Baustrom & FI

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Hallo, Ich habe seltsame Phänomene bei uns auf der Baustelle, vielleicht kann mir hier jemand Erklärungen liefern, bevor ich anfange, an Geister zu glauben.
Situation ist: Baustromkasten im Keller, Hausinstallation selbst vorbereitet und vom Elektriker anschließen lassen. Damit nicht wie vorher alles über Kabeltrommeln und Mehrfachdosen an den Baustromkasten ran muss, hat er provisorisch (Wir kriegen einen neuen Anschluß, aber draussen an der Strasse, wer weiss, wann..) alles an den frisch verdrahteten Hausverteiler angeschlossen. So weit so gut, hat ewig gedauert, bis er kam, die Leute sind in der Region auf Ewigkeiten ausgebucht. Wer weiss, wann er wieder kommt und sich der Sache annehmen kann.
Aber zum akt. Fehler: Bestimmte Verbraucher (Luftentfeuchter, Bohrhammer zB, allesamt Geräte ohne Schutzleiter), aber andere nicht (Flex, Baustromleuchte), angeschlossen über einen Stromkreis der Hausinstallation, führen zum Auslösen des zugehörigen FI Schutzschalters. Aber dem nicht genug: Die Geräte funktionieren tadellos, wenn ich sie direkt an eine der Dosen des Baustromkastens anschließe, aaaber: Der FI in der Hausinstallation (einer von zweien) fliegt trotzdem (!), und ich sitze im dunklen.
Ergänzend eine Geschichte aus der Zeit vor der Hausinstallation. Da hatte ich die Garage direkt am Baustromzähler hängen. Da wir ein fehlerhaftes Baugerät gemietet hatten, das den Lichtstrom-FI des Kastens fliegen ließ, hat mir jemand (ein Fachmann, das Teil war korrekt angeschlossen) einen Adapter von Drehstrom auf Lichtstrom zusammengeschraubt - um zu sehen, ob der Drehstrom-FI vielleicht toleranter ist. War er auch, wir konnten arbeiten, hinterher hab ich den Adapter drinnen gelassen, und die Garage hing dran.
Eines Tages werfe ich den Betonmischer an (angeschlossen in der Garage) und bekomme gehörig einen Schlag. Ok, Mischer stand im freien, wohl defekt.. Tags drauf will ich ne Pizza aus dem Eis holen (ja, in der Garage), und wieder! Meßgerät geholt, volle 230V auf dem Gehäuse. Aber zum Glück kein Strom dahinter, FI flog auch nicht raus. Rückwärtssuche bis zum Baustromkasten. Dort statt über diesen Adapter in die Lichtstromdose gesteckt, siehe da: Alles gut! Adapter durchgemessen: Kein Durchgang auf den Schutzleiter. Aufgemacht, offensichtlich korrekt verdrahtet. Wie kann solch eine Spannung am Schutzleiter anliegen, der ja schließlich am Stromnetz angeschlossen ist?
Hat irgendwer eine Idee, was das sein könnte, oder wie ich die Fehlerursache eingrenzen könnte? Im Moment fällt mir nur ein Mäusenest im Baustromkasten ein.
Grüße, Michael
 
Verdrahtungsfehler. Vermutlich ist der Hausverteiler "irgendwie" an den Baustromverteiler geklemmt worden. Evtl. liegt auch ein Problem mit der Netzform vor, vielleicht wurde der Baustromverteiler als TT mit örtlichen Erder aufgebaut, Hausnetz als TN-C-S oder irgendwas. Den Elektriker ranholen, der soll sein Provisorium funktionsfähig und sicher gestalten.
 
Verdrahtungsfehler. Vermutlich ist der Hausverteiler "irgendwie" an den Baustromverteiler geklemmt worden. Evtl. liegt auch ein Problem mit der Netzform vor, vielleicht wurde der Baustromverteiler als TT mit örtlichen Erder aufgebaut, Hausnetz als TN-C-S oder irgendwas. Den Elektriker ranholen, der soll sein Provisorium funktionsfähig und sicher gestalten.
Hm, das irgendwie kann ich erklären, Die Leitung steckt an einer die Drehstromdosen des Baustromverteilers, und angeschlossen hat das ein Elektrikermeister mit früherer eigener Firma, zwar Pensionär, aber geistig doch noch recht fit. Da sind also zwei FI in Reihe, wobei der zweite raus geht, wenn zwischen beiden FIs der Verbraucher Strom zieht (allerdings wie gesagt nicht jeder..)
Der Baustromverteiler hat einen Erdspieß, der ist rausgeführt und naja, steckt in der Erde. Wasn ist "TT mit örtlichem Erder aufgebaut", bzw. Hausnetz als "TN-C-S"? Bin zwar kein Elektriker, aber neugierig.
 
Da sind also zwei FI in Reihe, wobei der zweite raus geht, wenn zwischen beiden FIs der Verbraucher Strom zieht (allerdings wie gesagt nicht jeder..)
Da liegt eindeutig ein Verdrahtungsfehler vor. Der N hinter jedem FI muss getrennt sein und darf keine Verbindung zur anderen N oder N vor dem FI haben.
Der Baustromverteiler hat einen Erdspieß, der ist rausgeführt und naja, steckt in der Erde. Wasn ist "TT mit örtlichem Erder aufgebaut", bzw. Hausnetz als "TN-C-S"? Bin zwar kein Elektriker, aber neugierig.
Beim TT ist der PE am "Erdspieß" geerdet; hat also einen örtlichen Erder ohne jede Verbindung zum N/PEN des Versorgers.
Beim TN-C-S liefert der Versorger einen PEN, der möglichst früh - am Besten im HAK (Hausanschlusskasten) - in N und PE aufgeteilt wird.
 
ok, danke werner_1, jetzt fahr ich raus auf Baustelle, schau mir den Hausanschluss an und wage einen genaueren Blick in der Baustromverteiler. bis später
 
Leider konnte ich im Baustromverteiler die Verkabelung nicht sehen, da die innere Abdeckung verplombt ist. Dafür habe ich noch ein Foto gefunden, das ich zufälliger weise letztes Jahr beim Anschließen des Kabels ans Netz schiessen konnte ;)
Hier die Bilder
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Hier geht die Leitung ab, die provisorisch in den Hausverteiler geht
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Nahaufnahme der Fehlerstromschutzschalter
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Hier der VK mit dem Eingang vom Baustromverteiler. Der eigentliche Eingang ist zwar angeklemmt, aber ausgeschaltet
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Hier die FIs und die LSS sowie Brandschutzschalter. Egal, wo ich einen der Verbraucher anstecke, der Probleme macht, also bei Kreisen, die über einen der beiden FI, egal welchen, laufen, und auch egal, ob über einen der Brandschutzschalter oder nicht, UND: auch bei direktem Anschluss an den Baustromkasten (!), immer dasselbe: der untere der beiden FI geht raus. Fehlt nur noch, dass der Nachbar den Staubsauger anschaltet und mein FI geht raus :mad:
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Der N der "richtigen" Zuleitung muß abgeklemmt werden! Dieser ist über dem Zählerschrank mit Erdpotential verbunden.

Desweiteren ist der N der provisorischen Zuleitung dann vernünftig an der Hauptleitungsklemme anzuklemmen, und nicht mit einem größeren Querschnitt in eine Klemme zu stopfen.
 
...und der Baustromverteiler hat sicher schon seit Jahren nichts mehr auf einer Baustelle verloren, RCD mit 0,3A, keine Pruefplakette, Spannungsebene 220V...der hat sicher das gleiche Alter wie der besagte Seniorelektriker.
 
Der N der "richtigen" Zuleitung muß abgeklemmt werden! Dieser ist über dem Zählerschrank mit Erdpotential verbunden.
, ok mache ich, der hängt aber nicht am Zählerschrank, denn der ist noch nicht da, sondern baumelt so lange in der Landschaft herum

Desweiteren ist der N der provisorischen Zuleitung dann vernünftig an der Hauptleitungsklemme anzuklemmen, und nicht mit einem größeren Querschnitt in eine Klemme zu stopfen.
gut, auch das wird erledigt. Ich nehme an, das sind allgemeine Tips, die nichts mit meinem rausfliegenden FI zu tun haben?
 
...und der Baustromverteiler hat sicher schon seit Jahren nichts mehr auf einer Baustelle verloren, RCD mit 0,3A, keine Pruefplakette, Spannungsebene 220V...der hat sicher das gleiche Alter wie der besagte Seniorelektriker.
oups, na sowas. Bin allerdings froh, dass überhaupt jemand kam. Der Fachkräftemangel ist eine Katastrophe.

Ich konnte das Problem etwas einengen. Schalte ich die Brand&leitungsschutzschalter aus, der am Problem-FI liegt, hauts den auch nicht mehr raus.
 
Hallo

angeschlossen hat das ein Elektrikermeister mit früherer eigener Firma

ich müsste jetzt zurückschiessen, lasse den satz aber selbsttätig wirken.

Vermutlich ist der Hausverteiler "irgendwie" an den Baustromverteiler geklemmt worden.

das irgendwie macht mich nervös.
im normalfall solltest du an der strasse ein qualifiziertes netz haben.
in den weitesten teilen deutschlands als tnc.
Drei leiter und einen gelbgrünen als pen.

der wird im baustromkasten zwingend getrennt in pe und n .
der baustromkasten benötigt dazu auch diesen "baustellennagel".
ab da solltest du nur einen cee 32 odef ce 63 ins haus haben.
mit haustromverteiler oder an die schon fertige hausanlage.
Da aktuell baustelle neu, greift aktuelle tab.
es sollte ein fundamenterder vorhanden sein.
Ab diesem wird dein zählerschrank 5polig aufgebaut.
Das die fi noch nicht dort wirken ist eine andere geschichte.

Ab fi ist die anlage 5polig, null und pe sind getrennt, davor nur durch farbe.


Da sind also zwei FI in Reihe,
Wasn ist "TT mit örtlichem Erder aufgebaut", bzw. Hausnetz als "TN-C-S"?


Die meisten geister die ich gefunden habe waren schlechter bis gar nicht null, und selten phänomene mit pe.
Lag dann aber auch am null.

Überlastete klemmen weil schlecht,
Null als rückleiter mit 20a zuwenig beachtet, oder völlig ignoriert.

Nur so als allgemeinplätze.
 
Guten Morgen lieber Gastarbeiter,
mir ist nicht ganz klar, was ich aus diesem Beitrag an Erkenntnis gewinnen soll - "zurückschiessen", "selbsttätig wirken", bei aller Liebe, das ist doch schnippische Mädchenrhetorik, dabei habe ich nur freundlich gefragt, meine ich jedenfalls. Auch wenn ich nun als Depp da stehe, weil ich als nicht-Fachmann die Terminologie noch nicht drauf habe - und glaub mir, mir wäre es lieber gewesen, ein Elektrobetrieb aus der Gegend hätte das einfach gebaut und gut ist - so ziemlich alles Hinterfragte ist doch geschildert bzw. auf den Bildern ersichtlich, von den Kabeln am Strassenanschluss über den Baustromkasten, den Erdspiess bis zum Verteiler. Nur der "fundamenterder", den hatte ich vergessen, ja, der existiert.
Nur: wie es kommen kann, dass ich am Baustromkasten nen Verbraucher anschließe, und dann oben im Haus der eine FI raus geht, weiss ich immer noch nicht. Aber, wie ebenfalls oben geschrieben, trenne ich den Brandschutzschalter, der über den fraglichen FI läuft, dann funktioniert der Rest. So kann ich wenigstens im Keller weiter arbeiten, ohne dauernd im Dunkeln zu stehen.
 
Dann ist der Fehler im Stromkreis hinter dem Brandschutzschalter zu suchen.
 
Dann ist der Fehler im Stromkreis hinter dem Brandschutzschalter zu suchen.
Bingo, hab ich heute selbst rausbekommen, habe alle Anschlussleitungen zu diesem Brandschutzschalter rausgefummelt, die gekrimpten Bündelungen abgeknappt, damit alle Kabel einzeln liegen, die alle auf Schluss geprüft (nix), dann alle einzeln an den Brandschutzschalter angeschlossen, kein Fehler, dann provisorisch gebündelt, alles funktioniert !. Allerdings sind die PE der Leitungen noch nicht angeschlossen, diese gegen PE gemessen, alle bis auf 2 an die 100V, einmal um 50, einmal tatsächlich null, aber kurzgeschlossen an der Grenze meines Billiginstruments bei 0,2 mA, frage mich, ob das normal ist.
Nachbar meint, Hager habe eine Liste von Verdrahtungsfehlern hinter dem BS Schalter im Netz stehen, die such ich jetzt.
Allen einen schönen Abend, und danke für die Geduld mit einem Verlegenheitselektriker.
 
Ohne einen funktionierenden PE dürfen keine Leitungen in Betrieb gesetzt werden.
Au einen unbeschalteten Draht koppeln sich Spannungen ein die auch gefährlich werden können!!!
 
Allerdings sind die PE der Leitungen noch nicht angeschlossen,

Mir wird schlecht...

Bitte unterlasse doch das eigenständige rumfummeln.
Der PE hat grundsätzlich angeschlossen zu bleiben, und wird auch zu Messzwecken nicht abgeklemmt.

Wahrscheinlich ist irdendwo ein offenes Leitungsende, welches nicht isoliert ist, andem N und PE verbindung haben.

Bitte:
Die Inbetriebnahme der Elektroinstallation hat durch das installierende Unternehmen zu erfolgen!
Nicht zwischen Weihnachten und Neujahr durch den Nachbarn im Ruhestand und den Nutzer!
 
Ich pass schon auf mich auf, und in Betrieb nehmen tuts ein Unternehmen um die Ecke, jedenfalls so abgesprochen mit meinem Pensionär, aber danke euch für eure Sorge um meine Gesundheit.
Wir schaffen das! ;)
edit: der Tip bzgl. Hager kam übrigens nicht vom E-Pensionär, sondern von einem Landwirt, die sind echte Multitalente, Schweißen, Schrauben, Pflanzen, Tiere.. vor denen hab ich mittlerweile echt Respekt.
 
und in Betrieb nehmen tuts ein Unternehmen um die Ecke, jedenfalls so abgesprochen mit meinem Pensionär,

Das ist ja sehr Nett!

Wenn wir dir diese Anlage installiert hätten, und über Weihnachten würde dar der freundliche Nachbar Spannung draufgeben, und der Hausherr munter Stromkreise einschalten, ich glaube mir würde die Hutschnur platzen!
 
Das ist ja sehr Nett!

Wenn wir dir diese Anlage installiert hätten, und über Weihnachten würde dar der freundliche Nachbar Spannung draufgeben, und der Hausherr munter Stromkreise einschalten, ich glaube mir würde die Hutschnur platzen!
:cool: macht nix, der war erst zweimal für 2min da, und jedes mal ohne Hut
 
Thema: Baustrom & FI
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