....nur mal zum besseren Verständnis.....bitte um Erklärung....irgendwie hänge ich bei "....nach Abschalten"....
Wenn indirektes Berühren geschieht, habe ich Kontakt mit einem durch einen Fehler unter Spannung stehenden Gehäuse. Bedingt durch Haut- und Körperwiderstand ergibt sich ein Stromfluß.
Parallel dazu sollte das leitfähige Gehäuse mit einem Schutzleiter verbunden sein.
Liegen dort 230V an (Fehlerspannung) und beträgt der (schlechte) Erdungswiderstand z.B. 100Ohm, dann fließen durch den Erder circa 2,3A, den Menschen nimmt man pro forma mit 1000Ohm an (was ja schwer schwanken kann, besonders bei feuchten Händen, ob mit Schuhen, ob ohne....)..... 1000Ohm machen 230mA.... genug um einen ins Koma zu legen.
Durch den höheren Erdungswiderstand habe ich aber auch höhere Berührungsspannungen! Im Extremfall gleich der Fehlerspannung.
Ein RCD schaltet, wenn er funktioniert, natürlich aufgrund des Summenstromes von 2,53A locker ab. Ein LS mit B16 definitiv nicht.
Wenn schnell genug, dann hat das Opfers einen guten Schlag bekommen, wenn zu langsam, Schädigungen.
Die 50V berufen sich doch auch darauf, daß, für den Fall, daß 50V ans Gehäuse kommen sollten (Isofehler etc...), über den Schutzleiter derjenige Fehlerstrom zum fließen kommt, der den FI zum Auslösen bringen muß. Bei 30mA darf also der Schutzleiter nicht mehr als ca. 1,66kOhm aufweisen, sonst wird es eng.
Wenn die SChutzeinrichtung abschaltet, bleibt da garnix stehen, dann ist null Volt..... Was soll da stehen bleiben?
Und weil Kinder und Tiere bei 25V angesetzt werden, darf der Anlagenerder (TT) nicht mehr als ca. 833 Ohm aufweisen (bei 30mA), -> 25V / 833Ohm = 30mA.
Höhere Erdungswiderstand heißen niedrigeren Fehlerstrom, dann könnte der FI evtl. nicht rechtzeitig auslösen.
Und nochmal anders argumentiert: sollte der Anlagenerder ausfallen und bedingt durch die Verbindung mit Schutzleiter und Potentialausgleich alle metallischen und berührbaren Gehäuse eine Spannung von 50V annehmen, dann sollte der Fehlerstrom im Berührungsfall immer noch reichen, um ein RCD von 30mA auszulösen.
So argumentieren die Franzosen und Italiener mit dem Einsatz von TT flächendeckend und verlassen sich auf die 100% Funktion einer RCD (man nimmt den Menschen mit ca. 1000 Ohm an).
Ich kann die wirklich anliegende Spannung am Gehäuse doch garnicht auf einen Fixwert begrenzen,.... das hängt doch klar vom Schutzleiterwiderstand ab....
Im TN-System habe ich hohe Kurzschlußströme, da fliegt im Fehlerfall ohnehin RCD und manchmal auch LS, erstere aber meist schneller.Versagt erstere, kommt zweite.
Durch den wesentlich kleineren Erdungswiderstand habe ich aber auch eine niedrigere Berührungsspannung.
Bei gleichen Querschnitten und Längen von L und PE ca. 1/2x Fehlerspannung, dadurch erreiche ich bei z.B. 1000 Ohm 115mA durch den Körper im Extremfall.
Bedingt durch den Anlagenerder (Parallelschaltung) ist der Widerstand des PE etwas niedriger als der des L. Daher habe ich bei Messungen von Ri und Zs bei Ik auch eigentlich im TN im Erdschlußfall etwas höhere Werte.
Allerdings ist auch hier "nach Abschaltung" die verleibende Spannung am Delinquenten null.... das ist doch der Zweck?? Klärt mich mal auf....
Ach, nebenbei,sagt Euch Martin Schauer etwas? Der propagiert ja knüppelhart die Abschaffung der Fundamenterder und nennt die Masterdungen der EVU bei Freileitungen im TN "Deko-Erder", da sie nichts bringen würden.....aber das ist ein anderes Thema.