Autarkes Kochfeld direkt an Backofen anschließen

Diskutiere Autarkes Kochfeld direkt an Backofen anschließen im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo, ich habe schon länger gesucht, aber keine Antwort gefunden, die genau zu meiner Frage passt. Folgende Ausgangssituation liegt vor...
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Oxymoxl

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Hallo,

ich habe schon länger gesucht, aber keine Antwort gefunden, die genau zu meiner Frage passt.
Folgende Ausgangssituation liegt vor:
Aktuell ist ein Herd-Set aus Backofen und zugehörigem Ceranfeld installiert. Anschluss per L1, L2, L3, PE, N am Starkstrom (Drehstrom Zähler vorhanden, 3x16A Sicherungen). Es ist keine Doppeldose gesetzt. Das Ceranfeld soll nun durch ein autarkes Induktionsfeld ersetzt werden. Ich habe mich mit einem Elektriker unterhalten und dieser möchte das autarke Kochfeld direkt an den Backofen anschließen, also Starkstromdose -> Rückseite Backofen -> Kochfeld (L1, L2, PE, N). Zugentlastung müsste natürlich noch ordentlich gemacht werden.
In der Theorie ist ja eigentlich egal, ob das Zusammenlegen der Anschlüsse an der Dose oder am Backofen passiert. Mich wundert nur, dass man zu dieser Art des Anschlusses gar nichts findet (auch keine ablehnenden Beiträge).
Was haltet ihr davon?
 
Die Klemmen am Backofen werden nur für eine Ader zugelassen sein und es wird auch nur eine Zugentlastung (für eine Leitung) geben.

Besser ist eine Herdanschlussdose mit zwei Leitungsauslässen, gibt es jetzt auch fertig mit WAGO-Klemmen, die keine Endhülsen mehr brauchen (Merten MEG1011-9019).
 
Eine Zugentlastung = Eine Leitung.

Da werden auch von Platz her keine zwei Leitungen durchpassen.

Lieber die 8€ für eine vernünftige Anschlussdose investieren als so einen Quatsch zu verdrahten.


Am Herd fehlen übrigens die Aderendhülsen (Brandgefahr!) und die Adern sind auch ziemlich kurz.

Der Schutzleiter sollte außerdem länger sein als die anderen Adern, damit der als letztes abreißt.
 
Klemmen an Herden sind immer nur für eine Ader zugelassen.
Das sieht man schon dadurch, daß die Schraube der Klemme ohne unverdrehbare Unterlegscheibe auf die Ader Drückt.

IN solchen Klemmen ist die Ader immer so ein zu führen, daß die beim Zudrehen der Schraube in die Klemme gezogen wird.
Da auf der Gegenseite normalerweise keine Aussparung für eine Ader zu finden ist kann dort auch keine untergeklemmt werden.

Die fehlenden Aderendhülsen sind wie mein Vorredner schon erwähnt hat eine Akute Brandgefahr, das muß vor Inbetriebnahme des Herdes geändert werden.
Aber auch die liederlich befestigte Kupferbrücke am Neutralleiteranschluß ist dringlich zu entfernen. Das gibt irgendwann einen N-PE Schluß.
Mindestens die Adern für N und PE sind unter mechanischer Spannung aufgeklemmt. Auf Klemmstellen dürfen keine Zuglasten einwirken!
 
Die fehlenden Aderendhülsen habe ich auch schon auf dem Zettel. N und PE sind nicht direkt auf Spannung, aber auf jeden Fall kürzer als die anderen Adern.
Auch der Anschluss an die Herdanschlussdose ist nicht astrein. Hier wurde in der Vergangenheit schlampig gearbeitet. Gut, dass jetzt alles auf einmal auf einen richtigen Stand gebracht werden kann.
Danke für die Antworten, denke jetzt habe ich das Paket für den Elektriker zusammen. Dieser sollte das vor Ort zwar auch erkennen, aber jetzt kann ich darauf achten ;)
 
Lass Dir auf jeden Fall nicht so eine überteuerte "Splitbox" andrehen eine Herdanschlußdose für zwei Leitungen kostet ohne Einbau gerade mal 20-25€ als Markenprodukt.
 
Die Merten-Dose wollte ich eigentlich noch selbst besorgen, oder arbeiten Elektriker nicht mit gestellten Materialien?
 
Möglich, dass der Elektriker eine andere Dose mitbringt.

Es gibt fast keine Dosen mit zwei Ausgängen bzw. genug Klemmstellen, außer die erwähnte Doppeldose für >20€.

Deshalb empfehle ich auch die neue Dose von Merten, weil das die einzige mit schraublosen Klemmen ist (Aderendhülsen vorher entfernen) und in den Abmessungen/Tiefe auch nicht größer als herkömmliche Dosen.

Schraubklemmen haben meiner Meinung nach in der heutigen Zeit nichts mehr in der Elektroinstallation zu suchen, wo sie vermeidbar sind.

Gerade bei Großgeräten wie Elektroherden können sich lockere Klemmstellen fatal auswirken.

MEG1010-9019 ist mit Spreizklemmen, MEG1011-9019 ohne.
 
Alles klar. Mal sehen, ob ich die im lokalen Baumarkt bekomme. Falls dann doch eine andere verbaut wird, kann ich sie ja wieder zurückbringen.
Rein aus Interesse: Bei der Merten Dose ist angegeben, dass starre und flexible Leiter befestigt werden können. Du hast angegeben, dass die Aderendhülsen vorher entfernt werden sollen. Hat das Vorteile?
 
Die WAGO 221 dürfen nur ohne Endhülsen verwendet werden, diese sind auch garnicht nötig.

Die Klemmen wurden speziell für flexible Leiter ausgelegt, damit man sich das Quetschen der Hülsen sparen kann.

Flexible Leiter mit Hülse zählen immer noch als flexibel.
 
Oxymoxl schrieb:
Die Merten-Dose wollte ich eigentlich noch selbst besorgen, oder arbeiten Elektriker nicht mit gestellten Materialien?

In der Regel nicht. Oft ist es nur billiger Schrott aus der China-Kiste, den die Kunden anschleppen und man hat einen erhöhten Installationsaufwand und Gewährleistungsrisiken.
Und in den älteren Häusern sind häufig noch Gerätedosen ohne Löcher für die Schrauben oder nur zwei, die denn oben und unten sitzen, eingebaut. Die Billigdinger sind letztendlich weiche Plastikträger mit Lüsterklemme drauf, die nur links und rechts geschraubt werden können und schon geht nicht oder die Lüsterklemme ist für einen 2,5er TWIN zu klein.

Aber ich verstehe nicht, warum einige meinen das Klemmen über den Backofen würde nicht gehen. Ich habe noch nie erlebt, dass dort keine zwei Leitungen durch die Öffnung passen und das der Anschlußraum zu klein ist.
Und da beide Leitungen flexibel sind, geht es mit einer TWIN-Hülse immer zu klemmen.

Wenn es nicht geht, ist das bestimmt ein Herd aus der 'Billig-will-ich'-Schiene. So ein Müll gehört in den Bauhofcontainer und nicht in die Küche.

mfG
 
Es handelt sich um einen Siemens Backofen. Modell HE63BD512, also eigentlich kein Billiggerät. Platz ist reichlich vorhanden, aber eben nur eine Zugentlastung.
 
Moorkate schrieb:
Aber ich verstehe nicht, warum einige meinen das Klemmen über den Backofen würde nicht gehen. Ich habe noch nie erlebt, dass dort keine zwei Leitungen durch die Öffnung passen und das der Anschlußraum zu klein ist.

Für mich ist das Pfusch, und unnötig noch dazu.
Da gehört eine Leitung dran, nicht mehr.

Der Hersteller gibt vor, wie sein Gerät anzuschließen ist, das Anschlussschema ist eindeutig.

Was spricht gegen eine neue Herdanschlussdose für 10€?
 
für 10€ gibt es da wohl keine da mußt Du für eine Doppeldose schon mehr ausgeben.

Ich würde Dir nicht empfehlen das Material dem Elektriker zu stellen.

Ich persönlich verweigere generell die Montage von Bauteilen unbekannter Herkunft.
Allein weil es immer Probleme damit gibt wenn das Teil dann doch das falsche ist, die Arbeit länger dauert weil ein Billig Teil nicht so einfach zu montieren ist, und wenn dann was dran ist stellt sich immer die Frage wer die Garantie übernehmen soll. war es schon kaputt? Ist es durch fehlerhafte Montage kaputt gegangen?...

Klasse daß Merten da jetzt auch von den ollen Schrauben weg ist.
 
TS0404 schrieb:
Für mich ist das Pfusch, und unnötig noch dazu.
Da gehört eine Leitung dran, nicht mehr.

Der Hersteller gibt vor, wie sein Gerät anzuschließen ist, das Anschlussschema ist eindeutig.

Was spricht gegen eine neue Herdanschlussdose für 10€?
Das ist aber kein Tipp aus der Praxis.

Zunächst Mal ist eine Twin-Herdanschlussdose für 10,-€ genau der Schrott, den ich nicht einbaue, den die Kunden aber von den Baumarktfachverkäufern angedreht bekommen. Da bekommst du mit Mühe ein 3x1,5 auf der einen Seite geklemmt.
Am Backofen lassen sich häufig beide Leitungen in die Zugentlastung unterschieben oder sehr gut mit mehreren Kabelbindern fixieren. Und Platz ist da allemal mehr als in diesen billigen Twin-Dosen.

Oft ist im Altbau die Heranschlußdose nicht immer da, wo der Herd steht, weil das schon die zweite oder dritte Küche ist. Dann sitzt nicht nur die Anschlußdose hinter irgendein Küchenschrank, sondern dann ist auch die Anschlußleitung des Kochfeldes zu kurz. Und dieses ist meist in das Gerät hineingeführt und dann muss du es öffnen, um es auszutauschen. Die Herstellergarantie wäre somit weg.

Im Neubau wirst die eh extra abgesicherte Schukosteckdosen für den Backofen vorfinden, da brauchst du gar nicht splitten.

mfG
 
Moorkate schrieb:
Zunächst Mal ist eine Twin-Herdanschlussdose für 10,-€ genau der Schrott,
Die Dose von Merten gibt es im Netz für ca. 10 Euro
Das ist doch kein Schrott.
OK Versandkosten kommen dazu.
 
Stimmt die neue Dose gibt es von Merten für unter 10€ so wie die Standard Dose.

Die ältere Version der Doppel-Geräteanschlußdose kostet über 20€
 
s-p-s schrieb:
Die Dose von Merten gibt es im Netz für ca. 10 Euro
Das ist doch kein Schrott.
OK Versandkosten kommen dazu.
Ich rede vom Offline-Preis im örtlichen Fachhandel. Oder möchtest du etwa, da die Innenstädte nachher alle so aussehen wie im Osten? Und die normale von Merten mit Krallen kostet rund 16,-€

Und die Dosen müssen im Altbau vernünftige lange Krallen haben, da die Gerätedosen oft keine oder nur zwei Schraubenlöcher oben/unten haben und früher wurde ganz runter gefliest. Da sitzen die Gerätedosen denn etwas tiefer und dann bekommt man die nicht fest. Und wenn die Dose woanders sitzt, ist die Leitung vom Kochfeld zu kurz! Das hatte ich aber oben schon alles beschrieben.

Da der Backofen ja noch gut ist, aber die Leute moderne Induktionsfelder haben möchten, bleibt der alte Herd ja drinne. Und die haben noch viel Platz im Anschlußraum und diese fetten Klemmschrauben. Und da klemme ich denn das I-Feld über den Herd - mache es vernünftig mit langen Twin-Aderendhülsen und lasse dass auch nicht als 'Pfusch' titulieren.

Wenn wir von 'Pfusch' reden, dann sind das die Installationen heutiger Elektrofachkräfte.
Wir können ja mal eine Bildergaraie aufmachen. Was ich da in dem letztem halben Jahr so alles fotografiert habe - dass glaubt mir keiner.

mfG
 
Thema: Autarkes Kochfeld direkt an Backofen anschließen
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