Es gibt mehrere Faktoren, die für die Auswahl des richtigen Querschnitts zusammenführen. Wenn wir mal Spezialfälle in Großanlagen Außen vorlassen, sind für die Hausinstallation 2 bedeutende Werte entscheidend: Strombelastbarkeit und Spannungsfall.
Spannungsfall
Deine 36m sind eine Zahl aus dem Bereich Spannungsfall - eine Zahl, die aber nicht fix ist. Ohne zu verstehen, wie diese zustande kommt, ist sie genauso wertlos wie jede andere Pauschalisierung.
Jeder Leiter hat einen Widerstand, an jedem in Reihe geschalteten Widerstand fällt Spannung ab - je höher der Widerstand, desto höher der Spannungsfall, desto weniger Spannung liegt direkt am Verbraucher an.
Einer der wichtigsten Grenzwerte im Wohnungsbau (es gibt weitere) ist dabei in der DIN 18015 zu finden, die diesen auf 3% zwischen Messeinrichtung (Zählerabgang) und Anschlusspunkt (Steckdose, Leuchtenauslass, Anschlussdose, ...) begrenzt.
Und daher kommen deine 36m - Bei 16A, cos Phi = 1, 1,5mm² CU und 400V ergeben sich auf 36m = 2,97% Spannungsfall. Die 36m stammen aus einer praxisnahen Tabelle um es zu vereinfachen und sind daher glatt gerundet.
Problem: Deine Steckdosenleitung ist nicht am Zählerabgang angeschlossen, du musst von den zulässigen 3% noch den Spannungsfall zwischen Zähler und deiner Sicherung im UV abziehen und dann errechnen, wie lang die Leitung maximal werden darf um den Spannungsfall einzuhalten.
Dies hat Null mit der Verlegeart zu tun!
Strombelastbarkeit
Jeder Leiter kann nur einen gewissen maximalen Strom führen, ohne zu verglühen - maßgeblich hierbei ist, wie gut die entstehende Wärme abgeführt werden kann an die Umgebung. Die normativen Faktoren sind dabei die Verlegeart, die Häufung und die Umgebungstemperatur.
Aus letztem kam auch meine Frage, um Dir mal auf den Fuß zu treten - die maximale Leitertemperatur von NYM ist 70°C - wie viel Strom kann deine Leitung also in der Saune bei > 70°C noch transportieren? Null! Sie ist schon zu heiß!
Genauso ist auch immer die Verlegeart zu betrachten - Wärme führt sich in Dämmung halt schlechter ab, als frei hängend in der Luft. Faktisch liegt die Strombelastbarkeit in der DIN VDE 0298-4 als Grundwert (ohne Häufung, 30°C Umgebungstemperatur) bei 13A in Verlegeart A2 und 18,5A in Verlegeart E.
Und in einem Bündel aus warmen Leitungen führt sich die Wärme eben auch nicht besser ab, dazu gibt es Reduktionsfaktoren.
Also Bitte - Bedenken- und Gedankenlos handelt der Laie, aber keine Fachkraft!