Blitzerder für Antennenmast

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Kurt M

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Hallo,

ich baue in Kürze einen Antennen-Stahlgittermast ca. 10m neben dem Haus. Er steht auf einem eigenen bereits vorhandenen kleinen Betonfundament.
Danach will ich vom Elektriker eine Erdung bzw. Blitzschutz anbringen lassen, will mich aber vorher informieren, damit er mir nicht alles erzählen kann.

Ich denke ein Staberder (Tiefeneder) wäre das richtige ? Wie groß und tief muss so ein Erder sein ?
Könnte man alternativ auch ein Erdungsband eingraben ? Wie lang und tief müßte so etwas ungefähr sein ?

bin für jeden Hinweis dankbar,
Kurt
 
zunächst erstmal wozu erdest Du den?
nur damit die Antenne geerdet ist oder als BLitzschutz?

Auf jeden Fall benötigst Du eine Verbindung zu deiner Potentialausgleichsschiene im Haus. Ein separater Erder ist nicht notwendig, (Es sei denn das Haus verfügt über keinen eigenen Erder)aber nie verkehrt.

soll die Antenne auch wegen Blitzschutz geerdet werden, dann muß der Mast auch "Blitzstromtragfähig" sein und die Verbidungsleitungen zu den Erdern und zu der PAS mindestens 16mm² sein
 
danke für die schnelle Antwort.

Also ich erde vor allem um den Vorschriften zu entsprechen damit im Falle eines Falles die Versicherungen keine Probleme machen. Die Antennen selber haben keinen so großen Wert, so dass man sie bei Schaden leicht ersetzen könnte.

Würden dafür einfachere Mittel genügen ?

Zum Haus-Fundamenterder ? Den gibt es, aber ich kenne davon nur eine Anschlussfahne im Keller und die ist auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses. Wo der genau vergraben ist weiß niemand mehr. Daher würde ich lieber einen eigenen Erder machen.
Wenns sein muss, dann einen nur flach vergrabenen 16qmm um das Haus führen zu dieser Anschlussfahne.
 
Du kannst ja auf der ans Haus angrenzenden Seite mit der Leitung in den Keller gehen und dann einfach durch den Keller zum erder verbinden, somit ersparst du dir aufwendige Grabungsarbeiten. Eine Verbinsung sollte unbedingt gemacht werden, damit es nicht zu gefährlichen Potentialdifferenzen kommt!

Als Stützerder würde ich 1-2 Tiefenerder (bestehend aus je mindestens 6 stäben je 1m) einschlagen!

MfG; Fenta
 
Du mußt die Antenne nicht direkt an den Hausfundamenterder anschließen.
Es langt eine Verbindung an die Hauptpotentialausgelichsschine.
Der Fundamenterder muß aber daran auch mit 16mm² angeschloßen werden.

Das mit dem "flach vergraben" laß lieber gleich sein.
Eine Beschädigte Verbindung fällt in normalen Betriebsfall überhaupt nicht auf und im Ersntfall ist diese dann Unterbrochen da jemand die Stiefmütterchen an der falschen Stelle gepflanzt hat.
Verlegung unterisrdisch immer mindestens 80cm tief.
Die unterirdische Verbindung zwischen Antennenmast und Haus wüde ich in Blankem Stahl verzinkt (mindestens 10mm Durchmesser rund oder 30x3,5mm band) oder V4A (min 12mm Durchmesser rund oder 30x3,5mm band) herstellen. Damit verbessert sich auch gleich noch der Erdungswiderstand.
Einführung bis ins Haus (darauf achten daß keine Dichtungsschichten beschädigt werden im Zweifels Falle kurz vor der Wand außen aus dem Erdreich nach oben und oberhalb der Erde durch die Wand)
Im Haus den Bandstahl/Rundstahl auf eine Potentialausgleichsschine (PAS) auflegen. von da aus mit 16mm² Kupfer (kein flexibles) an die Hauptpotentialausgleichschine.

Antennenleitung im Rohr im Erdreich unterhalb des Band-/Rundstahles verlegen, damit diese auf Ihrem Weg auch einen Blitzschutz genießt.
Ich würde V4A bevorzugen da sich verzinkter Stahl der Erfahrung nach recht schnell auflöst.
 
Octavian1977 schrieb:
Antennenleitung im Rohr im Erdreich unterhalb des Band-/Rundstahles verlegen, damit diese auf Ihrem Weg auch einen Blitzschutz genießt

Das wären dann Kabel.

Lutz
 
das klingt gut, ich denke das mache ich so, 80cm tief V4A verlegen.
Warum soll das Antennenkabel unter dem Bandstahl und nicht darüber ? Warum macht das einen Unterschied ?

Grüße
Kurt
 
Ganz einfach der Blitz kommt immer von oben und wenn er in den Boden einschlägt ist er nicht gleich einfach weg sondern verteilt sich relativ Gleichmäßig im Boden.
Kommt er dann an den Bandstahl leitet dieser den Blitz in horizontaler Richtung ab und schont somit das darunter liegende Antennenkabel.
Natürlich darf der Bandstahl nicht auf dem Antennenkabel liegen sondern darüber. (Also mit etwas Abstand)
 
Octavian1977 schrieb:
Ganz einfach der Blitz kommt immer von oben und wenn er in den Boden einschlägt ist er nicht gleich einfach weg sondern verteilt sich relativ Gleichmäßig im Boden.

Spannungstrichter.

Lutz
 
danke für die Antworten, hat mir sehr geholfen.

Noch eine Frage:
damit die Antennenkabel geschützt sind und evt auch mal ausgewechselt werden können, hatte ich gedacht ein Abwasserrohr zu vergraben und da drin die Kabel zu verlegen. Darüber dann den V4A Banderder.

Jetzt ist mir aber eingefallen, dass dieses Abwasserrohr mit Sicherheit bald mit Wasser vollaufen wird und die Koaxkabel dann jahrelang im Wasser liegen. Ist wohl auch nicht das ideale. Wie würdet Ihr das machen ?

Grüße
Kurt
 
Das mit dem Rohr ist eine gute Überlegung.
Verwende einfach ein Wasserfestes Koaxkabel, das würde ich für unterirdische Verlegung sowieso empfehlen.
 
Nach dem ich nicht so einfach an V4A Bandeisen herankomme (alle wollen nur 50m Rollen verkaufen, für Wucherpreise, angeblich weil das normal niemand braucht), hab ich mal beim Versorger nachgefragt. Die meinten, dass verzinktes Band mit 500g Zinkauflage (früher waren es nur 300g) mehr als ausreicht. Die nehmen auch nichts anderes zum Erden von Masten und ähnlichem. Die Lebensdauer soll in normalem Erdreich mehr als 60 Jahre sein. Na das langt mir auf jeden Fall.
Ich vergrabe dann 25m verzinktes Bandeisen, damit ist der Erdungswiderstand sicher besser als mit 8 oder 10m V4A, ganz zu schweigen vom Widerstand für meine Geldbörse :D
 
Verzinktes Band ist zwar zulässig allerdings nicht zu empfehlen.
Je nach Bodenbeschaffenheit ist das innerhalb von wenigen Jahren durchgerostet (leichte Säure im Boden). Auch V2A hält da nicht lang.

Das V4A muß nicht unbedingt ein Bandstahl sein es geht auch ein Runddraht. Der ist sicher üblicher.
 
ich hab leider nichts zur Lebensdauer von verzinkten Metall im Boden gefunden.
Wir haben hier leider sauren Boden.
Letztes Jahr hab ich zwei Obstbäume ausgraben müssen, die ich 1992 gepflanzt hatte. Beide habe ich damals zum Wühlmausschutz die Wurzeln mit verzinktem Hasendraht umgeben.
Dieser Hasendraht war jetzt nach 16 Jahren immer noch vollständig erhalten und teilweise natürlich eingewachsen.
Das Zink scheint stabiler zu sein als angenommen.
Wäre schön wenn es irgendwo Untersuchungsergebnisse geben würde.
Für die Rolle V4A Bandstahl will man mir fast 400 € abknöpfen, für den 500g verzinkten nicht mal ein zehntel, da lohnt es sich genauer nachzufragen.
 
Wir Graben gerade auf unserer Großbaustelle einiges Um dabei kommen auch etwa 5-10 Jahre alte Zinkstahl banderder zum Vorschein. Oder besser was davon übrig ist.

Eine Enfache Methode zum Schutz des Bandstahles wäre vielleicht den Bandstahl rundum mit Beton zu bedeken, dann Rostet er auf jeden fall nicht.
 
in Beton eingießen wäre kein Problem,
nur was ist dann mit dem Erdungswiderstand im Vergleich
zum nackten eingraben ?
Ich könnte von der Länge her bestimmt ein 25m langes Band eingraben, das müßte doch ausreichend sein, auch im Beton, oder ?
 
Den Erdungswiderstand beeinflußt das Einbetonieren nicht sonderlich negativ (sonst würden ja auch Fundamenterderanlagen ein Problem haben)
 
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Thema: Blitzerder für Antennenmast

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