Belastbarkeit NYM

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Hallo zusammen,

Ich lese hier bereits seit einigen Monaten viel mit, bin jedoch Laie und tue dies eher, weil ich mich hierfür interessiere und gerade ein Haus erworben habe.

Zunächst meine Frage: Kann ein 3x1,5 NYM Kabel Schaden nehmen, wenn kurzzeitig (10-15sek) zu viel Spannung angelegt wird?

Hintergrund meiner Frage: Vor Kurzem wurde durch einen bekannten Meister unser Sicherungskasten um FIs erweitert. Ich war nicht anwesend und habe ihn machen lassen. Als er mit der Arbeit fertig war, hat er alle Sicherungen eingeschaltet und hierbei das Netzteil der Heizung gegrillt. Scheinbar hatte er wohl zu viel Spannung für den Keller angelegt? Er meinte nur anschließend, dass wenn nicht noch ein zweiter Verbraucher im Keller angeschlossen gewesen wäre (in dem Fall die Kaffeemaschine), wäre eigentlich nichts passiert. Ihm tat das natürlich total Leid aber mir war es egal, da die Heizung eine Woche später ohnehin ausgetauscht wurde.

Dennoch stellt sich mir jetzt im Nachhinein die Frage, ob die Leitungen oder dergleichen Schaden genommen haben können. Beim kürzlich durchgeführten E-Check war alles in Ordnung und zwischenzeitig wurde der Sicherungskasten im Zuge von Nachrüstung von Überspannungsschutz etc. ohnehin erneut vom Nachbetrieb komplett umgebaut.

Ich habe nur gelesen, dass Standard 3x1,5 für 300V ausgelegt sind, daher die Frage.
Danke vorab.
 
Du brauchst dir da gar keine Gedanken machen . Der Fehler war ein schwebender Sternpunkt und da kann die Spannung zwischen L und N max 400 V erreichen . Das Nym hat eine zulässige Betriebsspannung von 300V zum PE und 500 V zwischen den einzelnen Adern und eine Prüfspannung von 2000 V . Diese 2000 V muss das Kabel eine Minute Aushalten ohne Schaden zu nehmen .
https://www.eku.de/wp-32e86-content/uploads/2016/08/A72_NYM.pdf
 
Wenn beim Einschalten der Sicherungen eine Überspannung auf trat ist in der Anlage was zu dem Zeitpunkt nicht in Ordnung gewesen, sprich der Neutralleiter war nicht richtig angeklemmt.
Die dadurch auftretende Überspannung beträgt maximal 400V +10% (Phase gegen Neutralleiterader)
NYM ist für Betriebsspannungen bis 500V Leiter gegen Leiter ausgelegt somit ergibt sich durch diese Spannung keine Möglichkeit der Schädigung der Leitung.
Prüfspannung kann sogar ein kurzer Impuls von 2000V sein, ansonsten hat die Leitung Überspannungen bis 2,5kV aus zu halten (sehr kurze impulse)
Die 300V sind die maximale Spannung Leiter gegen Erde, Die Spannung gegen Erde bleibt bei Diesem Fehler aber bei maximal 230V+10%

Gegen solche Fehler hilft aber kein Überspannungsschutz denn dieser begrenzt Überspannungen nur auf 1,5kV Spitze und kann auch nur kurze Impulse ableiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt nach einem schwebenden Sternpunkt (N nicht angeschlossen)

Dem NYM darf das aber nichts tun. NYM 5x1.5 kann ja auch Drehstrom führen, wobei die Spannung zwischen den Adern 400V beträgt.
 
Prüfspannung 2000V nicht 2000A und diese 2000V muss die Leitung für mindestens 1 Min aushalten ohne das sich an der Isolierung etwas ändern darf . Erst nach dieser Zeit darf ein Überschlag eintreten.
 
Tippfehler wurde korrigiert.
 
Wow, Ihr seid ja klasse!!

Das beruhigt mich jetzt und klingt tatsächlich nach dem, was der Bekannte auch meinte. Er hatte danach nur gesagt, dass er noch daran denken wollte, etwas anzuschließen und es dann aber leider vergessen hat. Ihm war das natürlich super peinlich - mir zu dem Zeitpunkt aber völlig egal.

Dann hoffe ich nur, dass auch alle Klemmverbindungen etc. nichts abbekommen haben :) Wie gesagt: Beim ausführlichen E-Check war alles in Ordnung (abgesehen von ein paar "Verbrechen", die der Vorbesitzer verzapft hatte und nun gemacht wurden.

Gegen solche Fehler hilft aber kein Überspannungsschutz denn dieser begrenzt Überspannungen nur auf 1,5kV Spitze und kann auch nur kurze Impulse ableiten.

Den Überspannungsschutz habe ich nachträglich nur eingebaut, da die Anlage ohnehin komplett durchgeprüft und der Verteiler noch einmal erneuert wurde (Austausch aller Automaten gegen B13, neues Netzteil Klingel, 3 FIs statt 2 FIs, usw.usw.). In dem Zuge habe ich dem Elektriker gesagt: Wenn neu, dann alles richtig und entsprechend VDE wie heute.
 
Beim E-Check wird auch mit 500V gemessen, dafür sind NYM-Leitungen ausgelegt. Der größte Schaden war dein Netzteil
 
Die Spannung bei der Isolationsprüfung hat mit der Nennspannung und Zulassung der Leitung nichts zu tun.
Hier kann durchaus auch mit 1000V gemessen werden.
Diese Prüfspannungen sind viel zu Energiearm um Schäden an der Leitung zu verursachen.
Die Prüfspannung nach Herstellerangabe des NYM ist übrigens 2.000V.
Auch die 2.500V die ein Überspannungsschutz Typ 2 noch zulässt werden ein NYM nicht schädigen.

Abgesehen davon wird eine Isolationsprüfung gegen Erde/PE gemacht.
Hier hat das NYM nur 300V Nennspannung.

So und zu guter Letzt ist die Prüfung mit Gleichspannung und die Angabe bei NYM zur Nennspannung sind für Sinusförmige Wechselspannungen.
300VAC ergibt dann 425V Spitze.

Und das ist dann auch der Grund warum hier mit einer 500V Gleichspannung geprüft wird um sicher zu stellen, das auch bei der Spitzenspannung kein Überschlag erfolgt.
 
Die Spannung bei der Isolationsprüfung hat mit der Nennspannung und Zulassung der Leitung nichts zu tun.
Hier kann durchaus auch mit 1000V gemessen werden.
Diese Prüfspannungen sind viel zu Energiearm um Schäden an der Leitung zu verursachen.
Die Prüfspannung nach Herstellerangabe des NYM ist übrigens 2.000V.
Auch die 2.500V die ein Überspannungsschutz Typ 2 noch zulässt werden ein NYM nicht schädigen.

Abgesehen davon wird eine Isolationsprüfung gegen Erde/PE gemacht.
Hier hat das NYM nur 300V Nennspannung.

So und zu guter Letzt ist die Prüfung mit Gleichspannung und die Angabe bei NYM zur Nennspannung sind für Sinusförmige Wechselspannungen.
300VAC ergibt dann 425V Spitze.

Und das ist dann auch der Grund warum hier mit einer 500V Gleichspannung geprüft wird um sicher zu stellen, das auch bei der Spitzenspannung kein Überschlag erfolgt.
Das ist mir bewusst, wollte auch nur lediglich klarstellen dass das NYM keinen Schaden genommen hat.
 
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