Auslösestromregel: I_2 =< 1,45 * I_n ? Was ist ein Prüfst

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Auslösestromregel: I_2 =< 1,45 * I_n ? Was ist ein Prüfstrom I_2?

Ich habe was von einer Auslösestromregel gelesen (siehe oben).

Sie sagt aus das der Prüfstrom I2 kleiner-gleich dem 1,45 fachen des Bemessungsstroms (In) sein soll.

Der Bemessungsstrom wird auf dem Überstromschtutzschalter z.B. mit B16 angegeben. - Also darf folglich der Prüfstrom 23,2A groß sein. Den Überstromschutzschalter kann man aber bei einer Leitung anwenden die nur für 17A ausgelegt ist. - Der Prüfstrom liegt also deutlich unter der Auslegung des Leiters (Strombelastbarkeit).

Heißt das jetzt der Prüfstrom darf nicht größer sein als 17A? Warum diese Begrenzung. Es gibt auch eine Untere Begrenzung von 1,3 * I_n. Ich versteh den Sinn davon nicht.

PS: Was ist jetzt daran der Kompromiss zwischen Schutz und Nutzen einer Leitung, bei einem faktor von 1,45? Wer kanns erklären?
 
Moin!

Alle Tabellen bezüglich Strombelastbarkeit sind auf diesen Auslösestrom 1,45*Inenn in 1h ausgelegt. Es wurde diese Überlast schon bei der Entwicklung der Tabellen mit einbezogen.

Die 1,13*Inenn kommen daher, daß jeder Leitungsschutzschalter Toleranzen hat. Ein Leitungsschutzschalter darf bei einem Strom <1,13*Inenn nicht innerhalb 1h auslösen, bei einem Strom 1,13-1,45*Inenn darf er innerhalb einer Stunde auslösen und bei >=1,45 muß er innerhalb einer Stunde auslösen. Also liegt der Toleranzbereich für die Auslösung innerhalb einer Stunde bei 1,13-1,45*Inenn. Man wird vermutlich die Produktion auf einen Wert in der Mitte auslegen, damit man für Schwankungen in der Produktion genug Luft hat.

Die Werte beziehen sich natürlich nur auf die Charakteristiken B,C und D. Bei anderen Charakteristiken gelten andere Toleranzbänder.

Gruß
Christian
 
Die Leitung hält doch aber keinen 1,13 fachen Nennstrom I_n aus. Angenommen die Strombelastbarkeit des Kabels I_z ist gleich I_n!!!! -> Was zulässig ist nach der Bemessungsstromregel. *verwirrt*

Wenn der LS erst bei 1,13 fachem I_n auslöst ist das doch zu spät. Da ist meine Leitung doch hinüber. Und wenn er bei über 1,13 fachem erst nach einer Stunde auslöst. .. das kann doch nicht sein.
 
Die Leitung hält den Strom locker aus, nur nimmt sie dann Schaden. Das Klump wird zu warm! Das ist jetzt in dem Bereich noch nicht so schlimm, kann aber belegt werden.
Und verlass Dich nicht auf die 1,13! Wenn ne Sicherung steil drauf ist, dann fliegt die auch schon bei 0,95.
 
Die Leitung hält den Strom locker aus, nur nimmt sie dann Schaden.

Aber es ist doch ein Leitungsschutzschalter!

Scheinbar verstehe ich die Bedeutung von Strombelastbarkeit falsch? Diese wird nur in Bezug auf den Bemessungsstrom angegeben? Kann aber das doppelte Problemlos nach den Charakteristiken B, Z, K etc. ab.

Wieviel die Leitung tatsächlich ab kann, bleibt ein Geheimnis des Herstellers. Korrekt?
 
Jein, ein Geheimnis ist das nicht. Hier geht es dann aber bitterbös in die Thermodynamik und das ist in diesem Fall fast Experimentalphysik. Berechne mal die Wärmeabfuhr von ner mit 10-lagig Klopapier umwickelten Leitung - Viel Spass!!?!?!!
Das Klump darf einfach nicht zu warm werden. Dazu gibt es die Vorschriften, die uns sagen, wie schlimm wir ne Leitung unter nachvollziehbaren Bedingungen belasten dürfen, ohne dass es Schaden anrichtet. Klar ginge meist mehr, aber die Regeln bleiben auf der sicheren Seite.
Mordsallmächtige Fertigungstoleranzen hast Du dann auch noch drin und dann haben wir den Salat.
 
Statt Srombelastbarkeit I_z hätte man also auch Angeben können, die Leitung kann einen Bemessungsstrom von I_n ab.

aha.

danke sehr.
 
Hallo,
die Sache hat etwas mit dem Material der Kabel zu tun. Normalerweise geht man von NYM-Kabel aus, also einem bestimmten Kunststoff. Der hat dann ab einer bestimmten Temperaturbelastung einen Versprödungseffekt.
Konkret: wenn diese Kabel über einer längeren Zeitraum durch eine Grenzbelastung mit Strom relativ stark erwärmt werden, verlieren sie ihren elektrischen Isolationseigenschaften (sie zerbröseln buchstäblich). Deshalb muß der Strom durch den LS-Schalter begrenzt werden, damit die Erwärmung nicht zu hoch ist (70 Grad). Deshalb muß auch Kabelhäufung und Verlegeart berücksichtigt werden, wo durch Summierung eine höhere Temperatur entstehen kann.
Soist bei manchen Leuchten ein Stück Siliconschlauch beigelegt, da Silicon eine wesentlich höhere Wärmebeständigkeit hat. Silconkabel könnte man also deutlich höher beanspruchen, wenn man mal vom Spannungsfall absieht.
Insofern würde ich auch sagen, die Leitung an sich hält erstmal viel meht aus, bevor sie durchbrennt.
Akki
 
79616363 schrieb:
Und verlass Dich nicht auf die 1,13! Wenn ne Sicherung steil drauf ist, dann fliegt die auch schon bei 0,95.

Dann würde sie aber als defekt gelten. Wozu gibt es denn den kleinen Prüfstrom?

Milka
 
Ja, aber leider selten beachtet wird die Temperatur in ner Verteilung und da lösen Automaten schon mal früher aus, wenn sie z.B. neben nen stark belasteten und damit warmen Klingeltrafo geklatscht werden.
 
Verständnishalber:

Könnt ihr mir dann bestätigen, wenn mir jemand sag die Leitung hat eine Strombelastbarkeit von 17A, das dann die Leitung 1,13*17A aushält, über eine Stunde. - Irgend ein LS der dann abschaltet würde dann reichen.
 
Wenn Du mal in einem gescheiten Tabellenbuch schaust steht da z.B. bei NYM-J 1,5mm² Verlegeart C ohne Häufung und bei einer Umgebungstemperatur von 25°C und 2 belasteten Adern ein In von 20A
Da ein LSS B16A einen Nennstrom von 16A hat darf dieser für diese Leitung eingesetzt werden, sofern die Leitung nicht zu lang ist und der minimale Kurzschlußstrom sowie der maximal zulässige Spannungsfall eingehalten wird.
 
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