Antiquität von 1935

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TS0404

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Liebes Forum,

da dieser Post hier im Entferntesten unter "Werkstoffe" fällt, folgende Bilder als Anhang.

Diese Kostbarkeiten kamen unter einer ca. 15 Jahre alten Verteilerabdeckung zum Vorschein, die Schalter- und Abzweigdosen der Wohnung sehen ähnlich aus.

http://s12.postimg.org/qoe4xnn95/IMG_0320.jpg

Abb. 1: Sichtbar ist der rote "Null", allesamt Alu(?)-Einzelader mit Stoffmantel.

http://s12.postimg.org/4mnunm2rd/IMG_0321.jpg

Abb. 2: Hier sind die abgehenden Bergmannrohre zu sehen, in eines wurden schon neue Adern eingezogen.

http://s12.postimg.org/jjwbomfzt/IMG_0322.jpg

Abb. 3: Die Isolierung am Abgang des Automaten ist zerbröselt.


Der Rest der Wohnung sieht ähnlich aus, alles Bergmannrohr (auch Decke) und Blech-Schalterdosen.
Isolierung der Adern praktisch nicht mehr vorhanden.


Hier besteht wohl Handlungsbedarf?!
 
Die Stromkreise mit den alten Leitungen sind sofort außer BEtrieb zu nehmen.
Die Isolation ist stark beschädigt was zu kurzschluß und Brand führen kann.

Des Weiteren:
Die vestbindung der Adern mit dem verdrillten Draht ist zu entfernen, die Isolation wird von dem Metall beschädigt da diese sich durch Erschütterung, Erwärmung bewegen.

Die alten Blechrohre sind an der Einführung in den Kasten Beschädigt und weisen scharfe Kanten auf.

Ader am zwieten Automaten von links zu weit abisoliert oder nicht richtig in Klemme geschoben.
Die Rückwand des Verteilers ist zu weit ausgebrochen, die schutzklasse II ist somit nicht mehr gegeben und vor allem ist die dahinter liegende Holzwand nicht mehr vor Erhitzung und Funkenbildung geschützt.

Die Überzähligen Adern der Zuleitung sind auf Klemmen zu führen und fachgerecht zu isolieren.

Wo ist der FI?
Pflicht des FI für alle Steckdosenstromkreise seit 2006, zumindest für das Bad häte auch vor 2006 schon ein FI vorhanden sein müssen.
 
Es handelt sich um eine Mietwohnung (nicht meine), deswegen bin ich darauf angewiesen, dass die Hausverwaltung einen Elektriker schickt. Ich selbst lass dort die Finger von, werde die Sache aber weiter im Auge behalten.

Dort, wo es einmal geraucht hatte, wurden teilweise (ca. 3 Meter) neue Adern eingezogen. Vermutlich sind dies auch die Adern, die in der Verteilung aus dem Rohr kommen.

Wäre es meine eigene Wohnung, hätte ich den Krempel längst entsorgt.

Die Elektrik stammt zum großen Teil aus 1935, in den 60ern wurden einige Steckdosen neu verlegt (Stegleitung) sowie die Herdleitung.


Schutzleiter oder Nullung ist in den Steckdosen nicht vorhanden bzw. geklemmt.


Ich selbst könnte mit dieser Elektrik nicht mehr ruhig schlafen, mal davon abgesehen, dass es in den anderen Wohnungen im Haus nicht besser aussehen wird.



Das Bad wurde seit den 60ern nicht modernisiert, deswegen auch kein RCD vorhanden.
 
Der Vermieter hat eine Mangelfreie Mietsache zur Verfügung zu stellen.
Da hier akute Gefahr besteht ist hier sofort zu handeln.
zunächst die betroffenen Stromkreise abschalten, dann die Hausverwaltung informieren und eine SOFORTIGE Abstellung der Mängel verlangen.

Ansonsten eine Ersatzmaßnahme androhen, das bedeuetet selbst einen Fachbetrieb beauftragen und die Rechung an den Eigentümer senden.
 
Ich frag mir nur, warum der Zustand nicht gleich bei Einbau der neuen UV behoben wurde?

Die Adern müssten ja schon vor 15 Jahren nicht besser ausgesehen haben, und einige Stellen sind sogar mit Isolierband umwickelt.

In einer Schalterdose, die ich geöffnet habe, hat die blanke Ader schon die Metallwand der Dose berührt.

Muss bei solchen umfangreichen Arbeiten (Austausch der UV) eigentlich ein Prüfprotokoll erstellt werden?

Übrigens wurde die Installation im Keller "modernisiert" - bis auf ein 3m-Stück Bergmannrohr, dass weiterhin Aufputz liegt und an einem Ende einen neuen GIRA-Schalter, am anderen jetzt WAGOs erhalten hat (natürlich an den alten Textiladern).


Was mir jetzt dazu einfällt: In einer kaum 20 Jahre jüngeren Installation aus dem 50ern ist die Isolierung der Adern wie am ersten Tag, auch der Mantel der Stegleitung noch flexibel.
Kaum zu glauben, was in nur 20 Jahren an Fortschritt gemcht wurde in Bezug auf das Material.
 
Was mir jetzt dazu einfällt: In einer kaum 20 Jahre jüngeren Installation aus dem 50ern ist die Isolierung der Adern wie am ersten Tag, auch der Mantel der Stegleitung noch flexibel.
Kaum zu glauben, was in nur 20 Jahren an Fortschritt gemcht wurde in Bezug auf das Material.

Leider ging es darauhin wieder Bergab: Bei Stegleitung welche weitere 20 Jahre jünger ist, bröckelt der Steg in der Regel beim anschauen weg.
 
Ein Prüfprotokoll ist Grundsätzlich zu erstellen, egal in welchem Umfang die Änderungen waren.

Isolierband ist zum Zweck der Isolierung nicht zulässig. Das Zeug heißt nur so weil es aus nicht leitendem Material hergestellt ist.
 
Es gibt zur Isolation geeignetes Isolierband, das ist nur wesentlich teurer und i.d.R. nicht das, was der Laie meint, wenn er von Isolierband spricht.
 
Leider wird der Fall nicht einfacher:

Der Vermieter regt sich seit fast zwei Wochen nicht (schickt keinen Elektriker) und verweist darauf, dass das Objekt schon älter sei und die Mängel schon bei Einzug vor >40 Jahren bestanden haben müssten.

Die Mängel wären somit vom Mieter stillschweigend "akzeptiert".


Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll..

Wecher Mieter schraubt schon freiwillig die Verteilerabdeckung ab und inspitiert die Elektrik?!
 
TS0404 schrieb:
Leider wird der Fall nicht einfacher:

Der Vermieter regt sich seit fast zwei Wochen nicht (schickt keinen Elektriker) und verweist darauf, dass das Objekt schon älter sei und die Mängel schon bei Einzug vor >40 Jahren bestanden haben müssten.

Die Mängel wären somit vom Mieter stillschweigend "akzeptiert".
Die Argumentation wird kaum Bestand haben wenn ich weiter oben von dir lese:
...kamen unter einer ca. 15 Jahre alten Verteilerabdeckung zum Vorschein, ...
Hier sind die abgehenden Bergmannrohre zu sehen, in eines wurden schon neue Adern eingezogen.
Ich frag mir nur, warum der Zustand nicht gleich bei Einbau der neuen UV behoben wurde?


Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll..

Wecher Mieter schraubt schon freiwillig die Verteilerabdeckung ab und inspitiert die Elektrik?!
keiner, er darf es auch nicht! heutzutage könnte man höchstens nach dem echek fragen.
Ansonsten, mit Fristsetzung!
Octavian1977 schrieb:
...
Ansonsten eine Ersatzmaßnahme androhen, das bedeuetet selbst einen Fachbetrieb beauftragen und die Rechung an den Eigentümer senden.
 
Ansonsten, mit Fristsetzung!
Octavian1977 hat folgendes geschrieben:
...
Ansonsten eine Ersatzmaßnahme androhen, das bedeuetet selbst einen Fachbetrieb beauftragen und die Rechung an den Eigentümer senden.

Eine Prima Idee.
1.Da bleibt mn als Mieter doch glatt auf den Kosten sitzen, denn der Elektrobetrieb kann nicht umsonst arbeiten, sondern möchte sein Geld haben nach Abschluss der Arbeiten.
2. In das Eigentum des Vermieters eingreifen wird der sich verbitten.

Da hilft nur eins Miete kürzen. Aber Vorsicht hier muss wirklich ein Mangel vorliegen. Hier können die Isomessung wirklich gut sein, auch wenn das Lebensalter überschritten ist. Das hat man unrechtmässig gekürzt.

Schon blöd. Da hilft nur umziehen.
 
elektroblitzer schrieb:
Aber Vorsicht hier muss wirklich ein Mangel vorliegen. Hier können die Isomessung wirklich gut sein, auch wenn das Lebensalter überschritten ist. Das hat man unrechtmässig gekürzt.

Schon blöd. Da hilft nur umziehen.

Ich denke, dass die Mängel hier auch ohne Messung eindeutig erkennbar sind, die Adern sind durchgehend beschädigt.

Aus den Fotos ist ja ersichtlich, dass sich die Isolation aufgelöst hat. Und so sieht es auch in den restlichen Schalterdosen aus.

Das Messen kann man sich dann wohl sparen, es führt nichts an einer Kompletterneuerung vorbei.
 
Was war denn der Grund für Dich, nach so langer Zeit, die Abdeckungen der Verteilung zu entfernen?
 
Nachdem nun endlich ein Elektriker vor Ort war, stehen wir trotzdem wieder am Anfang.

Nach Meinung des Fachbetriebs seien die Adern noch völlig in Ordnung, es gäbe keinen Grund zur Beanstandung ("ist ja die Abdeckung davor").

Da in der Wohnung keine größeren Verbraucher (Spülmaschine, WaMa etc.) sind, bestünde auch keine Brandgefahr wegen Überlastung.

Ich sehe das anders, eine Steckdose sollte schon die abgesicherten 16A aushalten und nicht nur den Staubsauger mit vielleicht 1000 W.


Wie könnte man hier eine unabhängige Meinung zum Zustand erhalten (Elektroinnung etc.?)
 
TS0404 schrieb:
Nachdem nun endlich ein Elektriker vor Ort war, stehen wir trotzdem wieder am Anfang.

Nach Meinung des Fachbetriebs seien die Adern noch völlig in Ordnung, es gäbe keinen Grund zur Beanstandung ("ist ja die Abdeckung davor").

Da in der Wohnung keine größeren Verbraucher (Spülmaschine, WaMa etc.) sind, bestünde auch keine Brandgefahr wegen Überlastung.

Hast du die Aussagen des "Fachbetriebes" schriftlich bekommen?
 
Und wenn Du morgen eine Waschmaschine aufstellst? oder einen Heizlüfter?

Der Laie muß in der Lage sein Handelsübliche Geräte an einer elektrischen Anlage bedenkenlos nutzen zu können.
Die Elektrische Anlage muß sich vor Überlast selbst schützen und nicht durch den Benutzer.

Ich würde diese Aussage schriftlich verlangen und dann diese mit den Bildern an die zuständige Kammer und VNB senden.

Die Mängel sind gravierend.
Je nach dem wie das Ganze aussieht würde ich sogar hier Gefahr im Verzug sehen.
Bei Gefahr im Verzug hat der Mieter das Recht sofort zu handeln und einen Fachbetrieb auf Kosten des Vermieters zu besorgen.
 
Gefahr im Verzug?

Der Mieter ist Laie; die Fachkraft sagt: "es gäbe keinen Grund zur Beanstandung" - mit welcher Begründung soll der "Laien-Mieter" eine Instandsetzung fordern oder gar selbst beauftragen?

Hier muss ich sagen:
Wenn man mir als Vermieter und Laie da eine Rechnung präsentieren würde, würde ich sagen: "Bezahl man selbst". :lol:
 
Octavian1977 schrieb:
Ich würde diese Aussage schriftlich verlangen und dann diese mit den Bildern an die zuständige Kammer und VNB senden.
Dem VNB ist es egal, wenn ein Elektrofachbetrieb dafür "gerade steht".
 
Da wäre ich mir nicht so sicher ob dem VNB das egal ist. Hierbei wird ihm schließlich mitgeteilt, daß sein Vertragspartner nicht die von Ihm geforderte Qualität liefert. Eine solche Information einfach zu ignorieren wäre grob fahrlässig.
 
Könnte es sein, dass an der Stelle, an der derzeit der Sicherungskasten (siehe Fots)"sitzt", früher die Stromzählergrundplatte mit dem Stromzähler und den Sicherungen waren? (diese waren vor vielen Jahren häufig im Toilettenraum eingebaut).

Wenn dem so war, dann treffen bei dem derzeitgen Sicherungskasten alle alten Leitungen, die einen eigenen Stromkreis haben, zusammen.

Auch die Zuführung vom Treppenhaus (?) endete am ehemaligen Stromzähler, also beim derzeitgen Sicherungskasten (siehe Fotos).

Vermutlich ist der Stromzähler verlegt worden.Evtl. in den Keller ?

Alle Leitungen in der Wohnung sind alt geblieben, bis auf die Stromzuführung zum derzeitgen Sicherungskasten.


Vielleicht weiß ja der TE, ob meine Vermutung richtig ist.

Viele Grüße

wechselstroomer
 
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