Basics für Leitungsschutzschalter/Automaten

Diskutiere Basics für Leitungsschutzschalter/Automaten im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen! bin neu hier und brauche eure Fachkenntnisse aus der Praxis. Auf was muss ich achten bei der Auswahl des richtigen LSS wie die...
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steveen

Guest
Hallo zusammen!
bin neu hier und brauche eure Fachkenntnisse aus der Praxis.

Auf was muss ich achten bei der Auswahl des richtigen LSS wie die Charakteristik (B,C,D,...). Wie komme ich zur richtigen Auswahl des Abschaltvermögen von (6kA, 10kA, 20kA,....) bzw. was ist üblich.

danke im vorraus für eure Kompetenz

Gruß Stefan
 
Auf was muss ich achten bei der Auswahl des richtigen LSS wie die Charakteristik (B,C,D,..

Hallo,

im Prinzip mußt du wissen , welche Art von Lasten
an den betreffenden Stromkreis kommen . Es geht vor allen um die sogenannten Anlaufströme der Lasten , die beim Einschalten auftreten. Je nach Charaktristik der vorgschaltenen Sicherung kommt es dann evtl zu Fehlauslösungen.
Immer wieder gern genommenes Beispiel :
Ein Winkelschleifer wird an einer Steckdose mit B10A Automaten betrieben...beim Anlaufen des Winkelschleifers löst der B 10A Automat aus. Ein C 10A würde auf Grund seiner Characteristik nicht auslösen...

Auswahl des Abschaltvermögen von (6kA, 10kA, 20kA,....)

Das richtet sich danach , welche Kurzschlussleistung im vorgeordneten Netz zur Verfügung steht und welche Strombegrenzung der Automat bietet .
In der TAB 2000 ( 2007 ) schreibt der Versorger z.B auch bestimmte Abschaltvermögen vor...

Hier ganz gute Übersicht :

http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
 
Im Hausgebrauch werden meist die Charakteristiken E (für SLS), B und C eingesetzt, seltener K, A, D oder Z. Veraltet sind H, L, G.

Grundsätztlich üblich sind 6-10kA. vorgeschrieben sind mindestens 6kA, mit 10kA hat man noch gut Reserve. 15-50kA braucht man nur selten, im Durchschnitts-Haus fast nie.

Für eine korrekte Absicherung ist es wichtig, auch die Toleranzen zu beachten, insbesondere die der Überlastauslöser. Die häufige Konstellation von B16-LS und Schukosteckdose ist hochproblematisch, da der LS sicher erst bei 23,2A auslöst und so keinen genügenden Schutz für die Steckdose bietet. Zulässig ist das ganze nur, weil solche Sachen wie Gleichzeitigkeitsfaktor und Wahrscheinlichkeitstheorien verwendet wurden. Wer jedoch eine gute anlage erstellen will, deren Sicherheit nicht mit der potentiellen Dummheit von Benutzern steht und fällt, sichert anders ab. Beispiele:

Lichtstromkreise mit Glühlampen bis 1kW: B6A/C6A
" mit einigen Leuchtstrofflampen: B10A
" mit vielen Leuchtstofflampen: C10A
... entsprechend weiter staffeln. Dabei berücksichtigen: Normale Lichtschalter halten meistens nur 10A aus!

Steckdosenstromkreise für EDV, HiFi, TV, Video: K6A/D6A/B10A
Steckdosenstromkreise für mittlere bis starke Lasten (moderne Staubsauger, Waschmaschinen, Küchenhandgeräte, ... etc): C10A
Steckdosenstromkreise für hohe Last: B13A/C13A

Steuerstromkreise: S4A, K4A, D4A, C4A

Bei diesen Beispielen wurden nur die Steckverbinder und Schalter berücksichtigt, je nach verwendeter Leitung sind evtl die Stromstärken zu reduzieren. Mit "Steckdose" ist hier die Schuko gemeint.

Für Steckdosenstromkreise mit geringer prognostizierter Oberwellenbelastung bietet sich die dreiphasige versorgung an. Das spart 4 Leiter bzw. zwei Leitungen und die Performanz ist sehr gut. Bei überweigend ohmschen lasten und etwa gleicher Belastung sinkt der N-Strom rapide!

Als HErsteller verwende ich momentan eigentlich nur moeller, da die Sachen sehr gut und dabei relativ günstig sind. Und was Leistungsschalter angeht, macht meiner Ansichert nach eh niemand derart gute Schaltgeräte!

MfG; Fenta
 
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