Blitzeischlag in die Antennenschüssel

Diskutiere Blitzeischlag in die Antennenschüssel im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, nun mein vorerst zweites Anliegen: Ich möchte mir auf meinem Flachdach an einen heute nicht mehr bestückten und gekürzten...
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carnik

Guest
Hallo,

nun mein vorerst zweites Anliegen:

Ich möchte mir auf meinem Flachdach an einen heute nicht mehr bestückten und gekürzten Antennenmast (früher mit motorbetriebener UHF-, VHF- und Stabantennenanlage bestückt) eine SAT-Schüssel montieren (Ersatz für jetzigen Kabelanschluss).

Das dort bereits vorhandene Kabel für den Potentialausgleich verläuft durch dem Mast innerhalb des Daches und weiter hinunter bis in den Keller zur Potentialausgleichsschiene. Blitzschutzanlage ist nicht vorhanden.

Frage:

Wenn ich nun an den Antennenmast wieder den Potentialausgleich anbringe (Fachfirma) und später ein Blitz in den Mast/Schüssel einschlagen sollte, hole ich mir dann nicht die gesamte Spannung mit den Folgen ins Haus?
 
richtig gedacht.
deswegen ist ein PA auch kein Blitzschutz.

Um die Antenne vor Blitzeinschalg zu schützen ist eine entsprechende Fangstange mit Abstand (mindestabstand muß berechnet werden) zu der Antenne zu montieren und der Ableiter an der Außenhaut des Gebäudes entlang bis ins Erdreich zu führen. Verbindungen der Antenne mit dem Blitzschutz sind nicht zulässig.

Mit der Antenne auf dem Dach baust Du Dir einen Blitzfänger. Für Antennen auf dem Dach ist ein Blitzschutz Pflicht.

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit Die Antenne unterhalb des Dachüberstandes zu montieren und sich den Blitzableiter so zu sparen.
 
Octavian1977 schrieb:
Um die Antenne vor Blitzeinschlag zu schützen ist eine entsprechende Fangstange mit Abstand (mindestabstand muß berechnet werden) zu der Antenne zu montieren und der Ableiter an der Außenhaut des Gebäudes entlang bis ins Erdreich zu führen. Verbindungen der Antenne mit dem Blitzschutz sind nicht zulässig.

Müsste eigentlich »Verbindungen der Antenne mit dem Blitzschutz sind an der Antenne/Mast nicht zulässig« heissen. Denn alle Erder müssen ja verbunden sein. Ergo ist die Antenne über den PA auch mit dem Blitzschutz verbunden.

Octavian1977 schrieb:
Für Antennen auf dem Dach ist ein Blitzschutz Pflicht.

Nope, Du schreibst selber »deswegen ist ein PA auch kein Blitzschutz«. Blitzschutz ist was anderes als Antennenerdung.
Das ist auch in den Vorschriften mehr als d**mlich formuliert.

Lutz
 
Es ist zwischen Blitzschutzerdung der Antenne, Potentialausgleich und einem Richtigen Blitzschutz zu unterscheiden.

Fragesteller
Blitzschutzanlage ist nicht vorhanden.

Also reden wir hier nicht über Anforderungen der Erdung bei einer Blitzschutzanlage.
Also erst mal keine Fangstangen ... nötig.
Es sei den der Fragesteller will eine neue Blitzschutzanlage.

Das die Fangstangen dennoch sinnvoll sind ist eine andere Sache, jedoch mehr Aufwand.
Da zu steht etwas in der unten verlinkten ersten PDF

Da die Antenne auf einen Flachdach ist,ist diese nicht im geschütztem bereich. Also reicht ein Potentialausgleich nicht aus.

Diese Antenne sollte am besten über einen eigenen Erder geerdet werden. Die Verbindung der Antenne sollte außen am Haus auf direktem Weg von der Antenne zum Erder erfolgen.So hohle ich den Blitz mit der Erdung nicht(ganz)ins Haus.

Der Erder außen sollte dann noch mit dem Fundament Erder verbunden werden.

Damit über die Leitungen der Antenne ... keine Spannungen schaden anrichten, solle über einen Überspannungsschutz nachgedacht werden.

Wie die Antenne am besten einzubinden ist steht auch in den angefügten PDF

Hier ist auf Seite 9 ein Bild
http://www.kleiske.de/vde%200855/vde0855_310108.pdf

Hier ist fast das gleiche Bild noch mal.
http://www.rfe-online.de/rfedownload/rf ... -38332.pdf

Für den Überspannungsschutz würde ich mich weiter beraten lassen.
 
Danke Allerseits für die informativen AW und insbesondere die vertiefenden Links von s-p-s. Das alles ist sehr hilfreich für mich.

Wenn ich mir so die Antennenlandschaft auf unseren Dächern anschaue, habe ich doch erhebliche Zweifel, ob diese, wenn die Antennen im ungeschützten Bereich liegen, auch wirklich so vorschriftsmäßig gesichert sind. Viele dieser Anlagen dürften auch in Eigenregie errichtet worden sein und gerade bei diesen Konstruktionen ist dem Sicherheitsgedanken wohl wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden. Hauptsache es kommen Bild und Ton an. Wenn dem so ist frage ich mich, was wohl die Versicherungen sagen, wenn deswegen (nicht vorschriftsmäßige Sicherung) ein Brandschaden entsteht.
 
s-p-s schrieb:
Es ist zwischen Blitzschutzerdung der Antenne, Potentialausgleich und einem Richtigen Blitzschutz zu unterscheiden.

Fragesteller
Blitzschutzanlage ist nicht vorhanden.

Also reden wir hier nicht über Anforderungen der Erdung bei einer Blitzschutzanlage.
Also erst mal keine Fangstangen ... nötig.
Es sei den der Fragesteller will eine neue Blitzschutzanlage.

Das die Fangstangen dennoch sinnvoll sind ist eine andere Sache, jedoch mehr Aufwand.
Da zu steht etwas in der unten verlinkten ersten PDF

Da die Antenne auf einen Flachdach ist,ist diese nicht im geschütztem bereich. Also reicht ein Potentialausgleich nicht aus.

Diese Antenne sollte am besten über einen eigenen Erder geerdet werden. Die Verbindung der Antenne sollte außen am Haus auf direktem Weg von der Antenne zum Erder erfolgen.So hohle ich den Blitz mit der Erdung nicht(ganz)ins Haus.

Der Erder außen sollte dann noch mit dem Fundament Erder verbunden werden.

Damit über die Leitungen der Antenne ... keine Spannungen schaden anrichten, solle über einen Überspannungsschutz nachgedacht werden.

Wie die Antenne am besten einzubinden ist steht auch in den angefügten PDF

Hier ist auf Seite 9 ein Bild
http://www.kleiske.de/vde%200855/vde0855_310108.pdf

Hier ist fast das gleiche Bild noch mal.
http://www.rfe-online.de/rfedownload/rf ... -38332.pdf

Für den Überspannungsschutz würde ich mich weiter beraten lassen.

...und jetzt noch jedes "sollte" durch ein "muss" ersetzen und die Ausführungen werden rund :)
 
carnik schrieb:
Danke Allerseits für die informativen AW und insbesondere die vertiefenden Links von s-p-s. Das alles ist sehr hilfreich für mich.

Wenn ich mir so die Antennenlandschaft auf unseren Dächern anschaue, habe ich doch erhebliche Zweifel, ob diese, wenn die Antennen im ungeschützten Bereich liegen, auch wirklich so vorschriftsmäßig gesichert sind. Viele dieser Anlagen dürften auch in Eigenregie errichtet worden sein und gerade bei diesen Konstruktionen ist dem Sicherheitsgedanken wohl wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden. Hauptsache es kommen Bild und Ton an. Wenn dem so ist frage ich mich, was wohl die Versicherungen sagen, wenn deswegen (nicht vorschriftsmäßige Sicherung) ein Brandschaden entsteht.

Das ist genauso wie mit dem Schutzleiter. In vielen alten Häusern mit 2-adriger Leitung werden die Steckdosen von Laien angeschlossen. Phase links, Nullleiter rechts, und die Steckdose funktioniert. Wozu diese merkwürdigen "Haltefedern" anschließen, wenn doch gar keine Ader mehr übrig ist? Blödsinn, läuft ja auch ohne....
 
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