Bitte um Hilfe - Niedervolt-Halogenseilsysteme

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Hallo zusammen!

Ich bin zwar als gelernter Energieanlagenelektroniker eigentlich vom Fach. Da ich beruflich aber fast nur mit Mittelspannung zu tun habe, bräuchte ich hierzu ein bisschen Unterstützung.

Eine Bekannte von mir hat seit ca. 10 Jahren an ihrer Holzdecke ein Niedervolt-Halogenseilsystem. Das System besteht aus blanken Stahlseilen (geschätzter Querschnitt 10mm²). Diese sind an blanken Schraubhaken an der Decke befestigt.
Vor kurzem ist ihr eine Klemme ausgeglüht (Übergang Trafo-Seil), in ihrer ersten Panik hat sie gleich den Dorfelektriker geholt. Der machte ihr dann noch mehr Angst von wegen Brandgefahr usw. Er meinte, dass die ganze Beleuchtung in ihrem Wohnbereich neu gemacht werden muss und hat ihr gleich ein Angebot darüber gemacht.

Hier nun meine Fragen:

- Darf als Halogenseil ein nicht isoliertes Stahlseil mit entsprechendem Querschnitt (10mm²FE entspr. 1,6mm² CU, ist meiner Meinung nach für 200VA/17A ausreichend) verwendet werden? wenn nicht, warum ist dann blankes Material bei Schienensystemen zugelassen?

- Ist die Deckenbefestigung mittels blanker Schraubhaken, die einfach in die Holzdecke gedreht sind, erlaubt? Kann ich eventuell Abhilfe schaffen, wenn ich die Haken mit Schrumpfschläuchen überziehe?

Danke schon mal für Eure Antworten!!!


Viele Grüße aus Straubing


Markus
 
Die Seile müssen nicht Isoliert sein, da es sich hierbei um Schutzkleinspanung (12V) handelt.
(heißt mitlerweile SELV oder PELV)

durch die starke Erwärmung der Leuchtmittel oder des Trafos kann an der Holzdecke eine Brandgefahr bestehen. Hierbei sind die angaben des Leuchten/trafo Herstellers zu beachten, ob diese Leuchten auf einer Holzdecke montiert werden dürfen und wenn ja in welchem Abstand.

Den Querschnitt mit 1,5mm² Cu empfinde ich als sehr knapp bemessen.
 
Danke erst mal für die Antwort.

Das mit der Isolierung ist est mal geklärt.
Der Abstand zur Decke ist auch ausreichend, da die Leuchtmittel zwischen Balken aufgehängt sind.

Ist aber die Befestigung mittels Schraubhaken, die einfach ins Holz gedreht sind, erlaubt?!?

Und: warum sollten die 10mm² FE-Seil (entspricht 1,6mm² Cu) nicht reichen? Ich habe mal gelernt, dass man ein NYM 3*1,5 mit 16 A absichern darf (Verlegeart C). Die blanken Seile bekommen doch eine viel bessere "Kühlung" als eine Mantelleitung, wodorch doch die Strombelastbarkeit steigen müsste.(':?:')


Ihr seht: Fragen über Fragen ....

Viele Grüße

Markus
 
Hallo,


die Frage ob es gefährlich ist kann man eigentlich nur mit Jein beantworten. Es besteht immer eine Gefahr das etwas passiert...

Aber wenn man so denkt, dann darf man nicht mehr auf die Strasse gehen weil es ja passieren könnte das man von einem Auto überfahren wird :roll:

Zu den Schrauben im Holz. Holz ist im trockenen Zustand ein relativ guter Isolator also ist es eher unwahrscheinlich das es zu einem Stromfluß über den Holzbalken, in dem die Schrauben eingeschraubt sind, kommen wird. Das wäre in meinen Augen der einzige Grund für eine unzulässig hohe Erwärmung an dieser Stelle.

Unisolierte Seile haben immer den Nachteil das es zu extrem hohen Kurzschlussströmen kommen kann wenn sich die beiden blanken Leiter berühren. Wenn die Seile weit genug auseinander sind, also so dass sie sich nicht berühren wenn man die Seile mit der Hand zusammendrückt, dann sehe ich aber auch da keine wirkliche Gefahr. Ob deine Bekannte jetzt mit dem Metallrohr vom Staubsauger daran rum hantiert läßt sich nur schwer sagen, aber du solltest Ihr auf jedenfall sagen das elektrisch leitende Teile in der Nähe der Beleuchtung nicht zu suchen haben ;)

Das sich Verbindungsstellen erwärmen ist normal. Je schlechter die Ausführung der Verbindung ist, umso schneller erwärmt sie sich und umso schneller wird eine Temperatur erreicht, die gefährlich werden kann.

Das Problem dabei ist aber auch das sich eine schlechte Verbindung ganz von alleine immer weiter verschlechtert. Deshalb ist es wahrscheinlich zu dem Fehler bei der Beleuchtung gekommen.

Also wenn die Installation ordentlich gemacht wird/ist, sehe ich kein Problem bei der jetzigen Installation.

Bei der Verlegeart kann "frei in Luft" angenommen werden. Dummerweise habe ich keine Tabelle, in der Iz für ein 10mm² Fe bzw. ein 1,5mm² Cu angegeben ist :)

Wenn man jetzt die Faustformel nimmt dann kann man um einen Querschnitt reduzieren. Also entspricht der 10mm² Fe Leiter etwa einem 2,5mm² Cu und dann bist du mit den maximalen 17A im grünen Bereich.
 
das Problem bei dem Querschnitt ist meines erachtens die Temperatur, die unter Der Decke besonders auch durch die Leuchtmittel durchaus deutlich höher als 25°C sein kann.

Meine Perönliche Meinung:

Allerdings gelten die Belastungsgrenzen für Isolierte Leitungen wie z. B. NYM. Dadurch sollen ja die Isolierungen der Leitungen vor Hitze geschützt werden.
Da aber hier keine Isolierung vorhanden ist...
 
Hallo,

die Temperatur ist interessant weil sich durch höhere Temperaturen der Widerstand des Leiters erhöht und dadurch der maximal zulässige Strom reduziert wird. Für die Isolierung (PVC) ist es egal ob da jetzt 25°C oder 30°C sind solange es nicht mehr als 70°C werden.
 
Bei den Maximal zulässigen Absicherungen geht es aber nicht um die Erhöhung des Leiterwiderstandes durch die erhöhte Temperatur des Leiters, sondern darum die Isolation der Leitung zu schützen. Diese leidet nähmlich sehr darunter wenn diese zu heiß wird.
Schließlich können bei einer Absicherung mit B16A bis zu 80A fließen bevor die Sicherung anspricht.
 
Octavian1977 schrieb:
Bei den Maximal zulässigen Absicherungen geht es aber nicht um die Erhöhung des Leiterwiderstandes durch die erhöhte Temperatur des Leiters, sondern darum die Isolation der Leitung zu schützen. Diese leidet nähmlich sehr darunter wenn diese zu heiß wird.
Schließlich können bei einer Absicherung mit B16A bis zu 80A fließen bevor die Sicherung anspricht.


Hallo,

das bedeutet das man Sillikonleitung höher absichern darf? Sicherlich die normalen bekannten Tabellen gelten für Leitungen mit Isolierung aus PVC und es ist auch klar das die Isolierung geschützt werden soll. Aber letztendlich kommt die Erwärmung daher das der Widerstand der Kupferader durch die Erwärmung immer weiter ansteigt je größer der Querschnitt um so kleiner der Widerstand der Ader und umso geringer die Erwärmung ;)
 
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