Dachsparrenhalterung ohne Potentialausgleich

Diskutiere Dachsparrenhalterung ohne Potentialausgleich im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Elektrikergemeinde, vorweg ich bin totaler Laie. Bei unserem Hausbau haben wir uns von den Dachdeckern auf Anraten eines...
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Blitzangsthase

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Hallo liebe Elektrikergemeinde,

vorweg ich bin totaler Laie.

Bei unserem Hausbau haben wir uns von den Dachdeckern auf Anraten eines Bekannten sofort einen Dachsparrenhalter für die SAT-SCHÜSSEL ranmachen lassen. Dabei wurde der Potentialausgleich nicht am Sparrenhalter angeschlossen.

Nach Eigenrecherche habe ich mich mit dem Thema Blitzschutz beschäftigt, sonst wäre da jetzt auch noch die Schüssel installiert!

Nachdem mich mein Fernsehtechniker nun zum dritten mal versetzt hat mit der Aussage "ist doch nix angeschlossen, dann kann auch nix passieren" und über mir ein Gewitter seinem Himmelsstrom freien Lauf lässt, wollte ich hier bei den Profis noch eine zweite Meinung einholen.

Das Holz nicht leitfähig ist, weiß ich noch aus der Schule, aber erhitzt der Blitz die Stange und den Sparrenhalter nicht so stark das es sich entzünden könnte?

Versteht mich bitte nicht falsch, aber wenn ihr mir sagt, das mir wegen dem Ding vermutlich das Dach übern Kopf wegbrennt, mach ichs mit nermina Sägewerk ab, bis der Herr dann mal wirklich kommt.

Auch wenn ihr euch denkt "mal wieder so ein Depp" würde ich mich über Antworten sehr freuen.

Vielen lieben Dank im Voraus!

Blitzangsthase

P.S. Einen Blitzableiter gibt es auch nicht, nur einen Fundamenterder
 
Hast du dir mal überlegt warum Kirchen einen Blitzableiter haben?
Richtig die trauen ihrem Herrn auch nicht über den Weg. So und deine Annahme das Holz nicht leitet erklärt nicht warum Blitze auch in Bäume einschlagen.
 
Hallo Pumuckl,

Erstmal danke für deine Antwort. Das mit dem Holz als Ausrede das ich mir keine Sorgen machen müsse kam vom Fernsehtechniker. Eben weil ich das nicht glauben kann/will hab ich mich an Euch gewandt.

Also ists besser ich säge das Rohr erstmal ab und dann soll der Fernsehtechniker nen neuen Sparrenhalter mitbringen oder?

Danke.
 
Ja Angsthase, säg das Rohr man ab. Dann wirst du wahrscheinlich auch morgen das Haus nicht mehr verlassen; du könntest ja vom Blitz getroffen werden. :?
 
Hallo Werner,

möchtest du mir damit sagen, dass die Wahrscheinlichkeit das dort ein Blitz einschlägt zu gering ist um so ne Maßnahme zu ergreifen?

Das Haus steht oben auf nem Berg, und daneben kaum Häuser die höher sind. Wir wohnen noch nicht drin, daher bekommen ich nen Einschlag auch nicht unbedingt mit.

Mir geht dabei echt der A... auf Grundeis.
 
In Diesem Fall sollte da eine ordentliche Blitzschutzanlage fachgerecht aufgebaut werden. Ob der Blitz nun in das Rohr oder den Schornstein einschlägt ist da uninteressant, beides kann zum Brand führen.
 
Solange das Teil keine Erdverbindung hat, ist es nichts anderes als ein Metallteil auf dem Dach oder ein Nagel im Sparren.

Willst du die auch alle wieder rausziehen? :(
 
Gerade in dieser Themensparte gibt es genügend Treads die dieses Thema mit dem fachgerechten Blitzschutz von Dachantennen ausgiebig behandeln.
Man muss sich da nur mal hineinlesen.
Auch unser Antennen- und Blitzschutzexperte Dipol berichtet dort viel über die fachgerechte Erdung von Sat-Anlagen.
 
Ja Pumuckl, ich will gerne nen Blitzableiter haben, aber Elektrofachbetriebe sind hier ständig ausgebucht daher kann ich vor 8 Wochen nicht damit rechnen.

Einen Schornstein haben wir nicht.

Wenn ich dich und Werner richtig verstehe, macht der Sparrenhalter ohne Anschluss keinen Unterschied, wenn der Blitz einschlägt ist das Ergebnis das gleiche.
 
Strippe-HH schrieb:
Gerade in dieser Themensparte gibt es genügend Treads die dieses Thema mit dem fachgerechten Blitzschutz von Dachantennen ausgiebig behandeln.
Man muss sich da nur mal hineinlesen.
Auch unser Antennen- und Blitzschutzexperte Dipol berichtet dort viel über die fachgerechte Erdung von Sat-Anlagen.

Hallo Strippe-HH,

klar, wenn wir uns nicht von unserem Bekannten bequatschen lassen hätten, hätte ich vorher mal drüber nachgedacht und mich belesen.

Normalerweise lese ich immer vorher nach, nur meine bisher in der Wohnung verwendete Schüssel war im nicht schutzpflichtigen Bereich, da hat der Kopf zu langsam geschaltet.

Nur jetzt habe ich den Salat ja schon beisammen und wollte in meiner Panik Tips zur Schadensbegrenzung.

Ist zwar ne lausige Entschuldigung für das 1000ste wiederholte Thema aber ne ehrliche :wink:
 
In solch exponierter Lage auf dem Berg, sollte man sein Haus zum Faradyischen Käfig hochrüsten. Soche punktuelle Erdungsmaßnahmenbringen nichts.

mfG
 
Ein Thread mehr, bei dem der Hinweis nötig ist, dass Blitz nicht gleich Blitz ist. 50 % der Blitze in Deutschland haben um 25 kA, in Österreich deutlich weniger. Die Schutzklasse für normale Wohngebäude liegt mit 100 kA in der Größnordnung seltener Blitzstromstärken.

Blitzangsthase schrieb:
Das Holz nicht leitfähig ist, weiß ich noch aus der Schule, aber erhitzt der Blitz die Stange und den Sparrenhalter nicht so stark das es sich entzünden könnte?
NEIN!

Holz ist nicht leicht entflammbar, daher ist es auch zulässig Erdungsleiter direkt auf den Holzsparren zu verlegen.

An Einschlagsstellen sind lokale Aus- oder Durchschmelzungen zwangsläufig unvermeidlich. Nach Tabelle D.3 der Blitzschutznorm IEC 62305-3 wird 50 mm² Draht aus St/tZn von extrem seltenen 100 kA-Blitzen nur um unerhebliche 37K erwärmt, ein geerdeter Dachsparrenhalter mit 48 mm Rundrohr und 2 mm Wandstärke wird davon am Dacheintritt nicht mal lauwarm.

Aber bei Ableitung von Blitzströmen über meist gezahnte Rohrverbindungen (= Funkengenerator) von Dachsparrenhaltern könnte evtl. eine Dachisolation entflammt werden und Lichtbögen gegen Elektroleitungen sollte man auch durch Einhaltung ausreichender Trennungsabstände vermeiden.

Weder ohne Verbindung ins Haus, noch wenn das obere Rohr fachgerecht mit einem Erdungsleiter aus 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² St/tZn und ausnahmsweise nach Prüfnorm konformen Verbindern mit Klasse H = 100 kA Blitzstromtragfähigkeit geerdet wurde, droht eine Entzündung der Sparren.

Postings, wonach angeblich 16 mm² Cu oder auch 50 mm² St/tZn von "dem" Blitz pulverisiert werden, zeugen lediglich von blitzschutzphysikalischer Inkompetenz der Autoren.

Äußerer Blitzschutz ist schon lange nur noch zusammen mit Innerem Blitzschutz einschließlich Überspannungsschutz zulässig und ebenso wie die Erdungspflicht von Antennen nach IEC 60728-11 in erster Linie Brandschutz. Wer auch die Einkopplung galvanischer Teilblitzströme in die Antennennlagen minimieren will, muss seine Antenne nach dem Stand der Technik in LPZ 0B getrennter Fangstangen stellen lassen.

In exponierten Lagen sind Blitzschutzanlagen stets sinnvoll, aber bevor man Gebäude darin "eindost" ist wie im Flachland energetisch koordinierter Schutz aller Energie- und TK-Leitungen gegen die viel schadensträchtigeren mittelbaren Blitz- und Überspannungsschäden aus Einschlägen in die Nachbarschaft und Schalthandlungen vordringlicher.
 
Thema: Dachsparrenhalterung ohne Potentialausgleich
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