Balkonkraftwerk an komisch verkabelte Steckdose anschließen

[Tim7]

Hallo,
ich muss mich erstmal entschuldigen, da ich mich nicht wirklich gut mit dem Thema auskenne. Jetzt zu meiner Frage: ich habe auf dem Dach eine kleine 600W Photovoltaik Anlage installiert. Die steckt man ja normalerweise einfach in die Steckdose. Da ich wusste, dass sich auf dem Dachboden nur eine ziemlich alte Steckdose befindet, habe ich mir direkt eine neue Doppelsteckdose besorgt. Als ich die alte Steckdose abmontiert habe, ich festgestellt, dass der Nullleiter abgeschnitten war und der Schutzleiter in der Steckdose sowohl an dem Nulleiter als auch an dem Schutzleiter hing.

Ein FI gibt es nicht. Wie sollte ich nun die neue Steckdose anschließen? Die alte Verkabelung beibehalten? braucht mein Mikrowechselrichter die Erdung? Oder besser korrekt mit allen 3 Drähten anschließen? Das Kabel kommt übrigens aus einer Verteilerdose, da scheint aber alles korrekt angeschlossen zu sein (das rechte Kabel geht zu Steckdose).

Ist der Nulleiter vielleicht vorher mit dem Schutzleiter vertauscht worden? Ich weiß leider nicht, wo das kabel herkommt.
Vielen Dank im voraus.
Edit:
Ich meinte natürlich Neutralleiter und nicht Nulleiter.

 

[mba]

In dem Fall wäre mit einem dazu geeigneten Messgerät (Zweipoliger Spannungsprüfer) messtechnisch zu überprüfen, ob die blaue Ader von dort wo sie herkommt am Neutralleiter (ein NULLleiter ist ein kombinierter Schutz- und Neutralleiter, also in deinem Post nur teilweise richtig)angeschlossen ist. Wenn dem so ist, dann müsste man die Steckdose vermutlich ein bisschen versetzen, damit die Leitung lang genug ist um alle drei Adern anzuschließen. Man kann die Leitung zur Steckdose auch einfach austauschen.

mba

Edit: Außerdem wäre bei dem Neuanschluss dieser Steckdose mit drei Adern ein RCD einzubauen, sieht so aus als wäre das recht einfach durch eine Elektrofachkraft möglich, denn die Zuleitung scheint 3-adrig zu sein.

 

[leerbua]

In dem Fall wäre mit einem dazu geeigneten Messgerät (Zweipoliger Spannungsprüfer) messtechnisch zu überprüfen, ob die blaue Ader von dort wo sie herkommt am Neutralleiter (ein NULLleiter ist ein kombinierter Schutz- und Neutralleiter, also in deinem Post nur teilweise richtig)angeschlossen ist. Wenn dem so ist, dann müsste man die Steckdose vermutlich ein bisschen versetzen, damit die Leitung lang genug ist um alle drei Adern anzuschließen. Man kann die Leitung zur Steckdose auch einfach austauschen.

mba

Ein FI gibt es nicht.

S C H R I L L E N . . D A . . N I C H T .. A L L E .. A L A R M G L O C K E N ?

 

[Tim7]

In dem Fall wäre mit einem dazu geeigneten Messgerät (Zweipoliger Spannungsprüfer) messtechnisch zu überprüfen, ob die blaue Ader von dort wo sie herkommt am Neutralleiter (ein NULLleiter ist ein kombinierter Schutz- und Neutralleiter, also in deinem Post nur teilweise richtig)angeschlossen ist. Wenn dem so ist, dann müsste man die Steckdose vermutlich ein bisschen versetzen, damit die Leitung lang genug ist um alle drei Adern anzuschließen. Man kann die Leitung zur Steckdose auch einfach austauschen.

mba

Edit: Außerdem wäre bei dem Neuanschluss dieser Steckdose mit drei Adern ein RCD einzubauen, sieht so aus als wäre das recht einfach durch eine Elektrofachkraft möglich, denn die Zuleitung scheint 3-adrig zu sein.

Okay dann werde ich das morgen mal nachmessen. Wie gesagt ich habe davon nicht so viel Ahnung, aber eine Steckdose hätte ich noch selbst installiert. Die Steckdose hätte ich eh ein bisschen umgesetzt und die Kabel neu gekürzt, damit alles passt. Die Elektrik ist auch schon locker 50 Jahre alt und ein RCD ist natürlich nie eine schlechte Idee. Aber brauche ich in diesem Fall wirklich einen RCD? Ich will ja nur eine Steckdose anschließen und nicht die komplette Hauselektrik erneuern lassen. Die Steckdose ist ja nur auf dem Dachboden, da kommt eh niemand dran. Oder ist für ein Balkonkraftwerk ein FI unerlässlich?

 

[Hemapri]

Sollte die Steckdose so korrekt angeschlossen sein, dann handelt es sich um die sogenannte Klassische Nullung und nur dann wäre auch ein Nullleiter überhaupt vorhanden, nämlich die grün-gelbe Ader. Bei einer dreiadrigen Innstallation gibt es einen Außenleiter, einen blauen Neutralleiter und einen grün-gelbenn Schutzleiter. Die blaue Ader darf niemals ein Nullleiter sein. Der Begriff Nullleiter ist auch nicht mehr üblich. Dieser wird heute als PEN bezeichnet. Sollte es in der Installation bereits einen seperaten Neutral- und Schutzleiter geben dann sind diese auch beide anzuschließen. Die grün-gelbe Ader darf nur klassisch genullt angeschlossen werden, wenn sie wirklich ein PEN ist. Ist sie ausschließlich Schutzleiter, dann wäre der Nnschluss so falsch.

 

[Hemapri]

Die Elektrik ist auch schon locker 50 Jahre alt und ein RCD ist natürlich nie eine schlechte Idee. Aber brauche ich in diesem Fall wirklich einen RCD? Ich will ja nur eine Steckdose anschließen und nicht die komplette Hauselektrik erneuern lassen. Die Steckdose ist ja nur auf dem Dachboden, da kommt eh niemand dran. Oder ist für ein Balkonkraftwerk ein FI unerlässlich?

Bei einer Klassischen Nullung kann man keinen RCD verwenden, es sei denn, man verwendet eine sogenannte FI-Steckdose. Eine neue Steckdose darf aber ohne RCD nict mehr neu installiert werden. Der einfache Austausch einer vorhandenen Dose ist aber eine Instantsetzung und wäre möglich. Welchen Sinn aber die in der Verteilerdose durchverbundene blaue Ader hat, ist fraglich. Ich würde diese Ader mal verfolgen, wo die herkommt und wohin die andere Leitung mit der blauen Ader geht. Für das Balkonkraftwerk spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob klassisch genullt oder nicht, aber die Dosen sollten schon richtig angeschlossen sein. Ein RCD ist für die Funktion nicht nötig und funktioniert, wie gesagt nur, wenn es nach dem RCD nur noch einen getrennten N und PE gibt.

 

[mba]

Bei einer Klassischen Nullung kann man keinen RCD verwenden, es sei denn, man verwendet eine sogenannte FI-Steckdose. Eine neue Steckdose darf aber ohne RCD nict mehr neu installiert werden. Der einfache Austausch einer vorhandenen Dose ist aber eine Instantsetzung und wäre möglich. Welchen Sinn aber die in der Verteilerdose durchverbundene blaue Ader hat, ist fraglich. Ich würde diese Ader mal verfolgen, wo die herkommt und wohin die andere Leitung mit der blauen Ader geht. Für das Balkonkraftwerk spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob klassisch genullt oder nicht, aber die Dosen sollten schon richtig angeschlossen sein. Ein RCD ist für die Funktion nicht nötig und funktioniert, wie gesagt nur, wenn es nach dem RCD nur noch einen getrennten N und PE gibt.

Es gäbe hier eben die Möglichkeit das es zwar getrennte Schutz- und Neutralleiter gibt, aber jemand diese Steckdose falsch angeschlossen hat, was natürlich unzulässig wäre. Wenn dem nicht so ist ergibt die durchgeklemmte blaue Ader wirklich keinen Sinn.

mba

 

[eFuchsi]

Wo gehen die anderen beiden Leitungen in der Verteilerdose hin?
Eines wird die kommende Anspeisung sein, wo geht die andere Leitung hin? Wie ist sie dann dort angeschlossen?

 

[Octavian1977]

Du solltest dringlich mal von einer Fachkraft prüfen lassen ob es da noch mehr klassisch genullte Dosen gibt.
Wenn ja wäre das dringenst zu sanieren!

Wenn nein dann mindestens diese Pfuschdose in Ordnug zu bringen.
DA hier auch eine wesentliche Änderung an dem Stromkreis erfolgt, nämlich die Nutzung als Stromquelle wäre dieser nach aktuellen Normen auf zu rüsten.
Ein FI wäre hier das Mindesteste was es gilt nach zu rüsten (nach Beseitigung der klassischen Nullung)

 

[Hemapri]

Vermutlich wird das ganze Haus TN-C sein und da wurde mal was mit neueren Leitungen erweitert und nur die schwarze Ader und die grün-gelbe als PEN geschaltet. Fangen wir also mal an, das ganze Hausnetz zu sanieren oder sollen wir erst mal eine Wärmepumpe installieren. Das ist doch gerade wichtiger.