Bemessungsstrom Asynchronmotor bei 400V (angegeben für 380V)

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manuel82

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Hallo zusammen!

Bei einer Überprüfung einer Maschine gem. EN 60204-1 wurde folgende Konfiguration vorgefunden:

Hauptschalter (neu) der Maschine: Bemessungsspannung 400V AC 50Hz, Bemessungsstrom 20A, Strom AC-3 11,5A, AC-3, Blockierstrom AC-3 110A.

Asynchronmaschine (Hydraulikantrieb für Presse 100 kN) - Altbestand): Bemessungsspannung 380V AC 50Hz, Bemessungsstrom 11,4A

Sonstige Verbraucher: 24V Netzteil ca. 200mA Stromaufnahme.

Gemäß Norm muss sichergestellt sein, dass man den Motor im Normalbetrieb und im blockierten Zustand sicher abschalten kann , ohne das der Schalter Schaden nimmt - sprich: die Bemessungsdaten des Motors bezogen auf den Schalter müssen kleiner sein.

Meine Frage an euch: Wie verhält sich ein Motor, der bei 380V 11,4 A aufnimmt bei 400V? - hat da jemand Erfahrung damit?
Wenn man die Formel P = U x I x 1,73 x cos PHI nimmt, würde der Motor theoretisch weniger ziehen - ich gehe davon aus, dass der Motor bei höherer Spannung auch etwas mehr Leistung hat...

Eine Messung kommt nicht in Frage, da über die Presse kein vernünftiger Lastfall produziert werden kann.

LG Manuel
 
Hallo wieso weniger ziehen eine höhere Spannung ergibt auch einen höhere Strom -Aufnahme und damit auch eine höhere Leistung.
mfg Sepp
 
Das die abgegeben mechanische Leitung ja gleich bleiben wird, wird der Motor geringfügig weniger Strom ziehen.
 
Du schreibst, dass der Hauptschalter neu ist. Wie waren denn die Daten vom alten Schalter?
 
Re.

Hallo zusammen!

Erstmal danke für eure Stellungnahmen.

@ Josef

Zu Beginn war ich gleicher Meinung wie du - allerdings hat die Sache einen Haken. Höhere Spannung bedeutet nicht höhere Drehzahl (eventuell ganz geringfügig, da kleinerer Schlupf).
Der Motor kann somit nicht mehr Leistung abgeben...
Damit wäre eine geringere Stromaufnahme denkbar.

@ fuchsi

Ich sehe das auch so.

@ wechselstromer

Die alten Betriebsmittel wurden schon von längerer Zeit entsorgt - da es keine Bestandsdoku gibt, lässt sich dazu leider nichts mehr sagen.

Nach längerer Recherche im Netz vermute ich nun, dass der Motor bei Nennbetrieb etwas weniger Strom zieht, im Anlauf- bzw. Blockierfall einen höheren Strom, da in diesem Fall die ohmschen Anteile mehr ins Gewicht fallen.

Der vorhandene Schalter ist für einen Blockierstrom von 110A ausgelegt.
Davon ausgehend, dass der Motor den 10-fachen Anlaufstrom hat, wären wir schon bei 114A - also über den Wert des Schalters.

Da ich keine Angabe zum Anlaufstrom des Motors habe, bin ich einfach vom schlechteren Fall (10fach) ausgegangen - lt. Angaben verschiedener Hersteller liegt der Anlaufstrom von Asynchronmaschinen zwischen dem 6- und 10-fachen Nennstrom...

Was meint ihr dazu?

LG Manuel
 
Nach welchen Gesichtspunkten wurde der neue Schalter ausgesucht?
Könntest Du die Typenschilder vom Motor und vom neuen Schalter abfotografieren (lesbar)?
 
Re.

Bezüglich Auswahl des Schalters kann ich nichts Genaueres sagen.
 
Ein Drehstrommotor an höherer Spannung zieht weniger Strom.
Die angeschlossene Last ändert sich schließlich nicht mit der Spannung.

Im umgekehrten Fall, wenn also die Spannung verringert wird, erhöht sich der Strom und wird bei starker Verringerung der Spannung den Motor durch den stark erhöhten Strom beschädigen.
 
Re.

Hallo,

danke für eure Antworten.

Aufgrund der Unsicherheit, die sich durch die Annäherung von Motorbemessungsstrom und Schalterbelastbarkeit ergibt, wurde beschlossen, den Schalter gegen eine stärkere Version zu tauschen.

LG Manuel
 
Re.

Hallo!

Irgendwie lässt mich dieses Thema nicht ganz los. :lol:

Dass ein DAM bei höherer Spannung weniger Strom aufnimmt ist ja sozusagen gesichert.

Was genau passiert da aber im Motor?

Weniger Strom muss ja bedeuten höherer Widerstand.
Das der ohmsche Widerstand bei höherer Spannung ansteigt ist ja auszuschließen - dieser bleibt ja annähernd konstant.
Wie kann es nun sein, dass eine höhere Spannung einen höheren induktiven Widerstand bewirkt?
Ich hoffe, dass ich mich nicht in einem Denkfehler verirrt habe...

LG Manuel
 
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