Dimensionierung des Hausanschlusses

Diskutiere Dimensionierung des Hausanschlusses im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leutz, habe mich gerade hier angemeldet. Habe noch nicht so viel Ahnung mit dem Strippen ziehen und hoffe auf hilfe. Nun zu dem Problem...
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newboy

Guest
Hallo Leutz, habe mich gerade hier angemeldet. Habe noch nicht so viel Ahnung mit dem Strippen ziehen und hoffe auf hilfe.
Nun zu dem Problem; bauen gerade auf unserem Grundstück ein altes Haus aus. Es soll zwei Wohnparteien zu je 60qm bekommen. Und mit Strom von unserem aktuellen Wohnhaus mitversorgt werden. Die Kabellänge von UV aktuellen Wohnhaus zu UV renoviertes Haus beträgt etwa 70-80m. Da wir nicht alles selber können und hilfe von einem Fachmann meist sinnvoll ist. Hatten wir jetzt 3 Elektriker da, die uns das Material liefern sollen und später die Strippen auf die UV's aufklemmen sollen, mal drüber gucken, etc...

Nun gab es aber verschiedene Meinungen über die Dimensionierung der Leitung. Die einen meinten, ein 10mm² pro Wohneinheit würde vollkommen reichen, die anderen sagten, lieber ein 16mm².
Die Kabel sollen an einen schon vorhandenen Zähler mit angeklemmt werden. Dies müßte dann so mit 16, oder 24 Ampere abgesichert sein, denke ich. Auf dauer sollen diese Wohneinheiten (für jede einen Zähler)aber einen neuen Zähler bekommen,(Niedersachsen EON) der aber weiterhin 70-80m von der UV in dem renovierten Haus entfernt ist.

Hoffe das Problem einigermaßen beschrieben zu haben. Wir möchten gerne wissen, was der Elektriker uns da verkaufen möchte. Danke schon mal für eure Antworten. Oder auch gerne Fragen was ich nicht so genau beschrieben hab.
Habe unter www.elektro-fachplanung.de auch schon was über Kabellängen gefunden, bin aber noch nicht so richtig schlau raus geworden.
http://www.elektro-fachplanung.de/Fachi ... tung_1.htm
Vielleicht könnte mir das ja einfach jemand erklären :? und das Problem wäre gelöst.
 
Oh oh, das wird teuer! Rechne mal mit 4x50-4x70mm². Das erscheint dir jetzt wahrscheinlich übertrieben viel, aber der erforderliche Querschnitt steigt mit der Leitungslänge dramatisch an!
mit 10mm² gehen da etwa 13-16A, mit 16mm² gerade mal 25A, evtl sogar weniger, da ja noch die Längen in den Gebäuden zu berücksichtigen sind!
(Erdverlegung)


Ich schreib später noch was dazu!

MfG; Fenta
 
Das Kabel ist schon so gemessen, das es von der Unterverteilung im Haupthaus zur Unterverteilung im renovierten Haus reicht. Oder werden die Längen zur Steckdose denn dann noch da drauf gerechnet?

Die Elektriker möchten uns aber immer ein 5x10mm² oder 5x16mm² verkaufen. Aber bis jetzt noch kein 4-adriges, macht das vielleicht noch einen unterschied?

Danke für die Antwort, aber 50/70mm² das ist ja nen Feuerwehrschlauch. muß das denn wirklich sein?? Will garnicht an die Kosten denken


Danke & Grüße
newboy :shock:
 
Ja muß sein.

Es soll ja im Haus nicht nur eine Glühlampe und ein Radio betrieben werden, sondern pro Wohnung jeweils 3x35A bereitgestellt werden (ohne E-Heizung), bei Planung von Durchlauferhitzer ö.ä. natürlich mehr.

Und damit bei den angenommen 35A nach 80m auch noch 230V ankommen und nicht nur 190V, muß halt eine dicke Leitung verlegt werden; nicht wegen der Strombelastung, sondern zur Vermeidung des eben beschriebenen Spannungsfalles.


Zu meinem und unserem besseren Verständnis:

Das Zweithaus soll elektrisch von eurem vorhandenen Hausanschluß versorgt werden?

Also ein Hauptzähler des Netzbetreibers wie bisher im Haupthaus und private (beglaubigte) Unterzähler im Zweithaus, Ihr verkauft den Strom dann weiter?

oder sollen mehrere VNB-Zähler installiert werden, damit Ihr mit dem Strom der Mieter nichts zu tun habt?

Diese müßten dann entweder alle im Haupthaus sein und über die 80m mittels zwei(!) getrennter Leitungen die beiden Parteien im Zweithaus versorgen,

oder die VNB-Zähler für das Vermietobjekt im Zweithaus, dann hat aber der VNB ein Wort mitzureden betreffs Leitung, da in dem Fall die Energieverluste auf seine Kappe gehen würden...


-> bitte korrigiert mich, falls ich mich verhauen habe!
 
Donnerwetter da werden heutzutage Hausanschlußleitungen verlangt/verlegt welche mit ihren an den Querschnitt der früheren Freileitungen heranreichen welche bis zu 3KM lang waren! mfg sepp
 
@ roter Lump

Danke für die Antwort.
Nochmal eine hoffentlich verständlichere Beschreibung des Anschlußszenarios:
Die zwei VNB-Zähler existieren schon in unserem Haus. Von dort soll ein ca. 80m Kabel in eine der zwei neuen Wohnungsparteien gezogen werden.
Die andere Wohnungspartei wurde über ein 10mm² Kabel (ca. 40m) versorgt, das soll auch so bleiben. In dieser gab es bis jetzt auch nie irgendwelche Probleme mit Spannungsabfällen.
Für die Wohnparteien ist keine E-Heizung geplant.
Also an den VNB-Zählern soll nichts geändert werden. Hoffe das ist so besser verständlich.

Kann halt nicht glauben das die Kabel zu klein sind. Denn an dem schon vorhandenen 10mm² hing zeitweise eine kleine Feinwerkmechanikwerkstatt mit Fräßbank, Drehmaschine, Standbohrmaschine, etc... .

Habe mittlerweile so ein nettes Buch bekommen in dem steht: 1 Wohnpartei, gesichert mit 63Ampere und angeschlossen mit 10mm² ergibt bei DeltaU 0,5% (Was heißt das, Verlust??) eine max. Länge von 10,3m.
Bei DeltaU von 3% ergibt dies aber eine max länge von 77m. Heißt das 3% Verlust pro Ader, also nur noch 223V pro Ader?? Dumme Frage, aber reicht das nicht dicke??
Bei 16mm² und einer Absicherung mit 63 Ampere ergibt das sogar eine max. Leitungslänge von 98m.

Für mein Laienhaftes verständnis heißt das, mit 10mm² reicht das Kabel gerade so, mit 16mm² sind wir auf der sicheren Seite.

Danke schon im vorraus für eure Atworten, so langsam decken sich immer mehr Fragen auf. Aber die sind ja zum klären da ;).
schönen Abend,
newboy
 
hey,

Also es ist so. Vom Zähler bis zum längsten Abschnitt der Installation darf maximal ein Spannungsfal von 3% vorhanden sein.
Wichtig ist erst einmal zu klären, ob du Drehstrom hast oder Wechselstrom. Also drei "phasen" oder nur eine.


schreib uns das mal

danke
gruß,
techniker28
 
Hallo,

aber wie willst du die beiden Wohnparteien dann getrennt abrechnen? Wenn es Zwei Zähler gibt aber nur eine Leitung die beide verbindet?

Allgemein etwas zur Berechnung und den Grundlagen und Gesetzten für die Anschlussleitung von Wohnungen.

Nach DIN MUSS die Leitung aus eine Belastbarkeit von 63A ausgelegt werde, EGAL was hinten dran hängt. Das bedeutet der Spannungsfall ist mit 63A zu berechnen.

Zum Spannungsfall selber:
Die DIN gibt einen Wert von 3% max. Spannungsfall auf den Leitungen AB ZÄHLER --> STECKDOSE an.
Nur warum nur 3% für so viel Leitung? Ganz einfach: Das VNB hat auch schon Netzschwankungen und es kann somit zu Unterversorgung kommen, z.B. hast du auf einmal nur 190V an den Steckdosen anliegen.
Schlimm?
Ja das Ist es. Es zünden keine Leuchtstofflampen mehr und Elektronische Geräte versagen den Dienst weil sie bei so wenig Spannung auch nicht mehr Nachregeln können.
Aber der wichtigste Aspekt sind die Kosten an sich. Die Spannung die auf der Leitung abfällt hat zur Folge das unnötig Leistung „verbraten“ wird auf der Leitung. Leistung die nicht zum Kochen, Heizen, saugen u.s.w. benutzt werden kann aber trotzdem bezahlt werden muss.

Betrachten wir die 80m lange Hauptleitung. Allgemein nimmt man für die Zuleitung 1% Spannungsfall und für die Steckdoseleitungen ca. 2%. Macht in der Summe wieder die geforderten 3% die erlaubt sind. Je größer jetzt dein Querschnitt ist, desto länger können die Leitungen sein die von den UVs zu den Steckdosen verlegt werden. Die Berechnungen für die Hauptleitung natürlich für Drehstrom.

Wenn wir nun von 1% Spannungsfall ausgehen und mit 63A rechnen für beide Wohnparteien (ich geh jetzt mal von getrennten Wohnungen und Zählern aus)
sind es bei der ersten Strecke von ca. 80m --> 50mm² NACH DEM SPANNUGSFALL (ca. 0,8% würden auftreten)

Jetzt gucken wir uns mal die max. erlaubten Leitungslängen an in Wohnung Eins. Berechnungsgrundlage ist hier 16A Stromkreis und 3% - 0,8 % = 2,2% Spannungsfall für die Endstromkreise.

1,5mm² Wechselstrom MAXIMAL 13m NUR 13m !!!!
2,5mm² Wechselstrom MAXIMAL 22m NUR 22m !!!!

Betrachten wir jetzt die Zweite Wohnung. Berechnet wird die Leitung auch hier für 63A, da ich davon ausgehe das es eine getrennte Wohnung ist. Es bleiben also noch 2.2% Spannungsfall übrig. Es sollten also nicht mehr als 0.2% - 0.5% Spannung abfallen da sonst nichts mehr für die Leitungen zu den Steckdosen über bleibt.

Berechneter Querschnitt bei 0.5% Spannungsfall 50mm² in Wohnung ZWEI NICHT 10mm²

Jetzt gucken wir uns mal die max. erlaubten Leitungslängen an in Wohnung ZWEI. Berechnungsgrundlage ist hier 16A Stromkreis und 3% - 0,8 % = 2,2% - 0,5% = 1,7% Spannungsfall für die Endstromkreise.

1,5mm² Wechselstrom MAXIMAL 10m NUR 10m !!!!
2,5mm² Wechselstrom MAXIMAL 17m NUR 17m !!!!

Also lieber große Querschnitte Verwenden. Ich würde auch eher zu 70mm² hoch gehen, bei der Zuleitung wenn nicht noch mehr. Die meister Elektriker machen es möglichst günstig, trotzdem verstößt es gegen alle geltende Gesetzte. Fass auch noch mal den Vorschlag von roter Lump in Auge.

@ Bradog

Nach folgender Formal kann dies Berechnet werden:

I = (delta U * Kappa * Querschnitt * Spannung) / (Wurzel[3] * 100 * Länge * cosphi)

mit:
dalta U = 1%
Kappa = 56
A = 10mm²
U = 400V
l = 80m

Macht eine Zulässige Belastbarkeit von 16A.

Mit freundlichen Grüßen Marcell
 
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