Berechnung des Strombedarfs eines Yachthafens

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Kolja Ludwig

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Softwaresystemtechniker
! Achtung: lang und viele Fragen :)!

Hallo die Herren,

wir haben am Grundstück einen kleinen Yachthafen mit 32 Plätzen.
Momentan sind auf dem Steg 3 Verteiler mit jeweils 12 Zählern und entsprechenden LS-Automaten (je 16A) sowie den CEE-Steckdosen und 2 FI-Schaltern vorhanden.
Da diese Kästen nicht mehr sehr vertrauenserweckend sind, Wind und Wetter ausgesetzt sind und zudem von allerlei Getier (Spinnen usw.) bevölkert sind, sollen diese dort verschwinden und in ein noch zu bauendes Gerätehäuschen umziehen. In diesem Häuschen soll zudem der Drehstromkompressor für unsere Eisfreihalteanlage Platz finden dieser hat eine Wirkleistung von 7500kW.
Die ganze Anlage wird z.Zt über ein 4x25^2mm-Kabel direkt aus dem Elektrokeller des Hauphauses(TN-C-S) versorgt. Die Länge der Leitung beträgt ca. 50m, ist mit 3x50A abgesichert und soll auch so beibehalten werden.
Für die neue Anlage haben wir ein Angebot von usererem Elektriker des Vertrauens vorliegen.
Dieses sieht einen zentralen Schaltschrank für alle Kundenzähler und die entsprechenden Schutzschalter vor, wobei nur 2 FI's vorgesehen sind. Direkt an jedem Liegeplatz soll künftig eine CEE-Steckdose vorhanden sein, die über 3x2,5^2mm NYY-Kabel versorgt werden. Plus einige zusätzliche Kabel für die Stegbeleuchtung und Reserve sind das 40 Kabel, diem von der Unterverteilung im Gerätehaus zum Steg führen (zwischen 50 und 100m lang). Nun zu meinen Fragen:
1. Frage: Kann die Anzahl der Kabel irgendwie reduziert werden z.B. durch den Einsatz vieladriger Kabel (bei gleicher Anordnung der Verteilung mit Zählern). Vorgesehen sind insg. immerhin 1900m!

2. Frage: Zur Leitungsführung am Steg sind 300m Stahlpanzerrohr EN40 vorgesehen (jeweils mit 4 Kabeln für 4 Liegeplätze), die mit fast 8000€ zu Buche schlagen. Gibt es günstige Alternativen (kein Kunststoff!)

3. Frage: Ich würde statt den nur 2 FI's für alle Kreise lieber kombinierte FI/LS-Schalter einsetzen. Welche sind empfehlenswert?

4. Frage: Wie soll der Gesamtstrombedarf der Anlage bestimmt werden? In einem Papier von Bosecker habe ich als "realistischen Gleichzeitigkeitsfaktor" 30-40% gelesen. Das wäre bei 32*16A*0,4=205A, etwas viel wie ich finde. Ca. 1/3 der Boote verbraucht gar keinen Strom, ein weiteres Drittel wenig (ca. 50-200kWh pro Jahr) und nur das letzte Drittel sind "Großverbraucher" mit über 200kWh bis max 500kWh. Nicht viel los also.
Der Kompressor läuft nur im Winter bei Arschkälte, dann ist der Rest der Anlage beim Stromverbrauch quasi bei 0. Den Strom für den Motor habe ich mal wie folgt berechnet (hoffentlich richtig, war das erste mal): Wirkleistung ist wie gesagt 7500W. Da kein Wirkungsfaktor angegeben ist, bin ich von 0,8 ausgegangen, dann ist die Scheinleistung S 7500/0,8=9375VA. Mit S=Wurzel(3)*U delta* Is ergibt sich für den Strangstrom (in Dreieckschaltung)Is=S/Wurzel(3)* U delta = 9375VA/Wurzel(3)*400V = 13,53A. DEr Leiterstrom ist dann IL = Wurzel(3)*13,53 = 23A
Richtig so?
Zusätzlcih zu Motor und Steg-Steckdosen kommen als Verbraucher noch die Beleuchtung des Stegs und des Parkplatzes hinzu, zus. max. 1500W.
Was würdet ihr daraus machen?

Danke schon mal fürs mitlesen bis hier.

Gruß,
Kolja
 
Hallo,

es gilt unter anderem besonders die Norm VDE 0100-721
Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V
Caravans, Boote und Jachten sowie ihre Stromversorgung auf Camping- bzw. an Liegeplätzen


2 FI's für alle Kreise

Das ist meiner Meinung nach nicht normkonform. Es scheint mir, als dürften maximal 6 Steckdosen über einen Fi geschützt werden, empfohlen wird je ein RCD (Fi) pro Steckdose.
 
Kolja Ludwig schrieb:
Die ganze Anlage wird z.Zt über ein 4x25^2mm-Kabel direkt aus dem Elektrokeller des Hauphauses(TN-C-S) versorgt. Die Länge der Leitung beträgt ca. 50m, ist mit 3x50A abgesichert und soll auch so beibehalten werden.
Das wird arg knapp! Die Leitung kann man zwar auf 63A hochsichern, aber selbst dann ists eigentlich deutlich zu wenig!

Für die neue Anlage haben wir ein Angebot von usererem Elektriker des Vertrauens vorliegen.
Dieses sieht einen zentralen Schaltschrank für alle Kundenzähler und die entsprechenden Schutzschalter vor, wobei nur 2 FI's vorgesehen sind. Direkt an jedem Liegeplatz soll künftig eine CEE-Steckdose vorhanden sein, die über 3x2,5^2mm NYY-Kabel versorgt werden. Plus einige zusätzliche Kabel für die Stegbeleuchtung und Reserve sind das 40 Kabel, diem von der Unterverteilung im Gerätehaus zum Steg führen (zwischen 50 und 100m lang). Nun zu meinen Fragen:
1. Frage: Kann die Anzahl der Kabel irgendwie reduziert werden z.B. durch den Einsatz vieladriger Kabel (bei gleicher Anordnung der Verteilung mit Zählern). Vorgesehen sind insg. immerhin 1900m!
Das hört sich äußerst suboptimal an! Zunächst einmal kann ich dir, ohne überhaupt rechnen zu müssen, sagen, dass bei der Länge der Leitung keine 16A mehr drin sind - höchstens 10! Ich würde eine dicke Leitung (mindestens 4x50mm², besser 4x70 oder NAYY mit 95mm²) vom Haupthaus so nah wie möglich zum Steg legen und da ein kleines Hüttchen errichten, wo die Verteilung hineinkommt. Vorteil ist, dass man das Hüttchen verschließen kann und zudem wird die Länge zu den Anlegestellen stark verkürzt. Wenn der steg sehr lang ist, die Anlage auf zwei Teile aufteilen und einen Verteiler draußen am Steg errichten! Leitungen niedrigen Querschnitts sollte man so kurz wie möglich halten, weil der Spannungsfall da einfach zu hoch ist. Wenn man aufgräbt, am besten ein 125er kg-Rohr reinlegen und die Leitung da einpacken. Dann kann man später ohne erneute Grabungsarbeiten Wasser oder Druckluft (oder neue Leitungen, sei es zur Erweiterung oder zu Steuerungszwecken) hinzufügen. Alle 20-25m eine Revisionsöffnung machen, später freut man sich darüber!

2. Frage: Zur Leitungsführung am Steg sind 300m Stahlpanzerrohr EN40 vorgesehen (jeweils mit 4 Kabeln für 4 Liegeplätze), die mit fast 8000€ zu Buche schlagen. Gibt es günstige Alternativen (kein Kunststoff!)
Sofern das wirklich Stahlpanzerrohr ist und nicht edelstahl, finde ich den Preis extrem überteuert. Kunststoffbeschichtetes stahlpanzerrohr mit 32mm durchmesser bekommt man schon für AFAIK unter 15 Euro pro meter bei der Abnahmemenge.

3. Frage: Ich würde statt den nur 2 FI's für alle Kreise lieber kombinierte FI/LS-Schalter einsetzen. Welche sind empfehlenswert?
Ich würde einzelne FI und LS nehmen. Das kommt Preislich in etwa gleich oder noch günstiger und bitetet einige vorteile, allem voran die erhöhte Flexibilität. Außerdem zwigen viele Geräte bei der Auslösung nicht an, ob die Aulösung durch den LS-Teil oder den FI-Teil erfolgte, was etwas ungünstig ist.
Allerdings sollte wirklich für jeden Stromkreis ein eigener FI vorgesehen werden, alles andere ist unprofessionell!

4. Frage: Wie soll der Gesamtstrombedarf der Anlage bestimmt werden? In einem Papier von Bosecker habe ich als "realistischen Gleichzeitigkeitsfaktor" 30-40% gelesen. Das wäre bei 32*16A*0,4=205A, etwas viel wie ich finde. Ca. 1/3 der Boote verbraucht gar keinen Strom, ein weiteres Drittel wenig (ca. 50-200kWh pro Jahr) und nur das letzte Drittel sind "Großverbraucher" mit über 200kWh bis max 500kWh. Nicht viel los also.
Ich würde eher mit 0,6 rechnen. Macht etwa 100A! Schließlich sind die Steckdosen auf die drei Außenleiter verteilt. Wenn man großzügig ist, gibt man dem ganzen 125A, dann hat man auch noch gut Luft, falls doch mal mehr kommt!

MfG; Fenta
 
Kolja Ludwig schrieb:
1. Frage: Kann die Anzahl der Kabel irgendwie reduziert werden z.B. durch den Einsatz vieladriger Kabel (bei gleicher Anordnung der Verteilung mit Zählern). Vorgesehen sind insg. immerhin 1900m!
Das ist leider nicht möglich. Dazu müssten wieder unterverteilungen gesetzt werden.

Doepke hat in einem Prospekt etwas zu einem Yachthafen, vielleicht bringt dich das auch auf neue Ideen :)
http://www.doepke.de/dupline/deutsch/pr ... nlagen.pdf
(speziell die letztwe Seite)
 
Hallo,

Ist das ein Yachthafen oder eine Marina, professionell oder "nebenbei"?

grtz
BM
 
7500kw

Drehstromkompressor für unsere Eisfreihalteanlage Platz finden dieser hat eine Wirkleistung von 7500kW.


Ist wohl ein Mittelspannungsmotor ? :wink:
 
Danke für die Antworten!

@Fentanyl:
Das mit dem Spannungsabfall bei der vom Elektriker vorgeschlagenen Anlage habe ich noch gar nicht auf dem Schirm gehabt :oops:
Ich komme bei max. 125m Leitungslänge und 16A max. Strom auf 28V Spannungsabfall auf der Leitung. Um unter 3% zu bleiben, müssten zu den am weitesten entfernten Dosen 10mm^2-Kabel liegen. Damit ist die zentrale Verteilung wohl gestorben :cry:
Allerdings hat sich dann auch das Problem mit den teuren Verlegerohren erledigt.
Ist ja ein Ding, mir das so anzubieten.
Eine Hütte direkt am Steg kommt aus baurechtlichen GRünden nicht in Frage. Das ist auch der Grund, warum das Gerätehaus 50m vom Wasser weg stehen soll. Sch.... Baurecht!

Das mit dem Faktor von 0,6 halte ich für viel zu hoch. Die 50A-Sicherungen im Haus sind noch nie gekommen, und der Steg selber ist ab da, wo der Kompressor jetzt steht (alte Blechhütte), auch nur noch mit 3x35A abgesichert (10mm^2-Kabel, hatte ich im Text gar nocht erwähnt).
Ich glaube, ein Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,2 währe schon fast hochgegriffen (immer noch 34A pro Phase). Gibts da feste Kriterien? Oder nur Erfahrungswerte? Am besten, ich messe mal während der Saison. Dann soll das Ganze allerdings schon fertig sein...


@Heimwerker u. Fentanyl:
Eure Einwände mit den FI's sind beide richtig. Dann kommen wohl LS u. FI's getrennt ran, aber für jeden Stromkreis.

@Oemer:
Danke für den Tip. Die Firma hatte ich auch mal entdeckt, lohnt sich aber bei uns nicht. Wir haben nicht diesen ständigen Rein-/Raus-/Besucherverkehr wie die großen Yachthäfen an der Küste. Wir rechnen 1x jährlich Strom ab und das war's. Besucher werden pauschal abgerechnet.

Aber Verteilerkästen werden es wohl wieder werden. Werde wohl nach Strahlwassergeschützten schauen müssen, dann bleibt auch das Spinnenvieh draußen.

@baum-max:
Ist das ein Yachthafen oder eine Marina, professionell oder "nebenbei"?
Wir betreiben das sowohl professionell als auch nebenbei 8)

Ich kenne keinen Unterschied zwischen Yachthafen und Marina.

.... Und es sind natürlich nur 7,5kW bei dem Motor.
 
@Kolja Ludwig:

Eine Marina ist ein Yachthafen für Boote, motorisiert oder von Muskelkraft betrieben und die in diese Gruppe fallende während ein Yachthafen auch Boote der Berufsschiffahrt aufnehmen kann.

Bezüglich der Professionalität hatte ich wegen der Kosten gefragt.Also a oder b :wink:

grtz
BM
 
Eine Marina ist ein Yachthafen für Boote, motorisiert oder von Muskelkraft betrieben und die in diese Gruppe fallende während ein Yachthafen auch Boote der Berufsschiffahrt aufnehmen kann.

Bezüglich der Professionalität hatte ich wegen der Kosten gefragt.Also a oder b

Also, von der Definition habe ich noch nie gehört, aber gut: Es ist eine Marina.

Wenn Du mit professionell "hauptberuflich" meinst, dann nein. Aber etwas Geld ist schon vorhanden. Mit einer überkandidelten Elektroanlage verdient man aber auch keines, wenn Du verstehst. Aber inzwischen halte ich die jetzige Anlage nicht mehr für gut genug (hässlich, dreckig, Kunststoffe werden spröde, überall hängen Strippen am Steg, weil die Steckdosen in den Vereilern integriert sind usw.), irgendwann passiert da mal was, und dann sind wir evtl. mithaftend.
A propos: Der Steg ist aus verzinktem Stahl. Der ist z.Zt. nicht im Potentialausgleich mit drin (ausreichend geerdet ist er ja wohl :wink: ), das ist doch sicher nötig, oder?

Gruß,
Kolja
 
2 RCD´s 0,03A mit 40 oder 60A Nennstrom?
mit dem stapa-rohr (stahlpanzer rohr) wär noch kabeltrassen eine überlegung bin mir da aber jetzt nicht so ganz sicher von den kosten!
CEE Steckdosen sind soweit ich weiß doch die roten drehstromsteckdosen und müsten dann mit einer zuleitung von 5*2,5mm² oder je nach länge höherer querschnitt als zuleitung bekommen!
weil du must bedenken es gibt ja auch einen spannungsfall auf leitungen da die leitung einen wiederstand hat R=2*l/kappa/A kappa= leitungsfaktor bei kupfer rechnet man mit 56 bzw 58 je nach reinheitsgrad des kupfers.
A= ist der querschnitt der einzelnen leitung.
mfg mefko
 
2 RCD´s 0,03A mit 40 oder 60A Nennstrom?
Es sind (waren) 63A vorgesehen

mit dem stapa-rohr (stahlpanzer rohr) wär noch kabeltrassen eine überlegung bin mir da aber jetzt nicht so ganz sicher von den kosten!
NA, hat sich wohl eh erledigt mit dem Haufen an Leitungen.

CEE Steckdosen sind soweit ich weiß doch die roten drehstromsteckdosen und müsten dann mit einer zuleitung von 5*2,5mm² oder je nach länge höherer querschnitt als zuleitung bekommen!

Nee, gibt doch auch die blauen, die sind im Camping-/Freizeitbereich sehr verbreitet. Kein Drehstrom!

weil du must bedenken es gibt ja auch einen spannungsfall auf leitungen da die leitung einen wiederstand hat R=2*l/kappa/A kappa= leitungsfaktor bei kupfer rechnet man mit 56 bzw 58 je nach reinheitsgrad des kupfers.
Ja, da wurde ich ja schon drauf gestossen, siehe oben.

Gruß,
Kolja

A= ist der querschnitt der einzelnen leitung.
mfg mefko
 
wusste garnicht das die blauen auch CEE genannt werden aber okay!
man lernt immer dazu! aber nur 2 für alles ist trotzdem etwas wenig meiner meinung nach!
mfg mefko
 
aber nur 2 für alles ist trotzdem etwas wenig meiner meinung nach!

Yup, sechs Steckdosen pro FI sind erlaubt, dringend empfohlen wird 1 FI pro Stromkreis. Macht ja auch Sinn, mitunter merkt keiner etwas (längere Abwesenheit der Mieter, gerade jetzt im Winter) und 6 Boote haben keinen Strom... ungünstig!

Gruß,
Kolja
 
Ich würde auch mit größer dimensionierten Leitungen auf den Steg gehen, dann "geografisch" sinnvoll, ggf. auf beiden Stegseiten im Wechsel (Gruppen-)Verteilstationen errichten und von dort aus die einzelnen Abnehmer erschließen.
Alles andere macht wenig Sinn.
Die Verteilstationen kann man ja, wie Kolja Ludwig schon schrieb, mit Gehäusen entsprechender Schutzklasse ausstatten, die dann die Zuleitung wie auch die einzelnen Abnehmer ausreichend absichern und die RCD enthalten.

Es ist evtl. sinnvoll, in den Verteilstationen jeweils eine kleine Leuchte mit einzubauen ... falls die allgemeine Stegbeleuchtung "zu allgemein" ist.

Für die Anbindung der Liegplätze kann ich mir solche Verteilungen vorstellen:
http://www.efmgmbh.de/ - dort weiter in den Online-Shop und im Shop dann über die "Produktübersicht" weiter
in die Rubrik "Verlängerung/Adapter/Mobile Verteilung" und dann nach unten scrollen.
Sorry, hatte den Link sofort zur Hand und auf die Schnelle keinen Hersteller-Link
Mit dem Anbieter hatte ich vor Zeiten schon mal zu tun und die liefern saubere Arbeit inklusive der nicht ganz unwichtigen Prüfzeugnisse und eindeutiger Seriennummer(!).
Entsprechende Wiederholungsprüfungen vorausgesetzt, ist die Haftungsfrage für die Zuleitungen zu den Liegeplätzen damit geklärt.
Den Namen der Marina am Kabel mit einschrumpfen oder am Gehäuse mit aufbringen zu lassen, ist auch gar kein Problem.
Vielleicht am besten gleich noch mit dem Text "geklaut bei..." davor. ;-)

Solche Kästen kann man unterschiedlich ausstatten (z.B. 2xSchuko+1x3p-CEE, nur 3p-CEE) und mit unterschiedlichen Leitungslängen versehen.
Das hilft, den Kabeldschungel am Steg in Grenzen zu halten.
Hält man unterschiedliche Längen, evtl. auch welche mit Drehstromanschluss und zwei drei auf Reserve vor, kann jedem Wunsch entsprochen und im Fehlerfall schnell ausgetauscht werden.
Außerdem lassen sich die Kästen wahlweise genau da, wo sie gerade benötigt werden, an den Steg hängen oder auch bis ins Boot, je nach Bedarf.
Muss mal jemand am Steg vorübergehend oder für länger "umziehen", nimmt man eine Box mit längerer/kürzerer Leitung und schon ist das Boot wieder am gleichen Zähler.

Ja, Steg und berührbare Metallteile der Verteilstationen in den Potentialausgleich einbeziehen.
Dabei auf ggf. durch isolierende Teile (Holz-/Kunststoffverbindungen) abgetrennte Bestandteile achten und dort Brücken setzen.

Noch eine Idee, auf die ich gerade komme, weil ich es im Süden Europas selbst schon live gesehen habe:
Wenn Ihr schon alles neu macht und einen Kompressor zur Verfügung habt, wäre evtl. praktisch, auch gleich Druckluftanschlüsse bis in die Verteilstationen zu ziehen. Druckluft ist für Vieles immer wieder nützlich, wie z.B. Lackieren, Reinigen, Aufblasen von Schwimmkörpern, ...
 
Hallo 413xx,

danke für die Idee mit den Boxen. Ist aber denke ich unnötig. Jedes Boot hat Anschlussleitungen für die blauen, einphasigen CEE-Stecker an Bord. Jedenfalls konnte ich bislang immer alle Kunden anschliessen. An Bord gibt es dann natürlich auch Schuko-steckdosen, es ist immer ein 12V Bordnetz und eine 230V-Netz für das Ladegerät und bei Landanschluss vorhanden. Eine Box mit verschiedenen Steckdosen ist nicht daher nötig.
Was auf jeden Fall Sinn macht, ist, neben den drei Verteilern noch ein Paar Energiesäulen mit Licht, Drehstrom und zusätzliche Steckdosen für Gastlieger vorzusehen. Ich stehe inzwischen in Kontakt mit dieser Firma http://www.bosecker-verteilerbau.de. Die Erstellen mit jetzt ein Angebot für drei Verteiler mit jeweils 12 Zählern und 14 Abgangsklemmen, alle Klemmen mit FI und LS geschützt. Die werde dann mit jeweils einem neuen 16mm^2-Kabel versorgt, im GArten müssen wir eh buddeln. Vorgabe ist von mir noch IP55 (wegen der Spinnenviecher), sozusagen hermetisch abgeriegelt. So ein Kasten kostet dann aber auch ca. 2500 Öken :shock: , allerdings anschlussfertig. Die Firma hat auch so schicke Gehäuse für die einzelnen Dosen an den Liegeplätzen, sogar abschliessbar.
So wird zwar nicht mein Wunsch erfült werden, die Verteiler ganz vom Steg zu verbannen, aber die Anlage ist immerhin ordentlich. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie die Anlage z.Zt aussieht: überall hängen die Anschlussleitungen der Kunden rum, teilweise ganzjährig im Wasser, am Stecker dafür vergammelte Gummitüllen. Sie Verteiler voller Spinnennester, schon auf der Frontplatte. Möchte nicht wissen, wie es drinne ausschaut. Bei Wind kann bei den Plastikkästen schon mal die Tür auffliegen (neulich beim sturm passiert). Und kein PA. Das muss jetzt alles mal schön gemacht werden. So etwas wissen die Kunden auch immer zu honorieren, interessanterweise.
Wir sind relativ teuer, aber die Mieter wissen auch , das wir die Anlagen immer in Schuss halten. Wenn potentielle Neukunden sich den Steg anschauen, sagen sie auch meist nichts mehr zu den Preisen, sondern fangen an zu erzählen, daß an ihrem jetzigen Platz die Holzpfähle weggammeln o.ä.
Na ja, nur das nur am Rande zum Thema "Geiz ist geil", gilt ein Glück nicht immer.

Gruß,
Kolja[/url]
 
Hallo,

ich muß das Thema noch einmal hochbringen.
Ich habe mit einem Multimeter mal die Spannung am letzten Verteilerkasten gemessen: 225V!, also knapp 2,2%. Der Kasten ist (wie schon geschrieben) mit 4x10mm^2 angeschlossen, daran hängen 12 Stromkreise a 16A. Mit den gegebenen Daten habe ich den Gleichzeitigkeitsfaktor errechnet, der bei der bestehenden Anlage als Grundlage genommen sein sollte: deltaU / R = I, R=0,289Ohm, also 5/0,289=17,3A. Maximalstrom (pro Phase) ist ja 4x16, also 17,3A/64A = 0,27 als GZF. Den finde ich realistisch, zumal ja nie alle Liegeplätze belegt sind und von denen, die vermietet sind verbraucht ca. 1/3 der Boote kaum oder keinen Strom (kleine Boote). Mit dem Faktor habe ich dann mal versucht, die neue Anlage zu berechnen, die ja fast gleich aufgebaut sein wird. Also 12*3*16 = 576A/3 = 192A max. Gesamtstrom, mit dem GZF also 51,84A für den Steg. Zu jedem neuen Kasten möchte ich eine eigene Leitung legen (lassen). Mit dem errechneten 17,3A pro Phase und der zukünftigen maximalen Leitungslänge von 100m bekomme ich einen für den Spannungsabfall von gewünschten 2% erforderlichen Querschnitt von 13,43mm^2, also ein 16mm^-Kabel. Das Ganze dann für jeden Kasten. Soweit richtig?
Jetzt möchte ich die Leitung zum Haus prüfen, ob die evtl. getauscht werden muß. Bei der neuen Anlage kommt ja zusätzlich noch Gartenbeleuchtung und die Stromversorgung im neuen Gerätehaus hinzu. Für beide zusammen habe ich mal 25A veranschlagt, da kann man schon ein paar Lampen anschliessen. Weiterhin ist vorhanden ist dann ja noch der Drehstrommotor der Pumpe. Wie berechne ich jetzt den erforderlichen Querschnitt für die Hauptleitung vom Haus bei gemischten Wechselstrom/Drehstrom ?
 
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Thema: Berechnung des Strombedarfs eines Yachthafens
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