Da geb ich Dir vollkommen Recht. Ich hatte anfangs auch Bedenken bzgl. Rabenvögeln und Ratten, war aber nicht dogmatisch. Eines Tages stellte mir aber ne gute Bekannte diesen völlig verstörten und zerzausten Krabb vor, der wohl in seinem jugendlichen Leichtsinn vor ein Auto gelaufen war. Ich hatte schon mehr Wildvögel hochgepäppelt, aber Blair war etwas Besonderes - Etwas besonders sehr Grosses mit fragenden Augen. Leider auch mit einem zertrümmerten Flügel. Ja, es ging ihm schlecht, sehr schlecht - Man hat es trotzdem versucht und um Hilfe gebeten. Da kam nichts, aber auch gar nichts von der Seite, wo man Hilfe erwartet hätte - Die wollten ihn (sie?) einer Euthanasie unterziehen. Das durfte bei diesen lebenfrohen Augen nicht sein!
Also hat man halt Erkundigungen eingezogen, wie man dem Tierchen helfen kann. Die ausgesuchten Präperate wirkten langsam, aber sie wirkten! Mittlerweile ist Blair erwachsen (hmm, Blair müsste etwa vier Jahre alt sein), nur der Schaden am Flügel ist bleibend und (er/sie) wird wohl nie fliegen können.
Eine Auswilderung ist somit unmöglich! Es ist auch so, dass er/sie nur durch Menschenhand aufgezogen werden konnte. Sie/er hat sich zu sehr daran gewöhnt, als das <u>es</u> in der Natur noch lebensfähig wäre.
Warum weiss ich nicht, ob Blair eine Sie oder ein Er ist? Das ist bei Rabenvögeln nicht so leicht festzustellen und würde eine Endoskopie benötigen. Mir ist das aber völlig egal ob es nun ein Sie oder ein Er ist - Der Vogel darf diesen Strapazen nicht unterzogen werden!
Zur Ratz kam ich wie die Jungfrau zum Kind. Töchtercchen kam halt mit Ratz an und meinte, dass sie die nicht mehr behalten dürfe. Wenn ich sie nicht nehm, dann würde sie getötet.
Okay, überzeugt! Ich hab sie genommen. Anfangs war das schon komisch, aber das hat sich schnell gelegt. Das Tier hat mich überrascht, denn es entspricht in keinster Weise den Klischees die man so mitbekommen hat, Das Tier ist extrem reinlich, es riecht nicht und hält sich an seine Auffassung von Ordnung. Ich denke auch, dass es einen Bezug zum Menschen aufbaut.
Das Ratz ist mir lieb und teuer geworden und die würd ich auch nie wieder hergeben wollen.
Komisch, dass man diese Tiere erst schätzen lernt, wenn man deren eigentliches Wesen kennenlernen darf.
Viele Grüsse,
Uli