Aussensteckdose - Wasserablauf

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Harry Hole

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Ich will in Kürze eine schöne Doppel Aussensteckdose montieren.
IP55 steht drauf.
Von Legrand.
Konstruktiv gefällt mir die sehr gut (sogar hinten an den Befestigungslöchern angeformte Gummidichtungen) aber eine Frage an die Fachleute hier: persönlich würde ich gerne unten am Kunststoffgehäuse mit einem 3mm Bohrer einen Wasserablauf realisieren. Am besten in den Ecken wo im Kunststoff auch irgendwas vorgeformt ist was u.U. dafür vorgesehen sein könnte. Vermutlich nicht nötig aber es wäre mir sympatischer.
Gibt es dagegen irgendwas einzuwenden ?
Einziger Nachteil der mir einfällt: Insekten können dort rein. Aber vor denen ist eh nichts sicher.
Bei einer anderen Aussensteckdose von der Edelmarke Kopp :) habe ich übrigens einfach ein Loch in die untere Gummieinführung gemacht. Seit Jahren keine Probleme. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich alle Aussensteckdosen von innen mit 2 pol Schalter geschaltet habe und die somit bei Regen nie unter Strom stehen.
 
Klar gibt es was dazu ein zu wenden.
Die Dose ist mit IP55 Strahlwasserdicht aus allen Richtungen.
Mit der Beschädigung der äußeren Hülle ist das dann nicht mehr gegeben.

Wenn die Dose ansonsten aber in einer Umgebung angebracht ist an der Nur IPx3 (Tropfwasser 15° von der Senkrechten, Regendicht)nötig wäre passiert da vermutlich nichts, nur mußt Du dann erst mal die Aufdrucke auf der Dose ändern und in eigener Verantwortung die Schutzart bestimmen.
 
Die Frage ist doch: was ist wahrscheinlicher am vorgesehenen Einbauort?

Strahlwasser aus allen Richtungen? Also IP55 wirklich benötigt? Betrifft ja auch z.B. Stäube in einer Werkstatt.

oder

Kondensatbildung in der Dose durch Temperaturunterschiede?

Klar erfüllt die Dose nach dem Anbohren nicht mehr den aufgedruckten Schutz in vollem Umfang. Aber wird der überhaupt benötigt?
 
Mag alles sein nur veränderst Du mit dem Loch das Produkt und mußt nun selbst Maßnahmen überdenken den Schutz zu erreichen der benötigt wird.
Wenn da eher mit Kondensat zu rechnen ist und IPx3 ausreichend ist es deutlich besser eine Steckdose zu verwenden die genau diesen Schutz bietet.
 
Vielleicht sollte man ein wenig die Physik bemühen:
Welches Volumen hat so eine Dose, wodurch sollte es einen nennenswerten Luftaustausch geben und wenn ja, wieviel "Tauwasser" fiele denn bei welchen Temperaturunterschieden an?
In meinen Augen vollkommen vernachlässigbar; ich hatte beim Öffnen jedweder Dosen selbst bei IP44 noch nie Tauwasser drin.

Um es sich vor Augen zu führen, die worst-case-Betrachtung:
In einem m³ Luft beträgt bei 40°C die Sättigungskonzentration von Wasserdampf ca. 50g entspr. 50 ml.
Eine Dose habe ein Volumen von 8x8x5cm. Dann wären in dieser Dose maximal 0,016ml Wasser "gebunden", was im schlechtesten Fall komplett ausfallen würde. In Tropfen gerechnet deutlich weniger als einer.
Jemand eine andere Rechnung parat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte man ein wenig die Physik bemühen:
Welches Volumen hat so eine Dose, wodurch sollte es einen nennenswerten Luftaustausch geben und wenn ja, wieviel "Tauwasser" fiele denn bei welchen Temperaturunterschieden an?
In meinen Augen vollkommen vernachlässigbar; ich hatte beim Öffnen jedweder Dosen selbst bei IP44 noch nie Tauwasser drin.

Dann lass ich die vermutlich geschlossen.
Ist in einem leicht überdachten Bereich. Gelegentlich kommt etwas Schlagregen ran aber nie von unten.
Vor kurzem habe ich mal eine Tür neu eingestellt. Dafür musste ich Metallkappen an den Scharnieren entfernen und darunter haben sich irgendwelche Insekten eingenistet und irgendwelche Kokons gebastelt. Hat wie zusammengeklebter Erdstaub ausgesehen. Lies sich mit einer Bürste leicht entfernen aber ich denke sowas könnte bei Steckdose auch passieren und ist ggf nicht förderlich. Bei den Metallklappen waren nämlich keine nennenswerten Öffnungen sichtbar, nur ganz dünne Spalten. Keine Ahnung wie die Viecher da reingekommen sind.
 
Vielleicht denken die Hersteller dabei auch an Korrosion der Kontakte.
Ist wohl insgesamt gesehen auf den Extremfall gemünzt und das sich eine Betauung im Laufe der Zeit summieren könnte und zu Kriechströmen führt. Nach der Methode Kleinvieh macht auch Mist.
 
Meine Busch Jäger Ocean mussten laut Anleitung Löcher geöffnet werden, siehe Foto:

upload_2023-5-2_16-59-10.png

Wie sollte denn da hinten Strahlwasser eindringen?

Ciao
Stefan
 
Man kann auch im Inneren die Kontakte ein wenig fetten gegen Korrosion und noch ein kleines Tütchen Silica-Gel in die Steckdose reinlegen.
Man kann sich aber auch wegen Allem einen Kopf machen...
 
Stimmt. Bei den BJ kenne ich das auch so. Bei Merten (Aquastar) ebenfalls. Die sind aber auch nur mit IP44 angegeben. Das macht dann wohl den Unterschied.

Da es relativ aufwändig ist eine zusätzliche Geometrie in einem Spritzgusswerkzeug herzustellen, kann man eigentlich davon ausgehen, dass die Hersteller solche Aussparungen nicht ohne triftigen Grund vorsehen. Als Verkaufsargument macht die Ablauföffnung ja nicht viel her, als gibt es wohl einen technischen Grund für sein Vorhandensein.
 
So, gestern Abend hatte ich endlich Zeit.
Hab auf der Rückseite des Steckdosengehäuses, an den hinteren unteren Ecken, zwei kleine 3mm Löcher gemacht. Dort wo schon im Kunststoff etwas vorgeformt ist. Absolut unsichtbar, sollte sich aber doch mal Wasser ansammeln kann es dort raus.
Diese Legrand Dose ist wirklich prima. Die hat zentrisch oben und unten je eine Bohrung für die Montage an der Wand und dann zusätzlich noch je zwei seitliche. Alle mit Gummidichtung an der Wandseite.
Ich habe die Kabeleinführung durch die untere zentrische gemacht (aufgebohrt) und die vier anderen zum verschrauben. So sind alle Durchdringungen abgedichtet.
 
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