Dachgeschoss ausbauen

Diskutiere Dachgeschoss ausbauen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo und einen guten morgen wünsche ich=) Ich möchte ein Dachgeschoss ausbauen, also wirklich ausbauen wird das jemand anderes ich werde es...
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Giebler92 schrieb:
Wie funktioniert das denn mit dem FI-LS Schalter?

Genau so, wie bei 2 Einzel Geräten. Benötigt jedoch weniger Platz. Dafür ist nur 1 Stromkreis je Fi möglich
 
Ok dann danke schon mal für die ganzen tollen antworten=)
Falls ich noch fragen haben sollte wende ich mich wieder an euch...

Die Bilder kommen noch.
 
Nix Besonderes an nem FI, nur muss man drauf kommen.

Die Primärwicklungen erzeugen ein magnetisches Wechselfeld, das sich im Normalfall kompensiert und insgesamt zu Null wird.

Kommt es zu einem Ungleichgewicht, dann komt die Sekundärspule ins Spiel. Dort wird ne Spannung induziert, es fliesst ein Strom und bringt das Ding zum Ausschalten.

Damit sich die primären Wechselfelder aufheben ist es lediglich nötig, dass der hin- und der rückfliessende Strom identisch ist. Über welche Wicklungen oder Anschlüsse das passiert, ist für die Funktion fast egal.

Nur wenn die Differenz nicht ausgeglichen ist, dann entsteht im Kern ein Wechselfeld. Das wiederum induziert was in der Sekundärwicklung und das Biest schaltet ab!

Deswegen kann ja auch ein Vierpoliger problemlos an Wechselstrom betrieben werden - Es kommt nur auf die Summe der (vektoriell) hin- und rückfliessenden Ströme an und die muss Null sein.


Theoretisch ist das schön und tut auch was es soll. Trotzdem scheint es Ausführungen zu geben, denen die Richtung nicht egal ist (bei Hager aber schon).
Wichtig kann ne richtige Auflegung dann sein, wenn die Testtaste noch benutzt werden soll.
Da wird meist nur künstlich ein diagonaler Fehlerstrom erzeugt, der das Ungleichgewicht provoziert.

Das ist aber i.A. nur dann wichtig, wenn ein Vierpoliger nur zweipolig angeschlossen wird. Steht alles im Beipackzettel, wie das angeschlossen gehört.
Da dürfte man sogar N und L vertauschen, der FI merkt das nicht - Der ist nur scharf auf die Differenz.

Viele Grüsse,

Uli

PS:

@fuchsi

"Wir Deutschen" haben gar nix gegen FIs, ganz im Gegenteil. Bei Meisterchen (einer vom alten Schlag) gelt ich ja beinahe schon als FI/RCD-Fetischist :lol:
 
Also entweder habe ich etwas überlesen oder hier wurden einem offenkundig unkundigen im Wohnungsbau vieles an Basis-Informationen enthalten, die hilfreich wären Entscheidungen zu verstehen, die ich teilweise auch für übertrieben halte.

Um das ganze mal aufzurollen, es soll Wohnraum geschaffen werden:

1 Wohnzimmer
1 Schlafzimmer
1 Arbeits/Gäste/(Enkel-)Kinderzimmer
evtl. ein Flur/Treppenraum

Die Anzahl von 35 Steckdosen für diese Raumkombination liegt im Bereich der Mindestausstattung der Planungsnorm RAL RG 678. In dieser Klasse wird die Aufteilung der Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise anhand der Wohnfläche vorgenommen, bis 50m² 3, 50-75m² 4 Stromkreise - von einer größeren Fläche, denke ich, reden wir hier nicht. Wenn es sich für einen Raum hier lohnt mehr als einen Stromkreis zu installieren ist dies vermutlich das Wohnzimmer, in dem ich die meisten Steckdosen und auch den größten Leistungsbedarf vermuten würde.

Schuko-Steckdosen sind bis 16A belastbar. Man sollte vorsichtig sein diese darunter abzusichern, da viele Hersteller von einer Standardabsicherung mit B16A ausgehen - manche PC-Netzteile und Staubsauger lassen einen B10-Automaten bedingungslos fliegen, auch wenn die Nennleistung darunter liegt. B13 gilt daher oft als Kompromiss. Die Absicherung mit C-Charakteristik ist ebenso möglich - hier ist die Anforderung an den Schleifenwiderstand aber doppelt so hoch wie bei B, weswegen hierauf besonders geachtet werden sollte - schlimm genug, dass B16-Automaten oft pauschal Verwendung finden ohne nachzumessen ob die Abschaltbedingungen überhaupt erfüllt werden können. Man verlässt sich zu sehr darauf, dass es meistens passt - meistens ist aber nicht immer.

Die Anzahl an Steckdosen je Stromkreis ist beliebig - theoretisch unendlich, begrenzt durch den entstehenden Schleifen- und Netzinnenwiderstand. Ganz einfach deswegen, weil die Anzahl an Steckdosen keine Relevanz hat, was daran letztendlich wirklich angeschlossen wird.

Die anzuschliessenden Geräte dürfen natürlich nicht die Leitung überlasten, viel filigraner wird aber immer mehr wieviel Elektronik zu erwarten ist. Viele elektronische Geräte erzeugen einen Ableitstrom. Manche nur 0,02mA, manche garnix - ganz wenige aber auch bis zu 2mA. Und da kommt jetzt wieder der vorgeschaltete FI zum tragen. Ein FI mit einem Differenzstrom von 30mA darf ab 15mA und muss spätestens bei 30mA auslösen. Wer die Dinger mal gemessen hat weiss, die meisten schalten unter 20mA bereits ab. Gehen wir davon aus du hast 7 Geräte, die 2mA Ableitstrom aufweisen - das sind 14mA. Gehe weiterhin davon aus du hast den besten FI der Welt, der bei 15mA abschaltet. Hängst du nun ein achtes Gerät dran mit einem solchen Ableitstrom fliegt der FI. Strom aus. Wir beschränken uns daher z.B. bei der Einrichtung von Büros darauf möglichst weniger als 7 Arbeitsplätze mit einem Stromkreis zu versorgen. So ein typischer Arbeitsplatz aus PC, Drucker, Monitor kommt i.d.R. auf 1-1,5mA Ableitstrom in der Summe. Im Wohnungsbau gehe ich derzeit von 0,3mA je Gerät aus. Wenn jedes Gerät eine Steckdose hätte, sollten nicht mehr als 50 Steckdosen an einem FI betrieben werden. Jetzt muss man noch auf die Ausstattung achten - ein Zimmer mit 4 Steckdosen wird vermutlich mittels Mehrfachsteckdosen mehr als 4 Geräte beinhalten, ein Raum mit 20 Steckdosen evtl. nur 10 weil man großzügig geplant hat. Das sind also keine fixen Werte und weiss Gott nicht jedes Gerät erzeugt überhaupt einen Ableitstrom. Aber man sollte mal darüber nachgedacht haben. Ich denke nicht, dass du mit 3 FIs ein Problem bekommst, die Erklärung soll nur dein und evtl. auch das Verständnis anderer erleuchten.

Wichtig ist immer der Werdegang vom Gerät zur Absicherung und anhand derer zur Leitung. Wenn du nicht weisst wieviel Leistung erforderlich ist, weisst du nicht womit du abzusichern hast und kannst nicht bestimmen was für eine Leitung erforderlich ist. In deinem Fall sind 3 Stromkreise mit B16A abgesichert eine Begrenzung, die wohl kaum überschritten wird. Damit im Falle eines Kurzschlusses aber auch nur der B16-LSS fällt und nicht die vorgeschaltete Schmelzsicherung musst du Selektiv bleiben. Dazu müsste man wieder die Widerstände des Netzes kennen, die du nicht kennst. Daher kann man wieder nur raten. Ich würde von einem unbeeinflussten Kurzschlusstrom von 2-3kA ausgehen. Um dabei zu den B16-Automaten Selektiv zu bleiben ist eine Vorsicherung von 50 (~2 kA) bzw. 63A (~2,9 kA) erforderlich. Bei einem Kurzschlusstrom von 1,3kA wäre eine 35A Schmelzsicherung ausreichend. Erst wenn du das definiert hast kannst die bestimmen, welche Leitung erforderlich ist. Zur Auswahl jeder Leitung ist immer von nöten: Vorsicherung, Länge, Leistung, Häufung, Verlegeart und Umgebungstemperatur. Ohne diese Angaben kannst du alles nur erraten.
 
Alles richtig, aber erst muss man doch mal das Konzept auf die Spur bringen?

Viele Grüsse Uli (der jetzt wieder Mäuse sieht und einfangen muss)
 
Muss ich den FI dann vor den LS schalten oder nach dem FI?
Mein Ausbilder meinte jetzt das ich den LS vor den FI schalten muss.
 
So jetzt ganz einfach


HV im Keller:
3pol NEOZED Block mit 25 oder 35A Einsätze. Was hast denn nun für Vorsicherungen (Hausanschluss)

Zuleitung zur UV
5x10mm² oder 5x16mm² (wegen dieser blöden deutschen Norm von wegen hauptleitungen mit 63A Belastbarkeit - in Österr. würde iche in 5x6mm² legen)

UV im Dachgeschoss Variante1:
ein 4pol RCD 40A/0.03A
dahinter pro Stromkreis einen Leitungsschutzschalter B13A oder B16A aufgeteilt auf die 3 Aussenleiter.


UV im Dachgeschoss Variante2:

pro Stromkreis einen kombinierten FI-LS B13A oder B16A mit 0.03A Fehlerstrom



Eigentlich sollte Variante1 vollkommen ausreichend für Dein Vorhaben sein.
 
Giebler92 schrieb:
Muss ich den FI dann vor den LS schalten oder nach dem FI?
Mein Ausbilder meinte jetzt das ich den LS vor den FI schalten muss.

Du musst eines von beidem, du kannst Dir aussuchen was - LSS hinter FI hat den Vorteil, dass mehrere Stromkreise pro FI angeschlossen werden können, daher ist es die gängige Methode.

Ein zusätzlicher Backup-Schutz vor dem FI, den dein Ausbilder womöglich als Zwang zur Vorsicherung missverstand, ist bei den Hausanschlüssen bis 63A im Wohnungsbau nicht erforderlich - dies kann Dir mal in großen Gewerbe- oder Industrie-Anlagen passieren.
 
dankeschön ich werde einen FI-LS schalter verwenden.

wie funktioniert das mit dem anschluss?
 
Genau so wie wenn Du nen zweipoligen LS anschliessen würdest - Nur dass halt der FI auch gleich noch nen LS drin hat. Da sollt man aber aufpassen, dass man L auch dort anschliesst, wo auch L drauf steht. Der Grund ist, dass meist nur der mit L bezeichnete Zweig ne Überstromüberwachung hat - Der N nicht! Und weil wir N nicht unabhängig von den Aussenleitern schalten dürfen und zumindest den L überwachen müssen ...
Abschalten tut das Ding zwar zweipolig, aber wir müssen halt L überwachen.

Ich würd mir das mit den FI/LS-Kombis (alà ADA916D) nochmal überlegen. Natürlich ist es ne Nobellösung, aber auch entsprechend teuer und braucht bei ner Neuinst insgesamt mehr Platz.
Die Dinger nimmt man meist, wenn man bei ner Nachrüstung eines einzelnen Kreises nen FI haben sollte, aber keinen Platz mehr in der UV mehr hat.

Viele Grüsse,

Uli
 
Nur weil viele diese als Notlösung sehen und entsprechend selten verbauen, sind sie so teuer... 40A/30mA FIs haben auch mal 80 Euro gekostet - und jetzt?
 
Also diesen FI-LS: HAGER ADS916D FI-LS 1P+N 6kA B-16A 30mA

40€ ist doch ok oder?
 
Ja, 40€ sind für einen Endkundenpreis ganz ok ...
 
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