Blitzschlag

Diskutiere Blitzschlag im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Moin! Wir hatten hier gestern Abend ein Blitzeinschlag der nicht weit von uns entfernt war ( Erdblitz). Der Blitz oder seine Magnetwellen? Haben...
Hallo, ich habe mal bei der Versicherung nachgefragt wie stark der Blitz war. Der Blitz hatte eine Stärke von -32kA. Ist das viel ?
 
Für Deine defekten Geräte auf jeden Fall!

Um was geht es denn im End-Effekt, um die Versicherung die nun nicht gerne was zahlen will, weil es im kleingedruckten der Polizze nicht "Mitversichert" war, oder was sonst genau?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, ich habe mal bei der Versicherung nachgefragt wie stark der Blitz war. Der Blitz hatte eine Stärke von -32kA. Ist das viel ?
Die meisten Blitze in Deutschland liegen bei 25 bis 30 kA, > 50 kA werden prozentual nur noch wenige von SIEMENS-Blids aufgemessen. 32 kA ist noch ein Durchschnittsblitz und kein Monsterblitz wie der äußerst seltene und nicht zündendende "kalte" Monsterblitz in Menden-Bösperde mit > 300 kA.

Das bestärkt meine Vermutung, dass dein Schaden nicht durch induktive Blitzstromeinkopplung sondern galvanischen Direkteinschlag in eine Energie- oder Telefonleitung verursacht wurde.
 
Das bestärkt meine Vermutung, dass dein Schaden nicht durch induktive Blitzstromeinkopplung sondern galvanischen Direkteinschlag in eine Energie- oder Telefonleitung verursacht wurde.[/QUOTE]

Was heißt induktive Blitzstromeinkopplung? Und Galvanischen Direkteinschlag? Unser Splitter hatte einen Überspannungsschaden das hat der Techniker der Telekom festgestellt. Habe hier auch ein Bild reingestellt. In unserer ganzen straße ca. 18 Häuser hatten alle kein Telefon mehr. Bei manchen sind auch andere geräte zerstört worden. Bei uns hat die Versicherung alles übernommen. :)
 
Aber nicht nach dem Motto: Wer soll das bezahlen...?
Denn meistens geht es in den div. Foren nur um`s ersparte Geld, das viele weder nicht ausgeben wollen oder können, wetten...dass!

Aber lt. Beitrag #25 wissen wir es endlich, wie es ausgegangen ist!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was heißt induktive Blitzstromeinkopplung? Und Galvanischen Direkteinschlag?
Derart einfache Fragen lassen sich mit wenigen Klicks im Internet oder im DEHN Blitzplaner Kapitel 3.2.1 klären:
  • Risiken S1 und S3 beziehen sich auf galvanisch eingekoppelte Direkteinschläge mit zumeist hohem Energiegehalt und Impulsform 10/350 µs. Zum Schutz sind energetisch koordinierte SPD 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungsableiter erforderlich.
  • Risiken S2 und S3 entstehen zumeist durch indirekte Blitzstromeinkopplungen primär durch Induktion, seltener auch kapazitiv eingekoppelter Blitzströme, mit meist nicht so hohem Energiegehalt und Impulsform 8/20 µs, zum Schutz reichen in den meisten Fällen SPD 2 ÜSE aus.
Unser Splitter hatte einen Überspannungsschaden das hat der Techniker der Telekom festgestellt. Habe hier auch ein Bild reingestellt. In unserer ganzen straße ca. 18 Häuser hatten alle kein Telefon mehr. Bei manchen sind auch andere geräte zerstört worden. Bei uns hat die Versicherung alles übernommen. :)
Nachstehend die um eine Zeile erweiterte Tabelle D.3 der IEC 62305-1 als Folie, die erst ab Blitzstromstärken mit 100 kA beginnt. Bei einem Direkteinschlag mit 32 kA (10/350 µs) würde Kupferdraht mit 1,5 mm² schmelzen, ein 2,5 mm² Cu liegt mit ~ 325K Erwärmung bereits weit unter seinem Schmelzpunk und kühlt schnell wieder ab.

Bei induktiver Einkopplung mit gewöhnlich weit niedrigerer Stromstärke und Energiegehalt sowie Impulsform 8/20 µs, geht ein 1,5 mm² Cu nur selten kaputt. Ohne Überspannungsschutzeinrichtungen kann aber auch schon weit weniger als die bei dir gemessenen 32 kA Blitzstromstärke ausreichen um Elektronik mit einer Spannungsfestigkeit von 1,5 kV reihum zu killen.

Drähte halten weit mehr aus, als die meisten glauben. Wer mit Logarithmen umgehen kann, darf es selbst nachrechnen ob die Tabelle D.3 stimmt und sich gleich noch bei 50 kA oder weniger Blitzstromstärke schlau machen. Stichwort Stromquadratimpuls und spezifische Energie, dazu muss man dann aber schon etwas tiefer in die Physik als beim Ohmschen Gesetz eindringen. :)

IEC 62561-1_Tabelle_D.3_Fo21.jpg
 
Blitze können sowohl per Direkteinschlag in Energie- oder Versorgungsleitungen galvanisch eingekoppelt werden, aber mit meist weniger Energiegehalt auch induktiv insbesondere über Schleifen. Siehe DEHN Blitzplaner oder den kostenpflichtig downloadbaren Artikel von Heinz Kleiske in rfe 3/2009 zum Sonderfall der Zerstörung originalverpackter TV-Geräte.

Die Schirme von Telefonleitungen sind nur selten normkonform in den Schutzpotenzialausgleich der Gebäude einbezogen und ein Überspannungsschutz ist noch seltener. Dass Überspannungsschäden über das Telekom-Netz überproportional oft auftreten, ist somit hausgemacht. Ob ansonsten ein normkonformer Schutzpotenzialausgleich ausgeführt ist, ob sich Blitzströme auch noch über weitere ungesicherte Beipässe wie z. B. einen Kabelanschluss ohne PA-Einbindung oder wie üblich normwidrig installierte Hausantenne ausbreiten konnten und zur Zerstörung der beiden Fernseher geführt haben, lässt sich aus der Distanz nicht beurteilen.

Die Versicherer klären vor der Regulierung solche Schadensereignise bei SIEMENS-Blids auf Plausibilität ab und bekommen auch die gemessene Blitzstromstärke mitgeteilt. Die könntest du dort erfragen.

Habe mit einem Techniker der Firma gesprochen. Ladegrät sollte ich einschicken lassen, und der Meldeempfänger muss nicht untersucht werden da er keine anbindung an das 230V Netz hatte. Ladegerät wurde unter die Lupe genommen und keine beschädigungen festgestellt. :)
 
Thema: Blitzschlag

Ähnliche Themen

Zurück
Oben