Daten auf Fehlerstromschutzschalter interpretieren

[Lorrio]

Hallo,

ich habe Fragen bezüglich der angegebenen Daten auf dem FI-Schalter F204 AC-25/0,03(von ABB). http://abbcloud.blob.core.windows.net/public/images/0f7838f3-2099-4d14-a967-805572ba77ff/presentation.jpg

1.Muss dieser FI bis maximal 100A gegen Überlast vorgesichert werden?
2.Die Summe der maximalen Kurzschlußströme der nachgeschalteten LSS darf 10000A pro Phase nicht überschreiten?
3.Die Summe der Bemessungsströme der nachgeschalteten LSS darf 25A pro Phase nicht überschreiten?
4.Darf ich den Gleichzeitigkeitsfaktor mit der Summe der Bemessungsströme der LSS multiplizieren?

Ich hatte hier im Forum zwar schon was gefunden, aber die Beitrags-Poster sind mir nicht eindeutig genug.

Grüße

 

[s-p-s]

Hallo,

1.Muss dieser FI bis maximal 100A gegen Überlast vorgesichert werden?

Ja genau so

2.Die Summe der maximalen Kurzschlußströme der nachgeschalteten LSS darf 10000A pro Phase nicht überschreiten?

Damit kann ich nichts anfangen, ich sage mal Falsch.

3.Die Summe der Bemessungsströme der nachgeschalteten LSS darf 25A pro Phase nicht überschreiten?

Wenn der Überlastschutz von der Vorgeschalteten
Sicherung nicht übernommen wird, ja
Herstellerangaben zum Überlastschutz beachten. da sind nicht alle Hersteller der gleichen Meinung.

4.Darf ich den Gleichzeitigkeitsfaktor mit der Summe der Bemessungsströme der LSS multiplizieren?

Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich würde es nicht machen.

Ps. ein 40 A FI kostet fast das gleiche wie der 25 A

 

[Octavian1977]

1. Der Einsatz dieses Type ist seit Jahren nicht mehr zulässig, da es sich um einen AC Typ handelt
2. Der Sinn erschließt sich mir nicht aus den Angaben, warum ein FI der 25A können soll mit 100A Vorgesichert werden darf.
Schätzungsweise soll das bedeuten, daß maximal 25A über den FI fließen dürfen (z.B. Begrenz über nachgeschaltete Sicherungen) die Vorsicherung trotzdem maximal 100A betragen darf.

Der Kurzschlußstrom darf 10kA nicht übersteigen, Typisch für Wohnbau sind 6kA Typen, 10kA ist für den Vorzählerbereich oder manche Insdustrieananlagen. Eine Summe von Kurzschlußströmen gibt es nicht. Der Kurzschlßstrom wird über die Messung/Berechnung des Schleifenwiderstandes bestimmt und gilt genau für den Punkt der Anlage an dem er ermittelt wurde.

Gleichzeitigkeitsfaktoren dürfen natürlich nicht berücksichtigt werden. Gleichzeitigkeitsfaktoren darf man für Leistungs- und Bedarfsrechnungen verwenden, niemals aber bei Betrachtungen zum Schutz von Mensch und Material.

Stimmt der Gleichzeitigkeitsfaktor nicht löst bei der Leistungsbetrachtung zwar die Sicherung aus, aber es brennt nichts ab.

 

[T.Paul]

1.Muss dieser FI bis maximal 100A gegen Überlast vorgesichert werden?

Nein, der Kurzschlusschutz darf maximal durch eine 100A Sicherung erfogen.

2.Die Summe der maximalen Kurzschlußströme der nachgeschalteten LSS darf 10000A pro Phase nicht überschreiten?

Das Bemessungs-Kurzschluss-Ausschaltvermögen gibt an, welcher maximal zu erwartende Kurzschlusstrom entsprechend des Netzinnenwiderstandes abgeschaltet werden kann.

Neben dem tatsächlich anhand des gemessenen Netzinnenwiderstandes errechneten Kurzschlusstrom gibt es i.d.R. auch durch den Netzbetreiber Vorgaben in den TAB, welches Abschaltvermögen die eingesetzten Schutzgeräte aufzuweisen haben (im öffentlichen NS-Netz).

3.Die Summe der Bemessungsströme der nachgeschalteten LSS darf 25A pro Phase nicht überschreiten?
4.Darf ich den Gleichzeitigkeitsfaktor mit der Summe der Bemessungsströme der LSS multiplizieren?

Der dauerhaft geführte Strom darf 25A nicht überschreiten, wie Du diesen Überlastschutz bewerkstelligst ist dem Hersteller des Gerätes grundlegend Wurst, auch wenn es Vorgaben gibt von manchen Herstellern, wie dies zu erreichen ist.