Brandmeldezentrale - Projektierung

Diskutiere Brandmeldezentrale - Projektierung im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Wir haben uns für unser Gebäude jetzt dazu durchgerungen, eine Brandmeldezentrale zu installieren. Festverlegung von Leitungen stellen kein...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AgentBRD

AgentBRD

Beiträge
1.601
Wir haben uns für unser Gebäude jetzt dazu durchgerungen, eine Brandmeldezentrale zu installieren. Festverlegung von Leitungen stellen kein Problem dar. Funksysteme scheiden aus.

Unsere Anlage würde zwischen fünf und acht Brand- oder Hitzemelder umfassen uns es wäre schön (aber nicht zwingend), wenn man sie auf zwei Kreise aufteilen könnte.

Ich möchte eine Anlage mit Pufferakku und die Möglichkeit, die Melder in Sternform anschließen zu können (Reihe wäre bei unserer Gebäudeform etwas ungünstig.).

Habt ihr mir Vorschläge oder Erfahrungen mit solchen Systemen gemacht? Würde gerne von eurem Wissen profitieren.
 
Hi,

sagen dir die Normen DIN 14675 und VDE 0833 irgendwas? Habt ihr so eine hauptverantwortliche Fachkraft für BMA entsprechend der DIN 14675?

Denn nicht bauordnungsrechtlich geforderte Brandmeldeanlagen sind grundsätzlich entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik (DIN 14675, VDE 0833 etc.) zu planen, zu projektieren und zu errichten. Die Anwendung der allgemein anerkannten Regeln der Technik kann nicht ausgeschlossen werden.

Also damit kenne ich mich nur soweit aus als, dass ich Kunden sagen muss "ich darf das nicht, aber wir haben da einen" =) Oder willst du konkret etwas über Hersteller wissen?
 
was hast du denn an Kosten geplant? 8 Melder für ein Gebäude kommt mir ausm Bauch raus ein wenig wenig vor...
 
Ok, erstmal vielen Dank für die Antwort. Ich will jetzt nicht undankbar erscheine, aber irgendwie ist es txpischer Habitus in diesem Forum, dass der eigentlichen Frage ausgewichen und erstmal große Betroffenheit erzeugt wird. Normen und Vorschriften sind bindend - da sind wir uns einig.
Ich weise das auch nicht zurück, im Gegenteil: Ich habe mir gerade mal ein paar offene Angebote zur Zertifizierung nach DIN 14675 angesehen. Aber 1.800,- € sind mal eine echte Ansage. Bis 450,- € würde ich sofort sagen "Mache ich. Hurra!".
Unseren Haus- und Hofelektriker, mit dem wir unsere Gebäudeanlage aufbauen, habe ich heute nachmittag angehauen => Erst betretenes Schweigen, gefolgt von "Braucht man nicht". Typische Handwerkerweisheit eben.

Aber gut - ich bin bereit, einen Auftrag für ein zertifiziertes Unternehmen zu schalten - daran soll es nicht liegen.

Ich will aber nicht in das Projektierungsgespräch mit "Äh, machen Sie, was Sie für richtig halten - ich habe keine Ahnung von Nichts, BlubbBlubb..." einsteigen.
Also eine gute Vorstellung, wie die Anlage aufgabaut ist, und wie sie arbeitet möchte ich schon entwickelt haben, bevor der Montagetrupp im Erdgeschoss die Kartons aufreißt - wenn ihr versteht.

Was habe ich davon, wenn mir irgendwas in's Gebäude geknallt wird, dass umständlich zu bedienen ist oder meinen Vorstellungen so gar nicht entspricht. Ich hasse "Ach, hätte man das nur vorher gewusst"-Gespräche, wie die Pest.

Ich würde mich daher gerne mit euch über eure Erfahrungen austauschen. Mit welchen Systemen habt ihr gute Erfahrungen gemacht, was würdet ihr beim nächsten Mal anders machen - solche Dinge.
Bahnbrechend wäre, wenn ich zumindest mal eine Skizze mit Ideen auf Papier bringen könnte. Planung ist die halbe Miete ;)

ZeroM schrieb:
was hast du denn an Kosten geplant?
Ist das OK, wenn ich das nur mal über den Daumen peile? Ich habe noch keine Preise eingeholt, da der Entscheidungsprozess noch am Anfang steht.
Aber ich rechne für eine BMA-Anlage mit 200,- €, pro Melder (unabhängig von der Funktion) mit 25,- bis 30,- €, 100m Brandmeldeleitung 40,- €, Zusätzlicher Alarmtaster 50,- €, Telefonwahlmodul 50,- €, RWA mit Zubehör 1500,- €
ZeroM schrieb:
8 Melder für ein Gebäude kommt mir ausm Bauch raus ein wenig wenig vor...
Wir haben bereits ein Brandschutzgutachten erstellen lassen. Darin sind 5 Sensoren an neuralgischen Punkten vorgegeben. Die kommen auf jeden Fall rein. Ein paar Bereiche würde ich zusätzlich mit rein nehmen. Zum Beispiel die Garage: Dort bräuchte ich keinen, macht aber in meinen Augen Sinn.

Edit: Das Brandschutzgutachten fordert keine BMA. Wenn ich ein paar Rauchmelder vom Baumarkt-Grabbeltisch klauben und uninspiriert an die Decke knallen würde, wäre das Gutachten bereits erfüllt.
Aber ich bin kein Minimalist und ich werde wohl nich eine ganze Weile in dem Gebäude zu Gange sein - also kein Sparzwang am falschen Ende.
 
Aha,

es ist scheinbar auch typischer Habitus einiger Nasenbären in diesem Forum auf Antworten, die ihnen nicht gefallen, so zu reagieren.

Keiner kann dir bei deinen Vorgaben sagen wie viele Melder du brauchst (da gibt es in Abhängigkeit des horizontalen Abstands Maximalflächen die ein Melder überwachen darf) oder ob z.B. die Erleichterungen von VDE 0833 Teil 2 in Bezug auf Funktionserhalt bei den Kabeln greifen. Ich kenne z.B. die Verkabelung der Melder zur Zentrale auch nur in Ringstruktur und nicht als Stern?!

Ich denke du wirst weder mit deinen Kosten hinkommen noch hier brauchbare Hilfe finden können. Wenn du z.B. 100m JE-H(ST)H E30 (Brandmeldekabel) für 25 - 30 € kriegst, kauf ich ein paar Kilometer und selbst dann ist es noch nicht mal fachgerecht verlegt. Einige Dinge fehlen m.E. einfach und die angenommen Preise für den Rest war ich zu faul nachzuschauen ;).

Also wie gesagt der einzige Tipp für dich kann m.E. nur sein - such dir ein zertifiziertes Ing.-Büro (bzw. 'ne Firma) und lass dich beraten und das dort planen. Die relevanten Normen (zum Abgleich für interessierte Mitdenker) hab ich Dir genannt - mehr wirst du von mir nicht hören.

Irgendwann steht sonst die Feuerwehr bei Dir vor der Tür und hält die Hand auf weil sie einen Einsatz ohne Grund fahren musste oder (noch viel schlimmer) die Hütte brennt und deine Laien-BMA kümmert es 'nen Dreck.
 
Noch mal in aller Deutlichkeit: Ich nehme es ernst, dass eine BMA-Anlage vom zertifizierten Fachmann geplant und errichtet werden muss.
Das werden wir auch so machen.

Den Einwand deinerseits habe ich also wirklich ernst genommen und werde ihn in den Prozess einfließen lassen.

Ich möchte zumindest einen Anforderungskatalog für den Auftragnehmer fertigen, in denen schon einmal geklärt ist, welche Räume zum Beispiel welchem Kreis zugeordnet werden oder welche zusätzlichen Funktionen die BMA bieten muss (Relaisausgänge, Bedienelemente).

100m BMK2X2X0,8 bekomme ich sehr günstig - es sind 12.155m beim Großhändler lieferbar. Kann ich dir gerne einen km zukommen lassen (Farbe rot, Aufdruck "Brandmeldekabel", Folienschirmung, flammwidrig gemäß EN 60332-1-2)

Leitungen mit Funktionserhalt, wie eben JE-H(ST)H E30, benötige ich nicht, da davon auszugehen ist, dass einer der Melder auslöst, bevor die in der Wand oder Decke verlegten Leitungen verschmoren.
Und eine Leiterunterbrechung registriert die BMA ohnehin.

Da ein Meldeimpuls also sowieso quittiert werden muss, kommt das BMK-Kabel vollkommen hin.
Die BMA-Anlage würde in einem Technikraum, der von Brandschutzwänden umgeben ist sitzen. Eine Leitung mit Funktionserhalt könnte man von dort an die Meldeeinrichtungen im OG ziehen - joa, das wäre in Ordnung. Das wären etwa 15m, die man beim Großhändler von der Trommel spulen lassen kann. Sehe ich also auch nicht kritisch.

Irgendwann steht sonst die Feuerwehr bei Dir vor der Tür und hält die Hand auf weil sie einen Einsatz ohne Grund fahren musste
Moment - um Missverständnissen vorzubeugen: Ich plane den Einsatz einer BMA - keiner BMZ.
Es wird auch kein Feuerwehrbedienfeld geben.
Die Rufeinrichtung per Telefon soll mir lediglich im Alarmfall eine SMS auf das Mobiltelefon senden - nicht selbsttätig einen Notruf absetzen.
So soll das später auch einmal die Heizung und die Alarmanlage machen. vielleicht ließe sich das auch koppeln.

ray82 schrieb:
Einige Dinge fehlen m.E. einfach
So! Genau. Jetzt verstehst du mich. Das sind genau die Informationen, die ich suche. Was würdest du noch zusätzlich implementieren? Genau solche Anregungen suche ich.
 
@all
Bevor hier auch noch die große Haue losgeht, ein kleiner aber wohl entscheidender Einwurf:

Wenn ich andere Fragen vom "Agenten" *gg* richtig im Hinterkopf habe, dann handelt es sich hier um

sein Eigenheim,

wie groß und aufwändig (grrrr) sei dahingestellt. Die Meßlatte kann dann deutlich anderst angesetzt werden als im gewerblichen Wohnungs- oder auch Industriebau.

Vielleicht ist das die entscheidende Info für "umsetzbare" Lösungen.
 
Heute mittag hatte ich noch einen Termin mit einem Kunden, der mich auf den Namen eines Herstellers von Brandschutzelektronik in unserer Region hinwies.
Ich habe die Adresse erfragt und bin mal 25 km hingejettet. Dort habe ich eine gute Vorstellung gefunden, was es so am Markt gibt.

Die Firma vertreibt nur über den Großhandel - also bin ich auf dem Rückweg über meinen Fachgroßhandel gefahren. So verkehrt ist meine Einschätzung gar nicht.

Mini-BMA 170,- €; foto-elektrischer Rauchmelder 35,- €; Hitzemelder 18,- € - und das sind lediglich die Listenpreise. Ein echter Schnapper!
 
Ah Eigenheim,

na gut ... =)

Also wir planen eher so ... naja ... ein paar Nummern größer halt.

Schön, dass du was gefunden hast, was für dich passt - ob das jetzt Sinn macht mag ich nicht bewerten.

Sowas kommt halt bei raus, wenn die "Aufgabenstellung" so knapp formuliert ist und die Glaskugel einen falsch berät. Bei so "Basteleien" im Eigenheim hätte ich mich dann dezent enthalten bzw. maximal die Sinnhaftigkeit hinterfragt.
 
Ok, rollen wir den Fall einfach neu auf. Denn, nur weil ich jetzt eine quasi-Vorstellung habe, ist die Kiste noch lange nicht rund. Was sollte ich berücksichtigen?
 
AgentBRD schrieb:
Ok, rollen wir den Fall einfach neu auf. Denn, nur weil ich jetzt eine quasi-Vorstellung habe, ist die Kiste noch lange nicht rund. Was sollte ich berücksichtigen?

von Alarmierung habe ich noch garnichts gehört? Haben deine Rauchmelder integrierte Signalgeber?

Die einzuhaltenden Eckabstände, Abstände zu Wänden und Leuchten usw. sind dir bekannt?

Notstromversorgung der BMZ?
 
ZeroM schrieb:
von Alarmierung habe ich noch garnichts gehört? Haben deine Rauchmelder integrierte Signalgeber?
Ja, die Sensoren sind mit Signalmitteln ausgestattet. In zwei weitere Räume würde ich zusätzliche Signalgeber einsetzen.

Die einzuhaltenden Eckabstände, Abstände zu Wänden und Leuchten usw. sind dir bekannt?
Nein, die kenne ich nicht. Aber das ist ein wertvoller Einwand. Hast du da was für mich?

Der größte Raum hat 6x12m. Ich hätte auf jeden Raum, der 6x8m oder kleiner misst, jeweils einen Sensor in die Mitte des Raumes gesetzt.
Den Raum mit 6x12m müsste ich ohnehin mit zwei Sensoren ausrüsten, da sich in der Mitte des Raumes ein Stahlträger mit 25cm Stärke hindurchzieht; die Deckenfläche quasi geteilt wird.

Notstromversorgung der BMZ?
Auf jeden Fall! Ich dachte dabei an eine Anlage mit Pufferakku.
 
Gestern abend habe ich Antwort von dem Büro erhalten, dass das Brandscgutzgutschten für das Gebäude erstellt hat. Demnach findet die DIN 14676 keine gesetzlich verankerte Anwendung in meinem Bundesland, da bei uns keine Rauchmelderpflich gemäß Landesbauordnung besteht. Gut - das sei nur eine Anmerkung, irgendwas Brandmeldetechnisches kommt dennoch in die Hütte.

Mein Konzept sei nach Einschätzung des Büros weit über den Anforderungen. Das hört man gerne.

Ich habe jetzt trotz Recherche nichts zu den Abständen (Distanz zu den Ecken, zu den Lampen, Abdeckungsvermögen) gefunden und war auch zu dusselig, dies über das Büro zu erfragen.
Wenn ich dort nachfrage, erhalte ich wohl frühestens Dienstag eine Antwort.
Hat jemand von euch derartige Angaben auf Tasche?
 
Folgendes kann man zu den von mir erwähnten Punkten sagen:

Optische Rauchmelder
Raumfläche bis 80m²: Eckabstand max. 6,60m
Raumfläche über 80m²: Bis 6m Deckenhöhe max. 60m² Überwachungsfläche pro Melder, Eckabstand max 5,70m

Thermomelder
Raumfläche bis 30m²: Eckabstand max. 4,40m
Raumfläche über 30m²: Deckenhöhe max. 7,50m, max. 20m² Überwachungsfläche pro Melder, Eckabstand max 3,50m

Flure bis 3m Breite
Melder zuerst in Eck- und Krezungsbereichen anordnen. Maximaler Abstand Melder zu Flurende 7,5m, maximaler Melderabstand 15m

Zwei Melder in dem Raum mit dem Träger sind auf jeden Fall sinnvoll! In den anderen Räumen mußt halt kucken ob du die Eckabstände einhalten kannst, sonst Melderanzahl erhöhen! Signalisierung sollte in allen Räumen erfolgen in denen sich Leute aufhalten könnten. Wenn du speziellere Fragen hast stell sie ruhig, hab nur mal paar wichtige Eckdaten zusammengeschrieben...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Brandmeldezentrale - Projektierung

Ähnliche Themen

P
Antworten
0
Aufrufe
7.852
Pommi92
P
L
Antworten
8
Aufrufe
1.296
edi
Zurück
Oben