Anschlußwert neuer Herd

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Oelnis

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Hallo

bin Elektro-Laie und habe auch nicht vor, mich praktisch auf diesem Feld zu betätigen. Habe aber eine Verständnis-Frage:

Wir haben einen 10 Jahre alten Ikea-Einbaubackofen, den ich gerne gegen einen neuen Backofen austauschen würde. Der alte Backofen ist damals mit einem 3G 1,5 mm Kabel von einem Elektriker angeschlossen worden. Anschluß Backofen erfolgte über eine Steckdose, Anschluß im Verteilerkasten an eine 10 Ampere Automatensicherung. Der Anschlußwert des alten Backofens ist leider nicht mehr ablesbar. Der Anschlußwert des neuen Backofens ist 3650 Watt.

Meine Frage ist nun, kann ich einfach den neuen Backofen an die Steckdose des alten Backofens anschließen?? Neues (dickeres) Kabel ziehen wäre sehr aufwendig, will aber nat. auch nicht, das mir die Bude abbrennt.

Für alle Antworten vielen Dank im Voraus

Nisse
 
Ist das wieder ein "Freistehender", Herd weil Du von einer Steckdose schreibst?

Wenn kein Drehstrom im VT vorhanden ist, wird Dir nichts anderes übrigbleiben.
 
Hmm, könnt auch ein reiner Backofen zum Einbau sein und das Kochfeld ist autark - Iss aber auch wurscht, wir haben die Anschlussleistung von 3650W und das langt vorerst.
Das würde zwar noch mit ner Steckdose gehen, ist aber so grenzwertig, dass ich es nicht mehr empfehlen würde (fackelt zu leicht ab).
Macht aber auch nichts, da kann man ruck zuck nen Festanschluss draus machen.

Jetzt kommt's halt drauf an, was bis zur bestehenden Steckdose für ne Zuleitung liegt. Ein 1,5er muss es ja mindestens sein (bitte trotzdem nachschauen!). Wenn jetzt net noch riesige Längen dazukommen und das Ding net vogelwild verlegt ist, dann kann man wahrscheinlich hochsichern und z.B. ne B16er rein machen. Das langt zwar grad so für die 3650W, langt aber.

Aber bei der Last wirklich bitte nen Festanschluss draus machen. Das ist zwar noch net vorgeschrieben, aber ich hab einfach schon zu viele abgefackelte Steckdosen gesehen ...
Außerdem ist's ja grad (für den Umgang damit) bei nem Backofen sowas von egal, ob das nun ne Steckverbindung ist oder ein Festanschluss. Den Backofen trägt man ja net andauernd durch die Gegend. Und dann ist der Festanschluss eindeutig sicherer.

Viele Grüße,

Uli
 
Moin

also, es ist ein Einbaubackofen ohne Herd etc. Das alte Ding von Whirlpool, der neue von siemens. Beide sind für Anschluß 230V per Steckdose vorgesehen (Katalogbeschreibung) Die Leitungslänge zwischen Steckdose und Sicherungskasten beträgt ca.7m, läuft in einem Plastikkabelkanal, zusammen mit anderen Leitungen.

Wie ich euch jetzt verstanden habe, kann ich die Leitung lassen, müßte aber die Sicherung gegen eine 16A austauschen lassen?? Richtig so??
Und evtl. Steckdose gegen Festanschluß austauschen lassen??

Nisse
 
Jupp, im Prinzip ist das so. Erst mal gucken ob die Strippe das mitmacht, ggf. nen B16er Automaten rein und vorzugsweise nen Festanschluss draus machen (Steckdose raus, Herdanschlussdose/Kabelauslass rein) und das war's und tut.

Von wann ist denn die elektrische Grundinstallation ungefähr? Wie weit ist es etwa zur UV? Wie ist die Bauweiweise - Gedämmter Trockenkruscht oder richtiges Mauerwerk?

Höchstwahrscheinlich geht's aber wirklich so einfach.

Viele Grüße,

Uli
 
Oelnis schrieb:
Moin

...
Die Leitungslänge zwischen Steckdose und Sicherungskasten beträgt ca.7m, läuft in einem Plastikkabelkanal, zusammen mit anderen Leitungen.

Kabelkanal? Dann sollte doch ein Austausch gegen 2,5er relativ einfach machbar sein?

Ciao
Stefan
 
Hmm, Kabelkanal? Hört sich nach B1 oder B2 an. Hmm, nach DIN VDE 0298-4 ist das zwar eng, könnt aber bei 1,5 grad noch gehen. Über den Spannungsfall würd ich mir jetzt bei nem Festanschluss von nen Backofen weniger Gedanken machen - Das ist fast wurscht, solang es es nicht übel wird. Die Leitung verbrät ihre Leistung schließlich pro Abschnitt und somit verteilt sich das - Deswegen fackelt also nix ab, man heizt nur unnötig die Wand bzw. den Kanal.

Aber okay, Kabelkanal, da könnt man doch wirklich was machen - So schwierig ist das dann ja wirklich nicht mehr. Ich würd mit nem 2,5er auch ruhiger schlafen ...

Viele Grüße,

Uli
 
79616363 schrieb:
Wie ist die Bauweiweise - Gedämmter Trockenkruscht oder richtiges Mauerwerk?

Das macht bei Kabelkanal auf der wand keinen Unterschied, es gilt B2 und damit selbst bei 30°C Umgebungstemperatur Iz = 16,5A (17,5A bei 25°C).

Problematisch ist in diesem Fall die Häufung im Kanal. Bei z.B. 4 Leitungen im kanal ist aufgrund der thermischen Belastbarkeit der Leitung 2,5mm² Cu erforderlich.

Übrigens, da ich grad Langeweile hab, bei 365h im Jahr mit 60% Auslastung kostet die Verlustleistung bei 16A ca. 2€ im Jahr bei 2,5mm² CU - bei 1,5mm² CU sind es immerhin schon 3,20€ (16 kWh anstelle 10kWh) - angenommen sind 10m Länge des Stromkreises und 20C/kWh ... Das sind auf 10 Jahre auch immerhin schon 12€ Stromrechnung für billigere Installation - das rechne man sich mal auf die Installation in einem MFH hoch :)
 
dazu kommt noch, daß die Wärme der Leitungen im Sommer sicher nicht erwünscht ist bei klimatisierten Räumen ein zusätzlicher Kostenfaktor.
 
79616363 schrieb:
Macht aber auch nichts, da kann man ruck zuck nen Festanschluss draus machen.

Damit hätte ich ein Problem. Stecker abschneiden ist nicht und das neu Teil aufmachen um die Leitung zu tauschen auch nicht…

Lutz
 
Das ist das übliche Argument. Da scheuen sich die Leute den Stecker abzuschnibbeln, weil dann womöglich der Garantieanspruch verfallen würde - Was nicht stimmt, wenn der Anschluss nachweislich durch ne Fachkraft erfolgt ist. Die Garantie/Gewährleistung würde aber auch wackeln, wenn der Hersteller rauskriegt, dass das Ding nicht durch ne Fachkraft angeschlossen wurde.

Die Fachkraft braucht er eh, wenn er den Automaten tauschen lassen will, also was soll's?
Na ja, und wenn er selber bastelt, dann wird er wohl auch wissen, dass er dann auch selber haftet ...

Stattdessen leben dann aber viele lieber mit ner Steckverbindung, wo man nur hoffen kann dass sie hält - Tut sie ne gewisse Zeit, aber wir wissen alle wie es in ner Küche zugeht und irgendwann kommt halt das Problem.

Aber dann ist der Murks schon so etabliert, dass keiner mehr dran denkt!

Immer dran denken, das Biest hat ne angegebene Anschlussleistung von 3650W - Da wär mir bei ner Schuko nimmer wohl! Selbst die Steckkontakte von nem schnöden 2kW Heizlüfter erreichen ja schon manchmal interessante Temperaturen!

Und obendrein muss es bei der Anschlussleistung ein dedizierter Stromkreis werden - Da wär mir höchst unwohl, wenn da dann jemand noch mit ner Mehrfachsteckdosenleiste anfangen könnte ...
 
Moin

Dank schon mal an alle Ratschläge und Tips, habe aber doch noch eine Frage.
Habe inzwischen mit Siemens gemailt, bei einer fachmännisch Änderung zum Festanschluß (richtige Dose etc.) würde der Garantieanspruch nicht verloren gehen und auch der Einbau einer 16A anstatt der 10er wäre klar. Das Kabel jedoch.., es ist ein (nochmal nachgeschasut) 1,5er und läuft mit 4 anderen 1,5er in einem 70/35 mm Kabelkanal. Der geht jedoch durch eine Mauerwand. Danach läuft das Kabel einzeln in ein Plastikrohr eingezogen hinter einem fest eingebauten Küchenschrank und kommt in dem Porotonblock, indem der Herd sitzt, hervor und geht an die jetzige Steckdose. An dem Kabel hängt nur der Herd dran. Das Kabel auswechseln wäre wirklich nicht einfach und mit Renovierungsaufwand verbunden.
Meine Fragen: a) Was bedeutet eigentlich 3650 Watt? Zieht der Ofen nach dem anmachen immer 3650 Watt oder nur wenn alle Ofenfunktionen gleichzeitig in Gange sind (Warmluft, Ober-Unterwärme, Pyrolyse, Grill etc.)?? b)Wie warm kann so ein Kabel bei Vollast werden?? c) Wie lautet die Vorschrift im Gegensatz zu alles 110% gut machen?
Letztendlich, könnte ich es wagen mit einem 1,5er Kabel? (Erwarte hier keine Garantieerklärungen, nur fachliche Ratschläge)
Danke im Voraus
 
Die volle Leistung wird nur bei volle Auslastung benötigt - wenn das ein Backofen mit Mikrowelle ist z.B. wird dies mit eingerechnet sein und ohne MW wirds weniger - wieviel keine Ahnung und die Heizstäbe werden keine variable Heizleistung haben - solange (nach)geheizt werden muss ziehen die ihren Strom ...

Die max. zulässige Betriebstemperatur üblicher Installationsleitungen beträgt 70°C und darauf begründen alle bereits von mir genannten Berechnungen. Und egal wie ich deine Situation vor Ort auslege, ich komme immer wieder auf 2,5mm² CU als erforderlichen Querschnitt - das 1,5mm² CU wird bei dieser Leistung und der angegebenen Installation immer zu heiß bei 16A - spätestens beim Kurzschluss nach andauernder Überlast die ein B-Automat eine Stunde lang halten kann brennt die Isolation ab ...

Bei 3 gebündelten Leitungen gleicher Leistung in einem Kabelkanal und 25°C Umgebungstemperatur ist einfach Sense mit der Wärmeabfuhr, um das schönzurechnen müsstest du mir schon garantierte Belastungen der anderen Leitungen nennen die möglichst nur mit 6A abgesichert sind ... aber solange wir davon ausgehen müssen, dass diese auch Wärme abstrahlen geht es so nicht zu vertreten ...

In der Praxis mögen solche Installationen funktionieren weil das evtl. die Deckenleuchten mit 30W sind, die werden kein bischen warm, aber in der Planung müssen wir (mit deinen Angaben) vom schlimmsten ausgehen und das wären weitere Großverbraucher wie Waschmaschine, Geschirrspüle, Kochendwassergerät bzw. äquivalente Steckdosenstromkreise an denen gerade ein Staubsauger oder ein Elektrogrill betrieben werden und dann wirds nunmal zu heiß!

Es gibt Planer die das mit einem viel zu geringen Gleichzeitigkeitsfaktor durchgehen lassen, aber von so Angaben wie "Während der Kuchen im backofen ist wird schon keiner Wäsche waschen und Staubsaugen" halte ich nichts - sie entsprechen viel zu oft nicht der Realität!

Meiner Erfahrung nach bündeln sich diese Haushaltstätigkeiten nämlich i.d.R. sehr oft auf einen begrenzten Zeitraum, weil man nunmal am Samstag Zeit dazu hat wenn man Berufstätig ist und die Maschinen laufen ja zum Glück selbstständig, also geht es nunmal simultan und dafür hats dazwischen lange Perioden wo fast keine Last anliegt... Ist bei mir doch nicht anders, die 2. Maschine Wäsche läuft, die erste dreht im Trockner ihre Runden, die Geschirrspüle läuft,im Backofen der Kuchen für den Besuch am Nachmittag, in der Mikrowelle den Becker Milch aufwärmen für nen Kakao und schnell noch Flur und Wohnzimmer staubsaugen - das ist eine Spitzenlast bei der die Leitungen quasi glühen und unter der Woche ist man gut wenn mans schafft die die Geschirrspüle Abends zu beladen und zu starten ;)
 
Danke für alle Beiträge, werde wohl oder kübel den sicheren Weg wählen, habe schon den Eli meines Vertrauens angerufen.... :( (Abteilung nicht eingeplante Kosten)
 
Hmm, sehr vernünftig! Aber bei der Querschnittsberechnung hast Du schon die berühmte Formel A=PI*r^2 verwendet?

Iss aber jetzt egal, das war ne gute Entscheidung.
Das mit den Gleichzeitigkeitsfaktoren gehört schon fast in in die Esoterik-Schublade und da geh ich lieber auch immer auf Nummer sicher.
Und wenn's wirklich net geht, dann hau ich wenigstens objektbezogene Einflüsse/Wahrscheinlichkeiten mit rein und hau dann erst die Sicherheit mit drauf.
 
Moin nochmal :lol:

also, heute ist nun der besagte Herd gekommen......
alles ok, aber :oops: , das Anschlußkabel ab Werk ist ein Gummikabel 1,5 mm, gut 2 m lang :?:
Da frag ich mich nat., warum ein 2,5 mm Kabel, wenn der Hersteller nur 1,5 mm für ok hält??

Für Aufklärung dankbar

Nisse
 
Zuleitungen zu den Herdanschlüssen werden nach den vorgescahlteten Sicherungen ausgelegt nach aktueller Norm sind das mindestens 20A Drehstrom.

Die Anschlußleitung zum Herd wird vom Hersteller nach der Leistung des Herdes bemessen, die oft deutlich geringer als 13,8kW ist. Allerdings muß es nicht norm oder fachgerecht sein nur weil es ein Hersteller so vorsieht. Es gab im Baumarkt auch schon lebensgefährliche Dreifachstecker zu kaufen

Welche Leistung hat Dein Herd?
 
Hallo

Anschlußwert 3650 Watt, wohl ein Standard bei allen modernen Herden. Habe mir in der letzten Zeit Herde über Herde angesehen, all gleichen Anschlußwert.

Weiter steht auf dem Beipackzettel: Abzusichern über 16 A, unbedingt eine 3G*1,5 mm Leitung verwenden. ( Hier in Schweden nicht allgemein üblich, oft noch 3G*1,0 mm und 10 A Sicherungen).
16 A ist ja ok, aber wenn der Herd nur eine 2 m lange, lose 3G*1,5 Leitung hat, warum müssen die knapp 6 festverlegten Meter dahinter 3G*2,5 haben??
 
Nach deutscher DIN 18015 hat die Leitung auf eine Belastbarkeit von 20A ausgelegt zu sein. Dies kann Dir helfen wenn z.B. ein Herd mit 6 Kochfeldern verbaut werden soll, wo dann die u.P. verlegte Leitung zu ersetzen vermieden werden soll.
 
Oelnis schrieb:
...
( Hier in Schweden nicht allgemein üblich, oft noch 3G*1,0 mm und 10 A Sicherungen).
...

Danke für die Info.

Die bisherigen Infos beziehen sich auf Deutschland, inwieweit diese übernommen werden können, bzw. müssen sollte geklärt werden.
 
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Thema: Anschlußwert neuer Herd
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