Der blaue als Schaltdraht?

Diskutiere Der blaue als Schaltdraht? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir haben bislang bei Ausschaltungen oder Tastungen ein 3x1.5 verwendet bei dem der braune die Phase und der blaue der geschaltene ist...
  • Ersteller der elektrofuchs
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
D

der elektrofuchs

Beiträge
17
Beruf
E-Installateur
Hallo,

wir haben bislang bei Ausschaltungen oder Tastungen ein 3x1.5 verwendet bei dem der braune die Phase und der blaue der geschaltene ist.
Jetzt kommt einer und sagt, es sei nicht mehr zulässig.
Stimmt das und wo steht das geschrieben?
Hab auch die Suche bemüht, aber nichts genaus gefunden?? :oops:
Vielen Dank.

Gruß
 
Guten Tag,

der Blaue als Schaltdraht ist zulässig!
Nur bei Schalter/Steckdosenkombinationen ist es nicht erlaubt! (da du den Blauen als N brauchst)

Was ganz und gar verboten ist ist der PE (grgb) in irgend einer Form unter Spannung zu setzen!

MfG

Marcel D.
 
Hallo zusammen,

die Frage wird auch in anderen Foren immer wieder Gestellt.

Die Meinungen sind unterschiedlich.

Auch in der Fachzeitschrift Elektro Praktiker war diese Frage ein Thema.

Link zur Frage
http://www.elektropraktiker.de/download ... 36585.html
Leider kostet die Antwort 2 Euro.
Wer jedoch einen Beitrag zum Vorzeigen möchte kann 2 Euro Anlegen.

Fazit ist, das die blaue Ader auch als Schaltader verwendet werden darf.

Gruß sps
 
Ich höre diese "angebliche Neuregelung" auch immer wieder und dass es mit der neuen VDE 0298 zu tun hat. Bisher konnte mir niemand eine entsprechende Stelle in der VDE nennen/zeigen. Es kamen meistens Referenzen auf eine Norm von 1998, in der es um Aderkennzeichnung geht. Aber es gibt dort keine eindeutige Aussage, es wird nur von "wenn Verwechselungsgefahr besteht" oder "wenn in dem Stromkreis kein N vorhanden ist". Gut, ein N ist zwar vorhanden, aber in der Stichleitung zum Schalter/Taster eben nicht und von Verwechselungsgefahr kann auch nicht die Rede sein. Und einen Bezug auf die neue Aderkennzeichnung kann diese Norm eh nicht enthalten. Es sei denn die Schreiber haben 1998 schon die VDE 0298 von 2003 vorhergesehen.... 8)

Daher habe ich mich hier immer erfolgreich widersetzt. Ich verwende auch weiterhin blau als Schaltdraht. Wie sollte man sonst auch einen Kreuzschalter anschließen? Standard NYM-J5x würde dann ja nicht mehr gehen.

0V
 
Ich hatte mir als "Friedenslösung" überlegt, mir ein paar Ringe NYM-O3x speziell für Schalterleitungen vorzuhalten. Da die neue NYM-O3x ja braun, schwarz, grau ist eignet sie sich besonders gut für Schalter.


Da gab es allerdings dann auch wieder Proteste, denn in der neuen VDE 0100 T 410 steht eine Passage, die von einigen so aufgefasst wird, dass man keine NYM-O-Leitungen mehr verwenden darf, da auch an einem Schalter ein PE vorhanden sein muss. Warum werden die dann bloß hergestellt.... :roll:

Also würde das wieder Stress geben. Wirtschaftlich ist es aber nicht vertretbar nun bei jeder Ausschaltung gleich 4-adrig oder 5-adrig zu verlegen, daher bleibt's bei mir vorerst bei NYM-J3x für Ausschaltungen und Tastungen. Basta.

0V
 
der Blaue als Schaltdraht ist zulässig!

Da bin ich anderer Meinung.

Die Vorschrift sagt , das der Blaue als Schaltdraht verwendet werden kann , wenn im System kein anderer Neutralleiter vorhanden ist. Das Wort System ist Ausschlag gebend.
Für mich ist ein System ein übergeornetes (großes ) Gebilde. Also nicht nur das Kabel zur Schalter Steckdosen Kombination oder ähnliches.
Natürlich ist es Auslegungssache , aber mindestens der Stromkreis ist für mich das System ,wenn nicht sogar die Gesamtanlage ab sich....
Nach meiner Meinung bezieht sich die Aussage das blau auch anderweitig verwendet werden kann auf neutralleiterlose Systeme wie Motorenkabel oder einige Drehstromsysteme ohne Neutralleiter ( Industrie )
 
Hallo edi,

ja, das ist das Argument, was ich auch immer präsentiert bekomme. Ich kann es "dem Wortlaut" nach auch nachvollziehen. Aber, wenn man sich die Konsequenzen verdeutlicht, fragt man sich doch, ob die Normschreiber das wirklich so gemeint haben....

Habe ja in meinen vorhergehend Beitrag schon angedeutet, wieviel Kupfer man dann verschwenden müsste.

Alternativ hätte man das bei der Neufassung der VDE 0298 beachten müssen. Wie gesagt, die neue NYM-O3x würde sich anbieten, aber generell 5-adrig ist Verschwendung und letztendlich muss das alles irgend jemand bezahlen....

Dann braucht man sich nicht wundern, wenn alles in Billigländer abwandert oder auch von Pfuschern gemacht wird, wenn wir nicht in der Lage sind, technische Bestimmungen mit der Praxis so in Einklang zu bringen, dass das Ganze auch noch wirtschaftlich ist. Letztendlich würde auch jeder weitere Speziallietungstyp weitere Kosten erzeugen!

0V
 
Könnte man sich nicht daruf einigen, dass man den blauen als Schaltdraht benutzen darf und in einfach mit ner kleinen, sagen wir zum Bleistift, schwarzen Manschette kennzeichnet, so wie den gr/ge PEN mit blau :)?
 
Ja, wäre ein Vorschlag. Halte ich jedoch genauso wie die Kennung des PEN für überflüssig.

Ich halte eine Verwechselung mit einer Schaltader beim Aus- oder Wechselschalter mit einem Neutralleiter für ausgeschlossen. Es sei denn der Ausführende ist völlig umnachtet. Dann sollte er aber generell nicht an Anlagen arbeiten.

Mal anders herum, was würde denn passieren, wenn man einen Ausschalter zwischen L1 und N anklemmen würde. Ja, es würde richtig bumm machen und der Schalter wäre kaputt. Na und?

Eine solche Kennzeichnung erzeugt daher also wiederum nur unnützen Overhead und damit Mehrkosten, die keiner bezahlen will.

Beim grüngelben verhält sich das allerdings anders. Dass grüngelb nur für Adern mit Schutzfunktion benutzt wird, halte ich für sehr sinnvoll. Hier geht es um Sicherheit.

0V
 
Nullvolt schrieb:
Ja, wäre ein Vorschlag. Halte ich jedoch genauso wie die Kennung des PEN für überflüssig.

Ich halte eine Verwechselung mit einer Schaltader beim Aus- oder Wechselschalter mit einem Neutralleiter für ausgeschlossen. Es sei denn der Ausführende ist völlig umnachtet. Dann sollte er aber generell nicht an Anlagen arbeiten.

Mal anders herum, was würde denn passieren, wenn man einen Ausschalter zwischen L1 und N anklemmen würde. Ja, es würde richtig bumm machen und der Schalter wäre kaputt. Na und?

Eine solche Kennzeichnung erzeugt daher also wiederum nur unnützen Overhead und damit Mehrkosten, die keiner bezahlen will.

Beim grüngelben verhält sich das allerdings anders. Dass grüngelb nur für Adern mit Schutzfunktion benutzt wird, halte ich für sehr sinnvoll. Hier geht es um Sicherheit.

0V

Hast natürlich recht, jeder der halbwegs ahnung hat, erkennt das. Aber von Mehrkosten zu sprechen, wenn man mal mit isolierband um die Ader geht, halt ich trotzdem für übertrieben ^^
 
Das mit dem Isoband ist doch auch mist.

Wenn du nach einigen Jahren mal wieder an die Klemmstelle musst hast du die Finger voll von den klebrigen Substanzen die Isobänder absondern.
 
Hallo zusammen,

wir hatten vor kurzen auch das Thema "Installation ohne Abzweigdosen.

Wenn nur in Schalterdosen verklemmt wird,löst sich das Problem oft von selber.

Zuleitung 3Ader mit Schutzleiter zum Schalter und zur Lampe die gleiche Leitung.Keine blaue Schaltader nötig.
Das ist jedoch nicht immer die einfache Lösung.

mfg sps
 
Hallo,

vielen Dank für die umfangreichen Reaktionen.
Ich habe die 2 Euro investiert und habe mir die EP Seite runtergezogen.
Es ist immer besser, etwas "schwarz auf weiß" vorweisen zu können.

Gruß
 
der elektrofuchs schrieb:
Hallo,

vielen Dank für die umfangreichen Reaktionen.
Ich habe die 2 Euro investiert und habe mir die EP Seite runtergezogen.
Es ist immer besser, etwas "schwarz auf weiß" vorweisen zu können.

Und bist du jetzt erleuchtet?

Ich meine, ich habe den Artikel seinerzeit in der Originalausgabe gelesen. Aber die Tatsache, dass ich mich nicht mehr an den Inhalt erinnern kann, sagt mir, dass es sich auch keine weiteren Erkenntnisse liefert als die, die wir hier schon vorgetragen haben...

0V
 
In heutigen Unterputzinstallationen wird man nicht mehr dazu kommen den blauen als Schaltdraht zu verwenden, da die Lampenleitung ja bis in die Schalterdose geht.
In Ap Installationen und sicher auch bei manchen UP-Wechselschaltungen wird das vielleicht noch vorkommen und auch unbedenklich.

NYM-O würde ich nicht verlegen.
Soviel mir bekannt ist ist in der Hausinstallation immer ein Schutzleiter mit zu führen.
 
Octavian1977 schrieb:
In heutigen Unterputzinstallationen wird man nicht mehr dazu kommen den blauen als Schaltdraht zu verwenden, da die Lampenleitung ja bis in die Schalterdose geht.
In Ap Installationen und sicher auch bei manchen UP-Wechselschaltungen wird das vielleicht noch vorkommen und auch unbedenklich.

NYM-O würde ich nicht verlegen.
Soviel mir bekannt ist ist in der Hausinstallation immer ein Schutzleiter mit zu führen.

Weißt Du seit wann das gilt? Oder auf welche Quelle beziehst Du Dich? Ich kannte das bisher nur für die Installation in Räumen mit Bad oder Dusche.

In meinen alten Büchern sind die Installationsbeispiele und -aufgaben immer so gemacht, dass Schalterleitungen immer als "-O"-Leitungen gezeichnet bzw. angezugeben waren. Während wir in der Praxis immer versucht haben, mit wenigen Leitungstypen auszukommen, weil einfach die Lagerhaltung vereinfacht/vermieden werden sollte.

Es kann also nicht immer verboten gewesen sein, sonst müsste sämtliches altes Lehr- und Normenmaterial falsch gewesen sein, was ich nicht glaube. Auch hatten wir insbesondere in der 70er-Jahren immer Installationen mit dem damals neuen Farbcode, wo auch noch jede Ader gespart wurde. Daher wurden auch Leitungen vom Typ NYM-O2, NYM-O3 neben NYM-J3/4/5 verwendet, während wir in den 80er-Jahren nur noch NYM-J3, NYM-J4 und NYM-J5 und in den 90er-Jahren nur nach NYM-J3 und NYM-J5 verwendet haben.

0V
 
Diese Vorschrift ist meines Wissens nach erst letztes jahr eingeführt worden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Der blaue als Schaltdraht?
Zurück
Oben