähler ab). Geht das oder gibt es sogar Bauformen, die mein Vorhaben unterstützen?
 
Ohne die Sinnhaftigkeit und weitere Dinge zu bewerten:

Ja, natürlich geht das, es handelt sich schliesslich um eine Wechselspannung.
 
Danke!
Ich hatte das auch so gesehen, war aber unsicher.
Kennst Du evtl. SLS Schalter, die ihre Abgänge nach unten haben? Das würde die Installation in den Kästen vereinfachen.
Um die Sinnhaftigkeit zu erklären müsste ich vermutlich einen Roman schreiben ;-)
 
Da ein SLS eben nicht einfach nur ein Schalter ist, wäre das theoretisch falsch, auch wenn es praktisch funktionieren würde.

Warum kein NH-Trenner?
 
Ein NH Trenner würde auch gehen - iat aber meine zweite Wahl.
Ich finde die Schaltfunktion des SLS eleganter. Warum findest Du einen SLS theoretisch falsch?
 
Der ganze Aufbau ist falsch und da es sich eine Eigenerzeugungsanlage handelt muss es sich an die gelten Normen halten.
Auszug ohne Angabe einer Vollständigkeit:
VDE AR-N-4100, VDE AR-N 4105

Was Du dir ausgedacht hast wird mit Sicherheit den Netzanschlusstest des VNB nicht bestehen, denn so eine Anlag ist grundsätzlich anzumelden. Der VNB wird von Dir als VEFK noch verschiendene Nachweise verlangen.
 
@elektroblitzer
Ich bin keine VEFK, auch wenn ich im Laufe meines Lebens eine gewisse Menge Wissen angesammelt habe. Trotzdem gibt es Lücken - wer hat die nicht?
Das Wissen um die Gültigkeit der beiden Normen gehört aber nicht dazu. Ich habe leider noch nicht die aktuellen vorliegen, die stehen auf meiner Wunschliste ganz oben, aber ich bin ja auch noch in der Planung.
Klar ist, das so eine Anlage aufgrund ihrer Größe an den vorhandenen zentralen NA Schutz angeschlossen werden muss. Klar ist auch, dass es neben den oben beschriebenen Dingen weitere Dinge zu berücksichtigen gilt. Deshalb poste ich hier, um zu lernen.
Wenn ich meine alles zu wissen, gehe ich in die Beschaffung und schaue, was sich zu guten Preisen beschaffen lässt (hier hat mich diesmal das wahre Leben überholt und mir 4 neuwertige Spelsberg Isolierstoffgehäuse vor die Füße geschmissen). Mit diesem Wissen mache ich dann einen Plan, den ich dann mit meinem beim VNB akreditierten Fachmann bespreche. Wenn der nickt, mache ich die "trockene" Umsetzung, und er den Papierkram soweit ich das nicht selber kann. Vor dem Einschalten gehen wir alles gemeinsam durch und checken alles ein zweites Mal.
Diese Art der Vorgehensweise erlaubt es, Projekte zu ralisieren, die preiswert aber trotzdem hochwertig sind. Der Preis ist letztendlich meine Arbeitszeit.

So, genug zu mir und wie ich meine Dinge umsetze.

Warum meinst Du, dass der Einsatz eines SLS den Anschlusstest nicht bestehen wird? (Abgesehen davon, dass es zweifelhaft ist, ob der VNB sich dafür interessiert, da die Zuleitung zur Akkustation bereits liegt und auch abgenommen wurde) Wo ist die Begründung für Deine Aussage, wo ist mein Gedankenfehler?

Danke für Deine Hilfe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich ich würde das alles mit dem Fachmann des eingetragenen Betriebes diskutieren der dieses in Deinem Auftrag anmelden und damit auch die Verantwortung dafür übernehmen muß.

Wenn es nur um das Freischalten geht würde ich Lasttrennschalter verwenden.
Die Verwendung eines SLS verstehe ich hierbei auch nicht, zu was soll der selektiv sein?
mach mal eine Zeichnung zur Diskussion, das Geschriebene lässt zu viel Spielraum für Fehlinterpretationen.
 
Es geht eben nicht nur um Freischalten, es geht auch um Absichern. Im Grunde muss man die geplante Unterverteilung betrachten wie einen Zählerplatz ohne VBN Zähler. Da hier SLS vorgeschrieben sind, erscheint es mir logisch, diese auch für mein Projekt zu verwenden.
Ich zitiere mal aus Wikkipedia:
Ein Selektiver Leitungsschutzschalter (SLS-Schalter), je nach Hersteller auch Selektiver Hauptleitungsschutzschalter (SH-Schalter, SHU-Schalter), ist ein besonderer Leitungsschutzschalter, der Selektivitätsanforderungen zu vor- und nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtungen genügt. Das bedeutet, dass ein SLS-Schalter bei einem Kurzschluss nicht wie andere Leitungsschutzschalter sofort, sondern verzögert abschaltet, wodurch nachgeschaltete Sicherungen bzw. normale Leitungsschutzschalter stets vorher abschalten. Da jene jedoch oft ein nicht ausreichendes Schaltvermögen für die großen Kurzschlussströme in niederimpedanten (d. h. starken) Netzen haben, begrenzt der SLS-Schalter den Strom sofort, indem er einen strombegrenzenden Widerstand zwischenschaltet.

SLS-Schalter kommen anstelle der vorher üblichen Sicherungen vor Stromzählern der Energieversorgungsunternehmen zum Einsatz. Für Deutschland war geplant, den SLS-Schalter mit den TAB 2000 verbindlich einzuführen. Aufgrund eines Prozesses gegen den VDEW-Musterwortlaut der TAB 2000, § 7.4 (2), und eines vom Gericht vorgeschlagenen Vergleiches, der im Dezember 2005 angenommen worden war,[1] ist die TAB überarbeitet worden. Es ist seitdem im unteren Anschlussraum des Zählerplatzes eine „selektive Überstromschutzeinrichtung“ vorzusehen, wobei der SH-Schalter nur beispielhaft in Klammern angeführt ist; dementsprechend sind auch andere selektive Lösungen für den Kurzschlussschutz zulässig[2]. Der SLS-Schalter ersetzt heute in Neuanlagen die früher gebräuchlichen Neozed-Lasttrenner (Linocurschalter), die NH-Sicherungen oder die noch früher verwendeten großen Diazed (letztere beide auch als „Panzersicherungen“ bekannt).

SLS-Schalter sind wie andere Leitungsschutzschalter mit einem Kippschalter ausgestattet, durch den die Anlage manuell geschaltet werden kann, ohne spannungsführende Teile wie bei Schmelzsicherungen freizulegen. SLS-Schalter dürfen daher auch von Personen bedient werden, die keine Elektrofachkraft sind. Man spricht daher auch von „laienbedienbarer Freischaltmöglichkeit der Kundenanlage“.
Das ist doch das, was ich will: Laienbedienbare Freischalteinrichtung und selektive Abschaltung wenn nachgeschaltete Sicherungen versagen weil die Kurzschlusströme zu hoch sind.

Das mit dem Diskutieren mit dem Elektromeister meines Vertrauens geht nur eingeschränkt. Ich muss immer erst schauen, was ich an Material zusammen bekomme. Dies kommt teilweise aus Indutstriedemontagen und teilweise auch von Ebay. Daraus ergibt sich dann schnell mal eine Änderung.

Hier ist meine ursprüngliche Planung noch mit Hensel Kästen:
http://www.der-wanderreiter.de/IMG-20190706-WA0004.jpg

Von links kommt der Strom von der ZAA. In der linken Kiste sitzt ein SLS bzw. HLS Leistung 63 A und ein Blitzsschutzschalter und privater Zähler mit Wandlern (ggf. wird der Zähler auch im oberen Kasten platziert je nach Platzverhältnissen. Wenn es vom Material her möglich ist, ist dies über Stromschienen auszuführen, die dann nach rechts in den zweiten Kasten gehen.

Im zweiten Kasten rechts unten ist ein NH Trenner wieder 63 A. Vom Trenner geht es durch den unteren Abgang Richtung Batterie Wechselrichter. Außerdem werden über drei Schraubsicherungen 3 x 32 A zum oberen Kasten abgezweigt. Hier sind dann ein RCD ein paar Rangierklemmen und ein paar Sicherungsautomaten für Steckdosen, Licht Heizung und Klimatisierung. Die Abgänge des oberen Kastens gehen nach oben.

Bevor jemand meckert: Natürlich gibt es einen Berührungsschutz über den Schienen. Das Henselprogramm gab keine andere Darstellung her.
 
Und woher kommt der Strom der links hinengeht?
Wenn da der 0815 Zählerkasten mit SLS davor sitzt wird das nichts mit Selektivität.
Denn ein SLS ist nicht zu anderen SLS selektiv.
 
ein SLS ist nicht zu anderen SLS selektiv.
Da hast Du recht, aber bei mir ist nichts 0815. Ich habe leider kein Bild von meiner kompletten ZAS unter Dampf. Insgesamt sind das 4 Schränke. Hier die Hauptverteilung mit den Wandlern vor der Montage:
upload_2019-7-16_9-33-36.png
Der rechte "kleine" NH Block geht zur der Verteilung, über die wir hier dikutieren. Der Abgang ganz links ist die Stromzuführung, die geht zum Anschlusskasten vom VNB.
Es gibt also keinen SLS vor der geplanten Unterverteilung (aber die andern zwei vorhandenen großen Unterverteilungen haben einen SLS).
Es erscheint also logisch, die neue Unterverteilung mit einem SLS zu beginnen.

Dazu nochmal meine Fragen:
Was spricht gegen eine Einspeisung der Unterverteilung über einen SLS auf die angeklemmten Stromschienen?
Gibt es eine SLS Bauart, die sogar für dieses Szenario vorgesehen ist?

Vielen Dank für Eure Mühen!
 
Ne absolut nicht.
Wozu soll die Eingangsseitige Sicherung notwendig sein?
Den Schutz der Leitung/Kabel übernimmt die NH am Anschlußpunkt.
Kann die Verteilung die da dran hängt z.B. nur 63A kommen da auch nur 63A NHs rein.
Für Deine Verteilung kannst Du eingangsseitig dann wenn gewünscht einen Lasttrennschalter verbauen.
der SLS im 0815 Hausanschluß Zählerkasten ist nur dafür da, daß der Laie bei Auslösen, diese wieder selbst einschalten kann und auch selbsttätig die Anlage frei schalten kann.

Das Freischalten kann man auch mit einem Lasttrennschalter realisieren wenn gewünscht.
Da hier ja auch die Sicherungen am Anfang der Zuleitung zur UV im gleichen Verantwortugnsbereich liegen, macht hier eine selektive Sicherung keinen Sinn.
 
Thema: Anschluss einer Unterverteilung über einen SLS Schalter
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