Brandschutzschalter lösen aus

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Newbie82

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Hallo,
bin neu hier und hoffe auf Eure Fachkompetenz.
Sind jetzt drei Jahre in unserem Neubau und hatten nie Probleme mit den Sicherungen.
Seit einem Jahr kam noch ne PV dazu.
Nur falls es von Interesse sein könnte.
So, seit zwei Monaten lösen sporadisch Brandschutzschalter aus, sind Siemens 5SL4516-6. Mal ist es Bad mit Kinderzimmer. Dann Keller. Dann EG Brschattung. Unabhängig von Lasten.
Nachdem heute drei Sicherungen raus waren hab ich mal nach Gemeinsamkeiten gesucht. Alle hängen an L2. Hat jemand ne Idee?
Elektriker ist informiert zwecks Isolationsprüfung nur ist der voll mit Arbeit…
Wäre wirklich für jeden Tip dankbar da ich gerade 2 Mal am Tag immer schau ob noch alle Sicherungen drin sind
 
Hallo,

Bei einem RCD (FI) Fehler hilft die Iso-Messung.
Wie ich den Grund für die Auslösung eines Brandschutzschalters prüfen kann?
 
Kann man zeitlich nachvollziehen, dass die Schutzschalter nur auslösen, bei Tageslicht, also wenn die PV arbeitet? Ist das eine einphasige PV die zufälligerweise auch am L2 liegt?
 
An so was hab ich auch denken müssen jedoch lief 10 Monate alles gut und es ist ein 3 Phasen WR verbaut???
Bin da aber nicht mit der genauen Verschaltung vertraut? Gab wohl von Siemens auch mal ne Charge die Probleme machte????
Alles etwas unklar
 
Wie ich den Grund für die Auslösung eines Brandschutzschalters prüfen kann?
Gar nicht, ist wie mit normalen Leitungsschutzschalter, auf den Hersteller vertrauen :)

@Newbie82
Der AFD-Block funktioniert vom Grundsatz her nur "vorwärts", also schützt eigendlich nur den nachfolgenden Stromkreis. Eine Ursache davor sollte ihm realtiv egal sein. Soweit die Theorie. Der XXX-1 ist ein Auslaufmodell, der Nachfolger ist der XXX-2, ob es allerdings zu Problemen mit der alten Serie kam, kann ich dir leider nicht verantworten.
Bei der Fehlersuche würde ich erstmal im Bereich der Verteilung ansich schauen lassen, das alle Schrauben richtig angedreht sind, bzw. wenn Federzugklemmen verwendet wurden, das keine Ader lose ist. Sollte das alles OK sein, würde ich mir den Stromkreis aussuchen der am meisten ausgefallen ist, und dort die Verbindungen hinter Schalter etc. überprüfen. Mit viel Glück sind Wago-Klemmen verbaut und die Adern nicht richtig eingesteckt.
Mehr Ratschläge oder Hinweise würde/kann ich aus der Entfernung leider nicht geben.
 
Aus der Ferne schwer zu sagen. Wäre theoretisch möglich, dass beim Wechselrichter im Zweig L2 ein Fehler vorliegt, der die Brandschutzschalter irritiert??? Mangelnde Siebung der Chopperfrequenz oder instabiles Arbeiten auf dieser Phase?

Zuerst mal beobachten, zu welcher Tageszeit die Auslosungen erfolgen?

Nachdem heute drei Sicherungen raus waren hab ich mal nach Gemeinsamkeiten gesucht. Alle hängen an L2. Hat jemand ne Idee?

Sind noch mehr Brandschutzschalter an L2 oder sind die genannten drei alle?
 
Der AFD-Block funktioniert vom Grundsatz her nur "vorwärts", also schützt eigendlich nur den nachfolgenden Stromkreis. Eine Ursache davor sollte ihm realtiv egal sein

Ich habe ehrlich gesagt noch keinen AFD verbaut, also keine Praxiserfahrung damit. Die Dinger reagieren doch auf "hochfrequente" Signale auf der Leitung, wie sie etwa Schmorstellen oder Lichtbögen erzeugen. Dann könnte doch auch eine entsprechend leistungsstarke Quelle solcher "Hochfrequenz", die vor dem AFD liegt, ihn beeinflussen? Ich denke, da liegt keine Tiefpassfunktion in dem AFD, die Ein- und Ausgang trennt?
 
Nunja, wenn es so wäre, dann bräuchte man nicht für jeden Stromkreis einen eigenen AFD bzw AFDD, dann würden je Aussenleiter einer langen. In den Teilen ist ja eine Elektronik mit Microprozessor etc., die sich in regelmäßigen Abständen selbst testet, sprich die Simulation eines Fehlerfalls inkl. Auslösung, wobei diese zwar elektronisch ausgeführt aber am Schaltschloss entsprechend gestoppt wird. Die wissen schon auf welcher Seite der Fehler besteht, zumal der Anschluss richtungsgebunden ist.

Vom Grundsatz wäre aber auch sinnfrei wenn der Fehler vor dem AFD/AFDD bewertet werden würde, dann würde ja alle auslösen die auf dem "belasteten" Aussenleiter liegen. Genau der Fehler, wie beim TE, ist mitunter auch ein Grund warum ich diese Gerätschaften aktuell grundsätzlich ablehen. Du hast Auslösungen, und folglich keinen Strom mehr in dem Stromkreis, aber kannst den Fehler nichtmal ermessen, wie zb. ein Isolationsfehler oder einen Differenzstrom. Sondern muss im schlimmsten Fall "Try and Order" tagelang den Fehler "erschnüffeln".
 
Gar nicht, ist wie mit normalen Leitungsschutzschalter, auf den Hersteller vertrauen

Testen mit Hausmitteln könnte man normale LS-Schalter durchaus. Man nehme einen (Trenn)-Stelltrafo, wie in der Fernsehwerkstatt üblich und einen dicken 50 Hz 12Volt (Halogen)trafo, (150...200VA), sowie eine handelsübliche Strommesszange, die mehrere hundert A kann. Der LS-Schalter kommt an die Sekundärwicklung des Halogentrafos direkt im Kurzschlussbetrieb.. Dann den Stelltrafo ganz langsam hochregeln und dabei die Strommesszange beobachten. Kann man einwandfrei die thermischen und auch die magnetischen Auslöser von B und C Typen bis etwa 20A testen. Bei den ganz hochstromigen Messungen muss man natürlich schnell sein, damit der Trafo nicht abraucht. Aber für ein paar Sekunden schafft so ein Trafo auch 200A.

Auf Youtube gibt es irgendwo ein Video wo einer mit "Hausmitteln", die Funktion eines AFD testet. Ich denke es war englischsprachig? Müsste ich mal suchen. War aber noch einfacher, als meine Schaltung für LS mit 2 Trafos. Sicher nicht wissenschaftlich fundiert, aber besser als gar nichts.

Allerdings sind all diese Methoden nicht zur Anwendung durch Laien gedacht!!!
 
Vom Grundsatz wäre aber auch sinnfrei wenn der Fehler vor dem AFD/AFDD bewertet werden würde, dann würde ja alle auslösen die auf dem "belasteten" Aussenleiter liegen.

Aber dann müsste ein Tiefpass zwischen Ein- und Ausgang liegen, der die hochfrequenteren Komponenten sperrt? Möglich, dass so etwas wie ein Summenstromwandler das hinreichend bewerkstelligt?

Wenn ich mal viel Zeit und Lust habe, würde ich mir interessehalber so einen AFD besorgen und damit experimentieren. Alleine schon, um ein "Gefühl" zu bekommen, wie solche Dinger in der Praxis arbeiten.
 
Testen mit Hausmitteln könnte man normale LS-Schalter durchaus....
Aber sicherlich nicht im eigebauten Zustand in einer Unterverteilung ;)
Das ganze mag zwar den LS auslösen, nur ist das eine, ich sag mal liebevoll "Bastelei" und keine reproduzierbare Testumgebung. Zumal absolut praxisfremd, da nur ein ausgebauter LS "geprüft" werden kann. Aber ich verstehe den Aspekt von experimenteller Neugierde :) Auf ähnliche Art wurde bei einem ehm. Arbeitgeber, früher wohl bemerkt, beispielsweise Lichterketten mit Illu-Leitungen/-fassungen vor dem Einsatz für die Weihnachtsdekoration der städtischen Weihnachtsbäume und Strassenbeleuchtungen auf Schäden geprüft, war aber nur was für die "harten Jungs" :D

Auf Youtube gibt es irgendwo ein Video wo einer mit "Hausmitteln", die Funktion eines AFD testet.
Nunja, das ich da schmunzlen muss verstehst du sicherlich :cool:

Sicher nicht wissenschaftlich fundiert, aber besser als gar nichts.
Das ist, ums mal salopp auszudrücken, flüssiger als flüssig, nämlich überflüssig ^^
Ohne zu wissen wie das Auswerteprogramm programmiert ist, ist es sinnfrei irgendwas "testen" zu wollen. Die eigendliche Funktion kann ich ja am Gerät selbst mit der Prüftaste ausführen. Was für Fehlerfälle allerdings im Stromkreis überhaupt erkannt werden, ist reine Auslegungssache des Herstellers.

Aber dann müsste ein Tiefpass zwischen Ein- und Ausgang liegen, der die hochfrequenteren Komponenten sperrt?
Wie gesagt, da steckt ein Microprozessor mit entsprechenden Programm und Sensorik dahinter, der weiss woher was kommt.

Möglich, dass so etwas wie ein Summenstromwandler das hinreichend bewerkstelligt?
Nein

Wenn ich mal viel Zeit und Lust habe, würde ich mir interessehalber so einen AFD besorgen und damit experimentieren. Alleine schon, um ein "Gefühl" zu bekommen, wie solche Dinger in der Praxis arbeiten.
Kannst du gerne machen, und vielleicht auch mit uns hier teilen. Nur sehe ich da, im Gegensatz zu Tests mit RCD oder LS, ohne Wissen um die Elektronik/Programmierung nicht viele Chancen auf Erfolg. Da kann man dann nur mittels "Try and Error" irgendwelche Fehlerfälle produzieren, was aber dann auch wieder nur rein experimenteller Natur ist.

Solange es keinen "Standard" gibt, der auch von Messgeräten jedweiliger Hersteller geprüft werden kann, bleibt das für mich ein nettes Feature aber sicherlich keine verpflichtende Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit in elektrischen Anlagen.
 
Ja, klar, die LS müssen ausgebaut sein, für meine Testschaltung. Trotzdem ist das nicht nur eine liebvolle Bastelei, sondern die Genauigkeit von Strommesszange und Stoppuhr sind hinreichend groß, um nachvollziehbare Ergebnisse zu erhalten. Man meint immer, man müsse unbedingt ein sündteures Messequipment benutzen, um genaue praxisgerechte Ergebnisse zu erhalten, das ist absolut falsch. Man braucht die physikalische Grundstruktur der Messanordnung und entsprechendes Know How. Dann ist kein Mikroprozessor notwendig. Sonst hätten die Techniker und Wissenschaftler vor der Erfindung von Prozessoren doch nur Unfug gemessen? Ich denke, dass zum Beispiel der Mit-Erfinder des FI Biegelmeier sicher keine computergesteuerten Messgeräte verwendet hat, um seine Erkenntnisse zu gewinnen, von denen wir heute noch schöpfen.
Und das hier mit dem Test von Lichterketten zu vergleichen ist schon dreist. Ich weiss, wovon ich spreche, arbeite 20 Jahre an der Hardware von rechnergesteuerten Testsystemen für Halbleiter. Und Du wirst es nicht glauben, man hat Quellen am Labortisch liegen, die man mittels Krokodilklemmen mit Lasten verbindet und trotzdem Ströme im einstelligen Nanoamperebereich mit einer jederzeit nachvollziehbaren Auflösung von einem Nanoampere realisieren kann. Auf der anderen Seite Quellen, die 300A Pulse erzeugen, an Lastwiderständen von 10 Milliohm in Vierleiter-Sense Technik. Und auch hier ist es möglich, mittels Krokodilklemmen zum Beispiel die Genauigkeit eines 10 Milliohm Widerstandes nachvollziehbar auf 0,1% zu bestimmen. Ist schon klar, im reellen Betrieb beim Halbleiterhersteller läuft die Kiste natürlich immer rechnergesteuert. Aber im Service bei der Fehlersuche, wo das konkret defekte Bauteil gefunden werden muss, gibt es keine Routine, die das kann und keinen Hardware-Adapter, der alle möglichen, als Fehlerquelle in Betracht kommenden diskreten Bauteile automatisch kontaktieren kann. Da ist ein Techniker mit Kreativität gefragt, der einen, in eine Leiterplatte eingebauten 10 Milliohm Widerstand mittels Krokodilklemmen-Verbindungen zu einer 1,000A Konstantstromquelle und einem Multimeter verifizieren kann auf 0,1% Genauigkeit, oder die Isolation von Halbleiterschaltern bis in den Gigaohm-Bereich. Die wurde auf eingebauter Bauteileebene ganz simpel mittels dreier in Reihe geschalteter 9Volt-Block Batterien an einem handelsüblichen Multimeter zielsicher gemessen. Und erstaunlicherweise mit einer um den Faktor zehn höheren Genauigkeit, als die automatisierte Selbsttestroutine, die einem nur sagen konnte, in welchem Bereich von etwa 30 Bauteilen ein Fehler liegen soll.
 
Ja, klar, die LS müssen ausgebaut sein, für meine Testschaltung. Trotzdem ist das nicht nur eine liebvolle Bastelei, sondern die Genauigkeit von Strommesszange und Stoppuhr sind hinreichend groß, um nachvollziehbare Ergebnisse zu erhalten.
Das einzige was der Versuchsaufbau beweist, ist die Tatsache das bei Strom X (zzg. Toleranz) der LS auslöst. Das sagt noch lange nichts darüber aus wie schnell zb. die AUslösung erfolgt. Ich wage auch zu bezweifen das man mit Stoppuhr und Stellttrafo Reaktionszeiten im Toleranzbereich von 100ms hat.

Man meint immer, man müsse unbedingt ein sündteures Messequipment benutzen, um genaue praxisgerechte Ergebnisse zu erhalten, das ist absolut falsch. Man braucht die physikalische Grundstruktur der Messanordnung und entsprechendes Know How.
Das kommt drauf an was man wie messen will. Will man nur den Luftdruck in einem Reifen messen, langt meist der einfachste alte analoge Druckluftprüfer. Willst du hingegen die komplette Auslösecharakteristik eines AFDD messen wollen, wird es nunmal eng mit Stecktafel und Stelltrafo. Das liegt einfach in der Natur des Sache ^^

Dann ist kein Mikroprozessor notwendig. Sonst hätten die Techniker und Wissenschaftler vor der Erfindung von Prozessoren doch nur Unfug gemessen? Ich denke, dass zum Beispiel der Mit-Erfinder des FI Biegelmeier sicher keine computergesteuerten Messgeräte verwendet hat, um seine Erkenntnisse zu gewinnen, von denen wir heute noch schöpfen.
Hmm, ich sag mal so, wenn man die gleiche Technik, ohne technologische Weiterentwiicklung, weiter genutzt hätte, wären die RCD/FI's heute nicht auf dem Funktionslevel. Frag dich einfach mal ob du lieber einen von 2021 oder einen von 1960 einbauen würdest, und vorallem warum.
Wenn man deine Aussage wörlich nehmen wollte, dann sollte doch das regelmäßige drücken der Testtaste die "richtige" Messung mittels teurer Messtechnik ersatzlos ersetzen können. Also ich persönlich fände es schon gut, wenn der RCD/FI innerhalb der Normung auslöst, als das er "nur" auslöst.

Und das hier mit dem Test von Lichterketten zu vergleichen ist schon dreist.
Nö, ist das gleiche Funktionsprinzip. Ich teste mit sehr hohen Strömen ein elektrisches Betriebsmittel auf eine spezifische Eigenschaft.

Ich weiss, wovon ich spreche, arbeite 20 Jahre an der Hardware von rechnergesteuerten Testsystemen für Halbleiter. Und Du wirst es nicht glauben, man hat Quellen am Labortisch liegen, die man mittels Krokodilklemmen mit Lasten verbindet und trotzdem Ströme im einstelligen Nanoamperebereich mit einer jederzeit nachvollziehbaren Auflösung von einem Nanoampere realisieren kann. Auf der anderen Seite Quellen, die 300A Pulse erzeugen, an Lastwiderständen von 10 Milliohm in Vierleiter-Sense Technik. Und auch hier ist es möglich, mittels Krokodilklemmen zum Beispiel die Genauigkeit eines 10 Milliohm Widerstandes nachvollziehbar auf 0,1% zu bestimmen.
Hmm, nunja ich möchte den Absatz, was den Praxisbezug betrifft, so stehen lassen, nur würde ich den gerne mit einer Frage abschliessen:
Kannst du die beschrieben Genauigkeit auch mit einem gewöhnlichen Stelltrafo und einer Stoppuhr in der Hand hinbekommen? Ich beziehe mich da auf deine Aussage
Man nehme einen (Trenn)-Stelltrafo, wie in der Fernsehwerkstatt üblich und einen dicken 50 Hz 12Volt (Halogen)trafo, (150...200VA), sowie eine handelsübliche Strommesszange, die mehrere hundert A kann.
Wobei da auch noch nix von Stoppuhr stand...

Aber im Service bei der Fehlersuche, wo das konkret defekte Bauteil gefunden werden muss, gibt es keine Routine, die das kann und keinen Hardware-Adapter, der alle möglichen, als Fehlerquelle in Betracht kommenden diskreten Bauteile automatisch kontaktieren kann. Da ist ein Techniker mit Kreativität gefragt, der einen, in eine Leiterplatte eingebauten 10 Milliohm Widerstand mittels Krokodilklemmen-Verbindungen zu einer 1,000A Konstantstromquelle und einem Multimeter verifizieren kann auf 0,1% Genauigkeit, oder die Isolation von Halbleiterschaltern bis in den Gigaohm-Bereich. Die wurde auf eingebauter Bauteileebene ganz simpel mittels dreier in Reihe geschalteter 9Volt-Block Batterien an einem handelsüblichen Multimeter zielsicher gemessen. Und erstaunlicherweise mit einer um den Faktor zehn höheren Genauigkeit, als die automatisierte Selbsttestroutine, die einem nur sagen konnte, in welchem Bereich von etwa 30 Bauteilen ein Fehler liegen soll.
Und was hat das nun mit elektrischen Schalt- und Schutzgeräten in der Hausinstallation zu tun?

Ich habe es schonmal an anderer Stelle geschrieben, ich kann und werde niemand in einem anonymen Forum in irgendeiner Form die Qalitfikation zu irgendwas zu- oder absprechen, denn das kann ich so nicht beurteilen. Ich kann aber meine Meinung zu Aussagen anderer ebenso äussern, wie im umgekehrten Fall auch. Da kann ich mich nur auf meine, doch recht lange, berufliche Zeit in verschiedenen elektrotechnischen Bereichen mit den erworbenen praxisbezogenen und fachlichen Erfahrungen berufen. Manches halte ich für sinnvoll, anderes wiederum für unsinnig. Ich bin jedoch der Auffassung, das Messungen zum einen reproduzierbar sein sollen, und vorallem aussagekräftig, natürlich in den vorgesehen Grenzen.
Die Überprüfung eines RCD/FI (insbesondere eines Typ B) ist, meiner Meinung nach, mit einer richtigen Messung erst aussagekräftig. Nur das Drücken der Testtaste erfüllt dies eben gerade nicht. Das kann eine Fachkraft innerhalb weniger Minuten mittels eines passenden, wenn auch teuren, Messgerät problemlos erfüllen.
Die Auslösecharakteristik eines Leitungsschutzschalters zu überprüfen, ist aber in der Praxis beim Kunden so überhaupt nicht möglich. Denn, wie der RCD/FI, ist auch der Leitungsschutzschalter von der nachfolgenden Installation abhängig. Man mißt ja auch den RCD/FI nicht an deren Abgangsklemmen, sondern am Ende des Stromkreises.
Für das private/persönliche Interesse, oder im Umfang eines Experimentes, kann man sich einen experimentellen Aufbau zu eigen machen, und mit entsprechenden Zeitaufwand solche Messungen durchführen, das ist und bleibt aber nunmal eine private Liebhaberei/Bastelei/Experiment/wieauchimmermanesnennenwill und ist keine praxistaugliche Angelegenheit.
 
Das sagt noch lange nichts darüber aus wie schnell zb. die AUslösung erfolgt. Ich wage auch zu bezweifen das man mit Stoppuhr und Stellttrafo Reaktionszeiten im Toleranzbereich von 100ms hat.

Prinzipiell unterscheiden wir mal zwischen der Prüfung des thermischen und des magnetischen Auslösers:

Für ersteres stellt man z.B. den 1,5 fachen Nennstrom ein, bei kaltem LSS und bestimmt die Zeit bis zur Auslösung. Diese muss im Bereich 40...300 sek liegen. Falls sich durch thermische Effekte während dieser Zeit die Stromstärke leicht ändern sollte, kann man händisch in ausreichend kurzer Zeit nachregeln. Man arbeitet ja nicht mit einer Konstantstromquelle, sondern mit einer Konstantspannungsquelle, die durch manuelles Nachregeln zur Konstantstromquelle wird. Die kurze Zeitverzögerung durch den Faktor Mensch ist im Vergleich zu den 40...300 sek absolut vernachlässigbar. Je nachdem, wie weit man es treiben will, kann man noch Zeiten für 1.1 fach, 1,2 fach, 1,3 fach, 2 fach, 3 fach usw. aufnehmen. Aber immer die Abkühlphase abwarten. Wie lange die sein muss, wird man nach wiederholten Messungen definitiv herausgefunden haben. Wenn dann alle Zeiten und Ströme innerhalb der Auslösekennlinien liegen, wird wohl die Zuverlässigkeit des thermischen Auslösers hinreichend bewiesen sein. Und die Genauigkeit einer handelsüblichen guten Strommesszange wird sicher reichen für solche Geräte wie LSS.

Um zum Beispiel bei einem B16A LSS, den magnetischen Auslöser zu prüfen, stellt man zuerst 48A ein. Die Auslösung muss im Bereich 2...10 sek passieren. das heisst, mit diesem Strom darf der magnetische noch nicht auslösen, wohl aber der thermische.

Dann (wie gesagt, immer nach Abkühlphase) erneutes Hochdrehen des Stromes innerhalb einer Zeit von 1 sek, bis zu dem Punkt, an dem die magnetische Schnellauslösung erfolgt. Es ist klar, dass man an der Zange den exakten Strom zu diesem Zeitpunkt noch nicht ermitteln kann, weil die digitale Mimik immer ein paar Zehntelsekunden benötigt, bis die Messung abgeschlossen ist.
Also misst man die Leerlaufspannung am Trafo, geht zum Beispiel 5% zurück, schaltet sie an den LSS, der wird dann eine Sekunde sicher halten und man hat Zeit, den exakten Strom abzulesen. Dann um 10% rauf mit der Leerlaufspannung, auf den LSS gegeben, der muss dann innerhalb 100 ms abschalten. Und wenn man im Besitz seiner geistigen Kräfte ist, wird man wohl sicher entscheiden können, dass die Abschaltung in kleiner 0,1 sec erfolgte. Falls man Zweifel hegt, gäbs ja noch ein Oszilloskop. Oder will jemand behaupten, dass man so ein messtechnisches Schätzeisen, wie einen handelsüblichen LSS nicht mit der Genauigkeit der genannten Werkstattmittel in den Griff kriegt?
 
diese Baureihe ist doch ein Anbau Schalter der dann den angeschlossenen Leitungsschutz oder FI mit auslöst oder?
Woran erkennst Du denn, daß der Brandschutzschalter und nicht der LSS oder FI daran ausgelöst hat?
 
Das kommt drauf an was man wie messen will. Will man nur den Luftdruck in einem Reifen messen, langt meist der einfachste alte analoge Druckluftprüfer. Willst du hingegen die komplette Auslösecharakteristik eines AFDD messen wollen, wird es nunmal eng mit Stecktafel und Stelltrafo. Das liegt einfach in der Natur des Sache ^^

Es ist richtig, dass man die Messmethode den Erfordernissen anpasst. Aber nicht in jedem Fall erforderlich, um einen bestimmten Fehler zu lokalisieren, gleich das volle Programm durchzufahren. Und daher durchaus möglich, mit üblichen vorhandenen Werkstattmitteln das zu machen. Anstatt sich einen rechnergesteuerten automatisierten Prüfplatz mit allen Schikanen kaufen zu müssen. Sprich, ich simuliere eine beliebige Schmorstelle nach einem AFDD, vielleicht in mehreren Variationen, bei verschiedenen Betriebsströmen usw. Wenn dann ein AFD nicht auslöst, ist er an der Praxis vorbei entwickelt worden. Denn die Ratte, die eine Leitung durchnagt, wird sicher nicht wissen, welche hochfrequenten Signale in welcher spektraler Verteilung ihr Schaden bewirkt. Man versucht heute gerne, diverse Themen zu verkomplitzieren um sie besser zu machen. Das bewirkt oft das Gegenteil, man entfernt sich von der Praxis und schafft nicht wirklich eine höhere Sicherheit. Nur Umsatz. Beim AFD sehe ich diese Problematik so.
 
Nö, ist das gleiche Funktionsprinzip. Ich teste mit sehr hohen Strömen ein elektrisches Betriebsmittel auf eine spezifische Eigenschaft.

Für mich ist der Vergleich mit der Lichterkette keineswegs plausibel. Musst mir mal genauer erklären, wieso das nur eine Sache für "harte Jungs" gewesen ist?


wären die RCD/FI's heute nicht auf dem Funktionslevel. Frag dich einfach mal ob du lieber einen von 2021 oder einen von 1960 einbauen würdest, und vorallem warum.
Prinzipiell wäre der von 2021 wahrscheinlich technologisch besser. Aber da fließen noch andere Faktoren ein, wie z.B. kostengünstige Fertigung in diversen Ländern und damit kann man sich nicht mehr ganz so sicher sein, ob man lieber dem von 1960 oder von 2021 sein Leben anvertraut?

Wenn man deine Aussage wörlich nehmen wollte, dann sollte doch das regelmäßige drücken der Testtaste die "richtige" Messung mittels teurer Messtechnik ersatzlos ersetzen können. Also ich persönlich fände es schon gut, wenn der RCD/FI innerhalb der Normung auslöst, als das er "nur" auslöst.

Das ist ja wieder total falsch interpretiert. Wie soll die Testtaste die Funktion der gesamtem Anlage beweisen? Wenn hinten grobe Fehler eingebaut sind. Und man muss auch nicht unbedingt eine teure Messtechnik nutzen, um festzustellen, dass die FI Gesamtanlage hinreichend funktioniert. In den meisten Haushalten, wenn sie überhaupt über RCD verfügen, macht kein Laie irgendwelche Tests. Nicht mal die halbjährliche Testung mittels Prüftaste. Man müsste ja den Radiowecker oder die Uhr am Herd neu stellen usw. Privathaushalte bestellen auch nie einen E-Check, außer bei einem konkreten Fehlerfall, wo das dann evtl. mitgemacht wird.

Da wäre in der Praxis viel mehr Sicherheit produzierbar, wenn die Leute sich preiswerte, aber verlässliche RCD-Tester aus dem Baumarkt kaufen würden und einmal im Jahr alle Steckdosen der Wohnung damit abklappern würden. Wenn man so erlebt, was in der Praxis an Sünden verbaut wurde, wäre es viel sinnvoller hier von Laien mit einem preiswerten Gerät testen zu lassen, ob der RCD bei etwa 30mA oder ungefähr unter 200ms abschaltet, anstatt auf den niemals durchzuführenden E-Check zu hoffen, der einem dann zwar genau sagt, dass der FI bei 23,5mA innerhalb von 50,2 Millisekunden seine Arbeit macht.
 
Hmm, nunja ich möchte den Absatz, was den Praxisbezug betrifft, so stehen lassen, nur würde ich den gerne mit einer Frage abschliessen:
Kannst du die beschrieben Genauigkeit auch mit einem gewöhnlichen Stelltrafo und einer Stoppuhr in der Hand hinbekommen? Ich beziehe mich da auf deine Aussage

Ob Du das glaubst oder nicht, diese Methoden sind nun mal reale Praxis in diesem Bereich des Prüffelds dieser Firma. Und wir sind immer gut gefahren damit auf dem Weltmarkt, in Konkurrenz zu zwei anderen Konzernen, mit denen wir uns den größten Teil des Weltmarktkuchens teilen. Wohl gemerkt, es ist natürlich ein spezieller Bereich des Mixed Signal Geschäftes mit analogen Boards. Logisch, dass die Genauigkeit von Stelltrafo und Stoppuhr für Elektronik mit einer Messgenauigkeit im Bereich 0,1% und besser nicht ausreicht. Aber für die Toleranzen von Installationsgeräten reicht es locker.
Es ist ja ganz klar, dass die Hersteller von Installationstestern, den Leuten einreden wollen, man müsse alles ganz genau messen. Ist ja auch ihr Geschäft. Und dann meint man oft, wenn man so ein vollautomatisiertes Gerät einem unmotiviertem Azubi in die Hand drückt, dass dann sinnvolle Ergebnisse herauskommen. So nach dem Motto, wir brauchen keine teuren qualifizierten Techniker, sondern unsere Technik arbeitet vollautomatisch, da braucht man nur (böse gesagt) billige Arbeitskräfte "von den Bäumen herunterholen" und schon flutscht das...
 
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