Berechnung von Sicherung

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shunter

Guest
Hi:)

Ich habe da mal ne kurze Frage:

Kabel : NYCWY 4x120 / 70 mit 120 m Verlegeart C.

Jetzt kam die Frage auf, ob man folgende Sicherungen nehmen kan: 160 oder 200 A.

Bei den Tabellen, die man findet, kann man mit diesem kabel die Sicherungen nehmen. Aber nirgends gibt es angaben über die Leitungslänge.

Kann man dieses irgendwie rechnerisch belegen?

Vielen Dank schonmal im vorraus für eure mühen.
 
zunächst mußt Du mal erkunden welchen Spannungsfall Du auf dieser Länge haben darfst.
Dann benötigst Du den Kurzschlußstrom der notwendig ist um die Sicherung rechtzeitig auszulösen.
Dann benötigst Du auch noch die Umgebungsvariablen.
Welche Temperatur?
wie wird Verlegt? Im Rohr? im Erdreich? Kabelbahn?...
Anzahl benachbarter Leitungen?
 
Häufung nicht vergessen.
Ebenso die Korrekturfaktoren.
Tabellen sind in VDE0298-3 und 4 zu finden.
 
Danke erstmal für die schnelle Antwort. Mit dem Spannungsfall wäre kein Problem, aber wie berechnet man den kurzschlussstrom für die Sicherung?
 
shunter schrieb:
Danke erstmal für die schnelle Antwort. Mit dem Spannungsfall wäre kein Problem, aber wie berechnet man den kurzschlussstrom für die Sicherung?

Willste das mit 'nem NH-Trenner absichern oder mit 'nem Leistungsschalter?

Jedenfalls gibt es da Auslösekennlinien für Sicherungen da kannst du schauen, was für ein Strom fließen muss, damit die sicher in einer bestimmten Zeit auslöst, schmilzt bzw. abschaltet.

Dann musst du prüfen ob deine Einspeisung die entsprechende Leistung auch liefert um die Sicherung sicher auszulösen.

Die Leitungslänge ist für den Spannungsfall interessant (der bei 120qmm Kupfer auf 120m bei 200A einen Wert von ca. 2,09% hat). Für den Strom ist es "egal" ob das Kabel 10m oder 1000m lang ist, der fließt da mit 200A und fertig. Mit steigender Leitungslänge nimmt aber die Impedanz des Kabels zu und damit der Spannungsabfall und damit die "verschenkte Energie".
 
Mit steigender Leitungslänge nimmt aber die Impedanz des Kabels zu und damit der Spannungsabfall und damit die "verschenkte Energie".

Ob Leistung verschenkt wird hat nichts mit Abschaltverhalten bei Überlast und Kurzschluss zu tun.

Es ist hier einzig das Abschaltverhalten zu beurteilen.

Hier sollte ein Fachplaner tätig werden. Aber ACHTUNG für Fachplaner gibt es keinen geforderten Sachkundenachweis.
Es gibt welche die das können haben und andere die .....
 
War jetzt an dem Teil, den du von mir zitiert hast irgendwas falsch?

Und um den sinnvollen Beitrag zum Thema Fachplaner zu ergänzen: ACHTUNG es gibt auch jede Menge grottenschlechte Elektriker, Monteure, Techniker und Meister :wink:
 
ACHTUNG es gibt auch jede Menge grottenschlechte Elektriker, Monteure, Techniker und Meister Wink

Auch die haben bestimmt ihre Sachkunde nicht nachweisen müssen.
 
Jaja ...

so'n Sachkundenachweis ... den man mit 50% besteht reißt immer alles raus. Der für Netzanschlüsse in Hessen und NRW dauert ja auch immerhin 3h (einschl. schriftl. Teil, praktischer Teil und Fachgespräch).
 
ray82 schrieb:
Die Leitungslänge ist für den Spannungsfall interessant (der bei 120qmm Kupfer auf 120m bei 200A einen Wert von ca. 2,09% hat). Für den Strom ist es "egal" ob das Kabel 10m oder 1000m lang ist, der fließt da mit 200A und fertig. Mit steigender Leitungslänge nimmt aber die Impedanz des Kabels zu und damit der Spannungsabfall und damit die "verschenkte Energie".

Das ist so missverständlich, dass man das nicht unkommentiert stehen lassen sollte. Wieviel Strom im Kurzschlussfall durch die Leitung fließt, hängt natürlich nicht nur von der Anschlussleistung ab, sondern sehr wohl auch von der Leitungslänge. Mit zunehmender Länge (und damit zunehmendem Leiterwiderstand) wächst nicht nur die Verlustleistung, sondern sinkt gemäß dem ohmschen Gesetz auch der Strom im Kurzschlussfall. Unter anderem deswegen ist es ja auch wichtig, bei einer Neuinstallation die Schleifenimpedanz zu messen.

Da hier die Leitungslänge in Metern gleich dem Querschnitt in mm² ist gilt unter Vernachlässigung von kapazitiven und induktiven Widerstandsanteilen für die Hinleitung R = 1/kappa = 0,018 Ohm. Der Widerstand der Rückleitung beträgt (1 / (kappa * 70)) * 120 = 0,031 Ohm. Macht zusammen 0,049 Ohm. Ob das nun klein genug ist, damit der erforderliche Kurzschlussstrom fließt hängt vom verwendeten Sicherungtyp, der geforderten Abschaltzeit sowie der Impedanz des vorgelagerten Netzes ab. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass ein größerer Querschnitt erforderlich ist, um die Abschaltbedingung einzuhalten.

Der Spannungsfall beträgt in Sternschaltung bei 200A Laststrom, 30°C Leitertemperatur und einem Cos Phi von 0,8 rund 6,2V, ist also je nach Ausgangsspannung schon relativ hoch.

Für die Strombelastbarkeit von NYCWY bei Verlegeart C gilt meines Wissens nach dieselbe Tabelle wie auch für NYM und NYY. Derzufolge wäre bei 30° Umgebungstemperatur jede Absicherung <= 259A ok.

Schöne Grüße,
Bernd
 
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