Anschluss eines Kochfeldes an 230 Volt

Diskutiere Anschluss eines Kochfeldes an 230 Volt im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, in meiner jetzigen Wohnung habe ich keinen Drehstrom, sondern nur einen 230 Volt Anschluss. Steht zumindest auf dem Zähler...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
D

duffman87

Beiträge
5
Hallo zusammen,

in meiner jetzigen Wohnung habe ich keinen Drehstrom, sondern nur einen 230 Volt Anschluss. Steht zumindest auf dem Zähler drauf.

An der Herdanschlussdose kommen auch nur 4 Leitungen raus.

Gemessen habe ich sie schon. Zwei mal "L" und zwei mal "PEN". Der Schutzleiter fehlt dementsprechend.

Ich muss dazu sagen, dass das ein Altbau von 1950 ist. Die Elektroinstallation ist dementsprechend (kein FI, Schmelzsicherungen, etc....).

Ist es nun möglich das Cerankochfeld an die zwei Phasen anzuschließen, obwohl es kein Drehstrom ist?

Weil sonst könnte ich ja nur maximal 2 Herdplatten gleichzeitig anmachen. Würde sonst über 3500 Watt kommen. Ich würde aber gerne alle 4 anmachen wollen.

Das Ceranfeld unterstützt 2 Modi.
Einmal "400 Volt 2N" und einmal "230 Volt". Wenn ich es auf 230 Volt haben will muss eine Brücke zwischen L1 und L2 gelegt werden. Kann ich nich eine Phase an L1 und N anklemmen und die andere Phase an L2 und N ?
Oder ist dies tötlich für das Ceranfeld, weil es ja kein Drehstrom (400 V) ist?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Liebe Grüße
David
 
2x L und 2x PEN (wie hast Du das üerhaupt gemessen) klingt leicht nach Pfusch. Bei solchen Konstrukten sollte man auch sehen, wie das im Verteilerkasten angeschlsosen ist.


Mach Dir und deiner Gesundheit einen gefallen, und hole Dir zum Anschluss des Herdes einen Profi.
 
duffman87 schrieb:
Das Glaskeramikfeld unterstützt 2 Modi.
Einmal "400 Volt 2N" und einmal "230 Volt". Wenn ich es auf 230 Volt haben will muss eine Brücke zwischen L1 und L2 gelegt werden. Kann ich nich eine Phase an L1 und N anklemmen und die andere Phase an L2 und N ?
Oder ist dies tötlich für das Glaskeramikfeld, weil es ja kein Drehstrom (400 V) ist?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Liebe Grüße
David

Probier es ruhig aus. Damit wirst du dein Ceranfeld auf gar keinen Fall Beschädigen. Habe schon öfters erlebt das bei wechselstromzählern zwei phasen und zwei nullleiter gelegt wurden (Altbau).
Hat meiner Meinung folgenden grund:
Rein Rechnerisch müsstest du bei Anschluss eines Ceranfeldes/Kochfeld an Wechselstrom eine 4mm* Leitung legen, da du sonst den N-Leiter zu Stark belasten würdest.

Beim Herd beträgt die Strangspannung so wie so nur 230V mit dem N als Sternpunkt.Folgend dessen schließt mann den Herd auch bei Drehstrom nicht an "400V"(Dreieck) an sondern an 3*230V+N(Stern)

Aufgrund dessen wurden oftmals zwei seperat Abgesicherte Phasen gelegt um einer Überlastung vorzubeugen.

gruß das Praxisschwein
 
So es gibt Neuigkeiten!

Danke für eure Antworten, aber gerade war ein Elektriker da. Es war mir doch zu heikel dies anzuschließen. Alleine schon wegen Versicherungsschutz und Brandgefahr.

Der Elektriker hat das Ceranfeld an die beiden ankommenden Phasen L1 und L2 angeschlossen, somit ist es halt jetzt problemlos möglich alle 4 Felder anzumachen.

Nun ist es aber so, dass er nur einen der beiden ankommenden Null-Leiter angeschlossen hat.

Wird dieser jetzt nicht überlastet, wenn ich alle Platten anmache? Hab immernoch Angst, dass mir die Wohnung abfackelt. Weil dieser ja nicht separat abgesichert ist.

Liebe Grüße
David
 
Wenn es tatsächlich Wechselstrom ist (du hast dann aber auch nicht L1 und L2, das gibts nur bei Drehstrom) dann liegt hier in der Tat eine N-Überlastung vor. Den "Fachmann" nochmal antanzen und den Murks beheben lassen. Wie hat er die Aufteilung auf PE- und N-Klemme eigentlich gelöst?
 
Er hat PE und N auf eine Klemme gepackt. Da ich in der gesamten Wohnung ein TN-C Netz habe. Das habe ich ja auch noch verstanden und akzeptiert...

Aber das er nur einen Neutralleiter/Nullleiter angeschlossen hat, hat mich fragwürdig gemacht. Hab ich auch dann erst gemerkt, als ich mir die Schaltung angeschaut habe, nachdem er weg war.

Aber gut zu wissen, werde den Typen nochmal herholen, soll das auf jeden Fall berichtigen. Danke für die Antwort.

Lg
David
 
Sop, Elektriker war gerade wieder da. Er meint wohl ich hätte ihm nich gesagt dass dies noch ein zusätzlicher Neutralleiter wäre. Hätte er eigentlich mit seinem Duspol messen müssen...!?

Naja, er hat es aber jetzt mit angeklemmt. Hoffe ich kann jetzt in Ruhe kochen, ohne das mir die Bude abfackelt.

Aber so viel zum Thema "Fachmänner" :)

Liebe Grüße
David
 
duffman87 schrieb:
Sop, Elektriker war gerade wieder da. Er meint wohl ich hätte ihm nich gesagt dass dies noch ein zusätzlicher Neutralleiter wäre...

Hahaha! :lol: :lol: :lol: Das ist ja mal wieder ein richtiger Schenkelklopfer: Hinterlistiger Kunde verheimlicht zweiten Neutralleiter vor arglosem Elektriker... :lol: :lol: :lol:

Auch wenn das einige hier nach wie vor anders sehen: so mancher Laie wäre besser beraten, wenn er seine Problem mit Hilfe aus dem Forum selbst löst, anstatt den "Fachmann" kommen zu lassen...
 
Sagen wir's mal so, in NL ist sowas ähnliches zulässig - Hier nicht, wird aber dennoch immer wieder gemacht - Passieren kann eigentlich nix.
U.a. für diese hier eigentlich nicht zulässige Schaltung gibt es bei den meisten Herdanschlussfeldern zwei N-Anschlüsse, wovon einer meist für den Backofen ist und der andere für das Kochfeld.
Beide wären soweit unabhängig voneinander und könnten getrennt verwendet werden.

Die Trennung wär aber nur dann halbwegs sauber, wenn das Kochfeld am einen Pärchen L/N und der Backofen am anderen Pärchen hängen würde.

Dummerweise muss man aber allein bei nem voll aktiven Kochfeld schon mit knapp 8kW rechnen. In der Praxis wird das kaum vorkommen, da es unwahrscheinlich ist, dass alle Regler gleichzeitig durchschalten - Könnt aber passieren.

Um trotzdem halbwegs auf Leistung zu kommen, könnt man drüber nachdenken, dass bei 2,5qmm oft eine Absicherung mit 20A möglich ist. Bitte Verlegeart und Länge beachten! Bitte auch beachten, dass hier vier Adern als belastet angenommen werden müssen und nicht nur drei (wie bei echtem Drehstrom).
Evtl. kann man auch die Lastverteilung dadurch etwas ausgleichen, indem man intern was umstöpselt - Das ist aber knifflig und da komm ich wohl erst nach meinem Urlaub dazu ... Müsst man auch erst gucken, wie es grad gestöpselt ist ...

Blöd ist hier halt, dass kein dedizierter Schutzleiter da ist und der aus den 2*PEN abgeleitet werden muss. Im Prinzip ist's egal, welcher PEN nun die Schutzfunktion übernimmt.

Dennoch hab ich da immer so ein ungutes Gefühl, weil dann nur der falsche PEN fatzen muss und schon ist's Essig mit Schutz.

Ich tendier deshalb mit leichetn Bauchschmerzen dazu die beiden PEN halt doch parallel zuerst zum Schutzleiteranschluss zu führen und dann auf die beiden N-Anschlüsse weiter zu brücken.

Erlaubt sind hier beide Varianten nicht, aber die zuletzt genannte erscheint mir doch nen Tick sicherer.

Viele Grüße,

Uli (der jetzt wieder offline ist und zum Flugfeld latscht ...)

Nachtrag:

Noch ne Frage, welche Farben haben denn die Adern? Grau, schwarz, blau, rot?
 
So, habe gestern auf allen 4 Platten gekocht. Es ist weder die Sicherung, noch ist das Kabel abgefackelt.

Und naja, mit dem Anschluss des PEN-Leiters...Es ist halt Altbau, was blieb dem Typen anderes übrig als es so anzuschließen. Sicher ist es bei beiden Varianten halt nich, denn wenn der PEN Abgeht, liegt auf dem Gehäuse des Herdes volle 230 Volt gegen Erde. Aber er muss ja wissen was er tut....Haha, guter Witz :-D

Nochmals danke an alle, die mir geholfen haben.

Lg
David
 
Hallo David,

hmm, das ist echt wie Bernd es gesagt hat:
<i>"Hinterlistiger Kunde verheimlicht zweiten Neutralleiter vor arglosem Elektriker..."</i> :lol:

Nu ja, ich bin kein nativer Elektriker (Ich denk ich darf das sagen: Bernd auch nicht) - Aber so ein Seissendreck wär uns garantiert nicht passiert. Was da passiert ist, lässt alle roten Lämpchen angehen!

Bevor da die "Fachkraft" überhaupt was anschließt und in Betrieb nimmt muss geprüft werden, ob die Schutzmaßnahme wirksam ist und ob die Belastbarkeit des vermuteten PEN gesichert ist.
Dazu ist es mindestens nötig die Verdrahtung in der Verteilung zu prüfen und die Wirksamkeit messtechnisch nachzuweisen.

Hier wurde aber anscheinend nur auf Verdacht geschraubt, weil das ja meistens (zumindest vorerst) "funktioniert".
Spätestens bei den Stichworten PEN und Wechselstrom hätten aber die Alarmglocken angehen müssen. Bei zweimal Außenleiter (gleicher Phasenlage) und <b>einem</b> gemeinsamen PEN gleichen Querschnitts ist die N-Überlastung fast garantiert (wenn keine ultrafetten Leitungen liegen).
Man kann bei dieser Leichtsinnigkeit nur den Kopf schütteln!

Dass der LS net fliegt ist fast normal, denn (wie schon gesagt) es ist im Normalbetrieb recht unwahrscheinlich, dass alle Energieregler lange genug gleichzeitig einschalten, dass es zum Auslösen des LS reicht.
Latent besteht hier aber immer die Gefahr, dass es zu einer "stillschweigend geduldeten" Überlastung der Leitung kommt - Direkt passieren tut hier <b>höchstwahrscheinlich</b> noch nichts, aber die Leitung altert extrem schnell.

Man kann hier nur hoffen, dass beide PEN voll belastbar sind (parallel angeschlossen) und die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme gegeben ist - Der Glaube daran stirbt zuletzt - Der Glaube gehört eigentlich in die Kirche - Die Messung bringt aber Gewissheit!

Die Gefahr bei der Parallelschaltung der zwei PEN ist halt die, dass wenn einer wegbrechen sollte, dass dann halt trotzdem alles anscheinend noch tut, der Fehler unentdeckt bleibt und der verbliebene PEN deutlich überlastet ist.

Es mag in DE zwar nicht statthaft sein, aber wenn es korrekt ausgeführt ist, dann steht die Physik höher als jede Vorschrift - Außer das landet vor dem Kadi, denn der war meist in Physik immer krank und hat stattdessen zuhause Gesetzbücher gewälzt.

Wenn es Dich interessiert, dann kannst Du ja wegen der latent drohenden Überlastung mal folgenden Test machen:
<ul><li>Schalt beide Automaten aus (zwei getrennte Automaten sind hier au schon net ganz sauber!)
<li>Schalt den Herd volle Kanne (auf höchster Stufe) ein.
<li>Versuch dann beide LS gleichzeitig einzuschalten.
<li>Wenn's net oder kaum geht, dann weiß man was los ist bzw. war und überhaupt... Dann ist's aber schon leicht krass!</ul>
Eine Messung und korrekte Beurteilung ersetzt das aber nicht!

Nein, eine solche Nachlässigkeit ist im Elektrogewerbe nicht vollkommen üblich. Man sieht solche Nachlässigkeiten aber leider viel zu oft in freier Wildbahn - Leider auch oft von betitelten "Fachkräften"!

Klar, für den Kunden ergibt sich oft ein vollkommen falsches Bild. Da kommt erst einer daher und sieht im Anschluss Riesenprobleme und warnt mit vielen Worten.
Dann kommt der "Held" nach McGyver-Art und erledigt das in fünf Minuten - Tut!
Was für ein phänomenaler Sieg des Pragmatikers über die Vernunft! Es tut ja!
Dass bei solchen Aktionen aber grad sämtliche Rettungsboote, Rettungsringe und Schwimmflügelchen über Bord geworfen wurden, interessiert ja den Kunden in dem Moment nicht - Es tut und das ist die Hauptsache! Strom sieht nicht gut aus, Strom ist nicht dekorativ, Strom riecht nicht gut ... Strom hat halt da zu sein!

Pragmatismus hat durchaus seinen Reiz, solang man noch weiß was man tut - Und genau da liegt der Knackpunkt.
Ein ausgeschlagenes Getriebe scheppert auch nicht mehr, wenn man dem Getriebeöl genug Sägespäne beimischt - Aber ist das eine Reparatur?

Aber Geiz ist geil! Schnell und billig sichert Aufträge und in knapp fünf Jahren haben wir sowieso schon vorsichtshalber mal Konkurs angemeldet und firmieren um ...

Viele Grüße,

Uli (der jetzt für den Winter wieder bodenständig ist und sein Leben bzw. seine Freizeit den "Mäusen" widmet)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Anschluss eines Kochfeldes an 230 Volt
Zurück
Oben