Blitzschutz / Schutzleiter in Thailand

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candyman

Guest
Hallo,

Es geht um die zu erstellende Elektroinstallation in dem Haus oder besser gesagt der Hütte meiner Frau in Thailand.

Der Zähler wird im Freien an einem Strommast hängen, von dort gehen 2 Adern zum Sicherungskasten im Haus.

Da es sehr häufig zu Blitzeinschlägen im oberirdischen Stromnetz kommt möchte ich einen wirksamen Blitzschutz realisieren. Es gibt ja den Grob, Mittel, und Feinschutz. Wie soll ich das in der einzigen vorhandenen Unterverteilung realisieren? (Soweit ich weiß müssen da ja Mindestabstände eingehalten werden)

Fundamenterder oder ähnliches gibt es natürlich auch nicht. Reicht ein Staberder für mein Vorhaben aus? Wie lang muß der sein?

Da der Schutzleiter in Thailand weitestgehend unbekannt ist (Standardmäßig werden nur 2-polige Steckdosen verwendet) ich aber etwas länger leben will möchte ich einen FI und Steckdosen mit Schutzleiter verwenden und diesen auch an den Staberder anschließen.

Vielleicht kennst sich ja jemand mit den gepflogenheiten in Thailand aus oder kann mir mit entsprechenden Internetadressen weiterhelfen (Google ist da nicht sehr ergiebig.
 
Was mich interesieren würde was sagen die bestimmungen des E-Versorgers in Thailand?
Gibt es überhaupt welche?
Wenn man mal Bilder sieht von Strommasten in Thailand
Indien aber auch China,Korea (USA sieht auch oft nicht besser aus..) muss man annehemn das da jeder nach Lust und Laune installiert, nur 2 Adern das netz scheint dann wohl ähnlich zu sein wie hierzulande in den 20iger Jahren.. :(
Ist der Zähler wenigstens in einem Gehäuse?
Hat man dort noch 110V oder bereits 220/230?
Denke mal Drehstrom so wie wir ihn hier kennen ist dort wohl nicht vorhanen (höchstens Industriegebiete)?
Wie groß sind schätzungsweise die Querschnitte der zuleitungen? Bestimmt ziemlich klein was :?
 
Bestimmungen gibt es vielleicht aber wenn ich mir die abenteuerlichen Installationen dort so ansehe macht jeder was er will. Schutzleiter, Verteilerdosen, 3-adrige Verkabelung, FI´s sind dort weitestgehend unbekannt.

Drehstrom in Privathaushalten gibt es nicht, habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.

Der Zähler hängt an einem Strommast der Freiluftleitung, die du ja von Bildern kennst, ohne irgendeinen Wetterschutz. (Erdkabel gibt es in Thailand nicht)

Immerhin gibt es 230V wenn der Strom mal nicht ausgefallen ist :shock:

Querschnitt der Zuleitung kenne ich nicht, sieht aber relativ dick aus. Ich schätze mal 10qmm.
 
zunächst erst mal mußt Du herausfinden welches der beiden Leitungen der N bzw der "PEN" ist.

das messen ist etwas schwierig da auch auf dem N gegenüber Erde eine eigeschleppte Spannung herschen kann die den Phasenprüfer zum Leuchten bringt.

Der dann ausgemessene PEN wird dann geerdet.
die VDE schreibt hier einen Erder von mindestens 20mm Durchmesser bei verzinktem Stahl vor.
Hatte in Russland schwierigkeiten so etwas zu besogen also habe ich kurzer Hand einen M14 Gewindestab genommen (M20 wäre besser gewesen gab es aber auch nicht)
Diesen dann mit Schraubmuffen verlängert auf 2 m und den Erderwiderstand mit einem geeigneten Messgerät überprüft.
Im Zweifelsfall den Erder weiter Verlängern oder auch mehrere Erder an verschiedenen Stellen schlagen.

Die Verbindung zum Erder sollte mit mindestens 16mm² Cu erfolgen.
so nah wie möglich an der Eintrittstelle der Leitung ins Haus oder auch in einem IP44 Kasten außen an der Hauswand ist der Grobschutz zu installieren.
in jeder Unterverteilung jeweils ein Mittelschutz (vermutlich gibt es da nur eine)
von Grob und Mittelschutz ist eine PA verbindung von mindestens 16mm² zur nächsten Potentialausgleichschine herzustellen sowie der Schutzleiter in mindestens 16mm² anzuschließen.
In Deinem Fall wird der PA ja höchst wahrscheinlich parallel zu Schutzleiter verlaufen, da es wohl sicher nur eine PAS gibt.
kleine tipp am Rande verlege 2,5mm² der Netzinnenwiderstand ist vermutlich an Deinem Hausanschluß schon so schlecht, daß es probleme bei dem Erreichen des notwendigen Kurzschlußstromes geben kann.

Ich hab selbst in Russland ein kleines 1 geschössiges Haus installiert und konnte bei 2,5mm² gerade so den Ik für B16A einhalten! und dort werden eigentlich nur C Automaten verbaut.
 
Übrigens der Querschnitt der Zuleitung ist das eine.
10mm² ist in Ordnung, leider ist das Material fast nie Kupfer sondern z.B. ein Stahlseil.
 
Hallo Octavian,

Schon mal vielen Dank für deine Hilfe.

Octavian1977 schrieb:
Der dann ausgemessene PEN wird dann geerdet.
Bist du da sicher? Ich habe an anderer Stelle in einem ähnlichen Fall gelesen das der PE getrennt bleiben soll.

Also:

Staberder - Überspannungsschutz / PE Schiene in der UV - Verbraucher.

N(PEN) - N Schiene in der UV - Verbraucher

Octavian1977 schrieb:
In Deinem Fall wird der PA ja höchst wahrscheinlich parallel zu Schutzleiter verlaufen, da es wohl sicher nur eine PAS gibt.
Die PAS wollte ich eigendlich sparen weil es bei mir weder Heizungsrohre, Antennenmast oder sonstiges gibt. Obwohl, eine Wasserleitung oder besser gesagt eine Zapfstelle im "Bad" gibt es schon. Die müsste ich wohl einbinden?

Octavian1977 schrieb:
...also habe ich kurzer Hand einen M14 Gewindestab genommen... Diesen dann mit Schraubmuffen verlängert auf 2 m...
Wie hast du dieses Teil in die Erde gebracht? Mit einem großen Hammer eingeschlagen oder tiefes Loch gebuddelt und eingegraben?
Ich denke mal das ich so einen schön angespitzten fertigen Erder mit Anschlussfahne wie es ihn hier in Deutschland gibt in Thailand nicht bekommen werde und ihn auch schlecht im Flugzeug mitnehmen kann.

Octavian1977 schrieb:
so nah wie möglich an der Eintrittstelle der Leitung ins Haus oder auch in einem IP44 Kasten außen an der Hauswand ist der Grobschutz zu installieren.
Ich habe bei ebäh jetzt genau das gefunden was ich gesucht habe:

Grob und Mittelschutz in einer UV bestehend aus DEHNbloc/1 + DEHNbridge + DEHNguard
Ich denke das müsste passen.

Gruß candyman
 
Gut eine PAS wird es nicht unbedingt geben die PEN Klemme im Kasten reicht ja aus.

Der Erder wird eingeschlagen, eingraben ist nicht sinnvoll, das dann um den Stab nicht so sehr verdichtete Erdreich leitet den Strom schlechter ab.
Zum einschlagen am besten eine Schraubhülse mehr nehmen die am Ende Aufschrauben und mit dem Hammer bearbeiten. Wenn Du mit dem Hammer den Gewindestab direkt bearbeitest kannst Du natürlich nie wieder was daran schrauben und das ganze natürlich auch nicht mit einem zusätzlichen Stab und Muffe verlängern.

Sollte es sich bei der Installation um ein TT System handeln wird der PE wirklich nur über den Erder erzeugt. Bei solchen Anlagen halte ich das allerdings nicht für sehr gut, da es sein kann, daß der N dann gegenüber dem örtlichen Erdpotential eine Spannung aufweist.
Du solltest Dir unbedingt ein Meßgerät mitnehmen zur Bestimmung des Erdungswiderstandes und zur Prüfung der Anlage (Kurzschlußstrom, Isomessung etc)

Ich hab nach Russland fast alles mitgenommen was ich dort benötigt habe bis auf den Erder und das Kabel.
Mann kann es vergessen dort ein hochwertiges Schalterprogramm zu finden und auch die richtigen Sicherungen gibt es dort nicht.
Man muß sich dort oft damit abfinden, daß es bestimmte Dinge einfach nicht zu kaufen gibt.
Selbst im "Fachhandel" gab es keinen einzigen B Automat. Hersteller gab es nur ABB. Hager schon mal
gar nicht.
 
Hallo,

man kann nicht einfach irgendeinen Leiter des öffentlichen Netzes zum PEN küren. Da kann ja auch gleich der Schwanz mit dem Hund wedeln!

In einem unbekannten Netz und ich behaupte mal, dass in Thailand auch das Netz eher unter als überdimensioniert gebaut wurde, kann man nur von einem TT-System ausgehen.

Schreib Dir Deinen PEN in den Wind! Erstell Dir Deinen eigenen Erder und betrachte die beiden aktiven Leiter als L1 und L2 mit unbekannten Bezugspotenzial. (Sprich: sichere die Stromkreise 2-polig ab!) Nur dann bist Du gegen alle Eventualitäten gewappnet.

In Südamerika polen die Monteure der Netzversorger bei Bauarbeiten in der Straße auch mal eben ohne Vorankündigung die beiden Leiter um. Wieso sollten sie das auch ankündigen, es fällt ihnen ja selbst nicht auf, da alle Leiter sowieso dieselbe Farbe haben... Warum sollte das in Thailand anders sein?

0V
 
Nullvolt schrieb:
Hallo,

In Südamerika polen die Monteure der Netzversorger bei Bauarbeiten in der Straße auch mal eben ohne Vorankündigung
0V

Da gibt es wohl in Südamerika überhaupt nicht sowas, was man
allgemein als Schutzleiter bezeichnet wohl auch keinen PEN
wohl nur -wenn man es so sieht- L1 und N ?
Also Steckdosen wie bei uns vor 60-100 Jahren?
Logischerweise dann auch keine FIs und bestimmt wohl keine
Automaten oder werden die schon verbaut?
Oder nur Diazed?
Mutet alles wie Steinzeit an, man wundert sich das dort
aber recht wenig passiert. :?
 
spannung24 schrieb:
Nullvolt schrieb:
Hallo,

In Südamerika polen die Monteure der Netzversorger bei Bauarbeiten in der Straße auch mal eben ohne Vorankündigung
0V

Da gibt es wohl in Südamerika überhaupt nicht sowas, was man
allgemein als Schutzleiter bezeichnet wohl auch keinen PEN
wohl nur -wenn man es so sieht- L1 und N ?
Also Steckdosen wie bei uns vor 60-100 Jahren?

Genau. Und da der N (Neutralleiter) ja normgerecht einen Leiter bezeichnet, der irgendeinem Sternpunkt entspringt und man das eben nicht weiß oder wenn man es herausgefunden hat nicht weiß, ob das so bleibt, präferiere ich die Leiter einfach mit L1 und L2 zu bezeichnen wie in einem Dreiecksnetz. Dann bist Du immer auf der sicheren Seite.

spannung24 schrieb:
Logischerweise dann auch keine FIs und bestimmt wohl keine
Automaten oder werden die schon verbaut?
Oder nur Diazed?

Der Logik kann ich nun wieder nicht folgen. Solange kein PEN im Spiel ist, geht immer ein FI! Und ob Du nun Schmelz- oder Automatensicherungen einsetzt, kannst Du doch auch selbst entscheiden.

spannung24 schrieb:
Mutet alles wie Steinzeit an, man wundert sich das dort
aber recht wenig passiert. :?

Da stimme ich wiederum zu.

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