Der alte deutsche Schuko-Stecker

Diskutiere Der alte deutsche Schuko-Stecker im Forum Produkte, Material, Elektrowerkzeug & Werkstoffe im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Wie ist es eigentlich mit der Verpolung? Richtig-rum oder falsch-rum in die Steckdose gesteckt - ist es egal? Oder besteht bei einem falsch-rum...
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Bert

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Wie ist es eigentlich mit der Verpolung? Richtig-rum oder falsch-rum in die Steckdose gesteckt - ist es egal? Oder besteht bei einem falsch-rum gesteckten Schuko-Stecker (L/N vertauscht) irgendeine Gefahr? Wenn ja, wann und wo? Das gleiche auch zu Schuko-Steckdosen (L/N vertauscht). Es gibt Länder (z. B. Schweiz, Frankreich, Tschechien), die haben verpolungssichere Stecker/Steckdosen. Warum nicht wir?
 
Bei einigen Leuchten (z.B. Küchenunterbauleuchten) hat man eine "Leuchterscheinung" wenn man statt L den N schaltet. Sieht man aber nur bei völliger Dunkelheit.

MfG
 
Es geht mir um die Sicherheit, wenn "was passiert". Da ich ein Elektrodepp bin, versuche ich, an einem konkreten Beispiel deutlich zu machen, worum es mir geht.
1) Schukosteckdose ist so angeschlossen: Außenleiter rechts, Neutralleiter links, PE am Schuko (bei zweiadrig Außenleiter rechts, PEN am Schuko, Brücke vom Schuko auf N-Kontakt links bzw. PEN auf N-Kontakt links, Brücke vom N-Kontakt zum Schuko).
1a) Schukostecker ist richtig gesteckt (Schwänzchen nach unten).
1b) Schukostecker ist falsch gesteckt (Schwänzchen nach oben).
Irgendetwas "passiert" (Bruch, Gerätestörung usw.). Kriege ich eine gewischt im Falle 1a), 1b) oder in beiden?

2) Alles wie in 1), aber Außenleiter links, Neutralleiter rechts, PE am Schuko.
 
Naja, im Wikipedia-Artikel steht eigentlich so ziemlich alles wichtige drin...

im Falle eines Defektes an einem Gerät, ist die klassische Nullung genauso sicher, wie unsere heutige. Vorrausgesetzt natürlich, diese ist intakt. Da die Brücke in der Steckdose sitzt, ist es egal, wie der Stecker eingesteckt wird.

Gefährlich wird es erst, wenn die Nullung im Gerät vorgenommen wird. Das habe ich schon ein paar mal bei Elektroherden gesehen, und eine Bekannte von mir hat deshalb schon einmal bewusstlos in der Küche gelegen...
 
Leider habe ich das nicht verstanden. :-( Da steht: "Moderne verpolungssichere Systeme haben gegenüber dem Schuko-System den Vorteil, dass ein Geräteschalter in allen Fällen den gegen Erde Spannung führenden Außenleiter abschaltet... ...Beim Schukosystem hängt das davon ab, in welche Richtung der Stecker in der Steckdose eingesteckt ist."

OEmer schrieb:
im Falle eines Defektes an einem Gerät, ist die klassische Nullung genauso sicher, wie unsere heutige. Vorrausgesetzt natürlich, diese ist intakt. Da die Brücke in der Steckdose sitzt, ist es egal, wie der Stecker eingesteckt wird.

Vielleicht habe ich meine Frage nicht verständlich gestellt... Wenn alles intakt ist, kann ja nichts passieren, das ist mir klar. Heute ist es intakt, aber Dinge gehen auch mal kaputt - PEN-Bruch, ne Schraube am Leiter oder im Gerät lockert sich usw. Was muß zusammenkommen - was muß gleichzeitig defekt sein, damit ein Gerät (PC, Waschmaschine, Wasserkocher...) unter Spannung steht und einen Menschen, der das Gerät berührt, ernsthaft gefährden kann? Welche Rolle spielt dabei die richtige Verpolung von L und N (Stecker/Steckdose)?
 
Welche Rolle spielt dabei die richtige Verpolung von L und N (Stecker/Steckdose)?[/quote]

Gar keine, weil es in unserem Schuko-System keine "richtige" Polung gibt.
Wenn der PEN unterbrochen wird, hast du einen kritischen Fehler, und es liegt Spannung am Gehäuse an, egal, wie herum der Stecker in der Steckdose sitzt.

Bei Wechselstrom hat eine Verpolung in der Regel keinerlei Wirkung auf die Funktion und die Sicherheit. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. die wurden ja schon genannt.

Beim Schukosystem hängt das davon ab, in welche Richtung der Stecker in der Steckdose eingesteckt ist.

Das trifft nur bei einpoligen Schaltern zu, da zweipolige L und N gleichzeitig schalten.
Etwas deutlicher wird das vielleicht mit dieser Skizze:
http://elektro.waxies.de/verpolt.png
Wird L geschaltet, ist die Lampenfassung im ausgeschalteten Zustand spannungsfrei. Wird dagegen der N geschaltet, liegt Spannung an der Fassung an, obwohl die Leuchte aus ist. Das ist natürlich eine Gefahrenquelle.

Der Vollständigkeit halber: Auch einpolige Schalter können trotz Verpolung sicher sein. Etwa wenn ein Trafo verwendet wird oder die Fassung berührungssicher ist.
 
In dem Falle ist der Artikel über die Verpolungs(un)sicherheit eines Schukosteckers völlig irrelevant, weil die Verpolung weder die Funktion noch die Sicherheit beeinflussen kann. Über einen Vorteil/Nachteil eines verpolungssicheren/unsicheren Steckers halte ich gar für irreführend. :-(

P.S. Mein ganzes Leben habe ich den Schukostecker für verpolungsirrelevant gehalten. Zwei Artikel zu diesem Thema hätten beinah meine Weltanschauung auf den Kopf gestellt. Nun bin ich wieder auf den Füßen. :-D
 
Bert schrieb:
bzw. PEN auf N-Kontakt links, Brücke vom N-Kontakt zum Schuko).

N E I N :!:

Immer erst auf Pe, dann auf N.

Hektik-Elektrik schrieb:
Bei einigen Leuchten (z.B. Küchenunterbauleuchten) hat man eine "Leuchterscheinung" wenn man statt L den N schaltet. Sieht man aber nur bei völliger Dunkelheit.

Kann ich bestätigen, sieht aber lustig aus :wink:
 
Bert schrieb:
In dem Falle ist der Artikel über die Verpolungs(un)sicherheit eines Schukosteckers völlig irrelevant, weil die Verpolung weder die Funktion noch die Sicherheit beeinflussen kann.

Nein, hier wurden doch ein paar Ausnahmen genannt, die durch einen verpolungssicheren Stecker vermieden werden könnten.

Ich finde es schade, das unser Schuko-Stecker nicht verpolungssicher ist. Das würde etwas mehr Sicherheit ohne nennenswerten Mehraufwand bedeuten.
 
Heimwerker schrieb:
N E I N :!:

Immer erst auf Pe, dann auf N.


Ich weiß, das habe ich von dir schon gelernt :) Aber wenn du im (alten) Haus der Freundin deiner Frau Kaffee kochen willst, damit die Freundin nicht ständig über dich herzieht, daß du dich immer nur bedienen läßt, weißt du, wie dort die Steckdose geschaltet ist? Deswegen habe ich das Beispiel der veralterten klassischen Nullung beschrieben - nur als existierende (mangelhafte) Möglichkeit, nicht als Anschlußalternative.
 
OEmer schrieb:
Ich finde es schade, das unser Schuko-Stecker nicht verpolungssicher ist. Das würde etwas mehr Sicherheit ohne nennenswerten Mehraufwand bedeuten.

Dem will ich nicht widersprechen, für mich ist es eher eine akademische Diskussion. In meinem Haushalt haben wir Schukostecker an der Waschmaschine, PC, Wasserkocher, Toaster, Bügeleisen und Werkzeug - also Geräte, bei denen die Verpolung irrelevant ist. Alles andere hat einen Eurostecker.
 
Hallo Zusammen,
interessant wird die Verpolungsproblematik dann, wenn man so wie ich aus Platz- oder anderen Gründen eine vorhandene Steckdose als "Stromquelle" nutzt.
Ich habe in einem Abstellraum eine Steckdosenlichtschalterkombin. installiert. Den "Saft" dafür hole ich mir mittels Schukosteckerkabel, daß an die Kombination angeschlossen wurde, aus einer Steckdose.Hätte ich nicht die Leitungen ( L, N, ) vorher geprüft und möglicherweise falsch verdrahtet, hätte es einen hübschen Kurzschluß geben können.
rampe
 
rampe schrieb:
Hallo Zusammen,
interessant wird die Verpolungsproblematik dann, wenn man so wie ich aus Platz- oder anderen Gründen eine vorhandene Steckdose als "Stromquelle" nutzt.
Ich habe in einem Abstellraum eine Steckdosenlichtschalterkombin. installiert. Den "Saft" dafür hole ich mir mittels Schukosteckerkabel, daß an die Kombination angeschlossen wurde, aus einer Steckdose.Hätte ich nicht die Leitungen ( L, N, ) vorher geprüft und möglicherweise falsch verdrahtet, hätte es einen hübschen Kurzschluß geben können.
rampe

Diesen Beitrag habe ich überhaupt nicht verstanden!

Kann ihn mir jemand erklären?

0V
 
Nullvolt schrieb:
Diesen Beitrag habe ich überhaupt nicht verstanden!

Kann ihn mir jemand erklären?

0V

Hallo 0V,

ich zuerst auch nicht, aber beim zweiten Mal und vor allem, nachdem ich seinen Thread bzgl. diesem dazu passenden Thema gelesen habe : http://www.elektrikforum.de/ftopic5899.html
Er schließt nämlich eine fest installierte Schalter-Std-Kombi, womit eine zus. Lampe geschaltet wird, über eine (vermutlich auch noch flexible?) Leitung mit einem Schukostecker an eine Steckdose ('die Stromquelle') an, was natürlich Pfusch und verboten ist. :shock:

Er macht also quasi aus fest angebrachtem Installationsmaterial eine Art 'ortsveränderlichen Verbraucher', und daher muß man ja um das ein wenig zu 'entpfuschen' schauen wo am Stecker der L1 und der N ankommen, damit über die dranhängende Schalter-Kombi der L1 anstatt der N geschaltet wird. :roll:

Hätten wir in DE also unverwechselbare Schukostecker, müßte in dem oben beschriebenen Fall der Stecker nicht markiert werden, auf daß man ihn immer richtig rum einsteckt. :!:
@RAMPE: es hätte keinen Kurzschluß gegeben, Du hättest nur ,wie oben beschrieben, anstatt L1 den N geschaltet :idea:
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Noch kurz zu unseren Schukosteckern: insgesamt sehe ich das so, egal ob nun unverwechselbar oder nicht, wenn vor oder ab dem Stecker gepfuscht wird ist das dann ohnehin Jacke wie Hose, weil es in beiden Fällen von der Gefährlichkeit betrachtet aufs Gleiche rausläuft :evil: :!:

Gruß

Micha
 
Hallo Zusammen,
ich habe in diesem Forum nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich "Anfänger" bin und frage daher euch alte Hasen, bevor ich was verkehrt mache.
Hier meine heutige Frage:
Warum ist es verboten, eine ( bequem erreichbare ) Steckdose, statt eine Verteilerdose als "Stromquelle" zu nutzen? Beides ist doch über Sicherungen abgesichert?
Ich will weder fahrlässige noch verbotene Elektroarbeiten ausführen.
Daher jetzt schon Danke für Infos.
Gruß
rampe
 
Nachtrag:
Die Lampe, die ich von der Steckdose aus elektrifizieren will ist nicht ortsveränderlich, sondern eine stationäre Installation.Auch der Stecker soll for ever in der Steckdose bleiben. Das zu verlegende Kabel soll ein Nym-J sein. Der Schukostecker von Kopp. Also alles schon irgendwie "seriös"!
Viele Grüsse
rampe
 
Ok. Jetzt habe ich (ich vermute jedenfalls) verstanden, was Du gemacht hast. Naja, ok, also ob ein Schukostecker von Kopp seriös ist, ist sicherlich noch eine andere Frage :wink:

Grundsätzlich gibt es also in der Installation schonmal keinen Kurzschluss, das beruhigt mich. Und dass die Installation auch "fehlerfrei" funktioniert, wenn die Zuleitung "verpolt" wird, sollte dann auch klar sein und halte ich persönlich nicht für sonderlich schlimm.

Man könnte es verbessern, indem man statt Schuko das blaue CEE-Stecksystem (siehe Wohnwagen) verwendet...

Aber in der heute zwar nur noch äußerst seltenen Netzform 3x230V TT-System hat man dieses Problem grundsätzlich und da werden auch keine zweipoligen Lichtschalter verbaut. Wäre viel zu aufwändig...

0V
 
Nachtrag: Die Leitung vom Stecker zu der zu versorgenden Festinstallation darf auf nun wirklich kein NYM sein. Du musst da einen "sauberen" Übergang von flexibel auf starr schaffen. Z.B. mit Abzweigdose mit Zugentlastung oder vergleichbar.

0V
 
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