Gefährliches Zeugs unter Denkmalschutz?? Das kann doch nicht sein -.-
Hier so ein paar Ideen, die mir spontan einfallen. Ich weiß aber nicht, ob sowas zulässig ist:
Da gibt es bestimmt eine Möglichkeit, die erlaubt ist. Das baut ja sicher niemand auseinander und guckt nach, ob es echt ist...
1. Wie wäre es mit NYM/Erdkabel/wasauchimmergebrauchtwird verwenden und außenrum präparieren, dass es alt aussieht? Sozusagen einen Tunnel, der wie eine alte Leitung aussieht.
Wenn da Verteilungen sichtbar hängen, könnte man alle Leitungen dahinter auf die andere Wandseite verlegen und dort unauffällig moderne aufhängen. Die alten Verteiler verdecken dann nur den Durchbruch und es sieht hinterher so aus, als wäre der aktiv.
Also sozusagen eine moderne Elektroanlage im Kleid einer alten.
2. Moderne und elektrisch aktive Leitungen unterputz, neu-"alte" Schalter etc aber aufputz legen und alte Leitungen als Attrappen, die nicht wirklich in die Dosen eingeführt werden sondern davor enden, obendrauf als Dekoration. Die Leitungseinführungen der Gerätschaften werden dabei nicht ausgebrochen. Diese sind dann ja nicht aktiv und können auch kaputt bzw. die jetztigen sein. Das kann dann auch irgendein Seil oder was sein, was genauso aussieht.
Das scheidet allerdings im Feuchtraumbereich eher aus, es sei denn, es gibt Steckdosen, die auch hinten eine entsprechende Einführung haben. Bei Trockenraum geht das dagegen wunderbar, solange man unterputz verlegen kann.
Sollte man aber irgendwie für alle dokumentieren, nicht dass sich jemand beim Bohren wundert, warum er ein Kabel angebohrt hat, wo die Elektrik doch aufputz ist, weil die Verlegung der Dekorationsleitungen von der tatsächlichen Leitungsverlegung abweicht.
Alte Verteiler würde ich als Dekoration ohne Funktion belassen, vielleicht die Sicherungen optisch ansprechend umplatzieren und nachgefreggeltes modernes Zeug daraus entfernen, und die echte, moderne Verteilung irgendwo verstecken.
Diese Variante würde ich bevorzugen.
3. Neue NYM-Leitungen normal aufputz und anschließend mit vielen Schichten Lack und Farbe vollpinseln, bis sie mit der Wand zusammenwachsen und man nicht mehr sieht, dass die Leitungen neu sind. Man wird ja in den letzten 100 Jahren einige Male neue Farbe angestrichen haben ;-)
Klappt aber nicht, wenn die Leitungen auf Abstand zur Wand verlegt sind.
4. Steckdosen intern abklemmen und den Rest komplett mit Kleinspannung und möglichst geringen Strömen betreiben.
Die Brandgefahr durch hohe Ströme bleibt weiterhin nämlich bestehen.
Dies ist für das Denkmal sicher die beste Methode, da hierbei keine Attrappen entstehen.
Allerdings sind dann die Steckdosen nicht mehr nutzbar und sind lediglich Dekoration.
Solch alte Steckdosen sind sowieso riskant. Lampen kann man ja unauffällig mit Hilfe eines Relais, welches in der Leuchte versteckt wird, aus einer modernen Elektrik heraus versorgen oder man benutzt passende Kleinspannungs-Leuchtmittel. Bei Kleinspannungsglühlampen sind die Ströme aber schnell sehr hoch! (1x60W = bereits satte 2,5A an 24V!)
Steckdosen unauffällig oder als neu-"alt" an den benötigten Stellen nach modernen Vorgaben aus einer versteckten 230V-Installation heraus platzieren.
Bei dieser Variante aber keine Schukosteckverbindungen mit der Kleinspannung basteln. Zu schnell landet sonst der Kleinspannungsstecker in einer echten Steckdose mit 230V!
Die alten Verteiler, die ja nun Kleinspannung haben, intern überbrücken. Nicht, dass da jemand da versucht, den Strom durch Herausdrehen-bis-Lampe-aus-Methode abzustellen (was ansonsten vermeintlich funktionieren würde).
5. Wenn der Schuppen häufiger von Touristen aufgesucht wird: Abreißen, alles ohne künstliche Alterung neumachen und aus den schönsten Resten einen unter Kleinspannung betriebenen Schaukasten bauen mit "Guck mal hier, so war hier die Elektrik von x bis y". Dabei die Möglichkeit schaffen, dass interessierte die Leuchten im inneren durch das Betätigen außenliegender Schalter schalten können.
Schalter, Steckdosen usw. gibt es in neu-"alt". Auch in Spritzwassergeschützt. Diese sind dann intern nach neuen Standards. Echte alte kann man höchstens bei der Kleinspannungsvariante verwenden.
Es muss aber was passieren:
Ihr seid für den Zustand der Elektrik verantwortlich. Passiert irgendwem irgendwo irgendetwas und es kommt raus, dass da uralter "Mist" im Einsatz ist, gibt es richtig ärger.
Die alten Leitungen sind brüchig wie noch nie. Dass sie heil und sauber aussehen, ist trügerisch. Einmal daran biegen und schon bleiben nur noch die 3 Kupferseelen nach und der Rest liegt am Boden. Die Brandgefahr ist extrem hoch.
Auch das beste Bakelit wird irgendwann brüchig und bröselt einfach weg.Ein unsanfter Griff zum Drehknauf vom Lichtschalter reicht da manchmal schon, um den gesamten Schalter aus seiner Verankerung zu brechen.
Kontrolliert ihr jeden Tag, ob die Schalter noch ganz sind? Bei diesen alten Schaltern liegen elektrisch aktive Teile nämlich sehr schnell frei, wenn die Abdeckung ausbricht. Und das in einem öffentlichen Bereich.
Die Verteiler kann man nicht sinnvoll erhalten. Ihnen fehlen sicher entscheidende Elemente, die heute benötigt werden. Und wenn es die PE-Klemmschiene oder der Platz für eine RCD sind.
Die Kontakte und Klemmen sind längst rott und schalten nicht mehr sauber. In den Steckdosen wird sicher jeder Stecker heiß. Liegt soetwas in einer Kurzschlussstrecke oder einem strommäßig stark belasteten Pfad, gibt das gerne mal ein böses Ende, weil die Sicherung den Kurzschluss nicht richtig erkennt oder weil diese Kontakte durch hohe Widerstände völlig überhitzen.
Wahrscheinlich fehlt da auch der RCD. Den nachzurüsten ist bei diesen alten Systemen nahezu unmögich. Gänzlich unmöglich ist es, wenn es noch TNC oder noch weniger ist. Das darf im öffentlichen Bereich nicht sein! Da laufen Menschen herum, die nicht im entferntesten auf die Idee kommen, dass da Gefahren lauern.
Diese alten Elektriken funktionieren jahrelang und tun es meist auch weiterhin. Aber ob sie auch noch sicher sind, das ist immer so eine Sache.
Sowas altes ist obendrein durch die Seltenheit ein Hingucker und lädt Menschen, besonders Kinder, zum Spielen ein. Fix ist ein Loch in irgendeine Ummantelung gepult und verteilt Stromschläge an jeden, der nachfolgend dort anfässt.
Sowas ist nicht wirklich im jetztigen Zustand erhaltenswert und gehört in ein Museum. Wenn das abfackelt, ist auch das Denkmalgebäude dahin.